Inhaltsverzeichnis Frauen sind bei der Geldanlage erfolgreicher. Denn in den vergangenen Jahren haben sich die Depots von Frauen im Schnitt besser entwickelt als die von Männern. Und Frauen sind bei der Geldanlage weniger erfolgreich. Denn sie investieren zu selten in Aktien und lassen zu viel Geld nahezu zinslos auf Festgeldkonten liegen. Beides spricht dafür, dass Frauen häufiger in Aktien investieren sollten! Hinweis: In unserem Ratgeber „Aktien kaufen“ finden Sie eine Liste von Begriffserläuterungen & Tipps rund um das Thema Aktienkauf. Die DAB-Bank führt in regelmäßigen Abständen Depotanalysen ihrer männlichen und weiblichen Kunden durch. Dort zeigte sich, dass Anlegerinnen in den Jahren 2001 bis 2008 deutlich mehr Rendite erzielen konnten als Männer. Allerdings kehrt sich der Vorteil der Frauen in guten Börsenzeiten wieder um. 2009 und 2010 waren die Portfolios der Männer die renditeträchtigeren. Die Begründung ist leicht: Frauen wählen weitaus häufiger Produkte, die weniger riskant sind. Dies geht in starken Marktphasen zulasten der Rendite. In Krisenzeiten sind Einbrüche dafür weniger stark. Allerdings „gewannen“ die Frauen-Depots auch 2007, als der Markt ebenfalls stieg. Eine starke Marktphase muss also nicht zwangsläufig den defensiveren Anlagestil benachteiligen. Die DAB-Analyse zeigt auch, dass sich die Depotstruktur zwischen den Geschlechtern deutlich unterscheidet: Tabelle 1: Unterschiede zwischen Männer- und Frauen Depots bei der DAB-Bank 2014 Hier zeigt sich bereits deutlich, dass Frauen etwas weniger risikoaffin sind als Männer. Sie investieren immer noch weniger in Aktien und sind bei Derivaten wie Optionen und Zertifikaten deutlich vorsichtiger. Stattdessen bevorzugen sie Finanzprodukte wie Fonds, durch die das Risiko besser gestreut werden kann. Auffällig ist zudem, dass Frauen weitaus seltener Transaktionen durchführen. Ebenfalls augenscheinlich ist der zahlenmäßige Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Trader. Frauen scheinen also weniger aktiv und dafür geduldiger zu sein. Der Unterschied zwischen dem Anteil am gesamten Depotvolumen fällt eindeutig aus. Der geringere Anteil der Frauen könnte verschiedene Gründe haben: Noch wichtiger als die bloßen Zahlen ist allerdings die Tatsache, dass Frauen auch innerhalb der verschiedenen Finanzprodukte auf andere Kriterien achten als Männer. Grundsätzlich sind Frauen eher risikoorientiert, während Männer Kaufentscheidungen deutlich häufiger mit der möglichen Rendite als wichtigstes Merkmal fällen. Grundsätzlich gibt es einige Merkmale, in denen sich die meisten Frauen bei der Geldanlage unterscheiden: Allerdings: Viele Finanzberater haben die Erfahrung gemacht, dass die Unterschiede innerhalb der Anlegerinnen deutlicher sein können, als zwischen Männern und Frauen. Die Ergebnisse der meisten Studien legen es jedoch nahe, dass diese Verallgemeinerungen häufig zutreffen. Frauen haben gegenüber Männern bei der Geldanlage vor allem einen Vorteil: Sie sind besser informiert als Männer. Anlegerinnen beschäftigen sich umfassender mit den einzelnen Finanzprodukten, bevor sie sich für einen Fonds oder eine Aktie entscheiden. Sie legen demzufolge mehr Wert darauf, dass sie das Finanzprodukt verstehen können, und sind über Risiken und Renditechancen wesentlich besser aufgeklärt. Das führt dazu, dass sie grundsätzlich gelassener mit bereits getätigten Investments umgehen und seltener umschichten als Männer. Da sie nicht der höchsten Rendite hinterher jagen, ist ein entspanntes Investitionsverhalten ohnehin leichter zu erzielen. Hinweis: In unserem Ratgeber „Aktiendepots für Kleinanleger“ finden Sie den richtigen Anbieter für sich. Frauen sind in Finanzfragen trotz der überzeugenden Studienergebnisse natürlich nicht unfehlbar. Wie fast alle Kleinanleger wiederholen auch sie einige Fehler bei der Geldanlage besonders häufig. 1. Einer der wichtigsten Fehler von Frauen ist fraglos die Tatsache, dass die meisten auch heute noch ihrem Ehemann alle Entscheidungen in Finanzfragen überlassen. Dieser und auch sein Finanzberater hat dabei allerdings nicht immer das Interesse der Frau ausreichend im Blick. 2. Ein wichtiges Problem dabei ist auch, dass Frauen die eigene Lebenserwartung unterschätzen. Frauen werden in Deutschland meist älter als ihre Ehemänner. Frauen achten jedoch kaum darauf, dass sie dann immer noch ausreichend abgesichert sind, wenn die Rente des Ehemannes wegfällt, und wissen im Vorfeld nicht, welche Vorsorgemaßnahmen der Mann für diesen Fall getroffen hat. 3. Frauen trauen es sich häufig nicht zu, in Finanzfragen kompetente Entscheidungen zu treffen. Obwohl sie in Geldanlagen häufig eine gute Rendite erzielen können, die sich mit den Männern messen können, scheuen sie sich oftmals, die Verantwortung für ihre Finanzen vollständig zu übernehmen. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass Fonds bei Frauen so hoch im Kurs stehen. 4. Frauen können in starken Marktphasen aufgrund des geringen Risikos weniger Rendite verzeichnen als Männer. Sie passen also ihr Investitionsverhalten nicht den Marktbedingungen an und sind auch dann zu risikoscheu, wenn das Risiko für die Investitionen zu gering ist. 5. Frauen vernachlässigen Trends und verpassen so Renditechancen. Frauen legen ihr Geld in der Regel vorsichtiger an und betrachten das mögliche Risiko als wichtigeres Merkmal als die Rendite. Männer handeln dafür häufiger und gewagter. In guten Marktphasen liegen Männer-Depots vorne, in Krisenzeiten gewinnt die Geldanlage der Frauen. Frauen geben zu viel Verantwortung ab. Außerdem trauen sie sich in der Regel zu wenig zu und gehen in starken Marktphasen zu wenig Risiko ein. Frauen haben bei der Geldanlage mit erschwerten Rahmenbedingungen zu kämpfen. Einer der Hauptgründe für die andere Art zu investieren, könnte deswegen in der Tatsache begründet sein, dass Frauen in der Regel weniger Geld zur Verfügung steht. Sie sind durch den Gender Pay Gap immer noch benachteiligt und verdienen durch Babypausen oder anderen Unterbrechungen für die Kindererziehung weniger Geld. Sie haben dadurch nicht nur weniger Kapital zur Investition zur Verfügung, sondern dieses schwankt unter Umständen zusätzlich in der Höhe. Eine passende Geldanlage muss sich also durch ausreichend Flexibilität auszeichnen. Gleichzeitig muss das Geld über einen längeren Zeitraum angelegt werden, da Frauen eine höhere Lebenserwartung besitzen. Die Anforderungen an ein Finanzprodukt sind also andere als bei Männern. So ist es nicht überraschend, dass Frauen lieber auf eine hohe Rendite verzichten und dafür ein geringeres Risiko wählen. Das mühsam ersparte Geld zu schützen hat für viele einen höheren Wert, als es durch eine hohe Rendite zu vermehren und dabei zu riskieren. Natürlich gehört dazu auch, möglichst viel Wissen über das entsprechende Finanzprodukt zu besitzen. Nur so lassen sich Fehlentscheidungen vermeiden. Für viele Frauen hat die Geldanlage vor allem das Ziel der Altersvorsorge und dementsprechend ordnen sie eine hohe Rendite der Sicherheit unter. Ein weiterer wichtiger Faktor ist für viele Frauen zudem, welche Auswirkungen die eigene Geldanlage auch auf Dritte hat. So wählen sie bewusst Anlageprodukte wie Fonds, die sich auf ökologische und nachhaltige Investments spezialisiert haben. Hier könnte es eine Rolle spielen, dass Frauen generell als „sozialere“ Wesen gelten, die nicht nur ihren eigenen Vorteil im Hinterkopf haben, sondern zumindest verhindern wollen, dass mit ihrem Kapital Unternehmen gefördert werden, die sich durch moralisch fragwürdiges Verhalten auszeichnen. Frauen legen auch deswegen anders an, weil sie weniger Geld zur Verfügung haben und eher sicherheitsorientiert sind. Im Fokus steht für die meisten Anlegerinnen die Altersvorsorge. Frauen sind häufig besser informiert als Männer und kennen die eigenen Beweggründe für eine Anlage besser. Eine Studie des Frauenfinanzdienst Köln hat Kunden befragt, welche Merkmale für eine Anlageentscheidung entscheidend sind. Dabei konnten Kunden aus verschiedenen vorgegebenen Antworten wählen. Daraus ergab sich die folgende Rangliste: Allerdings gab der Frauenfinanzdienst selbst an, dass sich die Anlagekriterien der Frauen durch die zurückliegenden Finanzkrise und Umweltkatastrophen in den vergangenen Jahren leicht geändert hat. Vor allem die Sicherheit der Geldanlage und die ethischen und ökologischen Aspekte haben für Frauen an Wichtigkeit gewonnen. Vor allem junge Anlegerinnen unter 40 legen starken Wert auf die Nachhaltigkeit der Anlage. Frauen ist die Sicherheit der Anlage weitaus wichtiger als die Rendite. Als zweitwichtigstes Entscheidungsmerkmal ist die Nachhaltigkeit der Geldanlage. Frauen legen nicht unter allen Marktbedingungen besser an als Männer, meistens jedoch sicherer. Sei wählen ihre Geldanlage danach, wie risikoarm und nachhaltig sie ist und informieren sich umfassender. Grund dafür sind auch die erschwerten Rahmenbedingungen durch geringere Einkünfte und höhere Lebenserwartung. Auf diese Weise erzielen sie Renditen, die fast immer mit denen der Männern mithalten können und sie in Krisenzeiten sogar deutlich schlagen.
Inhalt
Sind Frauen bei der Geldanlage erfolgreicher?
Erfolgreicher und weniger erfolgreich gleichzeitig
Welche Unterschiede gibt es?
Wann gewinnen die Frauen-Depots?
Es gibt zudem noch andere Studien zur Frage, ob Frauen erfolgreicher anlegen als Männer. Je nach Studie sind die Ergebnisse unterschiedlich. Während einige den Frauen mehr Erfolg bescheinigen, können andere keinen Unterschied finden.Wie unterscheidet sich die Zusammensetzung der Depots?
Anteil Männer
Anteil Frauen
Aktien
54.4
50.8
Fonds
33.1
37.2
Anleihen
7.9
7.9
Zertifikate
2.9
2.6
Optionen
0.8
0.4
Gold
0.4
0.4
Transaktionen
68.3
31.7
Trader
73
27
Anteil am gesamten Depotvolumen
81
19
Frauen legen weniger Kapital an
Frauen legen anders an
Der größte Vorteil der Frauen
Die fünf häufigsten Fehler, die Frauen bei der Geldanlage machen
Welche Gründe gibt es für die Unterschiede?
Nach welchen Kriterien legen Frauen an?
Fazit: Frauen legen anders an
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