Aktien sicher handeln – Seriösität des Online Brokers

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Sicher beim Broker handeln

Wer sein Geld in Aktien anlegt, möchte dafür so viel Sicherheit wie möglich. Doch worauf genau müssen Anleger beim Aktienkauf achten? Tatsächlich gibt es viele Bereiche, in denen Sicherheit besonders wichtig ist.

Die Seriosität des Online Brokers

Einen vertrauenswürdigen und seriösen Online Broker zu wählen, schützt vor vielen Problemen bereits im Vorfeld. Die Herausforderung ist allerdings sicherlich, einen zuverlässigen Anbieter zu finden. Dabei setzen viele Anleger nicht mehr nur auf die bewährten Filialbanken. Immerhin haben einige etablierte Großbanken in den letzten Jahren ihren guten Ruf fast völlig verspielt.

Es spricht grundsätzlich auch nichts dagegen, jüngeren Discount-Brokern eine Chance zu geben. Das Geschäftskonzept sagt letztlich nichts über die Zuverlässigkeit und Seriosität aus. Allerdings ist diese für Außenstehende auch schwer zu erkennen. Wer einen sicheren Online Broker sucht, sollte deswegen die folgenden Merkmale überprüfen

  • Lizenz

Die Lizenz der Aufsichtsbehörde ist ein wesentliches Sicherheitsmerkmal. Broker, die auf dem deutschen Markt tätig sind, sollten bei der BaFin hierfür lizensiert sein. Vorsichtig sollten Anleger sein, wenn die Lizenz aus Steueroasen stammt. Wer verstärkt im Ausland anlegt und deswegen einen ausländischen Broker wählt, sollte die Anforderung an die Lizenz im Heimatland prüfen. Bei schlecht regulierten Finanzmärkten sollten Kunden im Zweifel lieber auf einen deutschen Broker zurückgreifen, auch wenn dies mit Aufwand und Mehrkosten verbunden sein kann.

  • Management

Das Management ist eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale des Online Brokers. Wer ist für das Angebot verantwortlich? In welchem Bereich haben die Mitarbeiter zuvor gearbeitet? Gibt es dunkle Flecken in der Biografie? Wer hier aufpasst, kann schwarze Schafe leicht identifizieren.

  • Ruf

Das Internet macht Kundenbeschwerden für andere Kunden zugänglich. Deswegen sollte es als Informationsquelle genutzt werden. Haben viele Kunden Probleme mit dem Broker gehabt und wenn ja in welchen Bereichen? Auch hier merken Interessenten schnell, wenn ein Broker seine Kunden nicht fair behandelt.

LYNX Aktiendepot

Lynx Broker gilt als zuverlässiger Broker

Die Sicherheit des Geldes

Online Broker sind in der EU gesetzlich dazu verpflichtet, das Geld der Kunden abzusichern. Das bedeutet, dass sie selbst im Falle der Insolvenz des Online Brokers bis zu einer Maximalsumme Geld zurück erhalten.

Ein weiterer Standard in der EU ist zudem, dass Kundengelder und Unternehmensgelder auf unterschiedlichen Konten gelagert werden. Das ermöglicht es, das Kundengeld nicht mit dem Firmenvermögen vermischt wird.

Das konkrete Vorgehen ist allerdings von Broker zu Broker unterschiedlich. So gibt es beispielsweise Broker mit Banklizenz, die das Kundengeld selbst verwalten dürfen. Bei anderen ist dies nicht der Fall. Sie legen das Geld bei anderen Anbietern an. Der Broker selbst darf dann nämlich keine Einlagen entgegennehmen, sondern muss sie auf segregierten Kundenkonten lagern.

Grundsätzlich ist auch unabhängig von Regulierungsvorgaben der Druck auf Broker relativ hoch, die Einlagen abzusichern. Nach der EU müssen alle Mitgliedsstaaten eine nationale gesetzliche Einlagensicherung schaffen, die Kundengelder im Insolvenzfall mit bis zu 100.000 Euro ohne Selbstbehalt absichert. Viele Banken gehen jedoch darüber hinaus. Die meisten deutschen Online-Broker nutzen darüber hinaus den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken, der Kundengelder noch mal in deutlich umfangreicherer Höhe absichert. Dabei hängt die Summe im Einzelfall von der jeweiligen Bank ab.

Was passiert mit den Aktien bei einer Insolvenz?

Viele Anleger haben Angst, dass ihr Aktiendepot darunter leiden würd, wenn der Broker Insolvenz anmelden muss. Tatsächlich können sie beruhigt sein. Grundsätzlich werden Wertpapiere vom Broker treuhänderisch aufbewahrt. Der Online Broker muss die Aktien also vollständig an den Aktionär herausgeben, wenn er zahlungsunfähig ist.

Die Aktien fallen nämlich unter die Aussonderungsmasse. Der Aktionär hat somit einen Herausgabeanspruch nach §§ 985 BGB, § 47 InsO. Auch in der Zwischenzeit angefallene Zinsen und Dividenden sind aussonderungsfähig.

Bis Anleger die Aktien in ein neues Depot übertragen können, kann allerdings viel Zeit vergehen. Ansprechpartner ist nun der Insolvenzverwalter, der erst vom Gericht bestellt werden muss. Sobald dieser bekannt ist, sollten die Ansprüche schriftlich geltend gemacht werden, um alle Fristen einzuhalten und die Übertragung in ein neues Depot zu beschleunigen. In manchen Fällen ist es allerdings auch möglich, noch während des Moratoriums Wertpapiere auf eine andere Bank zu übertragen. Dafür muss er ein neues Aktiendepot eröffnen und dann bei der Bank den Antrag stellen, Aktien und Fonds zu übertragen. Je nach Status beim alten Broker kann dies jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Insolvenzverwalter sollte in jedem Fall informiert werden, solange die Aktien noch nicht im neuen Depot angekommen sind.

Keine Sicherheit besteht allerdings bei Zertifikaten oder anderen Finanzprodukten, die von der Bank selbst herausgegeben wurden. Hier sind Anleger wie bei den Einlagen Gläubiger der Bank.

Was ist, wenn der Broker Aktien veruntreut hat?

Sind Aktien verloren gegangen oder wurden vorsätzlich vom Broker veruntreut, sodass das Aussonderungsrecht vereitelt ist, hat dieser im Rahmen der Insolenz Vorrang. Bei Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften wie noch nicht gutgeschriebene Verkaufserlöse, oder fehlende Wertpapiere, tritt zudem ebenfalls die gesetzliche Einlagensicherung für bis 90 % der geschuldeten Summe und maximal 20.000 Euro je Kunde in Kraft. Auf freiwilliger Basis kann von den Einlagensicherungsfonds mehr erstattet werden, es gibt darauf jedoch keinen Rechtsanspruch.

Das bedeutet konkret: Bei einem seriösen Broker müssen Kunden keine Angst um ihre Aktien haben, da diese nur von der Bank verwahrt wurden. Hat die Bank allerdings Wertpapiere veruntreut, greift in vielen Fällen nur eine Sicherung bis 20.000 Euro und nur bis 90 %. Wer darüber hinaus investiert, sollte deswegen auch die zusätzliche Absicherung im Auge behalten und im Zweifel einen Broker wählen, der sich speziell für diesen Fall freiwillig höher abgesichert hat.

Die technische Sicherheit

Die technische Sicherheit eines Online Brokers muss gleich auf verschiedenen Ebenen gegeben sein. Absolute Mindestanforderung ist die Verschlüsselung sämtlicher Transaktionen und Ein- und Auslogg-Vorgänge auf der Webseite per SSL. Natürlich ist auch ein gültiges Zertifikat Voraussetzung für den sicheren Handel. Gerade die Filialbanken schlampen hier allerdings häufig etwas und gefährden damit im Ernstfall die Sicherheit der Kunden.

Darüber hinaus sollte der Broker zumindest auf Anfrage darüber informieren, wie er die Handelsplattform und Kundendaten vor dem Zugriff Dritter schützt.

Außerdem ist es sinnvoll, TAN-Verfahren auch für das Online Brokerage zu nutzen, auch wenn dies natürlich etwas lästig sein kann. Die Broker bieten dabei verschiedene Möglichkeiten. Gängige TAN-Verfahren sind auch im Rahmen des Online Brokerages:

  • iTAN
  • mTAN
  • photoTAN
  • chipTAN
  • pushTAN
  • HBCI

Grundsätzlich gilt HBCI als sicherstes Verfahren. Es ist jedoch auch mit Abstand am umständlichsten. HBCI wird derzeit zudem bei vielen Online Brokern nicht angeboten. Sie nutzen wesentlich häufiger das mTAN-Verfahren, bei dem das Smartphone zur TAN-Generierung oder zum TAN-Erhalt genutzt wird.

Eine Möglichkeit, die einige Banken mit Online Broker speziell für den Wertpapierhandel anbieten, ist die Session-TAN. Hier wird die Identifizierung des Kunden zu Beginn durch eine übliche TAN durchgeführt. Dies ist dann nicht nur für eine Transaktion gültig, sondern für eine Session. In der Regel beträgt dieser Zeitraum 30 Minuten oder bis zur Abmeldung des Kunden. Wir empfehlen die Session-TAN allerdings nicht, auch wenn sie in der Praxis durchaus Vorteile hat. Es gibt allerdings Gründe dafür, dass üblicherweise jede Transaktion per TAN bestätigt werden muss. Es erhöht die Sicherheit deutlich. Im Zweifel ist dies wichtiger, als wegen der Eingabe einen leicht schlechteren Kurs zu erhalten.

Das kann der Anleger beitragen

Natürlich sollte auch der Anleger mithelfen, um sicher beim Online Broker zu handeln. Die Verhaltensmaßnahmen unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von denen, die auch für das Online Banking sinnvoll sind:

  • Login-Daten auf keinem Gerät speichern und auch nicht eindeutig identifizierbar notieren.
  • Immer einen zuverlässigen Virenscanner Dies gilt im besonderen Maße auch für das Smartphone, falls mobiles Brokerage betrieben wird.
  • Flash und Java nur nutzen, wenn unbedingt notwendig.
  • Immer auf die Aktualität von Virenscanner, Browser und Add-Ons achten.
  • Vor der Anmeldung immer die angezeigte Adresse überprüfen. Sie sollte in jedem Fall mit https beginnen und sich mit der URL des Brokers decken.
  • Der Browser sollte eine verschlüsselte Verbindung
  • Seite des Brokers immer direkt aufrufen, niemals aus Emails heraus per Link. Auf diese Weise sinkt die Gefahr für Phishing-Attacken
  • Bei Nutzung des Smartphones für das mTAN-Verfahren sollten spezielle Sicherheitsvorkehrungen im Falle eines Diebstahls getroffen werden.

Die Sicherheit der Daten

Auch die Sicherheit der Daten sollte beim sicheren Aktienhandel im Vordergrund stehen. In Deutschland ist der Standard hier zum Glück relativ hoch. Wer jedoch auch im Ausland tätig ist, sollte die Datenschutzbestimmungen und die AGB etwas genauer studieren. In jedem Fall sollte in der Datenschutzpolitik des Brokers enthalten sein:

  • Keine Weitergabe der Daten an Dritte
  • Marketing sollte widersprochen werden können
  • Weitergabe der personenbezogenen Daten an Behörden nur dann, wenn der Broker durch Gesetzte dazu verpflichtet ist.
  • Wahrung des Bankgeheimnisses mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen

Risikostreuung

Wer sicher Aktien handeln möchte, sollte dabei natürlich auch sein eigenes Risikoprofil nicht vernachlässigen. Anleger, die kein erhöhtes Risiko eingehen möchten, sollten sich umfangreich mit der Diversifizierung des Portfolios auseinandersetzen und dabei entsprechend ihrem Risikoprofil handeln. Dafür ist im Zweifel auch notwendig, sich sowohl mit Portfoliomanagement als auch mit den Unternehmen umfangreich auseinanderzusetzen.

Hinweis: In unserem Ratgeber „Aktien kaufen“ finden Sie eine Liste von Begriffserläuterungen & Tipps rund um das Thema Aktienkauf.

Fazit:

Wer sicher beim Online Broker handeln möchte, muss durchaus ein paar Dinge beachten. Der Großteil lässt sich allerdings schnell recherchieren. Der Aufwand lohnt sich, um unseriöse Angebote ausschließen zu können und für den Ernstfall vorzusorgen. Der Anleger ist allerdings auch selbst in der Pflicht.

Thomas Detlef Bär schreibt seit mehr als zehn Jahren über Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherthemen. Bereits vor dieser Zeit galt sein Interesse dem Aktienmarkt. Seine Erfahrungen hat er in vielen Ratgebern niedergeschrieben und in Onlinemedien veröffentlicht. Thomas hat Betriebswirtschaft studiert und nach Abschluss seines Studium mehrere Jahre als Ökonom in einem ostdeutschen Automobilbetrieb gearbeitet. In den 1990er Jahren startete er als freiberuflicher Versicherungs- und Vermögensberater. 2009 begann er Ratgeber für das bekannte Portal helpster.de zu verfassen. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig Beiträge auf zahlreichen Finanz-Portalen, darunter mikrokredit24.net, gevestor.de, onlinebanken.com. Seit 2020 schreibt er bei Aktien.net über Themen rund um den Aktienmarkt.

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