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Asset Allocation

Asset Allocation – Was ist das richtige Portfolio für mich?

Wie sollte sich mein Portfolio am besten zusammensetzen? Kann ich alles auf Aktien setzen? Und wie kann ich z.B. mit Anleihen-ETFs das Risiko reduzieren? Um diese und weitere Fragen geht es in diesem Blogartikel.

Inhalt

Asset Allocation, was ist das überhaupt?

Die Asset Allocation (deutsch: Vermögensstrukturierung) beschreibt wie sich das Portfolio aus den einzelnen Anlageklassen Sparguthaben, Aktien, Anleihen, Immobilien, P2P Krediten, Rohstoffen, Kryptowährungen, Private Equity, Hedgefonds, Sammlerobjekte usw. zusammensetzt. Dabei gibt es keine allgemeingültige optimale Aufteilung, sondern jeder Investor muss diese selbst für sich festlegen. Einerseits bringt jede Anlageklasse ihr eigenes spezifisches Risiko mit sich (z.B. Zinsrisiko bei Anleihen), andererseits gibt es übergreifende systematische Risiken die sich auf alle auswirken können (z.B. Weltwirtschaftskrise).

Wie viel Risiko verträgt mein Portfolio?

Generell sollte man sein Vermögen in einen riskanten und einen risikoarmen Teil aufgliedern. Die optimale Aufteilung richtet sich dabei einerseits nach der Risikotragfähigkeit, andererseits nach der Risikobereitschaft. Die Risikotragfähigkeit hängt hauptsächlich vom Anlagehorizont ab. Wenn man mehr als 10 Jahre Zeit hat kann man eine Finanzkrise aussitzen. Geld, welches man innerhalb der nächsten 5 Jahre benötigt, sollte dagegen nur risikoarm angelegt werden. Die Risikobereitschaft hängt hingegen von den persönlichen Neigungen ab. Die Preise riskanter Anlagen können im Zeitverlauf massiv schwanken. Wenn einem ein vorübergehender 50%iger Verlust dabei schlaflose Nächte bereiteten, sollte man den riskanten Teil von vornherein geringer halten. Nur wer Nerven aus Stahl hat und selbst bei kurzfristig großen Verlusten noch ruhig bleibt, kann den Großteil riskant anlegen.

???? Wie kann ich den risikoarmen Teil am besten anlegen?

Der risikoarme Teil dient der Finanzierung zeitnaher Ausgaben und als Notfallrücklage. Es ist nicht seine Aufgabe Rendite zu erzielen. Als Anlage empfiehlt sich daher am besten das klassische Sparbuch oder das Tagesgeldkonto. Bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank schützt dabei die europäische Einlagensicherung. Bei höheren Beträgen empfehlen sich kurzlaufende in Euro notierende Staatsanleihen ETFs.

Gold und anderen Edelmetallen wird oft ein großes Vertrauen geschenkt. Da deren Preise im Zeitverlauf allerdings auch stark schwanken, gehören sie nicht zum risikoarmen Teil.

???? Wie strukturiere ich den riskanten Teil?

Bei der Struktur des riskanten Teils des Portfolios gibt es große Gestaltungsspielräume. Manche schwören voll auf Aktien, andere bauen sich ein Immobilienportfolio auf. Breite Aktien ETFs haben dabei das beste Rendite-Risiko-Verhältnis, da deren Entwicklung langfristig vom Wachstum der Weltwirtschaft abhängt. Für den Anfänger empfiehlt es sich daher seinen riskanten Teil erst einmal voll in breite Aktien ETFs wie den MSCI ACWI zu investieren. Siehe dazu auch den Blogartikel „ETF oder Aktien“. Durch die Beimischung anderer Anlageklassen ist es jedoch möglich zusätzliche Renditechancen zu nutzen und das Schwankungsrisiko zu reduzieren. Interessierte Anleger können daher nach ausgiebiger Recherche und Fortbildung auch noch auf weitere Anlageklassen setzen. Dabei empfiehlt es sich jedoch immer nur in das zu investieren, was man wirklich verstanden hat. Wer beispielsweise noch nie etwas von der Blockchain gehört hat, sollte von Bitcoin besser erstmal die Finger lassen.

???? Praxisbeispiel

Max ist 30 Jahre alt, arbeitet als Informatiker und plant in den kommenden Jahren eine Familie zu gründen. Sein Nettoverdienst beträgt 2.500 Euro pro Monat, wovon er 500 Euro zurücklegen kann. Er konnte sich bereits ein Vermögen von 50.000 Euro ansparen, hat dieses bislang allerdings nur auf dem Tagesgeldkonto.

Als Notfallrücklage empfiehlt es sich, dass er 3 Monatsgehälter = 7.500 Euro bei Seite hält. Für die Familienplanung rechnet er mit zusätzlichen Kosten von 10.000 Euro in den nächsten 5 Jahren. Sein risikoarmer Teil sollte somit 17.500 Euro betragen, welche er auf dem Tagesgeldkonto behält.

Seinen riskanten Teil will er zu 70 % = 22.750€ global gestreut in Aktien anlegen und kauft daher mit diesem Betrag einen MSCI ACWI ETF. Mit 25 % = 8.125 € will er auf etwas schwankungsärmere Unternehmensanleihen setzen, kauft daher einen ETF auf den Barclays Global Aggregate Corporate Bond Index. Durch seinen Beruf und Fortbildungen kennt er sich mit Kryptowährungen aus. Zur Beimischung will er daher noch 5 % = 1.625 Euro in Bitcoins investieren. Dies kann er in seinem Depot über ein Zertifikat tun oder direkt über eine Krypto-Börse kaufen und in seinem Wallet lagern. Seine 500 Euro Sparrate kann er monatlich nach der gleichen % Aufteilung über Sparpläne investieren.

Fazit

Junge Anleger, die für ihre Altersvorsorge zurücklegen, können den Großteil ihres Vermögens in riskante Assets anlegen. Die Überprüfung der Asset Allocation sollte dabei allerdings ein regelmäßiger Prozess sein. Der Notgroschen und Geld für geplante Ausgaben in den kommenden Jahren sollte stets im risikoarmen Teil bereitgehalten werden. Nervöse Anleger sollten den riskanten Teil generell etwas kleiner halten. Wobei diese das Risiko auch innerhalb des riskanten Teils z.B. durch das Beimischen von Unternehmensanleihen oder Edelmetallen reduzieren können. Die Asset Allocation ist der bedeutendste Einflussfaktor auf das Rendite- & Risikoverhalten eines Portfolios. Es empfiehlt sich daher für jeden Anleger sich regelmäßig Gedanken über seine Asset Allocation zu machen.

Pascal Kielkopf

Content Manager

Pascal Kielkopf ist einer unserer ETF-Experten. Er ist bereits seit 2013 selbst investiert und besitzt viel Praxiserfahrung. Durch sein Masterstudium im Bereich Finanzen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt hat er sich ein breites Wissen zu vielen Finanzthemen, insbesondere dem passiven Investieren in ETFs angeeignet. Ferner hat Pascal bereits beim Indexanbieter Solactive in der Produktentwicklung gearbeitet und weiß genau, wie ETFs entstehen und wie der Handel funktioniert.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Artikels dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine Anlageberatung und keine Kaufempfehlung dar. Er kann und soll eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen. Entscheidungen, die aufgrund von hier gemachten Angaben getroffen werden, erfolgen stets in eigener Verantwortung. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen.

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