Orderzusätze beim Trading 2024: Diese Orderzusätze sollten Sie kennen

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Orderzusätze

Diese Orderzusätze sollten Anleger kennen

Orderzusätze haben eine große Bedeutung beim Handel mit Wertpapieren. Sie können beispielsweise beeinflussen, wie lange eine Order gültig ist oder bis zu welchem Kurs gekauft wird. Auch das Risikomanagement kann vollautomatisch über die geschickte Wahl passender Zusätze geregelt werden.

Warum überhaupt Orderzusätze verwenden?

Beim Handel mit Wertpapieren ermöglichen Orderzusätze die Feineinstellung der Wertpapierorder. Beispielsweise können hierdurch unerwartete Kurssprünge beim nächsten Aktienkauf ausgeschlossen werden. Auch die Gültigkeitsdauer der Order muss immer mit angegeben werden, damit keine unerwarteten Kurssprünge für eine Verzerrung der Kaufentscheidung sorgen können.

Insbesondere für das Risikomanagement ist es wichtig, auf Orderzusätze zu bauen. Hierzu gehören zum Beispiel Absicherungen gegen Kursverluste. Bei einem bestimmten Verlust verkauft das System automatisch Aktien oder andere Wertpapiere, damit die Verluste nicht noch dramatischer werden. Ebenso ist es möglich, Gewinne mitzunehmen. Dann wird ein höherer Kurs als der aktuelle festgelegt, zu dem die Aktie verkauft wird. So muss der Aktionär die Kurse nicht selbst täglich oder gar stündlich im Auge behalten, sondern kann sich auf das System verlassen.

Die standardmäßigen Orderzusätze zum Kurs

Es existieren einige Orderzusätze, die bei fast allen Aufträge angegeben werden, weshalb sie in der Überschrift als „standardmäßig“ bezeichnet werden.

Consorsbank Analyse

Orderzusätze sind gerade bei volatilen Aktien sehr wichtig

Limitierte und unlimitierte Aufträge

Hier gibt es insgesamt nur zwei verschiedene Möglichkeiten, die auch als einfachste Orderzusätze beschrieben werden:

  1. Market-Order
    Der Orderzusatz wird auch unlimitiert, billigst oder bestens genannt. Die Order wird dabei direkt zum nächstmöglichen Kurs ausgeführt. Es handelt sich entsprechend um das niedrigste Verkaufsangebot bei Kauf-Orders bzw. das höchste Kaufangebot bei Verkauf-Orders. Beide Kurse sind natürlich im Vorfeld nicht bekannt. Der Anleger hat daher keine Gewissheit darüber, zu welchem genauen Kurs der Auftrag letztlich aufgeführt wird. In der Regel ist es allerdings so, dass aufeinanderfolgende Kurse nur innerhalb einer gewissen Abweichung gestellt werden dürfen. Dieses Limit liegt oft im Bereich von 5 Prozent, so dass implizit eine sehr große Abweichung vom letzten Kurs ausgeschlossen wird, obwohl es sich um eine unlimitierte Order handelt.
  2. Limit-Order
    Ganz m Gegensatz dazu steht die Limit-Order. Diese wird nur zu einem Kurs ausgeführt, der günstiger oder direkt auf einem bestimmte Limit liegt. Günstiger meint hierbei, dass der Kurs für den Anleger besser ist. Bei einer Kauf-Order liegt der Kurs also auf oder unterhalb des Limits, bei einem Verkaufs-Angebot entsprechend auf oder über dem Limit. Dadurch kann der Anleger schon im Vorhinein genau planen, was seine maximalen Ausgaben bzw. minimalen Einnahmen sein werden.

Stopp-Zusatz

Der Zusatz Stopp ist quasi eine passive Order. Sie „schläft“ solange, bis sie durch die Erreichung eines bestimmten Kurses „geweckt“ wird. Rein technisch gesehen wird die Order beim Erreichen des Stopp-Kurses in eine andere Order umgewandelt. Das System führt dann automatisch einen Kauf bzw. einen Verkauf von Aktien durch, wenn der jeweilige Kurs überschritten wird.

Kombinationen

Je nach gewähltem Handelsplatz ist es möglich, alle Orderzusätze miteinander zu kombinieren. Eine der bekanntesten Kombinationen ist beispielsweise der Stopp-Loss-Auftrag. Er wird dazu verwendet, eine bestehende Long-Position automatsch zu schließen. Das geschieht, sobald der Kurs unter einen bestimmten Wert fällt.

  • Stopp-Loss
    Sobald der Kurs unter eine bestimmte Schwelle fällt, die vom Anleger bestimmt wird, löst das System automatisch eine unlimitierte Verkauf-Order aus. Der eigentliche Ausführungskurs kann aber auch unterhalb des Stopp-Kurses liegen, weil es sich um eine unlimitierte Order handelt. Ein Beispiel: Der aktuelle Aktienkurs liege bei 100 Euro, der Stopp wird vom Anleger auf 80 Euro gesetzt. Der Kurs fällt anschließend direkt auf 70 Euro. Die Stopp-Order löst daher direkt eine unlimitierte Verkauf-Order aus, die zum nächst verfügbaren Kurs – in diesem Fall 70 Euro – ausgeführt wird.
  • Stopp-Buy-Limit
    Hierbei handelt es sich um einen Kauf-Auftrag, welche in einen limitierten Kaufauftrag umgewandelt wird, wenn der Stopp-Kurs überschritten wird. Auch hierzu ein Beispiel: Der aktuelle Kurs liege bei 100 Euro, der Stopp-Kurs werde auf 115 Euro gesetzt, das Limit auf 110 Euro. Der Kurs steigt anschließend über einen Wert von 115 Euro. Dann wird die Order direkt in eine Limit-Kauf-Order umgewandelt. Die Ausführung findet aber nur dann statt, wenn der Kurs wieder auf 105 Euro oder darunter fällt.

Intelligente Orderzusätze

Noch etwas weiter gegen Orderzusätze, die mehr oder weniger eigenständig intelligent auf Kursveränderungen eingehen:

  • Trailing Stopp
    Trailing Stopps dienen dazu, Gewinne mitzunehmen. Es wird allerdings kein feststehender Kurs vorgegeben, zu dem die Positionen auf jeden Fall verkauft werden. Vielmehr läuft der Trailing Stopp mit den Kursentwicklungen mit und orientiert sich immer am letzten Kurshoch. Der Anleger setzt hierzu einen sogenannten Trailing-Abstand fest, der vom System laufend aktualisiert und angepasst wird. Steigt der Kurs der Aktie, steigt auch das so gesetzte Stopp. Anleger haben hierbei die Wahl, ob der Trailing-Stopp als absoluter oder relativer Wert festgelegt wird.
    Sobald der Aktienkurs fällt, verbleibt der Trailing-Stopp auf dem Niveau des letzten Kurshochs. Erreicht der Kurs diese Untergrenze, wird das Wertpapier verkauft. Wird die Grenze nicht erreicht und der Kurs steigt wieder auf Werte über das letzte Kurshoch, passt sich der Trailing-Stopp entsprechend an.
    Auch bei Kaufaufträgen kann es durchaus hilfreich sein, ein Trailing-Stopp zu setzen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Anleger bei steigenden Kursen einer Aktie aufspringen möchte, aber nicht ständig den Markt beobachten kann. Der Stopp-Buy wird somit oberhalb des aktuellen Kursniveaus gesetzt. Bei fallenden Kursen geht es dann dynamisch nach unten. Zieht der Kurs des Wertpapiers wieder an, bleibt der Stopp-Buy unverändert auf dem zuletzt erreichten Niveaus. Bei Erreichen löst er entsprechend den Kaufantrag aus.
  • Fill or Kill (FOK)
    Gerade bei weniger liquiden Wertpapieren ist es extrem wichtig, strenge Limit-Orders zu setzen. Es kann allerdings bei größeren Stückzahlen passieren, dass die jeweiligen Orders nur häppchenweise oder nur zum Teil ausgeführt werden. Dadurch steigen die Gebühren pro Aktie unter Umständen, wenn mit festen Gebühren-Modellen kalkuliert wird. Der Zusatz Fill or Kill (FOK) kann hier Abhilfe schaffen. Damit legt der Trader fest, dass eine Order entweder ganz oder gar nicht ausgeführt wird. Liegen die erforderlichen Stückzahlen aktuell nicht in der gewünschten Anzahl vor, wird das System den Auftrag nicht bearbeiten. Vorsicht: Auch bei diesem Modell kann es vorkommen, dass Orders zu unterschiedlichen Kursen ausgeführt werden. Das ist der Fall, wenn das System die erforderliche Anzahl an Aktien zwar direkt, aber nur an verschiedenen Börsen kaufen kann.
  • Immediate or Cancel (IOC)
    Prinzipiell unterscheidet sich IOC nicht von FOK. Anleger stellen auch hier wieder die Bedingung, dass der Kauf- oder Verkaufsauftrag entweder unmittelbar ausgeführt werden muss oder gelöscht wird. Ist die Ausführung nicht möglich, wird auch bei IOC wieder eine Löschung der Anweisung vorgenommen.
    Aber: IOC bietet die Möglichkeit, die Order auch nur teilweise ausführen zu lassen. Es kann quasi ein Prozentsatz festgelegt werden, ab dem die Order ausgeführt wird. Nicht ausgeführte Stückzahlen werden dann ebenfalls wieder nicht in das Orderbuch aufgenommen und gelöscht. Der restliche Teil, der möglich ist und oberhalb der prozentualen Grenze liegt, wird allerdings trotzdem ausgeführt. Der Orderzusatz eignet sich daher für Anleger, die mit einer Teilausführung durchaus leben können. Anleger können beispielsweise im Vorhinein kalkulieren, ab wann sich die Gebühren und Spesen für den Kauf oder Verkauf noch lohnen. Entsprechend wird die Grenze, zu welcher der Auftrag noch teilweise ausgeführt wird, hier gesetzt.
  • All or None (ANO)
    Etwas weniger strikt als die beiden vorherigen Orderzusätze ist ANO. Der Auftrag verbleibt dabei einen kompletten Handelstag im System. Kann während dieser Zeitspanne keine vollständige Abwicklung garantiert werden, wird die Order gelöscht. Teilausführungen wie bei IOC sind hierbei allerdings bewusst nicht vorgesehen.
  • One Cancels Other (OCO)
    Der Orderzusatz One Cancels Other dient dazu, zwei eigenständige Orders aufzugeben und anschließend miteinander zu verknüpfen. Sobald eine der beiden Orders aufgegeben, so wird die jeweils andere automatisch aus dem System zu löschen. In der Praxis lassen sich so recht vielfältige Aktionen planen. Beispielsweise ist es möglich, eine Stop-Loss-Order zur Absicherung nach unten und gleichzeitig ein Verkaufslimit für den Fall weiter steigender Kurse zu definieren. Entsprechend kommt es entweder zum Verkauf und der Löschung der noch verbliebenen Order im System – je nachdem, welche Marke zuerst erreicht wird.
    Ebenfalls anwendbar ist der Zusatz bei einem Kaufauftrag. Natürlich wird dann entsprechend auf der einen Seite ein Kauflimit verankert, um die Position möglichst günstig zu erwerben. Auf der anderen Seite wird ein Stop-Buy-Limit für den Fall eingeführt, dass der Aktienkurs völlig unerwartet nach oben zieht.

Die Gültigkeit der Order

Wie bereits eingangs erwähnt wurde, lässt sich durch Zusätze bestimmen, in welchem Zeitraum Orders gültig sind. Hierbieten sich folgende vier Möglichkeiten:

  1. DAY
    Die Order ist tagesgültig. Es handelt sich jedoch nicht um einen Zeit-Tag, sondern um den jeweiligen Handelstag. Der Börsenschluss werden alle nicht ausgeführten Orders entsprechend gelöscht.
  2. Good till date
    Es ist ebenso möglich, die Order bis zu einem bestimmten Tag offen zu lassen. Dieser kann vom Anleger frei gewählt werden.
  3. Good till cacelled
    Es ist möglich, den Auftrag bis auf Widerruf laufen zu lassen. Bis die Börse oder der Marktteilnehmer die Order innerhalb einer bestimmten Frist – maximal 90 Tage – zurücknehmen, bleibt der Auftrag dadurch bestehen.
  4. Ultimo
    Der Auftrag läuft immer bis zum Monatsende, unabhängig davon, wann er aufgegeben wurde.

Fazit: Orderzusätze unerlässlich beim Handel

Beim Handel mit Aktien ist es wichtig, dass Anleger ihre Orderzusätze geschickt wählen. So kann hierdruch beeinflusst werden, ob das System Aktien unlimitiert oder nur bis zu einem bestimmten Kurs kauft / verkauft. Außerdem lassen sich vor allem durch intelligente Orderzusätze wie Trailing-Stopps ausgereifte Handelsstrategien entwickeln, die dem Anleger viel Arbeit bei der Kontrolle der Kurse abnehmen.

Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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