Künstliches Fleisch Aktien 2024: 5 Aktien und 2 ETFs

Unser Dienst wird Ihnen kostenlos zur Verfügung gestellt. Um ihn zu finanzieren, gehen wir Partnerschaften mit Unternehmen ein (siehe Kapitel: Unsere Finanzierung und Partnerschaften). Dabei setzen wir aber nicht auf klassische Anzeigen. Diese bergen immer die Gefahr, sich im Zweifelsfall zwischen dem Wunsch eines großen Kunden und der redaktionellen Unabhängigkeit entscheiden zu müssen.

Stattdessen erhalten wir bei vielen Produkten eine Provision, wenn Sie einen Vertrag über unseren Vergleichsrechner oder einen Link von unserer Seite abschließen. Das hat für uns den Vorteil, dass wir offen sagen können, welches Unternehmen uns besser gefällt. Denn ob Sie einen Vertrag mit diesem oder einem anderen Anbieter aus unserem Vergleichsrechner schließen, hat für uns oft nur geringe Bedeutung.

Grundsätzlich haben unsere Partner keinen Anspruch auf eine positive Berichterstattung. Allerdings behalten wir uns das Recht vor, in unsere Vergleichsrechner und Tabellen nur Partner aufzunehmen. Somit können Konkurrenzanbieter mit vergleichbaren Angeboten unberücksichtigt bleiben, sofern sie nicht an unserem Partnerprogramm teilnehmen.

Wichtig ist uns dabei Transparenz. Schaltflächen mit Beschriftungen wie „Jetzt direkt zum Broker“ enthalten sogenannte Affiliate-Links, bei denen wir eine Vergütung den dem Unternehmen bekommen. Dagegen sind reguläre Links im Text, sofern nicht besonders darauf hingewiesen wird, nicht gesponsert. Diese erkennen sie an dem ().

Durch diese Art der Finanzierung bleibt die Seite mit ihren Dienstleistungen für Sie kostenfrei.

Hier erfahren Sie mehr über uns.

Labor Forschung und Entwicklung

Warum Sie Aktien.net vertrauen können

Wir achten auf strenge redaktionelle Integrität – dieser Beitrag kann jedoch Hinweise auf Produkte unserer Partner enthalten. Hier finden Sie eine Erklärung, wie wir Geld verdienen.

Mehr lesen

Übersicht

Broker Vergleich Button
ETF Vergleich Button
Neo Broker Vergleich Button
p2p Vergleich Button
CFD Vergleich Button
Forex Vergleich Button

Unsere Arbeitsweise

analysierte investments
14
Analysierte
Investments
stunden investiert
29
Stunden
investiert
stunden recherchiert
22
Stunden
recherchiert
Analysierte Investments
8
Ausführliche
Analysen

 

Künstliches Fleisch Aktien - Das Wichtigste in Kürze

  • In diesem Beitrag befassen wir uns mit den Themen Pflanzlicher Fleischersatz und In-vitro-Fleisch (Laborfleisch).
  • Fleischersatz schmeckt und sieht aus wie Fleisch – In-vitro-Fleisch ist hingegen echtes Fleisch, wird aber nicht Tieren entnommen, sondern im Labor gezüchtet.
  • Wir stellen fünf Möglichkeiten zum Aktien Investment vor: Beyond MeatNestléTyson FoodsMerck KGaA und die Strauss Group.
  • Das Angebot an Fonds ist sehr eingeschränkt. Der US. Vegan Climate ETF hält leider nicht, was er verspricht. Der iShares STOXX Europe 600 Food & Beverage erlaubt nur ein allgemeines Investment in die europäische Nahrungsmittelindustrie. Als Alternative haben wir eine Holdinggesellschaft gefunden, über die Sie in mehrere Fleischersatz-Firmen wie The Very Good Food Company investieren können.
  • In unserer SWOT-Analyse erhalten Sie Infos über die wichtigsten Chancen und Risiken sowie Stärken und Schwächen der Branche.
  • In diesem Artikel erfahren Sie zudem, wie weit die Forschung bei Laborfleisch ist und welche Marktentwicklung wahrscheinlich ist.
  • In unseren FAQ beantworten wir 5 häufig gestellte Fragen zu den Themen Künstliches Fleisch und dem Investment in Aktien dieser Art.

 

So gehen Sie vor

  • Informieren Sie sich über die Profitmöglichkeiten des Zukunftstrends Clean-Meat. Befassen Sie sich zudem mit den Anbietern von künstlichem Fleisch.
  • Wählen Sie eine passende In-vitro-Aktie oder eine andere geeignete Lebensmittel-Aktie aus.
  • Loggen Sie sich in Ihr Brokerkonto ein. Unsere Empfehlung für Neulinge ist das Aktiendepot bei Smartbroker. Hier können Sie als Anfänger*in Kunstfleisch Aktien oder einen Fleischersatz ETF kaufen.
  • Verfolgen Sie eine Daytrading Strategie und richten Sie sich ein eToro Depot ein, um über die Preise auf künstliches Fleisch Aktien zu spekulieren.

In künstliches Fleisch investieren: Das sind die Möglichkeiten

  • Aktien: Investieren Sie in Kunstfleisch Aktien. Noch ist die Anzahl dieser Aktien für die Zukunft überschaubar. Über Nahrungsmittelkonzerne können Sie indirekt von Entwicklungen der Clean Meat Branche profitieren.
  • ETFs: Anleger*innen können in einen Clean Meat & Fleischersatz ETF investieren und sich breit gestreut an dem Kunstfleisch-Aktien Markt beteiligen.
  • Aktien von Holding-Unternehmen: Wie bei einem Fonds können Sie so in mehrere Unternehmen gleichzeitig investieren und damit ihr Risiko streuen.
  • CFD Trading: Beim CFD Broker können Sie mit Hebelwirkung und bei kleinem Kapitaleinsatz auf steigende und fallende Preise von Kunstfleisch-Aktien spekulieren.

Inhaltsverzeichnis

Die besten künstliches Fleisch Aktien 2022

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A2N7XQ
US08862E1091
40,75
886
-0.7178%
0
A0Q4DC
CH0038863350
4,11
299.503
0.1775%
0.0276
659990
DE0006599905
2,86
72.025
0.158%
0.0113
893540
IL0007460160
0,00
10.121
0.0571%
0.0282
870625
US9024941034
2,23
24.203
0.0775%
0.0271

Auf der Suche nach dem passenden Depotanbieter? Aktien.net empfiehlt:

 

Die besten ETFs für künstliches Fleisch

WKNISINTERAUMA/TTD
A0H08H
DE000A0H08H3
0.46%
264
☑️ 0.87%
0.22%

Weitere Top ETFs für künstliches Fleisch

Name/WKN
ETF U.S. Vegan Climate ETF (VEGN)
WKN: SLA5H0WKN kopiert

Broker Vergleich Banner

Künstliches Fleisch oder Fleischersatz?

Wer in nachhaltige Aktien investieren will, sollte zunächst den Unterschied zwischen künstlichem Fleisch und Fleischersatz verstehen. Unternehmen wie Beyond Meat stellen aus pflanzlichen Bestandteilen Produkte her, die wie Fleisch aussehen, wie Fleisch schmecken und auch die Konsistenz von Fleisch haben; um echtes Fleisch handelt es sich dabei nicht.

In-vitro-Fleisch ist hingegen gezüchtetes Fleisch aus Stammzellen. Das Fleisch wächst im Labor beziehungsweise der Fabrik heran, ganz ohne den Einsatz eines Tieres.

Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile. Fleischersatzprodukte haben eine lange Tradition. Sie sind bereits auf dem Markt und haben eine vergleichsweise gute Umweltbilanz. Die meisten Produkte sind vegan, kommen also ohne tierische Produkte aus (lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zu veganen Aktien).

Bei der Herstellung von künstlichem, genauer gesagt „kultiviertem Fleisch“ werden dem lebenden Tier Muskelstammzellen entnommen. Die Stammzellenentnahme gleicht einer Blutabnahme. Die entnommenen Stammzellen werden in einer Zellkultur vermehrt, bis sich daraus Muskelgewebe bilden lässt. Dieses Gewebe besitzt große Ähnlichkeit mit Muskelfasern in einem Steak. Das Endprodukt ist zu 100 Prozent echtes Fleisch.

Künstliches Fleisch kann aus muskelspezifischen Stammzellen von Säugetieren, Vögeln und Fischen hergestellt werden. Ziel ist es, Fleisch auf den Markt zu bringen, dessen Aussehen, Geruch und Geschmack normalem Fleisch gleicht. Laborfleisch gibt es bisher nicht im Supermarkt. Außerdem sind oft nach wie vor tierische Produkte im Herstellungsprozess nötig, sie sind also nicht vegan. Das könnte sich aber mittelfristig ändern; dann kann Laborfleisch damit punkten, dass es sich tatsächlich um Fleisch handelt, das geschmacklich kaum von aus Tieren gewonnenem Fleisch zu unterscheiden ist.

Die besten 3 Aktien für künstliches Fleisch 2024

Wer in künstliches Fleisch investieren möchte, hat derzeit eine eingeschränkte Auswahl an Aktien für gezielte Investments. Viele der Unternehmen, die an künstlichem Fleisch forschen, sind Start-ups und noch nicht an der Börse. Das gilt für Hersteller von In-vitro-Fleisch genauso wie für Produzenten von Fleischersatz. Sogar die großen Durchstarter wie Impossible Foods scheuen aktuell noch den Gang an die Börse.

Wann es eine Impossible Foods Aktie geben wird, ist unklar. Auch weitere potenzielle Stars wie die Memphis Meat Aktie, die Mosa Meat Aktie, die Future Meat Aktie oder die Supermeat Aktie suchen Anleger*innen vergeblich an der Börse. Einige Hersteller von Fleischersatz wie Rügenwalder Mühle planen gar keinen Börsengang; der Wursthersteller ist ein Familienunternehmen und möchte das dem Vernehmen nach auch bleiben.

Wer kein großer Kapitalgeber ist, kann von den Forschungen bislang nicht profitieren. In vielen Fällen wurden erfolgversprechende Projekte bereits von größeren Konzernen übernommen. Für risikofreudige Anleger*innen bedeutet dies eine zielgerichtete Anlage weniger. Für alle anderen sind Chancen und Risiken durch indirekte Investments in die größeren Unternehmen in einem besseren Verhältnis.

Beyond Meat

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A2N7XQ
US08862E1091
40,75
886
-0.7178%
0


Die Beyond Meat Aktie verlor zwischenzeitlich fast 90 Prozent ihres Höchstwertes. Dabei sind Geschäftskonzept und Produkt zukunftsfähig. Sie sollten die Aktie deshalb genauer unter die Lupe nehmen.

Zukunftsträchtige Geschäftsidee, doch bisher nur Verluste

Die Geschäftsidee von Beyond Meat ist vielversprechend, denn Fleischersatz ist ein Milliardenmarkt. Bei klassischen Fleisch- und Wurstwaren ist der Konkurrenzkampf gnadenlos, doch bei Fleischersatz kann das Unternehmen mit guten, fleischähnlichen Produkten höhere Preise durchsetzen, denn es gibt deutlich weniger Anbieter mit entsprechendem Knowhow. Doch bisher erzielt das Unternehmen Beyond Meat keine Gewinne, und auch für die nächsten drei Jahre rechnet die Firma mit roten Zahlen. Die Verluste stiegen zuletzt sogar an – und werden das wohl auch 2022 tun. An der Börse haben viele Anleger*innen bereits die Geduld verloren: Mitte 2022 war die Aktie rund 80 Prozent weniger wert als ein Jahr zuvor. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Papier bereits deutlich von dem Höchstwert (200 Euro im Juli 2019) entfernt.

McDonalds und Kim Kardashian

Eigentlich könnte die Aktie für Begeisterung sorgen. Das Unternehmen kooperiert mit McDonalds und Kentucky Fried Chicken und erlangte dadurch Bekanntheit. Auch die Qualität wird überwiegend gelobt. Im Mai 2022 wurde Kim Kardashian als neue Werbebotschafterin gewonnen. Ob das dem Umsatz neuen Schwung gibt, bleibt abzuwarten.

Umsatz wächst im Jahr 2021 nur leicht

Um Gewinne zu machen, muss die Firma nicht nur ihre Kosten reduzieren, sondern auch wachsen. Das ist ihr zumindest in den ersten Jahren gut gelungen. Der Umsatz verfünffachte sich von 2018 bis 2020 nahezu. Im Jahr 2021 gab es dagegen nur noch ein Plus von 14,2 Prozent. Es bleibt abzuwarten, ob das eine Folge der Pandemie ist oder die Jahre des hohen Wachstums vorbei sind.

Beyond Meat als Übernahmekandidat

Angesichts des niedrigen Kurses und der guten Produkte könnte Beyond Meat mittelfristig übernommen werden. Das würde die Aktie nicht auf alte Kursniveaus zurückbringen, aber trotzdem für starke Kursgewinne sorgen.

Die Aktie in den Analysen

Trotz des historisch niedrigen Kurses kommt Beyond Meat in den Analysen nicht gut weg. In fünf Berichten wird zum Verkauf geraten, in nur drei zum Kauf. Die Mehrheit von 14 Berichten sieht die Aktie neutral und setzt sie auf „halten“. Hintergrund: Beyond Meat wurde 2009 gegründet und unter anderem von einer Investmentgesellschaft von Bill Gates finanziert. Das Unternehmen betreibt Fabriken in den USA, den Niederlanden und der Volksrepublik China. Trotz der überwiegend negativen Analysen ist die Firma interessant. Eine Übernahme durch einen großen Konzern könnte für Kursgewinne sorgen.

Nestlé

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0Q4DC
CH0038863350
4,11
299.503
0.1775%
0.0276


In das Jahr 2022 ist Nestlé nicht besonders gut gestartet und der Konzern hat seit langem ein Imageproblem. Doch es gibt auch einiges, was für das Unternehmen spricht.

Stabiles Geschäft

Viele große Marken gehören zu Nestlé. Das ist ein großer Vorteil, denn damit unterliegt die Firma weniger Wettbewerbsdruck als Unternehmen ohne dieses Plus. Bekannte Namen können auch überleben, wenn die Preise etwas höher sind als bei der Konkurrenz. Hinzu kommt, dass Nahrungsmittel auch in Krisen konsumiert werden. Natürlich sind Schokoriegel wie Kitkat oder Eiscreme von Schöller nicht überlebensnotwendig, doch üblicherweise verschieben Käufer*innen eher den Kauf einer neuen Waschmaschine oder sparen bei Urlauben, bevor sie auf Schokolade und Eis verzichten. Von neuen Trends wie künstliches Fleisch könnte Nestlé sogar profitieren, denn nur wenige Anbieter werden in der Lage sein, die gewünschten Produkte herzustellen. Die steigende Bedeutung des Themas Ernährung erlaubt außerdem höhere Preise.

Gewinne stabil

Auch in der Corona-Krise konnte Nestlé die Gewinne stabil halten, 2021 fielen sie sogar um 40 Prozent höher aus als im Vorjahr. Für 2022 wird wieder ein etwas niedrigerer Wert erwartet, der aber immer noch höher liegen soll als 2020. Der Rückgang gegenüber 2021 ist keine Folge sinkender Einnahmen, sondern hat vor allem buchhalterische Gründe. Der Cashflow, also der Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben ohne die Berücksichtigung von Abschreibungen, wird 2022 vermutlich höher liegen als 2021. Die Folge der stabilen Gewinne ist eine stabile Dividende. Sie wurde in den vergangenen Jahren stetig erhöht und soll weiterhin jährlich steigen. 2021 betrug die Dividendenrendite 2,2 Prozent.

Schlechtes Image ist Risikofaktor

Das negative Image bleibt aber ein Risikofaktor, gerade im Geschäft mit zukunftsträchtigen Produkten wie veganem Essen. Die Vergangenheit zeigt, dass auch große Marken verschwinden können. Ein Imagewechsel ist schwierig. Bis heute ist es oft schwierig zu bewerten, ob die Vorwürfe gegen Nestlé berechtigt sind. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, in Pakistan durch den Verkauf von Wasser den Grundwasserspiegel sinken zu lassen. Doch Nestlé gibt an, nur Tiefenwasser zu verwenden, das von den lokalen Brunnen gar nicht erreicht wird. In der Zentrale weiß man nach eigenen Aussagen nicht, warum ausgerechnet die eigene Firma so unter Beschuss steht. In jedem Fall ist das schlechte Bild in der Öffentlichkeit aber aus Marketingsicht ein Problem. Der Trend zu Nachhaltigkeit und zum demonstrativen Konsum dürfte das noch verstärken. Vor allem, wenn gleichzeitig andere Verbraucher*innen aus Kostengründen zu Eigenmarken und Billigprodukten greifen könnten.

Die Meinung in den Analysen

Unsere Vorbehalte werden von der Mehrheit der Analysten nicht geteilt. Mit 17 sieht die klare Mehrheit der Analysen die Aktie positiv, weitere sieben sehen sie neutral, nur zwei sind der Aktie gegenüber kritisch eingestellt. Hintergrund: Die häufig belächelte deutsche Aussprache als „Nästlä“ ist nicht so falsch, wie viele denken. Tatsächlich wurde der Unternehmensgründer in Frankfurt am Main als Heinrich Nestle (ohne Akzentzeichen) geboren, erst nach seinem Umzug in die französische Schweiz nannte er sich Henri Nestlé. 1868 brachte er Henri Nestlés Kindermehl auf den Markt, eine Weiterentwicklung des 1865 von Justus von Liebig Muttermilchersatzes. Damit begann die Entwicklung zum Großunternehmen. In den vergangenen 30 Jahren wuchs die Firma auch durch Zukäufe, etwa des deutschen Eisherstellers Schöller (2002) oder des britischen Schokoladenspezialisten Rowntree’s (1988, u. a. Kitkat, Smarties, Quality Street). Nestlé besitzt starke Marken im Lebensmittelsektor, das spricht für eine stabile Rendite. Der schlechte Ruf des Unternehmens könnte mittelfristig allerdings Nachteile bringen. Erstellt: 10.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

2 Aktien für künstliches Fleisch

Wer nicht in Fleischersatz, sondern in künstliches Fleisch aus dem Labor investieren will, sollte diese beiden Aktien unter die Lupe nehmen.

Merck KGaA: Chancen dank Mosa Meat

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
659990
DE0006599905
2,86
72.025
0.158%
0.0113


Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA gehört mit einer Gewichtung von 4,60 Prozent zu den Top-Ten im deutschen DAX. Die Wachstumstreiber Laborgeschäft, Pharmasparte und Halbleiterindustrie haben für eine Steigerung bei Umsatz und Gewinn im ersten Quartal 2002 gesorgt. Das Laborgeschäft legte ein Rekordquartal hin. Die Merck Aktie erreichte Ende 2021 einen Wert von rund 230 Euro. Das schwierige Marktumfeld und geopolitische Risiken haben den Aktienkurs der Pharmaaktie belastet und auf 160 Euro (Mitte Mai 2022) gedrückt. Bezogen auf die letzten drei Jahre steht ein Kursplus von 68 Prozent. Merck profitierte in den ersten drei Monaten 2022 von der hohen Nachfrage nach Biotech-Materialien, Krebsmittelmedikamenten und Halbleiter-Chemikalien. Der Erfolg der drei Bereiche und positive Währungseffekte sorgten für zweistellige Wachstumsraten von jeweils 12 Prozent bei Umsatz und Betriebsergebnis. Merck geht für das laufende Geschäftsjahr von ähnlichen Steigerungsraten aus. Im ersten Quartal wies der Darmstädter Konzern ein Umsatzplus von 12,2 Prozent bzw. einen Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro aus. Das Betriebsergebnis erreichte 1,17 Milliarden Euro, ein Zuwachs um 12,5 Prozent. Der Nettogewinn erhöhte sich um auf 884 Millionen Euro, ein Gewinnplus von 18 Prozent. Merck ist ein innovativer Konzern, der mit Zukunftstechnologien Geld verdienen möchte. Als Bioprozess- und Ausrüstungsspezialist befasst man sich seit einigen Jahren mit dem Thema Künstliches Fleisch und Proteinproduktion durch Mikroorganismen. Der Chemie- und Pharmakonzern Merck profiliert sich als Technologieanbieter für Start-ups, die im Zukunftsmarkt Veganes Fleisch mitmischen möchten. Die Darmstädter bieten Reagenzien und Geräte für die Zellkultivierung und Zellkulturmedien an. Merck investiert über seine Wagniskapitaltochter M Ventures in Mosa Meat. 2013 konnte es mit dem ersten In-vitro-Burger für Aufsehen sorgen und will Kunstfleisch schon bald zur Serienreife bringen. Das Kerngeschäft von Merck läuft sehr gut. Das gilt für die Laborsparte mit Produkten und Dienstleistungen für die Arzneiherstellung, für die Pharmasparte mit dem Krebsmedikament Bavencio und der Multiple-Sklerose-Tablette Mavenclad sowie der Spezialchemie mit dem Halbleitergeschäft. Die Zukunftsaussichten für Merck sind trotz nachlassender Konjunktur intakt. Der Pharmakonzern verdient mit seinem Kerngeschäft (Laborsparte, Pharma und Halbleiter) dank hoher Nachfrage gutes Geld. Die Merck Aktie bietet auf diesem Kursniveau eine attraktive Einstiegsgelegenheit.

Über die israelische Strauss Group in Aleph Farms investieren

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
893540
IL0007460160
0,00
10.121
0.0571%
0.0282
Im Grunde ist die Strauss Group ein ganz normaler Lebensmittelkonzern. Attraktiv ist vor allem das Tochterunternehmen „The Kitchen“, über das die Gruppe in junge Unternehmen aus dem Bereich Lebensmittel investiert. Unter anderem wurde dort frühzeitig in Aleph Farms investiert, einen Hersteller, der Fleisch im Labor herstellt („Laborfleisch“). Zero Egg dagegen will einen veganen Ei-Ersatz entwickeln.

So ist die aktuelle Situation

Mitte 2022 liegt der Kurs der Aktie rund 40-mal so hoch wie der erwartete Gewinn je Aktie. Damit ist das Unternehmen für einen Lebensmittelhersteller sehr teuer. Zumal ein Großteil des Geschäfts nach wie vor in Israel gemacht wird. Das bedeutet eine hohe Abhängigkeit von einem einzelnen Markt. Die Aktie hat sich im vergangenen Jahr vor allem seitwärts bewegt. Ende 2021 stieg das Papier zwar zeitweise deutlich an, gab die Gewinne aber bis Mai 2022 wieder ab und fiel unter den Vorjahreswert. Nach einem erneuten Anstieg kostete die Aktie im Juni 2022 etwas weniger als ein Jahr zuvor.

Hoffnung auf „The Kitchen“

Was die Aktie der Strauss Group trotz der vielen Nachteile attraktiv macht, ist das Tochterunternehmen „The Kitchen“, das sich selbst als „FoodTech Hub“ bezeichnet. Als Start-up-Inkubator unterstützt es innovative, junge Unternehmen aus der Lebensmittelbranche mit Geld und Erfahrung. Das bekannteste Unternehmen, das von „The Kitchen“ mitgegründet wurde, ist Aleph Farms. Auch Schauspieler Leonardo DiCaprio ist in Aleph Farms investiert und sitzt im Aufsichtsrat. Aleph Farms will echtes Fleisch ohne Tierhaltung herstellen, sogenanntes In-vitro-Fleisch oder kultiviertes Fleisch. Dieses wird direkt aus Tierzellen gezüchtet, das Aufziehen und Schlachten von Tieren ist damit nicht mehr nötig. 2018 wurde so das erste Hacksteak hergestellt, 2021 auch ein echtes Filet. 2019 wurde außerdem In-vitro-Fleisch im Weltraum hergestellt. Unter dem Schlagwort „Meat for Space“ will das Unternehmen nach eigenen Angaben „Frische Lebensmittel für Astronauten und Weltraumkolonien“ herstellen und hat dazu das Programm Aleph Zero ins Leben gerufen. Ähnliches plant Forsea mit Meeresfrüchten und Wanda Fish mit Fisch, auch sie sollen künftig im Labor entstehen. Zero Egg wiederum arbeitet an Eiersatzprodukten auf pflanzlicher Basis. Etwas weniger erfolgsversprechend sind die Pläne von Anina. Dieses Start-up aus dem „The Kitchen“-Inkubator möchte die Lebensmittelverschwendung reduzieren und Produkte aus beschädigtem Gemüse kreieren.

Analysen

Hilda und Richard Strauss starteten ihr Unternehmen 1936, nach ihrer Flucht aus Deutschland, als Nebenerwerbslandwirte und Selbstvermarkter. Kurz darauf wurde die Nahariya Molkerei gegründet, die bald auch Käse herstellte. In Deutschland ist das Unternehmen mit den Norddeutschen Kaffeewerken in Upahl in Mecklenburg vertreten, die allerdings überwiegend für den Export produzieren. 2004 fusionierte das Unternehmen mit dem Rivalen Elite. Bis 2007 hieß das Unternehmen daher Strauss-Elite. Elite ist nach wie vor der Markenname für die Schokoladen des Konzerns. Die Aktien der Strauss Group sind teuer. Attraktiv ist die Tochter „The Kitchen“, die Anteile an vielen innovativen Unternehmen hält. Doch deren Anteil am Gesamtgewinn ist bisher klein.

Fleisch, Fleischersatz und In-vitro-Fleisch in einem Unternehmen vereint

Tyson Foods

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
870625
US9024941034
2,23
24.203
0.0775%
0.0271


Tyson Foods ist der weltweit führende Hersteller und Vermarkter von Hähnchen-, Schweine- und Rindfleisch sowie Fertiggerichten. Der US-Konzern überraschte in der Vergangenheit immer wieder positiv. Die Tyson Foods Aktie weist Stand Mitte Mai 2022 für die letzten zehn Jahre eine Rendite von 470 Prozent aus. Bezogen auf die letzten zwölf Monate erhöhte sich der Aktienkurs um 30 Prozent. Gute Zahlen konnte Tyson Food für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022 präsentieren. Die Erlöse kletterten auf 12,9 Milliarden US-Dollar. Dazu gab es einen Gewinnsprung auf GAAP-Basis. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 140 Prozent auf 3,07 US-Dollar. Beim bereinigten Gewinn steht ein Plus von 48 Prozent. Von Analysten wurde ein Gewinn je Aktie von 1,90 US-Dollar erwartet. Für das Gesamtjahr rechnet die Geschäftsleitung von Tyson Foods mit einem Umsatz von 49 bis 51 Milliarden US-Dollar. Die Betriebsmarge von Tyson betrug 8,8 Prozent, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 6,4 Prozent. Ebenso haben Preiserhöhungen zu dem Anstieg der Ergebnisse beigetragen. Im Berichtsquartal wurden die Preise um durchschnittlich 17,6 Prozent angehoben. Der Fleischgigant denkt um und macht Beyond Meats bei veganen Fleischprodukten starke Konkurrenz. Tyson Foods versucht seit 2019 mit Chicken Nuggets und Burger-Patties am Markt Fuß zu fassen. Das Unternehmen stieg zudem kurz vor dem IPO der Beyond Meat Aktie 2019 aus dem Start-Up aus, um seine eigene Produktlinie auf den Weg zu bringen. Im Gegensatz zu Beyond Meat hat die Tyson Foods Aktie stetig und deutlich zugelegt. Der Aktienkurs von Beyond Meat befindet sich im freien Fall (Jahresminus über 60 Prozent). Gründe sind schwaches Wachstum und anhaltende Verluste. Die Tyson Foods Aktie ist eine Value-Aktie. Die Titel haben hinsichtlich der langfristigen Rendite und der Outperformance im ersten Quartal 2022 überzeugt. Die Gewinnerwartungen sind trotz Inflationsdruck ansteigend. Der langfristige Aufwärtstrend der Tyson Food Aktie ist intakt.

Ebenfalls lesenswert: Welche Kaffee Aktien gibt es und wie kann die Branche vom sinkenden Alkoholkonsum profitieren?

Künstliche Fleisch Aktien in unserer SWOT-Analyse

Wenn Sie in eine künstliche Fleisch-Aktie investieren möchten, sollten Sie das Marktumfeld gut kennen. Die wichtigsten Stärken und Schwächen, Risiken und Chancen behandeln wir in unserer SWOT-Analyse.

Stärken: Gut für die Umwelt, fürs Klima und für den Geldbeutel

Egal, ob Fleisch aus dem Labor oder Fake-Meat auf Pflanzenbasis: Die Herstellung soll langfristig gesehen erheblich günstiger sein als die von echtem Fleisch. Dafür gibt es diverse Gründe: Zum einen entfällt die lange Aufzuchtphase der Tiere. Zum anderen verschlingt die Produktion deutlich weniger Ressourcen. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob die Pflanzen direkt zu künstlichem Fleisch verarbeitet oder auf natürlichem Wege vom Tier umgewandelt werden.

Leseempfehlung: In nachhaltige Aktien und ETFs investieren

Schwächen: Herstellung erweist sich als kompliziert

Das große Problem: Es ist aktuell noch unmöglich, direkt in In-vitro-Fleisch-Aktien zu investieren; bislang ist es noch nicht gelungen, die Produktion zur Marktreife zu bringen. Es könnten Jahre vergehen, bis jeder In-vitro-Fleisch kaufen kann.

Außerdem ist die Produktion von In-vitro-Fleisch zumindest bislang nicht ohne tierische Bestandteile möglich. Streng vegan kann eine Produktion aufgrund der eingesetzten Stammzellen zu Beginn ohnehin nicht sein. Doch auch für die konkrete Herstellung sind tierische Bestandteile nach wie vor nötig.

Schwierigkeiten bei der Entwicklung zeigen sich auch bei künstlichem Fleisch: Bislang sorgen zu viel Salz, Geschmacksverstärker und Mineralölrückstände für ein negatives Gesundheitsimage von Fleischersatzprodukten, die Fleisch stark ähneln.

Die Branche In-vitro-Fleisch und Fleischersatz hat aktuell ein Preisproblem. Die fleischlosen Burger kosteten etwa 250.000 Euro (2014). 2019 wurde der Preis auf 45 Euro geschätzt. In einem Restaurant in Singapur werden seit 2021 erste Kunstfleisch-Geflügel-Burger für rund 14 Euro je Portion serviert. Im Vergleich kostet die Produktion von herkömmlichem Fleisch weniger als 2 Euro je Kilo.

Der Laborfleischpreis ist zu hoch, was allgemein die breitere Akzeptanz erschwert. Die Zukunft wird zeigen, ob das Geschäftsmodell als Ganzes profitabel geführt werden kann. Entscheidend ist dabei, ob es gelingt, Laborfleisch in Zukunft deutlich günstiger zu produzieren.

Diagramm, dass die geschätzten Umsätze mit herkömmlichen Fleisch und Fleischprodukten 2025-2040 anzeigt

Künstliches Fleisch und Fleischersatz werden nach AT Kearney bis 2040 wachsende Marktanteile haben. Quelle: Statista

Chancen: Prognosen sagen starkes Wachstum voraus

Der Markt für den Fleischersatz und künstliches Fleisch soll in den nächsten Jahren enorm zulegen. Unternehmen, die am Markt aktiv sind, verzeichnen zwei- bis dreistellige Prozentzahlen als Umsatzzuwachs. Geht es nach aktuellen Marktforschern, hält dieses Wachstum noch lange an.

Die Entwicklung in den vergangenen Jahren macht Hoffnung, dass In-vitro-Fleisch bald zu einem ähnlichen Preis hergestellt werden kann wie traditionelles Fleisch. Schon bei einem leicht höheren Preis wären viele Menschen aus Umwelt-, Klima- und Tierschutzüberlegungen bereit, diese alternativen Formen von Fleisch zu kaufen.

Sollte Laborfleisch in Qualität und Preis herkömmlichen Fleischprodukten ebenbürtig werden – und Verbraucher zunehmend zu Proukten aus In-vitro-Fleisch greifen – wird die Clean-Meat-Branche Profite erwirtschaften, von denen auch die Aktionär*innen profitieren.

Risiken: die gewählte Aktie zählt nicht zu den Gewinnern

Das Marktpotenzial ist eindeutig und es ist sicherlich kein Zufall, dass viele etablierte Nahrungsmittelhersteller vermehrt auf vegetarische Produkte und Fleischersatz setzen.

Das bedeutet aber nicht, dass auch alle heute aktiven Unternehmen zu den Gewinnern gehören werden. Am Anfang des Jahrtausends verloren Anleger*innen mit Internetaktien viel Geld. Denn viele Unternehmen scheiterten, auch wenn die Idee des Internets am Ende erfolgreich war. Auch Beyond Meat könnte am Ende trotz des richtigen Riechers scheitern, so wie bereits die Multimedia-Agentur Kabel New Media, die Shopping-Seite boo.com oder das soziale Netzwerk theglobe.com.

Ergebnis der SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse zeigt, dass der Markt für künstliches Fleisch und Fleischersatz sehr groß ist und auch für die Umwelt eine Chance darstellt. Doch die Auswahl an Aktien ist gering, zudem ist die Investition in ein Start-up riskant. Das gilt hauptsächlich für Hersteller von In-vitro-Fleisch. Gerade Einsteiger*innen sollten daher breiter investieren.

Die wichtigsten Fakten zu künstlichem Fleisch

So weit ist die Forschung

Die Unternehmen, die intensiv an Laborfleisch forschen, äußern sich ungern zu konkreten Fortschritten, solange sie keinen Meilenstein präsentieren können. Derzeit gibt es eine Handvoll Unternehmen, von denen bekannt ist, dass sie sich auf die Serienproduktion vorbereiten, darunter Mosa Meat, Aleph Farms, Higher Steaks und Memphis Meats. Insgesamt gibt es rund zwei Dutzend Firmen, die künstliches Fleisch herstellen wollen. Einige weitere beschäftigen sich mit der Entwicklung von Laborfisch. Hinzukommen noch einige Unternehmen, die sich als Zulieferer verstehen.

Dabei ist jedoch unklar, wie nah sie dem perfekten künstlichen Steak tatsächlich schon kommen und, noch wichtiger, wie stark sie Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs verwenden. Viele Unternehmen machen aufgrund der starken Konkurrenz ein Geheimnis um ihren Forschungsstand.

Herausforderungen bei der Entwicklung von künstlichem Fleisch

Die Entwicklung von Clean-Meat ist ohne tierische Bestandteile schwer zu schaffen. Die meisten Biotech-Unternehmen in diesem Bereich forschen jedoch genau daran. Sollte Laborfleisch eines Tages tatsächlich ohne tierische Komponenten außer der Starterkultur auskommen, ist diese Art der Fleischproduktion eine echte Alternative und könnte auch Vegetarier ansprechen.

Derzeit benötigen die Unternehmen noch Kälberserum, um das Laborfleisch zu züchten. Das Blut von Kälberföten enthält Enzyme, Hormone und Wachstumsfaktoren, die für die Anzucht notwendig ist. Sobald die Bestandteile synthetisch hergestellt werden können, ist Laborfleisch auch für Vegetarier interessant.

Wahrscheinliche Marktentwicklung in den nächsten Jahrzehnten

Derzeit scheint alles darauf hinauszulaufen, dass viele Big Player verstärkt in das Geschäft mit Kunstfleisch einsteigen. Wer nicht auf diese Branche setzt, verliert eventuell den Anschluss. Dementsprechend ist es unwahrscheinlich, dass es viele reine Laborfleisch-Aktien auf dem Markt geben wird, sondern stattdessen größere Konzerne, die junge Start-Ups direkt akquirieren.

Großer Nachfrageanstieg bei Fleischersatz

Immer mehr Menschen wollen Fleischersatz oder In-vitro-Fleisch kaufen. Einen ähnlichen Wirbel gab es Anfang des Jahrzehnts schon einmal, allerdings nahm die Nachfrage schnell wieder ab. Diesmal gehen Marktbeobachter jedoch von einem dauerhaften Trend aus. Grund dafür sind die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels und die Umweltbewegung um Fridays for Future. Zugleich ist es immer leichter, auf Fleisch zu verzichten, weil die Qualität der Alternativprodukte deutlich zugenommen hat.

Säulendiagramm zeigt Gründe für Fleischverzicht

Gründe für den Fleischverzicht. Die Daten stammen allerdings aus dem Jahr 2013, mittlerweile dürften Umwelt- und Klimaschutzaspekte zugenommen haben. Quelle: Statista

Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt, wenn künstliches Fleisch zum Massenprodukt wird

Die Auswirkungen könnten enorm sein. Für die Produktion eines Kilo Fleischersatz auf Sojabasis werden 2,8 kg Treibhausgase ausgestoßen, für Schweinefleisch und Geflügel um die 4,2 kg und für Rindfleisch über 30 kg. 2020 wurden 333 Millionen Tonnen Fleisch produziert – entsprechend groß ist das Potenzial.

Wie stark sich In-vitro-Fleisch als Alternative etablieren kann, hängt davon ab, wie unabhängig die Produktion von der Schlachtung von Tieren sein wird. Solange noch Blut oder Serum für die Herstellung notwendig sind, sind die Auswirkungen geringer.

Sollte Laborfleisch massentauglich werden, ist es nicht automatisch auch sofort im Laden verfügbar. Dazu bedarf es der Freigabe von Lebensmittelbehörden. Das Prüfen der Produkte hinsichtlich Lebensmittelreinheit und etwaiger Gesundheitsgefahren kann dauern. Branchenkenner gehen davon aus, dass fünf bis zehn Jahre vergehen werden, bis hierzulande In-vitro-Fleisch an der Ladentheke erhältlich ist.

Diese 2 ETFs und diese Holding sind eine Alternative

An den Börsen sind bisher nur wenige Firmen notiert, die einen relevanten Anteil ihres Ertrags aus dem Geschäft mit Fleischersatz oder In-vitro-Fleisch erzielen. Entsprechend dünn ist das Angebot an Aktienfonds. Wir haben jedoch eine Holding gefunden, die in Firmen aus dem Bereich Kunstfleisch investiert.

U.S. Vegan Climate ETF (VEGN) ist eine Mogelpackung

(WKN: A2PSA4 WKN kopiert / ISIN: US26922A2978ISIN kopiert)

Der U.S. Vegan Climate ETF ermöglicht seit 09.09.2019 ein Investment nach Umweltaspekten und soll frei von Tierleid und fossilen Energien sein. Tatsächlich sind die Aufnahmekriterien allerdings nur unwesentlich strenger als beispielsweise im MSCI World Social Responsible ETF.

Zu den wichtigsten Aktien im Index gehören:

  • Apple
  • Microsoft
  • Facebook
  • Visa
  • Nvidia
  • MasterCard
  • Tesla
  • Alphabet

Firmen wie MasterCard, Apple oder Alphabet haben mit künstlichem Fleisch wenig zu tun und gelten auch sonst nicht als besonders ethische Unternehmen.

Letztlich ist der ETF also nach ethischen Kriterien kaum besser geeignet als jeder andere ETF, der ein paar Negativkriterien formuliert hat. Die TER ist mit 0,60 Prozent zudem für einen ETF nicht unbedingt günstig (Stand: 01 / 2022).

Mit einem Plus von fast 20 Prozent im Jahr 2021 hat sich der ETF zwar gut entwickelt, das verdankt er aber vor allem den großen US-Tech-Werten wie Apple, Alphabet und Tesla. Wer in diese investieren will, findet dafür günstigere ETFs (lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zu US-Aktien). Der Start ins Jahr 2022 war ohnehin verhalten, der ETF verlor von Ende Oktober 2021 bis Ende Januar 2022 fast 10 Prozent an Wert.

iShares STOXX Europe 600 Food & Beverage UCITS ETF (DE) nicht sehr spezifisch

(WKN: A0H08HWKN kopiert / ISIN: DE000A0H08H3ISIN kopiert)

Wenn Sie vor allem den Einstieg in die Nahrungsmittelindustrie planen, ist der iShares STOXX Europe 600 Food & Beverage (Sub-Index des STOXX® Europe 600 Index) möglicherweise die beste Alternative für Sie. Der ETF investiert nicht speziell in künstliches Fleisch oder Fleischersatzprodukte, sondern teilt das Investment auf die 28 größten börsennotierten Nahrungsmittelunternehmen in Europa auf.

Mit einem Plus von rund 20 Prozent hat sich der ETF im Jahr 2021 gut entwickelt. Die Gesamtkostenquote (TER) ist mit 0,46 Prozent für einen physisch replizierenden ETF zudem fair.

Wenn Sie ETFs handeln möchten, sind flatex, Trade Republic oder Smartbroker dank vieler kostenfreier Sparpläne die beste Wahl für Sie. Auch den Chart STOXX Europe 600 Food & Beverage ETF können Sie dort ohne Kosten besparen.

Holding statt ETF: Eat Beyond Global

(WKN: A2QHMZ WKN kopiert / ISIN: CA27786R1038ISIN kopiert)

Eat Beyond ist kein Fonds, sondern eine Aktiengesellschaft. Trotzdem führen wir das kanadische Unternehmen bewusst in einer Rubrik mit den Fonds. Denn die Firma ist eine reine Holding, sie produziert nicht selbst, sondern investiert in andere Hersteller. Sie arbeitet also ähnlich wie ein Aktienfonds, legt ihr Geld allerdings überwiegend in nicht börsennotierte Firmen an. Ein Konzept, mit dem die deutsche MBB von Januar 2012 bis Januar 2022 ein Kursplus von fast 1.800 Prozent erreicht hat. Während sich MBB hauptsächlich auf mittelständische Industrieunternehmen spezialisiert, investiert Eat Beyond in „die Zukunft des Essens“ („the future of food“, so die Selbstbeschreibung).

Zum Portfolio gehört The Very Good Food Company, ein börsennotierter Hersteller von Fleischersatz (WKN: A2P7NJ; ISIN: CA88340B1094), aber auch SIRE Bioscience, Nabati und Turtel Tree Labs.

Die Wertentwicklung war bisher allerdings enttäuschend. Von Januar 2021 bis Januar 2022 verlor der Aktienkurs fast 85 Prozent. Allerdings scheint der Kurs Ende 2021 den Boden gefunden zu haben. Für risikobereite Investor*innen ist der Absturz eine Chance, jetzt einzusteigen. Sie sollten sich des Risikos allerdings bewusst sein.

Alternativen zu künstliches Fleisch Aktien

Wer in eine Zukunftsbranche und außerdem nachhaltig investieren will, dem bleiben noch andere Möglichkeiten. Nach einer deutlichen Kurskorrektur könnten Wasserstoffaktien wieder attraktiv sein. Auch Biotechnologie und Wasseraktien sind interessante Alternativen.

Im Zuge der Megatrends Energiewende und Elektromobilität sind zudem Lithiumaktien und das Thema Feststoffbatterien einen Blick wert.

Wer sich nicht intensiv mit dem Thema Geldanlage beschäftigen will, dem bleibt noch eine automatisierte Vermögensverwaltung. Einige Anbieter wie Visual Vest bieten auf Wunsch auch nachhaltige Anlagestrategien.

FAQ Künstliches Fleisch Aktien

Welche Firma stellt künstliches Fleisch her?

Zu den Unternehmen, die Laborfleisch herstellen oder die Serienfertigung vorbereiten, gehören Start-Ups wie Mosa Meat (Kapitalgeber u.a. Merck KGaA), Aleph Farms (Kapitalgeber u.a. Strauss Group), Innocent Meat, New Age Meats, Supermeat, Eat Just, Bifteks und Memphis Meats. Mit Aktien der Holding Eat Beyond lässt sich in mehrere Unternehmen investieren, darunter auch nicht-börsennotierte. Allerdings ist die Aktie sehr riskant.

Die bekannteste Firma in der Clean-Meat-Branche ist Beyond Meat. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Fleischersatzstoffen spezialisiert. Einige Konkurrenten wollen auch Fisch im Labor produzieren. Die Branche umfasst inklusive Zulieferer rund 80 Unternehmen.

Wie entsteht Clean Meat?

Clean-Meat wie Schwein, Rind, Geflügel oder Fisch stammt aus dem Labor und nicht vom Bauernhof. Kultiviertes bzw. künstliches Fleisch wird aus tierischen Zellkulturen gezüchtet. Die Verfahren bei Clean-Meat-Produkten lassen sich mit dem Bierbrauen vergleichen. Die Herausforderung ist eine effiziente Massenproduktion von Laborfleisch.

Wie teuer ist Clean Meat?

Die Unternehmensberatung CE Delft hat in einer Marktanalyse ermittelt, dass Kunstfleisch gegenüber herkömmlichen Fleischerzeugnissen bis zu 10.000-mal teurer ist. Bei Optimierung aller Erzeugungsprozesse könnte In-vitro-Fleisch je Kilogramm rund 12,50 Euro kosten. Herkömmliches Fleisch wird für unter 2 Euro je Kilogramm produziert. Retortenfleisch nach Hähnchenart wird in einem Restaurant in Singapur für rund 14,50 Euro die Portion serviert.

Künstliches Fleisch: In welche Aktien lohnt sich ein Investment?

Es gibt wenig Clean Meat Aktien, in die Anleger*innen investieren können, wenn sie in künstliches Fleisch investieren möchten. Hersteller von In-vitro-Fleisch stecken noch in den Kinderschuhen. Aktien von Beyond Meat können als Fleischersatz-Produzenten infrage kommen.

Wann kommt künstliches Fleisch in Deutschland auf den Markt?

Wann Verbraucher*innen in Deutschland Laborfleisch kaufen können, ist noch unklar. Einige Unternehmen haben ihre Serienreife für 2021 angekündigt, allerdings sitzt keines davon in Deutschland. Zudem wurden die Starttermine in den letzten Jahren häufiger nach hinten verschoben. Bis kultiviertes Fleisch an der Ladentheke erhältlich ist, dürften fünf bis zehn Jahre vergehen.

Sind künstliche Fleisch-Aktien auch aus ethischen Gründen empfehlenswert?

Für Fleischersatz und In-vitro-Fleisch müssen keine Tiere getötet werden. Außerdem ist die Aufzucht von Tieren sehr energieintensiv. Die Investition in künstliche Fleisch Aktien ist also auch aus ethischen Gründen empfehlenswert. Allerdings gibt es nur wenige Aktien, die ausschließlich in Fleischersatz und Kunstfleisch investieren, beispielsweise Beyond Meat und Eat Beyond. Firmen wie Nestlé oder Tyson Foods sind dagegen auch oder sogar überwiegend im klassischen Nahrungsmittelgeschäft aktiv.

Was ist der Unterschied zwischen Fleischersatz und künstlichem Fleisch?

Fleischersatz ist ein Nahrungsmittel, bei dem der Hersteller aus pflanzlichem Material bzw. Ei- und Milchprotein versucht, ein Produkt zu erschaffen, das Fleisch sehr ähnlich ist. Künstliches Fleisch (auch: "Laborfleisch" oder "in-vitro-Fleisch") ist hingegen Fleisch, das im Labor gezüchtet wird und nicht durch die Schlachtung eines Tieres entsteht.

Ist Laborfleisch gesund?

Künstliches Fleisch ist nicht gesünder als herkömmliches Fleisch. Grundsätzlich ist auch Laborfleisch "echtes" Fleisch. Entsprechend ist ein zu hoher Konsum gesundheitsschädlich. Genaue Daten liegen bisher aber noch nicht vor. Für das Klima und die Umwelt sind Laborfleisch und Ersatzfleisch allerdings besser.

Wo kann ich Rügenwalder Mühle Aktien kaufen?

Rügenwalder Mühle ist ein Familienunternehmen. Daher lassen sich keine Rügenwalder Mühle Aktien kaufen. Wer in Fleischersatz und künstliches Fleisch investieren will, findet mit Beyond Meat oder Eat Beyond Alternativen.

Fazit

Nur wenige Unternehmen haben sich ganz oder überwiegend auf die Herstellung von Fleischersatz oder Kunstfleisch spezialisiert und sind börsennotiert. Die bekannteste Firma in diesem Bereich ist Beyond Meat. Viele Firmen sind bisher nicht börsennotiert. Indirekt lässt sich in diese Firmen über die Holding Eat Beyond Global investieren, die unter anderem Anteile an The Very Good Food Company, Nabati und Turtel Tree Labs hält. Allerdings haben sich die Kurse der Beyond Meat und der Eat Beyond Global Aktie in den vergangenen Jahren schlecht entwickelt, Anleger*innen müssen daher etwas Risikobereitschaft mitbringen.

Eine Alternative sind Aktien klassischer Nahrungsmittelhersteller wie Nestlé und Tyson Foods, die aktiv in Fleischersatz und künstliches Fleisch investieren. Wer das nicht möchte, dem bleibt als Alternative der deutsche Pharma- und Biotech-Konzern Merck, der unter anderem in Mosa Meat investiert hat.

Quellenangaben:

Schreiben Sie einen Kommentar

0.0

  • Fries
    Posted: 19. Januar 2022
    3.0

    Leider kann ich zur Zeit nicht in Memphis Meat in meiner Bank investieren, würde ich aber gerne. Wer kann mir sagen an welchem Geldinstitut bzw. Bank ich Memphis Meat kaufen kann?

  • T J
    Posted: 21. Juli 2021
    5.0

    Danke für den gelungenen Artikel und die neutrale Zusammenfassung. Strauss Group kann man leider nicht (mehr) bei Flatex kaufen, wird nur an der TASE gelistet aktiv gehandelt.
    Gibt es denn Anhaltspunkte über die Beteiligung der Strauss Group am Projekt, bzw. die möglichen Erträge dieses Projektes?
    TJ

  • Fredy Wenger
    Posted: 27. Mai 2021
    5.0

    Das Thema Fleischersatz ist leider schwer fassbar / recherchierbar
    Dies ist die beste und neutralste Zusammenfassung / Übersicht, welche ich auf dem Internet gefunden habe.
    Und… die Kernaussagen sind (leider) korrekt:
    – Keine Details (Stand/Roadmap, etc.) zu den „Fleischzüchtern“ verfügbar
    – Keine direkte Beteiligung für Kleininvestoren möglich
    – Diverse interessante Firmen bereits von Multis aufgekauft
    – und.. das geht vermutlich so weitere
    Danke für die Zusammenfassung!

    Beste Zusammenfassung / Übersicht, welche ich auf dem Internet gefunden habe.

Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

Weitere Artikel von Tilman Weigel