Wasserstoff Aktien 2024 – Wie Sie mit Aktien & ETFs in Wasserstoff investieren

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Atom Chemie Wissenschaftsmodell

Im Februar 2021 endete die Kursrallye der Wasserstoff Branche abrupt – es kam zu einem starken Einbruch. Anfang 2022 lagen die Kurse von NEL ASA und Ballard Power jeweils fast 60 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Markiert der Einbruch das Ende des Wasserstoff-Booms oder ist er eine gute Gelegenheit zum Einstieg?

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Wasserstoff Aktien - Das Wichtigste in Kürze

 

So gehen Sie vor

  • Informieren Sie sich über die Zukunftsenergie Wasserstoff, die beteiligten Unternehmen sowie Chancen und Risiken eines Wasserstoff-Investments.
  • Wählen Sie geeignete Wasserstoff Aktien oder Wasserstoff ETFs für ein Investment aus.
  • Bei Ihrem Online-Broker sind Wasserstoff Aktien und ETFs erhältlich. Das kostenlose Aktiendepot bei Smartbroker ist unsere Empfehlung für kostenbewusste Anleger*innen.
  • Wasserstoff Aktien sind sehr volatil und damit gut für das Daytrading geeignet. Unsere Empfehlung für eine Daytradingplattform ist der Broker eToro

Die besten Wasserstoff Aktien 2022

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0RENB
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A14TK6
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598
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Inhaltsverzeichnis

In Wasserstoff investieren: Diese Möglichkeiten gibt es

  • Wasserstoff Aktien: Mit Wasserstoff Aktien können Sie in die führenden Industriegasehersteller und weitere Wasserstoff-Technologieunternehmen investieren. Die besten Wasserstoffaktien sind in den bekannten Aktienindizes enthalten.
  • Wasserstoff ETF: Anfang 2021 wurden zwei Wasserstoff ETFs aufgelegt. Anleger*innen können über den Referenzindex in Aktien der Wasserstoff-Branche weltweit investieren.
  • Wasserstoff CFD: Beim Daytrading von CFDs können Sie über den Preis auf die Entwicklung von Aktien aus der Wasserstoff-Industrie von steigenden und fallenden Kurse dieser Titel profitieren.

Weitere gute Wasserstoff Aktien

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
850133
FR0000120073
1,65
69.331
0.0988%
0.0202
874341
AT0000743059
0,00
16.128
0.065%
0.0495
A1JA81
US72919P2020
-0,27
8.568
-1.0526%
0
2249
CNE100000C07
0,00
13.584
0.0301%
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785602
DE0007856023
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A0HL8N
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1.417
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A1XFA8
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A0B57L
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A2NB49
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A2JQTG
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A2ABRE
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531350
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1.221
0.2317%
0.0102

 

Weiter Top Wasserstoff ETFs, die wir in diesem Artikel vorstellen

Wenn Sie den ETF anklicken, gelangen Sie zu unserer ausführlichen Analyse.
Name / WKN
DNB Fund – Renewable Energy Retail A
A0MWALWKN kopiert

Die besten Wasserstoff-Fonds

Name / WKN
LBBW Global Warming R
A0KEYMWKN kopiert
DWS Invest ESG
Climate Tech LC

DWS2XEWKN kopiert
ÖkoWorld Klima C
A0MX8GWKN kopiert
Deka-UmweltInvest CF
DK0ECSWKN kopiert
RobecoSAM Smart Mobility Fund
A2JRKZWKN kopiert
Diese Liste enthält aktiv verwaltete Fonds, die einen Teil ihrer Geldanlage in Wasserstofftechnologie investieren.

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Wasserstoffaktien: Neue Chancen nach der Korrektur?

Das Ende des Wasserstoff-Booms oder ist er eine gute Gelegenheit zum Einstieg?

Für die zweite Deutung spricht, dass nach wie vor neue Wasserstoff-Projekte angekündigt werden. Viele Fachleute sind sich einig: Wasserstoff wird das Öl der Zukunft. Es soll helfen, Stromüberschüsse aus erneuerbaren Energien zu speichern. Wenn am Sonntag der Wind weht und die Sonne scheint, kann die Energie für Zeiten mit wenig Wind und Sonne und hohem Verbrauch in Form von Wasserstoff gespeichert werden. Viele Länder haben Klimaschutzmaßnahmen ergriffen, die den Einstieg in die Wasserstoff-Wirtschaft enthalten. So will die Bundesregierung mehr in Wasserstoff investieren.

Die Wasserelektrolyse ist entscheidend für den Aufbau eines Energiesystems ohne C02-Emissionen und einer grünen Industrie. Für zahlreiche Unternehmen ergeben sich neue Märkte. Das gibt weiteren Schub für Wasserstoff Aktien. Mehr dazu in unserer SWOT-Analyse.

Ebenfalls lesenswert: In Windenergie investieren – Nachhaltige Investmentideen für Privatanleger.

Kommt mit Uhde die Thyssenkrupp Wasserstoff Aktie?

Wenn die Gerüchte wahr sind, könnte schon in diesem Frühjahr (2022) eine neue Wasserstoffaktie an die Börse kommen. Nachdem der Stahlhersteller Thyssenkrupp sich bereits von seiner Aufzugssparte getrennt hat, soll jetzt auch der Bereich Wasserstoff abgespalten werden. Diesmal allerdings soll es keinen Verkauf an eine Investorengruppe geben, sondern einen Börsengang. Das berichten verschiedene Wirtschaftsmedien.

Im Wasserstoffgeschäft ist der Essener Stahlkonzern seit 2015 aktiv. Gemeinsam mit dem italienischen Unternehmen Industrie De Nora, einem Spezialisten für Wasseraufbereitung und Elektrochemie, betreibt Thyssenkrupp das Joint-Venture Uhde Chlorine Engineers, das Elektrolyseure herstellt. Zusammen mit Citigroup soll Thyssenkrupp bereits verschiedene Möglichkeiten prüfen, vom klassischen Börsengang mit Aktienangebot bis zum Börsengang mithilfe eines Börsenmantels.

Die Aktie von Thyssenkrupp legte in der Folge deutlich zu, sie stieg innerhalb eines Tages um mehr als 5 Prozent. Anfang 2022 lag der Kurs rund 18 Prozent höher als ein Jahr zuvor, während der DAX im gleichen Zeitraum „nur“ um 12 Prozent anstieg. Für risikobereite Trader*innen kann deshalb auch ein Kauf der Thyssenkrupp-Aktie eine Option sein. Bestätigen sich die Verkaufspläne, könnte die Aktie des Stahlherstellers noch einmal steigen.

Die Anteilseigner*innen von Thyssenkrupp hatten in den vergangenen Jahren allerdings wenig Freude an dem Papier. Trotz des Kurspluses lag der Wert der Aktie Anfang 2022 mehr als 50 Prozent niedriger als 2017. Das Papier ist deshalb ein riskantes Investment, zumal auch die Dividendenrendite und die Gewinnsituation nicht besonders gut sind. Wer direkt in Uhde Chlorine Engineers investieren will, muss zunächst abwarten, wann und wie es zu einer ersten Notierung kommt. Schon in der ersten Jahreshälfte 2022 könnte es so weit sein.

Bringt die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung den Aktien neuen Schub?

Zu den Projekten, die die Bundesregierung zur langfristigen Energiewende angeschoben hat, gehört auch eine neue Wasserstoffstrategie. Die ist nach Meinung vieler Beobachter*innen längst überfällig. Wer Strom nutzt, um daraus Wasserstoff zu gewinnen, muss EEG-Umlage zahlen, auch wenn ausschließlich Ökostrom zum Einsatz kommt. Deshalb lohnt es sich bisher nicht, Überschüsse in der Stromproduktion in Wasserstoff umzuwandeln. Dabei könnte so das Speicherproblem größtenteils gelöst werden.

Die FDP hatte daher bereits im Januar 2020 eine „abgestimmte Bund-Länder-Wasserstoffstrategie“ gefordert. Strom, mit dem Wasserstoff produziert wird, soll von der EEG-Umlage befreit werden. Außerdem soll Wasserstoff in der Stahlproduktion die extrem umweltschädliche Kokskohle teilweise ersetzen. Investor*innen hoffen darauf, dass die Partei in der Regierungsverantwortung die damals geforderten Programme nun umsetzt.

Viel Geld soll auch in die Forschungsförderung fließen. Insgesamt will die Bundesregierung für die Wasserstoffstrategie 12,5 Milliarden Euro ausgeben, 9 Milliarden mehr als zunächst geplant.

Die Wasserstofferzeugung in nennenswerten Mengen steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Eines der konkreten Vorhaben ist die Errichtung eines Elektrolyseurs im Energiepark Wunsiedel. Hier soll ab Mitte 2022 grüner Wasserstoff im Volumen von neun Megawatt erzeugt werden. Pro Jahr sollen aus Ökostromüberschüssen rund 1.350 Tonnen erzeugt werden.

Wasserstoffaktien werden erst dann anlaufen, wenn andere Länder Deutschland folgen. Das ist auch keineswegs ausgeschlossen, manche Staaten wie Japan sind bereits weiter als wir.

Aktuell beträgt die Produktionsmenge für CO₂-neutralen und CO₂-freien Wasserstoff weltweit weniger als 3 Millionen Tonnen. Für 2050 wird eine Produktionsmenge von mehr als 240 Millionen Tonnen von grünem und blauem (CO₂-neutral) Wasserstoff prognostiziert.

Das könnte Investitionsmöglichkeiten von elf Billionen US-Dollar und Umsätze von 2,5 Billionen US-Dollar bieten. Von diesen Entwicklungen könnten Langfristinvestor*innen in den kommenden Jahrzehnten profitieren.

Wasserstoff gilt als der Treibstoff der Zukunft. Von Industriegaseherstellern wird die Wasserstoff-Technologie stark vorangetrieben, da der Bedarf bei Industriekunden wächst. Davon könnten Wasserstoff Aktien 2022 profitieren.

Leseempfehlung: Halbleiter Auto Aktien & Halbleiter Auto ETFs als Investmentidee sowie Aktien zum Investieren in Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Unser Aktientip Wasserstoff 2022

  • Ballard Power Systems
  • NEL ASA
  • Linde
  • Weichai Power
  • PowerCell Sweden

Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Aktien 2024

Ballard Power Systems

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0RENB
CA0585861085
-3.426,67
1.602
-1.6445%
0

Kaum eine Aktie steht so für Aufstieg und Fall der Wasserstoffaktien wie Ballard Power Systems. Hier sollten nur Anleger*innen mit starken Nerven investieren, denn die Investition bleibt ebenso chancenreich wie riskant.

Die Zukunft ist unklar

Im Februar 2021 lag die Aktie 1.000 Prozent höher als zwei Jahre zuvor. Tenbagger Aktien, die Stars unter den Wachstumsaktien (die übrigens so heißen, weil sie ihren Kurs verzehnfachen), haben für einen Anstieg von 900 Prozent ganze zehn Jahre Zeit, Ballard Power schaffte 1.000 Prozent innerhalb von 24 Monaten. Doch dann ging es fast genauso schnell wieder bergab. Die Firma macht bisher Verluste; und daraus folgt eben diese starke Schwankung. Das Kursplus war Ausdruck von großen Hoffnungen auf die Zukunft – und wohl auch von Herdenverhalten.

Verluste bleiben

Auch für die kommenden Jahre erwartet Ballard Power keine Gewinne. Die Verluste sollen 2022 sogar noch ansteigen, ehe sie bis 2024 etwas zurückgehen. Das macht die Aktie unattraktiv für alle, die Sicherheit suchen. Immerhin soll der Umsatz sich in den kommenden beiden Jahren verdoppeln.

Wie gut ist Ballard Power aufgestellt?

Ob Wasserstoff als Energiespeicher jene Bedeutung erlangt, die viele sich erhoffen, bleibt abzuwarten. Wäre Ballard Power für eine solche Entwicklung  die richtige Wahl? Vieles spricht dafür. Ballard Power Systems ist kein unerfahrenes Unternehmen, seit 1983 wird hier an Brennstoffzellen gearbeitet. Die Firma kooperiert mit wichtigen Partnern wie Siemens, Daimler Trucks und Volkswagen. Sollte Wasserstoff einer der wichtigen Energieträger der Zukunft werden, dann sind die Chancen gut, dass Ballard Power eine tragende Rolle im Markt spielt.

Kurseinbruch hat die Karten neu gemischt

Das Handelsblatt warnte schon 2020 vor einer Blase der Wasserstoffaktien ähnlich jener am Neuen Markt. Bleiben wir bei dieser Analogie, dann spricht vieles für Ballard Power Systems. Schließlich erholten sich die meisten Aktien damals wieder. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis lag 2021 nur noch bei 2,8, im Vorjahr waren es noch 7,3.

Die Aktie in den Analysen

Vermutlich folgen die meisten Analysten der Regel „Greife nie in ein fallendes Messer“: 14 von 24 Analysten setzen die Aktie auf „halten“. Acht Analysten äußern sich optimistisch und raten zum Kauf (drei) oder zum Übergewichten (fünf), je eine Analyse rät zum Untergewichten oder zum Verkaufen. Hintergrund: Das Unternehmen wurde 1979 unter dem Namen Ballard Research gegründet. Seit 1983 werden Brennstoffzellen entwickelt, 1993 wurde erstmals ein Bus vorgestellt, der Wasserstoff als Energieträger nutzte. Wie fast alle Wasserstoffaktien ist das Papier von Ballard Power Systems sehr riskant. Sollte Wasserstoff aber eine Zukunft haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ballard Power davon profitiert. Erstellt: 16.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

NEL ASA

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0B733
NO0010081235
0,00
1.985
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Elektrolyse wird ein wichtiges Thema, auch wenn Wasserstoff sich nicht im großen Maß als Energiespeicher durchsetzen sollte. Davon würde auch NEL ASA profitieren.

Elektrolyse nicht nur für Energiebereich wichtig

Das Unternehmen könnte zu seinen Ursprüngen zurückkehren, als es hauptsächlich Wasserstoff für die Ammoniakgewinnung herstellte. Heute wird dafür oft Erdgas verwendet, das dürfte sich nicht nur wegen des Klimawandels, sondern auch aufgrund des Krieges in der Ukraine mittelfristig ändern. Während Hersteller von Brennstoffzellen davon nicht profitieren würden, sind die von NEL ASA hergestellten Elektrolyseure in diesem Fall genauso wichtig.

Bisher keine Gewinne

Allerdings erzielt NEL ASA bisher keine Gewinne – und plant das auch für die kommenden Jahre nicht. Der Kurs liegt aktuell beim rund siebenfachen des Buchwertes. Damit ist NEL ASA – gemessen an dieser Kennzahl, zwar deutlich teurer als etwa DAX-Mitglied BMW mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von unter 1, doch deutlich günstiger als BMW-Konkurrent Tesla mit einem KBV von rund 37.

Meinung der Analystinnen und Analysten

Die Mehrzahl der Aktienanalysen setzt die Aktie auf „kaufen“. Auch wir sehen Chancen, möchten aber auch an die hohen Risiken erinnern, da die Firma stark wachsen und kostengünstiger produzieren muss, um die Bewertung zu rechtfertigen. Als Alternative sollte deshalb ein Zertifikat auf Wasserstoffaktien in Betracht gezogen werden. Hintergrund: Das norwegische Unternehmen NEL stellt bereits seit 1927 Elektrolyseure her. Mit diesen Geräten kann Wasser unter Zuhilfenahme von elektrischem Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden. Der heutige Aluminiumhersteller Norsk Hydro, damals noch ein Düngemittelhersteller, nutzte den so gewonnen Wasserstoff, um mit dem Haber-Bosch-Verfahren Ammoniak zu synthetisieren. Zeitweise wurden pro Stunden 30.000 Kubikmeter Wasserstoff hergestellt, wobei die dafür benötigte Energie aus Wasserkraft kam. 2014 war die damalige NEL Hydrogen insolvent. Sie wurde anschließend von dem Pharmaunternehmen DiaGenic übernommen und dieses wenig später in NEL ASA umbenannt. Im Pharmabereich ist die Firma nicht mehr tätig. Mit rund 500 Mitarbeitenden ist NEL ASA noch immer ein kleines Unternehmen. NEL ASA stellt seit fast 100 Jahre Elektrolyseure her. Die werden in Zukunft stärker benötigt werden, nicht zuletzt, um Wasserstoff für die chemische Industrie zu gewinnen. Sollte Wasserstoff auch als Energiespeicher Bedeutung erlangen, käme das noch obendrauf. Trotzdem ist die Aktie riskant, denn bisher erzielt die Firma Verluste. Erstellt: 07.05.2022 | Autor: Tilman Weigel

Linde plc

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A2DSYC
IE00BZ12WP82
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Wer kein Risiko mag, dem bleibt noch das irische Unternehmen Linde plc. Firmengründer Carl Linde war einer der wesentlichen Begründer der modernen Kühltechnik und erhielt 1913 den Nobelpreis für Physik. Bis 2013 war das Unternehmen auch der größte deutsche Anbieter in diesem Sektor, 2014 wurde der Geschäftszweig aber verkauft. 2016 fusionierte die Linde AG mit der US-amerikanischen Praxair zur neuen Linde plc mit Sitz in Dublin. Carl Linde (ab 1897 Carl von Linde) war nicht nur ein Pionier der modernen Kühltechnik, er zerlegte auch als erster im industriellen Maßstab Luft in ihre einzelnen Bestandteile – und Gase sind heute das Kerngeschäft der Linde plc. Das Unternehmen vertreibt sowohl die Gase selbst als auch Maschinen und Infrastruktur zu deren Gewinnung. Linde plc hat auch stark in Wasserstoff investiert. Mit BeeZero betreibt es den weltweit ersten Carsharing-Anbieter für Autos mit Wasserstoffantrieb. Seit Dezember 2018 ist Linde Mitglied im Stoxx 50, dem europäischen Index der 50 wichtigsten Aktiengesellschaften. Dort löste es die Großbank Barclays ab. Da das Unternehmen in zahlreichen anderen Gebieten aktiv ist, hat die Investition weniger Risiken, aber auch weniger Aussichten auf starke Kurssprünge. Linde hat nach eigenen Angaben früher als erwartet von der Fusion mit Praxair profitiert. Nach vorläufigen Daten hat Linde im Jahr 2019 einen Umsatz von 28,2 Milliarden US-Dollar erzielt, also rund 26,0 Milliarden Euro. Das ist etwa doppelt so viel wie im Vorjahr. Der operative Gewinn sank aber im gleichen Zeitraum von 5,2 auf 2,9 Milliarden US-Dollar, vor allem aufgrund höherer Umsatzkosten. Das nächste Jahr brachte wieder steigende Gewinne je Aktie. Für 2021 wird mit einem Gewinn je Aktie von 8,88 US-Dollar gerechnet (4,71 US-Dollar in 2020). Im Gegensatz zu den Aktien von NEL und Ballard Power ist Linde seit Jahren in den schwarzen Zahlen. Wie geht es mit der Linde Aktie weiter? Die Privatbank Berenberg hält ein Kursziel von 282 Euro für möglich. Die Einstufung lautet weiterhin „Buy“. Der Industriegase-Hersteller hat in den vergangenen Jahren die Erwartungen regelmäßig übertroffen. Linde ist unter den drei großen Herstellern (Air Liquide und Air Products) laut Berenberg das Top-Unternehmen. Die Aktien versprechen das sicherste Investment. Die DZ Bank hat die Kursprognose auf 308 Euro angehoben. Die Einstufung bleibt auf „Kaufen“. Analyst Peter Spengler sieht den weltweit größten Industriegase-Konzern in einer hervorragenden Wettbewerbsposition im Gasgeschäft. Linde wird im Zukunftsmarkt „Wasserstoff“ eine Führungsrolle übernehmen. Bewertung:
  • Breit aufgestelltes, etabliertes Unternehmen
  • Mitglied im Stoxx 50
  • Wasserstoff ist nur eines von vielen Geschäftsfeldern

Weichai Power

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0M4ZC
CNE1000004L9
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Wie für Linde ist das Wasserstoffgeschäft für Weichai Power nur ein Baustein. Das hat Vor- und Nachteile. Einerseits ist die Abhängigkeit vom Wasserstoffgeschäft so geringer, andererseits würde die Aktie auch nicht im gleichen Maße steigen, wenn der Wasserstoffindustrie der Durchbruch gelingen sollte. Unter anderem hält Weichai Power rund die Hälfte der Aktien des deutschen Gabelstaplerherstellers Kion.

Weichai Power mit Dividende

Die Firma macht Gewinne und zahlt sogar eine attraktive Dividende. Trotzdem ist der Kurs seit Februar 2021 deutlich zurückgegangen. Er folgt damit der Entwicklung anderer Wasserstoffwerte, unter anderem von Ballard Power. An dem kanadischen Hersteller von Brennstoffzellen hält Weichai Power eine Beteiligung von rund 15 Prozent. Beide Firmen verbindet außerdem eine strategische Partnerschaft.

Deutliche Kurskorrektur ab Februar 2021

Von Februar 2021 bis Mai 2022 sanken die Kurse von Weichai Power wegen der breiteren Aufstellung mit einem Minus von 50 Prozent deutlich weniger als die von Ballard Power mit einem Minus von 80 Prozent. Außer der Korrektur bei Wasserstoffaktien waren es auch schlechter Zahlen im Geschäftsfeld Lager- und Distributionstechnik, die die Kurse drückten. Schuld daran war nicht zuletzt die Corona-Pandemie. Wenn der Krieg in der Ukraine nicht zu einer weltweiten Rezession führt, könnte sich dieser Geschäftsbereich wieder erholen. Allerdings hat Russlands Einmarsch in der Ukraine auch gezeigt, welche Gefahren Investitionen in nicht-demokratischen Staaten mit sich bringen.

Knappe Mehrheit der Analysen erwartet Plus

Die Chancen stehen gut, dass Weichai Power schon bald wieder auf steigende Kurse umschaltet. Das sehen auch die meisten Analysen so. Acht von 16 befragten Analysehäusern und Banken setzt die Aktie auf „kaufen“, eine weitere auf „aufstocken“. Allerdings gibt es auch fünf, die für „halten“ plädieren und zwei raten sogar zum Verkauf.

Mehrere Risiken

Wir sehen allerdings auch mehrere Risiken. Das eine ist der hohe Anteil des chinesischen Staates. Das Unternehmen könnte dadurch Entscheidungen treffen, die im Interesse des Staates oder seiner Kader, nicht aber dem seiner Kapitalgeber*innen sind. Außerdem ist Wasserstoff nur ein kleiner Teil des Geschäfts von Weichai Power. Gerade bei den Dieselmotoren sind mittelfristig rückläufige Absatzzahlen denkbar. Hintergrund: Das Unternehmen wurde 1953 als Weichai Diesel Engine Factory gegründet und stellte – wie der alte Name andeutet – Dieselmotoren her. Bis heute ist das Unternehmen überwiegend in staatlicher Hand und stellt in erster Linie Großmotoren und Nutzfahrzeuge her. In Deutschland besitzt das Unternehmen Anteile am Gabelstaplerhersteller Kion und eine Mehrheitsbeteiligung an Linde Hydraulics. Die Aktie kann sowohl direkt als auch als ADR (American Deposit Receipt - Zertifikat auf die Aktie) gehandelt werden. Weichai Power ist nach wie vor zum großen Teil in staatlicher Hand und immer noch stark im Bereich Dieselmotoren engagiert. Diese Nachteile müssen gegen die gute Ausgangsposition im riesigen chinesischen Markt abgewogen werden.

PowerCell Sweden

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A14TK6
SE0006425815
0,00
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PowerCell Sweden macht – wie die meisten Wasserstoffunternehmen – nach wie vor Verluste. Nur 2019 gab es ein Plus. Allerdings ist das für 2022 erwartete Minus so gering, dass man von einer „roten Null“ sprechen könnte.

Aktie weniger volatil

Im Vergleich zum Konkurrenten Ballard Power, der ebenfalls Brennstoffzellen herstellt, ist die Aktie außerdem weit weniger volatil. Der Anstieg von 2019 bis 2021 war deutlich weniger stark, dafür aber auch der Absturz seit Februar 2021 weniger drastisch. Insgesamt ist die Entwicklung auf drei Jahre etwas schlechter als beim kanadischen Konkurrenten, auf ein und fünf Jahre besser.

Ende der Kurskorrektur?

Immerhin könnte die Kurskorrektur, die die bei anderen Wasserstofftiteln im Februar 2021 begann, jetzt abgeschlossen sein. Fast ein Jahr und einen Monat nach Beginn der Korrektur erreichte der Kurs ein Zwischentief und lag im Mai wieder rund 2,0 Prozent höher als ein Vierteljahr zuvor. Ob es sich um eine Bodenbildung oder nur eine vorübergehende Korrektur handelt, wird sich aber erst mittelfristig zeigen.

Die fundamentalen Daten

Wie oben erwähnt hat PowerCell Sweden 2019 einen Gewinn erzielt, in den übrigen Jahren aber Verluste gemacht. Auch für die kommenden Jahre sind keine schwarzen Zahlen geplant, allerdings sollen die Verluste niedrig bleiben. Immerhin konnte PowerCell den Umsatz 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 50 Prozent erhöhen. Lässt man die hohen Entwicklungskosten außen vor, erreichte das Unternehmen 2021 sogar ein fast ausgeglichenes Ergebnis. Allerdings muss nach wie vor sehr viel Geld in die Forschung investiert werden. Bei einem Umsatz von rund 15 Millionen Euro wurden rund 7,5 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Im ersten Quartal 2022 fiel der Verlust sogar etwas höher aus als im Vorjahresquartal.

Bosch starker Partner

Allerdings profitiert PowerCell von der Partnerschaft mit der deutschen Robert Bosch GmbH. Diese hält 11,2 Prozent am Unternehmen und ist gleichzeitig Abnehmerin für zahlreiche Produkte. Hintergrund: PowerCell Sweden entstand 2008 als Ausgründung aus dem schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo. Dieser hatte bereits in den 1990er-Jahren mit Brennstoffzellen experimentiert. Außer für den Einbau in Autos, Bussen und Lastkraftwagen bietet PowerCell seine Technik auch für den Einsatz in Schiffen, in Bau- und Landmaschinen sowie für den stationären Einsatz an. Beim sogenannten On-Road-Bereich, also Straßenfahrzeugen, wurde die Technik teilweise an Bosch in Lizenz vergeben. Die im Branchenvergleich niedrigere Volatilität und die Robert Bosch GmbH als Ankeraktionärin sprechen für PowerCell Sweden. Allerdings ist eine Investition dennoch sehr risikoreich. Erstellt: 07.05.2022 | Autor: Tilman Weigel

Stärken und Risiken: Wasserstoffaktien in der SWOT-Analyse

Stärken: Wasser ist umweltfreundlich und ausreichend vorhanden

Die Elektrolyse, bei der aus Strom Sauer- und Wasserstoff gewonnen wird, ist ein relativ einfaches und gut erprobtes Verfahren. Das gewonnene Gas könnte in das bestehende Gasnetz eingespeist und so gespeichert werden. Denn anders als das Stromnetz erlaubt es die Speicherung von Energie in begrenztem Umfang.

Als Gas ließ es sich auch aus den sonnenreichen Staaten Nordafrikas mit dem Schiff oder per Pipeline nach Europa bringen. Zumal neue Techniken die Elektrolyse mithilfe von Salzwasser erlauben. Das ist (anders als Trinkwasser) in ausreichendem Maße vorhanden.

Diagramm des Absatzes von Wasserstoff an Tankstellen in Deutschland

Anzahl der Wasserstofftankstellen in Deutschland. (Grafik: Statista.de)

Nachdem Wasserstoff lange im Schatten von Batterien gestanden hatte, steigen immer mehr Staaten deshalb jetzt in die Förderung ein. Auch Deutschland hat eine Wasserstoffstrategie verabschiedet.

Schwächen: viele finanzielle Unwägbarkeiten

Die Zukunft von Wasserstoff als Energieträger ist nicht eindeutig und noch gibt es zu viele finanzielle Unwägbarkeiten. Die Politik verspricht massive Hilfe für alternative Energien. Auch der Umfang der geförderten Projekte nimmt zu.

Der Durchbruch der Wasserstoff-Technologien wird nur in Kooperationen mit großen Konzernen gelingen. Vergleichsweise kleine Anbieter wie Powercell Schweden und NEL ASA bekommen durch Kooperationen verstärkt Probleme. Möglicherweise verringert sich deren Anteil am Gesamtprojekt, was einen Umsatzrückgang zur Folge haben könnte. Für Investoren bedeutet das erhebliche finanzielle Unwägbarkeiten.

Chancen: Politischer Wille ist jetzt da

Schon vor rund 30 Jahren sollte Wasserstoff „das nächste große Ding“ sein. BMW und Linde kooperierten, der Münchner Automobilkonzern erstellte das Fahrzeug und der damals noch in Wiesbaden beheimatete Gasspezialist kümmerte sich um die Infrastruktur. Doch umgesetzt wurde die Vision nie.

Allerdings wäre Wasserstoff nicht die erste Technik, die erst im zweiten oder dritten Anlauf den Durchbruch schafft. Zumal heute der politische Wille zur Förderung da ist. Auch die Solartechnik schaffte erst mit Anschubhilfe der Politik den Durchbruch, in den 1990er-Jahren hatten viele Beobachter*innen die Technik schon abgeschrieben.

Die Titel der Wasserstoffbranche sind nach einer Kursrallye im Jahr 2021 abgestürzt. Langfristig orientierten Anleger*innen bietet das Einstiegschancen in den Wasserstoff-Zukunftssektor. Für viele kleinere Wasserstoff Unternehmen sehen die Zukunftschancen schlecht aus. Ohne Kooperationen mit den Top-Firmen der Branche wird sich die Wasserstoff-Technologie nicht am Markt etablieren.

Risiken: Andere Techniken ziehen am Wasserstoff vorbei

Wasserstoff ist nicht die einzige Technologie, die für die Speicherung von Energieüberschüssen infrage kommt. Neben dem Lithium-Ionen-Akku (siehe dazu auch unser Beitrag zu Lithium-Aktien) oder Feststoffbatterien (siehe hierzu unseren separaten Ratgeber zur Riesenchance Feststoffbatterie Aktien) sind andere Energieträger im Gespräch.

Das Fraunhofer-Institut für chemische Technologie arbeitet beispielsweise an einer Redox-Flow-Batterie. Dabei wird zunächst unter Energieeinsatz eine Flüssigkeit in zwei Bestandteile zerlegt. Wenn Energie benötigt wird, werden die beiden Bestandteile wieder zusammengeführt und Energie entsteht. Das Verfahren entspricht also der Elektrolyse, verwendet aber andere Grundstoffe.

Einige Beobachter*innen merken an, dass die Elektrolyse ein altes Verfahren und daher weitgehend erforscht sei. Größere Verbesserungen beim Wirkungsgrad oder den Kosten seien daher nicht zu erwarten. Diese Sichtweise ist allerdings umstritten.

Ebenfalls lesenswert: Mit Kobalt-Aktien in 2024 vom Trend zur Elektromobilität profitieren

Ergebnis der SWOT-Analyse

Viele Aktien der Wasserstoffbranche haben in den letzten drei Jahren einen Höhenflug erlebt. Wenn die Kurse wie bei Wasserstoff Aktien bis 2021 stark steigen, interessieren sich private Anleger*innen und Fondsgesellschaften für den Marktsektor. Nicht selten wird dann gekauft, wenn Aktien bereits überbewertet sind. Im Jahr 2000 gab es ein ähnliches Szenario bei Biotech- und Technologiefonds. Bis die Kursverluste ausgeglichen wurden, dauerte es viele Jahre.

Weitere Kursverluste sind bei Wasserstoff Aktien trotz der Korrektur seit Anfang 2021 keineswegs ausgeschlossen. Auffällig ist, wie synchron sich die PowerCell Sweden, Ballard Power und NEL ASA im Jahr 2021 entwickelt haben, alle drei verloren innerhalb des Jahres etwas weniger als 60 Prozent ihres Wertes.

Bei einem weiteren Kursanstieg werden nicht alle Firmen profitieren. Die großen Industriegasehersteller Linde, Air Products und Air Liquide stellen für Anleger*innen ein weitaus risikoärmeres Investment als beispielsweise NEL ASA oder Powercell Schweden dar, bei denen alles vom Erfolg der Wasserstofftechnologie am Markt abhängt. Letztere bieten dafür aber auch höhere Chancen, wenn der Wasserstofftechnologie den Durchbruch gelingt.

Es bietet sich daher an, das Risiko zu streuen. Nicht nur auf verschiedene Aktien, sondern auch auf verschiedene Branchen. Wer Aktien für Kinder oder für den Ruhestand kaufen will, sollte nur einen kleinen Teil des Geldes in dieses Segment investieren.

Leseempfehlung: Nicht nur in Krisenzeiten helfen Analysten-Ratings bei der Anlageentscheidung. Mehr dazu in unserem Artikel: Welche Aktien jetzt kaufen?

Alternativen zur Wasserstoff Aktie: Wasserstoff-Fonds, ETFs und Zertifikate

Die Zahl von Aktiengesellschaften im Bereich Brennstoffzellen ist sehr überschaubar. Entsprechend gibt es nur wenige Wertpapiere, die sich ganz auf das Themengebiet spezialisiert haben. Mittlerweile gibt es mit dem L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD Acc und VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF zwei echte Brennstoffzellen-ETF-Fonds.

Es gibt weitere Investmentfonds aus dem Themengebiet Neue Energien, die auch einige Wasserstoff-Aktien enthalten. Wer zielgerichtet in Wasserstoff investieren will, muss auf Zertifikate ausweichen.

Diese Wertpapiere haben einen starken Fokus auf Wasserstoff und können eine solide Entwicklung und akzeptable Kosten vorweisen:

L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD Acc

(WKN: A2QMALWKN kopiert / ISIN: IE00BMYDM794ISIN kopiert)

Der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD Acc wurde im Februar 2021 aufgelegt und verfügt über ein Fondsvolumen von 392 Millionen Euro. Anleger*innen investieren über den ETF in Aktien der globalen Wasserstoffindustrie. Der Referenzindex ist der Solactive Hydrogen Economy Index NTR.

Alle Indexbestandteile werden im ETF nachgebildet (vollständige Replikation). Die Dividendenerträge werden thesauriert. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,49 Prozent pro Jahr.

Zu den drei Top-Positionen im ETF gehören Plug Power (4,6 Prozent), Cell Impact (4,2 Prozent) und Doosan Fuel Cell (3,9). Der ETF weist noch keine aussagekräftigen Renditezahlen aus und ist in Irland aufgelegt. Bei mehreren Online-Brokern gibt es ein ETF Sparplan-Angebot für den L&G Hydrogen Economy UCITS ETF.

Quelle: LGIM (Stand: 08/2021)

VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF

(WKN: A2QMWRWKN kopiert / ISIN: IE00BMDH1538ISIN kopiert)

Der VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF wurde im März 2021 aufgelegt und verfügt über ein Fondsvolumen von 44 Millionen Euro. Der Referenzindex ist der MVIS Global Hydrogen Economy Index. Der Index bietet Zugang zu den liquidesten und bedeutendsten Unternehmen aus der Wasserstoff-Industrie weltweit. Die Dividendenerträge werden reinvestiert (thesauriert). Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei 0,55 Prozent pro Jahr.

Die drei Top-Positionen im ETF sind Linde Plc (9,75 Prozent), Mitsubishi Chemical Holdings Corp (9,37 Prozent) und Air Liquide Sa (9,26 Prozent). Der ETF ist in Irland aufgelegt und unter einem Jahr am Markt. Der VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF ist bei ausgewählten Online-Brokern als ETF-Sparplan erhältlich.

Quelle: VanEck (Stand:08/2021)

DNB Fund – Renewable Energy Retail A: Erfolgreicher ETF

(WKN: A0MWALWKN kopiert / ISIN: LU0302296149ISIN kopiert)

Auch der DNB Fund – Renewable Energy Retail A investiert weltweit. Der Ausgabeaufschlag ist zwar etwas höher als beim New Energy Fund von DNB, allerdings war der Fonds zwischen 2013 und 2018 auch einer der erfolgreichsten des Sektors mit einem Gewinn von nahezu 75 Prozent.

2018 stand der Fonds das erste Mal seit 2013 am Jahresende niedriger als am Jahresanfang. Angesichts des insgesamt schwachen Börsenjahres ist das allerdings wenig erstaunlich.

Die Performance der letzten zwölf Monate beträgt 68 Prozent. Genauere Informationen finden Anleger*innen auf den Seiten der Fondsgesellschaft (Stand: 08/2021).

LYXOR UCITS ETF New Energy D: Hoher Anteil von Brennstoffzellen-Aktien

(WKN: LYX0CBWKN kopiert / ISIN: FR0010524777ISIN kopiert)

Mit dem LYXOR UCITS ETF New Energy D haben wir auch einen Brennstoffzellen-ETF aufgenommen, wobei es sich hier streng genommen um einen allgemeinen Fonds zum Thema erneuerbare Energien handelt. Er bildet den World Alternative Energy Index nach. Auch hier fließen also verschiedene Energieträger ein. Einen ETF aus reinen Wasserstoff- oder Brennstoffzellen-Aktien gibt es, wie bereits erwähnt, nicht.

Allerdings kommt der New Energy ETF von Lyxor diesem Ziel näher als alle anderen ETFs. Durch die Konzeption als Indexfonds sind die Gebühren mit 0,6 Prozent vergleichsweise gering. Trotzdem konnte der Fonds in den vergangenen Jahren um rund 50 Prozent zulegen. Beim 5-Jahres-Vergleich profitiert der Fonds allerdings davon, dass Ende 2012 ein Tiefstkurs erreicht wurde.

Vom Start 2008 bis Dezember 2012 verlor der Fonds fast 70 Prozent seines Wertes. Das heißt, er notierte Anfang 2019 trotz der Kursgewinne seit 2013 immer noch rund 40 Prozent unter dem Startkurs. Die Rendite für die letzten zwölf Monate liegt bei 29,4 Prozent. Mehr Informationen zum ETF gibt es auch hier auf den Seiten der Fondsgesellschaft Lyxor (Stand: 08/2021).

LBBW Global Warming R: Aktiv verwalteter Fonds

(WKN: A0KEYMWKN kopiert / ISIN: DE000A0KEYM4ISIN kopiert)

Im Gegensatz zum ETF von Lyxor ist der LBBW Global Warming R Fonds der Landesbank Baden-Württemberg ein aktiv verwalteter Fonds. Das bedeutet, dass Fondsmanager bewusst bestimmte Wertpapiere von Unternehmen auswählen, die etwas gegen die globale Erwärmung tun oder die Folgen zu reduzieren versuchen.

Dazu zählen unter anderem Wasserstoffaktien, beispielsweise die Wertpapiere von Linde. Allerdings sind sie nur ein kleiner Baustein in dem Portfolio, zu dem beispielsweise auch Versicherungskonzerne oder IT-Spezialisten gehören. Eine genauere Auflistung findet man bei der Fondsgesellschaft LBBW Asset Management.

Mit einer Gesamtkostenquote von 1,74 Prozent ist der Fonds deutlich teurer als ein Indexfonds, hat sich aber über die Zeiträume von einem, drei, fünf und zehn Jahren trotzdem besser entwickelt als der vorgestellte ETF von DNB. Von Februar 2010 bis Februar 2020 legte der Kurs um 175 Prozent zu, verglichen mit rund 62 Prozent beim ETF. Auch im Jahr 2021 entwickelte sich der Fonds positiv, der Wert lag Anfang 2022 rund 22 Prozent höher als ein Jahr zuvor, verglichen mit 12 Prozent beim DAX.

Einziger Haken ist der Ausgabeaufschlag von 5 Prozent. Allerdings wird dieser bei der Consorsbank um die Hälfte auf 2,5 Prozent gesenkt. Andere Online Broker bieten den Fonds sogar ganz ohne Ausgabeaufschlag an, beispielsweise comdirect, Smartbroker oder flatex.

Morgan Stanley Zertifikat auf E-Mobilität Wasserstoff: Zertifikat statt ETF

(WKN: MC2G7QWKN kopiert / ISIN: DE000MC2G7Q8ISIN kopiert)

Im Gegensatz zum Renewable Energy ETF und dem Global Warming Fonds der LBBW ist das Zertifikat von Morgan Stanley ganz auf das Thema Wasserstoff fokussiert. Es bildet die Entwicklung also besser ab als der ETF. Dafür handelt es sich aber um keinen Fonds, sondern um ein Zertifikat.

Es bildet den E-Mobilität Wasserstoff Index (WKN: SLA8F83) des deutschen Anbieters Solactive ab, einen der wenigen Indizes auf Wasserstoffunternehmen. Das Zertifikat wurde erst Mitte 2019 aufgelegt und hat bis Februar 2020 seinen Kurs mehr als verdoppelt. Allerdings stiegen in diesem Zeitraum Wasserstoffaktien insgesamt ungewöhnlich stark an.

Diese enge Bindung an die allgemeine Entwicklung ist aber nicht erstaunlich. Da ein Index abgebildet wird, entwickelt sich das Zertifikat im Regelfall weder besser noch schlechter als die Masse der Aktien. Genauere Informationen zum Zertifikat bietet Morgan Stanley auf seiner Internetseite.

(Stand: 08/2021)

Die wichtigsten Fakten zum Thema Wasserstoff

Wer in Wasserstoff investieren will, sollte einige grundlegende Fakten kennen.

1. Wie funktioniert die Energiegewinnung aus Wasserstoff?

Mithilfe von Strom wird Wasser zunächst in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet. Später werden beide Elemente wieder zusammengeführt. Theoretisch lässt sich damit auch ein Verbrennungsmotor betreiben, ähnlich wie sich auch Motoren mit Erdgas betreiben lassen. Häufiger werden Wasserstoff und Sauerstoff allerdings in einer Brennstoffzelle zusammengeführt.

2. Was ist eine Brennstoffzelle?

Wer Brennstoffzelle sagt, meint meist eine Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle. Die beiden Elemente verbinden sich zu Wasser – dabei entsteht Strom. Auf den ersten Blick erscheint es unsinnig, mithilfe von Strom zunächst Wasser in seine Elemente zu zerlegen und beide dann wieder zusammenzuführen. Denn natürlich ist die Stromausbeute am Ende geringer als der Aufwand. Allerdings lässt sich die Energie so speichern.

Schon vor mehr als 170 Jahren beschrieb der große Schriftsteller und Visionär Jules Vernes die Energiegewinnung aus Wasserstoff. Tatsächlich lassen sich so zwei Probleme auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Energieeinsatz gleichzeitig lösen.

Hinweis: Lesen Sie zum Thema Nachhaltigkeit auch unseren Beitrag „In nachhaltige Aktien und ETFs investieren 2021„.

3. Hat Wasserstoff im Verkehrssektor eine Zukunft?

Aktuell sind es vor allem Diesel-Fahrzeuge, die wegen der Schadstoffbelastung der Luft in den Innenstädten in der Kritik stehen. Doch die Erfahrung zeigt, dass die Grenzwerte in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter verschärft wurden.

Der Smog einer Großstadt des späten 19. Jahrhunderts, als Industriebetriebe keine Filter hatten und fast alle Haushalte mit Kohle heizten, ist aus heutiger Sicht fast unvorstellbar. Da eine weitere Verschärfung der Richtwerte sehr wahrscheinlich ist, sind emissionsarme oder sogar emissionsfreie Alternativen gefragt.

Im Pkw-Bereich setzen die Autohersteller aktuell vorwiegend auf Batterien. Der Erfolg dieser Technik ist keineswegs garantiert. So sind die Akkumulatoren in der Produktion oft wenig umweltfreundlich. Für Lastkraftwagen erscheinen sie gänzlich ungeeignet. Die Lösung könnten mit Wasserstoff betriebene Autos sein.

Für Schiffe scheint die auf Wasserstoff basierende Technik aktuell bereits die beste Lösung zu sein. Denn die Technik ist dort bereits im Einsatz: Die deutsche und die italienische Marine betreiben U-Boote, die mit Brennstoffzellen ausgerüstet sind – nicht zuletzt deshalb, weil bei dem Verfahren kaum Abwärme anfällt, die die Schiffe verraten könnte.

Ebenfalls lesenswert: Unsere Investmentideen für Autohandel Aktien & ETFs.

4. Warum beflügelt die Energiewende die Nachfrage nach Wasserstoff?

Wasserstoff kann auch ein weiteres Problem lösen. Denn Strom aus Wind und Sonne fällt nicht immer nur dann an, wenn er gebraucht wird. Mit überschüssigem Strom könnte Wasserstoff gewonnen und die Energie gespeichert werden. Es geht hier um fast unvorstellbare Mengen von Energie.

Der Energieberater und ehemalige Vorstand des Energieversorgers N-Ergie AG, Thomas Unnerstall, schätzt in seinem Buch „Energiewende verstehen“, dass zur kurzfristigen Speicherung von Strom hauptsächlich Batterien zum Einsatz kommen werden. Diese gleichen kurze Schwankungen durch Windstille und Wolken aus und speichern Strom für die Nacht.

Die mittel- bis langfristige Speicherung wird dagegen seiner Meinung nach mithilfe von „Power to Gas“ erfolgen, das bedeutet, dass Strom in Gas umgewandelt wird, vor allem in Wasserstoff. Das Gas lässt sich nämlich einfach in der schon jetzt vorhandenen Infrastruktur speichern. Es gibt bereits heute Speichermöglichkeiten für Gas und außerdem lässt sich Gas in den Leitungen speichern, indem der Druck erhöht oder gesenkt wird.

5. Was sind die größten Herausforderungen?

Wasserstoff hat, bezogen auf das Gewicht, eine sehr hohe Energiedichte. Das liegt daran, dass er so leicht ist. Bezogen auf das Volumen ist der Energiegehalt beim Gas aber sehr gering. Das Gas muss deshalb entweder komprimiert oder so stark abgekühlt werden, dass es flüssig wird. Beides ist bei Fahrzeugen schwierig.

Flüssig wird Wasserstoff erst bei -252 Grad Celsius, also etwa 21 Grad über dem absoluten Nullpunkt. Drucktanks wiederum benötigen viel Energie für die Komprimierung des Gases (etwa 12 Prozent) und wecken bei vielen Autofahrern Ängste vor einer Explosion, auch wenn die Technik bereits weit fortgeschritten ist. Weitere Techniken wie Adsorption oder die Bindung an andere Elemente werden aktuell erprobt.

Die geschilderten Probleme betreffen vorwiegend den Einsatz in Fahrzeugen. Leichter ist die Speicherung von Stromüberschüssen aus Wind- und Sonnenenergie („Power to Gas“), weil dann mehr Platz zur Verfügung steht. In geringeren Mengen kann der erzeugte Wasserstoff sogar ins Erdgasnetz eingespeist werden. Ein Wasserstoffanteil bis zehn Prozent soll möglich sein.

Ebenfalls interessant: Unser Leitfaden zum Thema Autonomes Fahren – Aktien & ETFs.

Rohstoff Aktien als Alternativen zu Wasserstoffaktien

Wer in Rohstoffe investieren will, muss nicht zwingend zu Wasserstoff Aktien greifen. Eine naheliegende Alternative sind Lithium-Aktien. Das Salz ist wichtig für den Bau von Akkumulatoren. Ein weiteres Zukunftsthema ist die Biotechnologie. Hier gab es eine Reihe interessanter wissenschaftlicher Fortschritte, die neuen Technologien zum Durchbruch verhelfen könnten.

Außerdem profitiert die Branche von der immer größer werdenden Bedeutung des Themas Gesundheit. Alle drei Branchen haben einige Vertreter, die zu den Aktien Tipps 2022 zählen und durch enorme Kurssprünge Anleger*innen neidisch machen, die die Trendthemen zu spät entdeckt haben.

Wasseraktien sind nur auf den ersten Blick eine langweilige Investition. Eine steigende Weltbevölkerung und wachsender Wohlstand lassen Wasser immer wichtiger werden. Interessant sind dabei weniger die Versorger, die politischen Risiken ausgesetzt und immer wieder Ziel von Verstaatlichungsforderungen sind, sondern vielmehr jene Unternehmen, die technologische Lösungen für die Wasseraufbereitung, die Abwasserreinigung oder das Entsalzen von Meerwasser bieten.

Wichtig: Spekulation und Investition trennen

Wasserstoffaktien bergen viele Chancen, aber auch hohe Risiken. Deshalb sollte nur ein Teil des Vermögens in sie investiert werden. Wer nur 10.000 Euro anlegt, für den ist eine Position an Wasserstoffaktien eines Unternehmens im Wert von 1.000 Euro schon grenzwertig. Besser ist es meistens, das Geld mit ein paar ETF breit zu streuen oder sogar ganz von einem Robo Advisor wie OSKAR oder quirion verwalten zu lassen.

Das ist vielen Anleger*innen zu langweilig. Wer ausreichend Eigenkapital mitbringt, kann sein Basisinvestment durch ein paar sichere Einzelaktien oder Themen-ETFs ergänzen, zum Beispiel den oben vorgestellten Global Warming Fonds. Um auch größere Positionen an riskanteren Einzelaktien aufzubauen, sollten 50.000 Euro oder mehr vorhanden sein.

Webseite des Robo Advisors Oskar - Risikostreuung

Das Geld einem Robo Advisor wie Oskar anzuvertrauen ist langweilig, unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung aber sinnvoll. Das gilt vor allem dann, wenn nicht genug Geld vorhanden ist um durch den Kauf von mindestens drei bis vier ETF eine ausreichend breite Streuung zu erreichen.

Wer weniger Kapital hat oder wem auch der gelegentliche Kauf einer Einzelaktie zu wenig Trading-Spaß bedeutet, der sollte lieber eine von der Geldanlage getrennte Tradingposition aufbauen. Wer etwa monatlich 200 Euro in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann quartalsweise weitere 100 Euro auf ein Konto einzahlen und mit diesem „zocken“. Dabei ist der Totalverlust des Geldes immer einkalkuliert.

Um zu vermeiden, dass bei hohen Spekulationsverlusten das Ersparte verwendet wird, sollte das Trading von der Geldanlage getrennt sein, am besten durch einen eigenen Broker. Ohnehin bietet sich dafür nicht der Aktienhandel an, sondern das CFD-Trading. Die Konditionen sind dort üblicherweise noch günstiger als bei einem Discountbroker.

CFDs werden manchmal auch als Differenzkontrakte bezeichnet, denn der Inhaber eines solchen Derivats gewinnt oder verliert durch die Wertentwicklung eines Basiswertes. Zwar gibt es nur wenig Wasserstoffaktien als Basiswerte, doch weil CFDs mit einem Hebel getradet werden, sind auch scheinbar langweilige Standardaktien plötzlich spannend.

Der Broker eToro bietet bei Aktien üblicherweise einen Hebel von 1:5. Denn wer beispielsweise CFDs auf Ballard Power-Aktien im Wert von 1.000 Euro kaufen will, muss dafür nur 100 Euro hinterlegen. Die Gewinne und Verluste sind aber die gleichen wie bei einer Investition von 10.000 Euro.

Ein weiterer Vorteil ist, dass auch auf fallende Kurse gesetzt werden kann. Das funktioniert genauso wie die Spekulation auf steigende Kurse und auch hier gibt es einen Hebel. Anders als noch vor einigen Jahren können private Trader übrigens nicht mehr Geld verlieren, als sie auf das CFD-Konto eingezahlt haben.

In der Vergangenheit konnte es noch passieren, dass der Broker einen Nachschuss einforderte. Denn fällt eine Aktie um 20 Prozent, beträgt der Verlust bei einem Hebel von 5 genau 100 Prozent. Diese Differenz darf der Broker heute aber nicht nachfordern.

Auch deshalb ist ein seriöser CFD-Broker wie eToro wichtig. Er bietet mit dem Social Trading außerdem die Möglichkeit, sich mit anderen Tradern auszutauschen oder sie zu kopieren. Wer Geldanlage und Spekulation trennt und nur ein festes Budget zum Traden verwendet, der kann eine solide Finanzentwicklung und gleichzeitig Spaß am Trading haben. Wer keinen Spaß am Wertpapierhandel hat, der fährt mit einem Robo Advisor ohnehin besser.

Leseempfehlung: Vor allem spekulativ eingestellte Trader wollen gerne auch unterwegs informiert bleiben. Lesen Sie dazu unseren Beitrag Beste Börsen App!

Fragen und Antworten zum Thema Wasserstoffaktien

Welche Wasserstoff-Aktien gibt es in Deutschland und anderen Ländern?

In Deutschland gibt es nur wenige große Wasserstoffaktien. Das ehemals deutsche Unternehmen Linde ist stark und seit vielen Jahrzehnten im Wasserstoffgeschäft engagiert. Investoren sollten aber auch ausländische Unternehmen wie NEL ASA aus Norwegen, Weichai Power aus China oder Ballard Power aus Kanada beobachten. Auch Fonds und ETFs können eine Alternative sein

Welches sind die besten Wasserstoff-Aktien?

Die Markteinschätzung kann sich stündlich ändern, doch unter die Lupe nehmen sollten Anleger die Aktien von Ballard Power, dem Elektrolyse-Spezialisten NEL ASA, dem chinesischen Unternehmen Weichai Power und Powercell Sweden. Auch das deutsch-britische Unternehmen Linde plc ist seit vielen Jahren im Wasserstoffgeschäft aktiv. Eine Alternative zu Einzelaktien können Fonds und ETFs sein.

Gibt es Wasserstoffaktien?

Ja, einige Aktien verdienen ihr Geld ganz oder zumindest zum großen Teil mit Wasserstoff und können deshalb als Wasserstoffaktien bezeichnet werden.

Warum Wasserstoff Aktien kaufen?

Wasserstoff gilt vielen als Zukunftstechnologie auf dem Weg zu einer sauberen Energieversorgung. Sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus idealistischen Gründen können Wasserstoff- und Brennstoffzellenaktien deshalb eine gute Wahl sein.

Was ist von Wasserstoffaktien zu halten?

Wasserstoffaktien sind chancen-, aber auch risikoreich. Es sind hohe Gewinne möglich, allerdings auch hohe Verluste, falls ein Unternehmen in der Forschung erfolglos bleibt oder eine andere Technologie schneller ist.

Was sind Wasserstoffaktien?

Wasserstoffaktien sind Anteile von Firmen, die Technik für die Wasserstoffhersteller wie Elektrolyseure bauen. Andere Firmen sind in der Herstellung und dem Vertrieb von Wasserstoff aktiv.

Wo bekomme ich Wasserstoffaktien?

Wasserstoffaktien werden, wie andere Aktien auch, über die Börse gehandelt. Man benötigt daher zunächst einen Broker oder man kauft einen Fonds mit Wasserstoffaktien.

Wie teuer ist eine Wasserstoff Aktien?

Wasserstoffaktien bekannter Unternehmen sind oft schon ab rund 15 € je Stück erhältlich. Auch Fonds und ETFs sind bereits für etwas mehr als 10 € je Stück erhältlich.

Was sieht es aktuell mit Wasserstoffaktien aus? 

Wasserstoffaktien sind sehr volatil, sie schwanken also stark. Weil die Hoffnungen der Investoren vor allem in die Zukunft gerichtet sind, ist der Kurs immer von aktuellen technischen oder politischen Entwicklungen beeinflusst. Wem das nicht gefällt, der kann zu Aktien großer Unternehmen wie Linde greifen oder zu Fonds und ETFs.

Welche Wasserstoffaktien in Deutschland?

Neben den global bekannten Wasserstoff-Aktien Ballard Power, Linde oder Nel Asa gibt es deutsche Wasserstoff Aktien. Die deutschen Wasserstoffproduzenten SFC Energy AG und Uniper gehören zu den Wasserstoffaktien in Deutschland. Auf Wasserstoff setzen Unternehmen wie ElringKlinger AG und Thyssenkrupp.

Was kostet Wasserstoff Aktien?

Eine Ballard Power Aktie (ISIN: CA0585861085) kostet Mitte Januar 2022 rund 9,70 Euro. Auf einem höheren Preisniveau bewegt sich die Linde Aktie (ISIN: IE00BZ12WP82) mit rund 288 Euro. Die Titel von NEL ASA (ISIN: NO0010081235) werden bei um die 1,37 Euro gehandelt.

Fazit

Mit Wasserstoff Aktien nachhaltig investieren

Wie für jede Zukunftstechnologie gilt auch für Wasserstoff: Es handelt sich um eine riskante, aber auch chancenträchtige Geldanlage. Beim Umstieg auf Strom aus Sonnen- und Windkraft könnte dem Wasserstoff die Rolle eines Energiespeichers zufallen.

Das Wasserstoffthema könnte sich als eine echte Gelddruckmaschine erweisen. Die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff reichen vom Treibstoff für alle möglichen Verkehrsmittel bis zum Heizen von Gebäuden oder Industrieanlagen.

Zahlreiche Wasserstoff Aktien haben seit Anfang 2021 an Wert verloren. Günstige Kurse könnten risikobereite Langfristanleger*innen für einen Einstieg nutzen.

Sollten dagegen andere Technologien das Rennen machen, sind bei Wasserstoff Aktien hohe Wertverluste denkbar. Das Risiko lässt sich jedoch mit Fonds oder Aktien einer breiter aufgestellten Firma streuen. Wer von der Technologie überzeugt ist, der kann kurzfristige Rückschläge einfach aussitzen.

Quellenangaben:

Thomas Detlef Bär schreibt seit mehr als zehn Jahren über Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherthemen. Bereits vor dieser Zeit galt sein Interesse dem Aktienmarkt. Seine Erfahrungen hat er in vielen Ratgebern niedergeschrieben und in Onlinemedien veröffentlicht. Thomas hat Betriebswirtschaft studiert und nach Abschluss seines Studium mehrere Jahre als Ökonom in einem ostdeutschen Automobilbetrieb gearbeitet. In den 1990er Jahren startete er als freiberuflicher Versicherungs- und Vermögensberater. 2009 begann er Ratgeber für das bekannte Portal helpster.de zu verfassen. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig Beiträge auf zahlreichen Finanz-Portalen, darunter mikrokredit24.net, gevestor.de, onlinebanken.com. Seit 2020 schreibt er bei Aktien.net über Themen rund um den Aktienmarkt.

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