Dieser Schnellkurs hat Dir Tipps zum erfolgreichen ETF-Investieren und zum Aufbau eines eigenen ETF-Portfolios geliefert.
Das Investieren mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) ist vielschichtiger als viele Anleger denken. Das hat Dir unser Schnellkurs hoffentlich klar gemacht. Hier findest Du nochmals die wichtigsten Tipps zum erfolgreichen Investieren mit ETFs für Deine Altersvorsorge:
Setze auf Basis-ETFs
Lass Dich nicht von engen Trend- oder Zukunfts-ETFs blenden und vom großen Angebot an unterschiedlichen ETFs verunsichern! Konzentriere Dich auf marktbreite Basis-ETFs! Konzentriere Dich also auf weltweit anlegende Anleihen- und Aktien-Basis-ETFs mit jeweils mehreren tausend Wertpapieren pro ETF. Nur diese Basis-ETFs liefern Dir ein stabiles und effizientes Fundament für Dein ETF-Portfolio.
Kaufe für Deine Altersvorsorge ausschließlich „UCITS ETFs“. Der Zusatz „UCITS ETF“ ist in der Europäischen Union immer Bestandteil des Namens von börsengehandelten Indexfonds. Denn andere Finanzprodukte, die zwar auch börsengehandelt und als „exchange-traded products“ (kurz: ETPs) bezeichnet werden, sind meist gar keine Indexprodukte und auch keine gesetzlich besonders geschützten Fonds. Also: Bitte Finger weg von ETPs! Kaufe auch nur ETFs, deren Namen und Anlageziele Du auch wirklich verstehst.
Kombiniere zwei Basis-ETFs für Zinsen und Dividenden
Starte Dein Portfolio mit zwei Basis-ETFs. Ein optimales ETF-Portfolio, in dem Chancen und Risiken in einem gesunden Verhältnis zueinanderstehen, muss aus einem Anleihen-ETF und aus einem Aktien-ETF bestehen. Denn diese beiden Anlageklassen bilden unterschiedliche Ertragsarten ab. Anleihen-ETFs erwirtschaften Zins-Erträge, Aktien-ETFs dagegen Dividenden-Erträge plus mögliche Kursgewinne (vor allem bei einem Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren). Diese Ertrags-Kombination bildet das Gerüst jedes stabilen ETF-Portfolios.
Kostenkontrolle für Dein Depot
Dein Portfolio mit den beiden Basis-ETFs liegt in einem Bank-Wertpapierdepot. Schau Dir unterschiedliche Direktbanken und deren Konditionen zur Verwahrung von Wertpapieren an. Ein Kostencheck ist unerlässlich, hohe Bankkosten sind Renditekiller, also musst Du die AGBs (allgemeinen Geschäftsbedingungen mit Preis- und Leistungsverzeichnis) auch Deiner Online-/Direktbank prüfen! Du solltest unnötige und vor allem hohe Kosten für Dein ETF-Wertpapierdepot unbedingt vermeiden.
Kostspielige Fehler vermeiden
Dein Ziel ist, der Marktrendite nach Abzug Deiner – möglichst geringen – Kosten für Bank, Börsenhandel und ETFs möglichst nahe zu kommen. Du musst also die Kosten Deiner Bank kontrollieren. Du musst auch geeignete Basis-ETFs mit guter Qualität finden, aber vor allem trägst Du durch Dein Verhalten wesentlich zum Erfolg Deines ETF-Depots bei.
Wenn Du Dich unwirtschaftlich verhältst (beispielsweise durch unnötiges Trading nach dem Motto „Hin und Her macht Taschen leer“), werden Deine Anlageergebnisse weit hinter der Marktrendite liegen oder vielleicht sogar nicht einmal die jährliche Inflationsrate übersteigen.
ETF-Sparen: Mindestens 50 Euro monatlich
Starte jetzt mit dem ETF-Sparen, warte nicht länger, verzichte aber unbedingt auf Einmalanlagen. Investieren nach der Hauruck-Methode führt nie zu optimalen Ergebnissen. Starte jetzt mit mindestens 50 Euro im Monat, lieber früher mit kleinen Sparraten starten als Aufschieben, denn die Sparrate ist leichter und schneller geändert als ein ETF-Depot bei einer Bank zu eröffnen.
Transaktionskostenfreie ETF-Sparpläne (manchmal wird auch von ETF-Sparplänen ohne Bankkaufgebühren gesprochen) sind optimal für das regelmäßige ETF-Sparen. Manche Online-Banken bieten aber dafür nur enge, also nicht marktbreite ETFs an. Dann gilt es, geeignete Basis-ETFs für Deine Sparpläne zu finden, die man zu akzeptablen Transaktionskosten erwerben kann. Vermeide unbedingt „Bankgebühren“ von mehr als einem halben Prozent (0,5 %) für Deine monatlichen ETF-Sparpläne! Wenn Du mehr als 0,50 EUR pro 100,00 EUR Sparrate zahlst, ist das schlicht zu teuer. Nur die Kombination von günstigen Qualitäts-ETFs und niedrigen Bankkosten verspricht Dir gute Anlageergebnisse nahe der Marktrendite.
ETF-Sparpläne statt Börsenhandel
Du solltest einen ETF-Sparplan für mindestens zwölf Monate oder am besten sogar zeitlich unbegrenzt einrichten. Der Automatismus von monatlichen Sparplänen verhindert emotionales Trading (Kaufen und Verkaufen), das meist nur unnötige Entgelte produziert.
GABI-Anleihen-ETFs
Kaufe für Deine Zukunftsvorsorge als Zins-Fundament im ersten Schritt einen GABI-Anleihen-ETF. GABI steht für „Global Aggregate Bond Index“. Dies ist der aktuell markbreiteste Anleihen-Index für Staats- und Unternehmensanleihen mir rund 27.000 Anleihen aus über 70 Staaten. ETFs auf diesen Index enthalten meist mehr als 5.000 bis 8.000 Anleihen. Mehrere ETF-Anbieter offerieren GABI-ETFs, also die marktbreitesten Basis-Anleihen-ETFs, mit denen Du aktuell investieren kannst.
ACWI-Aktien-ETFs
Wähle im zweiten Schritt einen marktbreiten Basis-Aktien-ETF für Industrieländer (z.B. einen MSCI World-ETF) oder sogar für Industrie- und Schwellenländer (z.B. einen MSCI All Country World-ETF, oft auch MSCI ACWI-ETF abgekürzt). Zusätzlich kannst Du einen ergänzenden Dividenden-Aktien-ETF auswählen, sofern Du die Dividendenrendite Deines Depots erhöhen möchtest. Denke dabei aber daran die Dividenden immer wieder zu investieren, um den Zinseszins Effekt vollkommen ausnutzen zu können.
Globales ETF-Portfolio
Ein Wertpapierkorb mit zwei markbreiten und globalen Basis-ETFs für Anleihen und Aktien (z.B. mit zwei GABI- und ACWI-ETFs) entspricht einem Portfolio von bis zu 10.000 Wertpapieren. So kannst Du selbst Vermögensaufbau für Deine Altersvorsorge betreiben – mit maximaler Diversifikation!
Ein 70:30-ETF-Depot mit einem ACWI- und einem GABI-ETF im Verhältnis 70 % Aktien-ETF und 30 % Anleihen-ETF ist risikokontrolliert und stabil, also für viele Anleger geeignet. Dein ETF-Depot könnte aktuell eine Rendite von rund +4,1 % pro Jahr erzielen (Stand Ende August 2021). Diese geschätzte Rendite kann höher oder tiefer ausfallen. Das hängt insbesondere von Deinem „Kostenmanagement“ und Deiner Ausdauer bei den ETF-Sparplänen ab. Je niedriger Deine tatsächlichen Kosten sind und je länger Du ansparst, desto mehr Rendite sind für Deine Altersvorsorge drin. Dann können aus +4,1 % pro Jahr vielleicht auch bis zu +5,5 % oder sogar +6,0 % Rendite pro Jahr werden.
ETF-Anlegerbuch statt Schnellkurs
Wenn Du anhand von Praxistipps mehr lernen möchtest, wie vielschichtig das ETF-Investieren ist und wie Du mit ETFs noch bessere Anlageergebnisse möglich sind, kannst Du auch in kompaktes ETF-Wissen in Form meines „ETF-Anlegerbuches: Alles über börsengehandelte Indexfonds“ investieren. Ich wünsche Dir in jedem Fall viel Erfolg und die nötige Ausdauer!