Fresenius Medical Care Aktie Erfahrungen – Test und Bewertung

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Fresenius Medical Care (FMC) ist ein Tochterunternehmen von Fresenius und weltweiter Marktführer bei Dialyseprodukten und –dienstleistungen. Genau wie der Mutterkonzern, der 30 Prozent der Anteile hält, ist der Konzern im DAX notiert. Die Aktie überzeugt mit einer soliden Dividende und gleichmäßigem Wachstum, könnte allerdings in den nächsten Jahren zunehmend unter Druck geraten.

Die Aktie von Fresenius Medical Care in der Übersicht

Die Fresenius Medical Care Aktie wird unter der Wertpapierkennnummer 578580 und der ISIN DE0005785802 gehandelt. Das dazugehörige Symbol ist FME. Die Aktie ist Teil der folgenden Indizes:

  • DAX 30
  • Prime All Share
  • Late DAX, HADAX, CDAX, DivDAX, X-DAX, L&S DAX Indikation
  • EURO STOXX
  • BX Swiss – Aktien EMEA – Europa und Afrika
  • DAXglobal Sarasin Sustainability Germany Index

Im Gegensatz zum Mutterkonzern ist sie nicht im EURO STOXX50 gelistet. Im DAX ist die Aktie von Fresenius Medical Care seit 1999 gelistet. Derzeit fließt die Aktie mit 1,69 Prozent in den DAX ein, sodass 18 Unternehmen mehr Einfluss besitzen.

Der Konzern erreicht eine Marktkapitalisierung von 24,1 Milliarden Euro und hat rund 307 Millionen Aktien ausgegeben. Davon hält der Mutterkonzern Fresenius 30,7 Prozent, womit gut 69,28 Prozent als Streubesitz gelten.

Die letzte Dividende betrug 0,96 Euro, was eine Dividendenrendite von 1,19 Prozent entspricht.

Der Webauftritt von Fresenius Medical Care

Der Webauftritt von Fresenius Medical Care

Fakten und Zahlen zum Dialyse-Weltmarktführer

Im Gegensatz zum Mutterkonzern sitzt Fresenius Medical Care nicht in Homburg, sondern in Hof an der Saale. Gegründet wurde das Unternehmen 1996, die Wurzeln reichen jedoch bis ins Jahr 1976 zurück. Der Mutterkonzern selbst ist inzwischen mehr als 100 Jahre alt. Den Vorstandsvorsitz hat Rice Powell übernommen, Gerd Krick ist Aufsichtsratsvorsitzender. Das Unternehmen hat derzeit 109.319 Angestellte, was im Vergleich zu 2011 eine Steigerung um 50 Prozent bedeutet.

2016 konnte der Konzern 16,2 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Nach Steuern blieben 2,1 Milliarden Euro Gewinn. Der Konzern ist in mehr als 50 Ländern vertreten und betreut mehr als 308.000 Patienten in über 3.600 Dialysekliniken. Der Konzern kann auf 37 Produktionsstätten zurückgreifen.

Nach eigenen Angaben führt der Konzern durchschnittliche alle sieben Sekunden eine Dialysebehandlung durch. 2016 stammte die Hälfte der Dialysemaschinen von FMC.

Geschichte von FMC

Die Fresenius Medical Care AG entstand am 5. August 1996 durch eine Umwandlung und ging noch im selben Jahr an die Frankfurter und New Yorker Börse. Die Fresenius AG übernahm die National Medical Care, damals der weltgrößte Betreiber von Dialysekliniken. Zusammen mit der eigenen Dialysetechnik-Sparte firmierten beide unter dem Namen Fresenius Medical Care AG neu. 1975 gilt deswegen als Gründungsjahr, weil dafür die schon in diesem Jahr gegründete Vorratsgesellschaft Sterilpharma GmbH genutzt wurde.

1999 wurde die Aktie in den DAX aufgenommen. Zudem konnte Fresenius Medical Care feiern, dass die 100.000 Dialysemaschine von Bank lief. 2004 stieg die Jahresproduktion von Dialysatoren auf über 50 Millionen an. Fresenius galt zu diesem Zeitpunkt bereits als der führende Anbieter im Dialyse-Bereich. Im Folgejahr übernimmt FMC den Konkurrenten Renal Care für 3,5 Milliarden Euro.

Der Konzern ändert 2006 die Rechtsform in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien und übernimmt die Phosphatbinder-Sparte von Nabi Biopharmaceuticals, um sich unabhängiger von Zuliefern zu machen. Es Folgen die Übernahmen von Jiate Excelisor (Taiwan) und Renal Solutions (Heim-Hämodialyse), Kreaevoy Nefrologicheskiy Centr (russische Dialysekliniken) und dem Dialysedienstleistungsgeschäft von Euromedic. Der Konzern konnte sich somit Ende der 00er-Jahre bereits als Dienstleister auf dem asiatischen Markt etablieren. Es folgten Expansionen in Südamerika und den USA.

2017 übernahm der Konzern die Mehrheit am australischen Tagesklinik-Betreiber Cura Group, nachdem es bereits im Vorjahr durch Sandor Nephro Services den indischen Markt eroberte.

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Mit Aktien spekulieren ist nicht risikofrei

Mit Aktien spekulieren ist nicht risikofrei

Unsichere Lage in den USA droht den Gewinn zu schmälern

Nur knapp konnte der Konzern verhindern, dass eine Verordnung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CMS in Kraft tritt, nach der nierenkranke Patienten im Endstadium nicht länger Unterstützung für die Dialysebehandlung durch wohltätige Organisationen erhalten hätten können. Für Fresenius Medical Care könnten sich auch die Reformpläne von Donald Trump nachteilig auswirken. Der Konzern erzielt mehr als 60 Prozent seines Umsatzes in den USA. Trump ist erklärter Gegner von Obamacare. Wie stark sich eine Abschaffung auf Fresenius Medical Care auswirken wird, ist derzeit noch umstritten. Positiv werden die Auswirkungen jedoch sicherlich nicht sein.

Anscheinend soll der Konzern als Übernahmeziel von BASF im Gespräch sein, auch wenn das Thema derzeit zurückgestellt sein soll und nicht öffentlich kommentiert wurde. BASF steht auch deswegen unter Druck, weil die Konkurrenz Milliarden-Fusionen abgeschlossen hat und BASF ins Hintertreffen zu geraten droht. Eine größere Fusion wird somit erwartet.

FMC in der Kritik

Der Konzern musste als Rechtsnachfolger von Grace (die Muttergesellschaft von National Medical Care) 115 Millionen US-Dollar zahlen. Es handelte sich dabei zum einen um Schadenersatz für Asbest-bezogenen Forderungen, zum anderen jedoch auch um Steuernachforderung aus dem Jahr 1996. Dafür musst der Konzern die Rücklagen allerdings nicht überschreiten.

Die US-Gesundheitsbehörde FDA mahnte den Konzern 2013 in einem „Warning Letter“ ab. Zum zweiten Mal hatte das US-Werk Ogden nicht die vorgegebenen Standards für die Herstellung medizinischer Produkte erfüllt.

2016 hat sich der Konzern mit US-Klägern auf eine Entschädigung in Höhe von 250 Millionen US-Dollar geeinigt. Damit konnte das Produkthaftungsverfahren (GranuFlo und NaturaLyte) eingestellt werden. FMC wurde vorgeworfen, nicht ausreichend über die Nebenwirkung der Medikamente informiert zu haben. Bei falscher Dosierung könne GranuFlo einen Herzstillstand zur Folge haben. Trotz der Vorwürfe gehören die Mittel zu dem an häufigsten genutzten in den USA.

US-Behörden untersuchen derzeit, ob sich FMC in den USA des Betruges schuldig gemacht hat. Unternehmen haben Kunden gezielt aus dem staatlichen Gesundheitsprogramm in private Versicherungen umgeleitet, um höhere Beiträge zu erzielen. Nach eigenen Aussagen ist der Konzern allerdings nicht in derartige Praktiken verwickelt. Innerhalb der letzten neun Monate sollen sich die Vorwürfe nicht bestätigt haben.

Ist die Kritik tatsächlich gerechtfertigt?

Ist die Kritik tatsächlich gerechtfertigt?

FMC-Aktie kaufen, verkaufen oder halten? Aktuelle Meinungen der Analysten:

Insgesamt wird die zukünftige Entwicklung der Fresenius Medical Care Aktie von Analysten positiv gesehen. Von 26 aktuellen Analysen empfehlen 13 den Kauf, 11 das Halten der FMC-Aktie und zwei den Verkauf.

Analysehaus Einschätzung Kursziel
UBS AG verkaufen 68 Euro
Commerzbank AG halten 88 Euro
DZ BANK kaufen o. A.
Robert W. Baird & Co. Incorporated halten 44 Euro
Goldman Sachs Group Inc. kaufen 103 Euro
Société Générale Group halten 86 Euro
Oddo Seydler Bank AG kaufen 95 Euro
Independent Research GmbH halten 85 Euro
Kepler Cheuvreux kaufen 95 Euro
Deutsche Bank AG halten 85 Euro

 

Bedenklich könnte für Anleger sein, dass gerade eine der aktuellsten Analysen von UBS AG eine negative Einschätzung über die Aktie vertritt. Der Aktienkurs brach zudem nach Bekanntwerden der Analyse deutlich ein. Als Grund gab Analyst Ian Douglas-Pennant an, dass sich die die zukünftige Gesundheitspolitik negativ auf den Gewinn von FMC aus wirken könnte. Zudem hätte Konkurrent DaVita vom zunehmenden Preisdruck durch die Versicherer berichtet.

TheScreener schätzt die Aktie derzeit bei einem langfristigen Wachstum von 12 Prozent pro Jahr, einer Dividendenrendite von 1,40 und einen geschätzten KGV von 16.06 Prozent als eher teuer ein.

Fresenius mit gleichmäßiger Dividende

Fresenius Medical Care zahlte Aktionären in den letzten Jahren eine zuverlässige Dividende, die im Durchschnitt eine Dividendenrendite von 1,52 Prozent (1999-2016) oder 0,67 US-Dollar je Fresenius Medical Care Aktie ergibt. Damit ist der Konzern sicherlich nicht der großzügigste Dividendenzahler im DAX. 2016 war der Konzern der mit der siebtschlechtesten Dividendenrendite.

Überzeugend ist allerdings die Regelmäßigkeit, mit der der Konzern Dividenden ausschüttet. Der Konzern konnte seine 18. Erhöhung in Folge feiern. Bislang wirkt es zudem auch so, als sei die Dividende für die Aktie von Fresenius Medical Care gut kalkulierbar und eine sichere Stütze. Zudem ermöglicht die relativ geringe Dividende natürlich auch, noch ausreichend Geld für Wachstum zur Verfügung zu haben. Der Konzern wendet üblicherweise nicht mehr als ein Viertel des Gewinns zur Dividendenzahlung auf.

Eine Investition soll auch eine entsprechende Rendite bringen.

Eine Investition soll auch eine entsprechende Rendite bringen.

Wichtige Konkurrenten des Dialyse-Spezialisten

Fresenius ist im Dialyse-Bereich unumstrittener Weltmarktführer. Dennoch gibt es einige größere Unternehmen, die teilweise im gleichen Bereich tätig sind oder deren Wertpapiere sich als Alternative zur FMC-Aktie empfehlen würden. Zu ihnen zählen:

  • Abott Laboratories
  • Boston Scientific
  • Carl Zeiss Meditec
  • DaVita HealthCare Partners
  • General Electric
  • Philips
  • Medtronic 2
  • STRATEC Biomedical
  • Zimmer
  • JohnsonJohnson
  • Roche
  • Baxter International
  • Siemens
  • Elexxion

Wichtige Synergien innerhalb des Konzerns

Fresenius Medical Care arbeitet in vielen Bereichen eng mit dem Mutterkonzern Fresenius SE & Co. KGaA zusammen. Dieser betreibt unter anderem Kliniken unter Fresenius Helios und bietet unter Fresenius Kabi Infusions- und Ernährungstherapie sie ambulante Gesundheitsversorgung an. Vamed ist für den Bau und die Wartung von Gesundheitseinrichtungen zuständig und Netcare stellt IT-Lösungen zur Verfügung.

Jeder Anleger wünscht sich stetiges Wachstum.

Jeder Anleger wünscht sich stetiges Wachstum.

Stärke der Marke hat Luft nach oben

Die Stärke der Marke ist bei Fresenius Medical Care kein Vorteil. Im Vergleich zu andere DAX-Unternehmen schneidet der Konzern hier unterdurchschnittlich ab. Aktuell schätzt TheBrandTicker den Markenwert auf Fresenius Medical Care auf knapp 3,9 Milliarden Euro. Damit gehört der Konzern zwar ohne Frage zu den 500 wertvollsten Marken der Welt, gemessen ander Marktkapitalisierung ist dies jedoch nicht all zu überzeugend. Positiv hervorzuheben ist allerdings der gute Ruf, den der Konzern besitzt.

Fazit: Fresenius ist einer der Lieblinge von Privatanlegern

Die Fresenius Medical Care-Aktie gilt als eher defensive Aktie. Für Privatanleger ist dies in der Regel von Vorteil. Sie weißt keine all zu hohe Volatilität auf und wächst stattdessen eher gemächlich. Das bedeutet auf der anderen Seite allerdings auch, dass sie nicht dafür geeignet ist, schnelle Gewinne mitzunehmen. Sie gilt hingegen als sehr gut geeignet für alle Aktionäre, die eine Aktie suchen, die sie sich langfristig ins Depot legen können. Dafür spricht auch die solide Dividende, die der Konzern in den letzten Jahren gezahlt hat.

Für einen größeren Unsicherheitsfaktor sorgt derzeit allerdings die US-Gesundheitspolitik, von der FMC betroffen sein wird, da sich der Hauptmarkt in Nordamerika befindet. Hier könnte derzeit durchaus etwas Zurückhaltung angesagt sein, zumal auch Konkurrenten ihren Aktionären derzeit keinen Grund zu jubeln geben und die Krankenkassen den Gürtel enger schnallen.

Grundsätzlich konnte sich Fresenius Medical Care in der Vergangenheit jedoch als solide Aktie auszeichnen, die ihren Aktionären primär Grund zur Freude gab. Dies muss natürlich nicht immer so weiter gehen, die Chancen dafür stehen jedoch grundsätzlich gut.

Quellenangaben:

Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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