Wer jahrzehntelang den Markt schlagen kann, bleibt auf Dauer nicht unentdeckt. Star-Investoren sind in der Lage, allein durch Veröffentlichung ihrer Gedanken die Börse oder sogar Notenbanken zu erschüttern. Dabei ziehen sie die Aufmerksamkeit der Finanzwelt auf sich, haben Tausende Anhänger und verdienen Milliarden. Das Faszinierende dabei: Bei den drei größten noch aktiven Investoren unserer Zeit handelt es sich um Selfmade-Männer.
Starinvestoren
Warren Buffett gilt mit Abstand als der erfolgreichste Investor aller Zeiten. Noch beeindruckender – Buffett hat sein Milliardenvermögen aus eigener Kraft geschaffen. Als Student von Benjamin Graham Graham folgt der dem Value Investment. Sein Erfolgsrezept: Kaum ein anderer Anleger erreicht dabei wohl die Präzision, Entscheidungsfähigkeit und vor allem Geduld, die Warren Buffett eigen ist. Er kann nicht Jahre und Jahrzehnte lang auf eine Chance warten So gelang es ihm, innerhalb von 40 Jahren in über 70 Firmen mit über 200.000 Mitarbeitern zumindest so weit beteiligt zu sein, dass er bedeutendes Mitbestimmungsrecht hat – Viele gehören seiner Holding Berkshire Hathaway allerdings vollständig. Besonders verknüpft ist sein Erfolg mit Coca Cola. So soll er sein erstes erfolgreiches Geschäft mit Coca Cola-Flaschen getätigt haben. Der Legende nach kaufte er einen Sixpack für 25 Cents und verkaufte jede Flasche für 5 Cent – was einen Gewinn von 5 Cent je Sixpack bedeutete und das Geschick des Warren Buffett zeigte. Seine Grundlagen sind dabei leicht verständlich, erfordern jedoch viel Hintergrundwissen und Erfahrung, um richtig umgesetzt zu werden. Auch dies sorgt dafür, dass Buffett zur Identifikationsfigur für Privatanleger wird. Sein ihm eigener Humor wird deutlich in dem Ratschlag, sich nicht nach mathematischen Formeln mit griechischen Buchstaben zu richten. Inzwischen hat sich um den Selfmade-Mann ein Kult entwickelt, der in der Börsenwelt seinesgleichen sucht und eher mit der Verehrung des Papstes oder Obamas in seiner Anfangszeit. Für viele seiner Anhänger gilt er eher als eine Art Heilsbringer und wird auch als „Orakel von Omaha“ bezeichnet. Dafür ist sicherlich nicht allein der Erfolg von Buffett begründete. Er versteht es hingegen, sich eben nicht als „Heuschrecke“ zu inszenieren, die über Firmen herfällt und sie mitunter zerstört zurücklässt. Im Gegenteil gilt Buffett als ehrlicher, bodenständiger Mann mit viel Humor. So verkündete er selbst nach einem Vergleich mit der Steuerbelastung seiner Mitarbeiter, dass er zu wenig Steuern zahle, das amerikanische Steuersystem ungerecht sei und Reiche stark bevorzuge. Auch seine Kinder können sich nicht auf dem Werk ihres Vaters ausruhen. Er hält nichts von dem Privileg der Erben und legte viel Wert darauf, dass diese selbst Geld verdienen. Zudem hat er gemeinsam mit Bill Gates „The Giving Pledge“ ins Leben gerufen, das Milliardäre dazu aufruft, den Großteil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Buffett selbst hat sich verpflichtet, 99 Prozent seines Vermögens zu spenden. Ein Großteil seines Geldes will er dabei der Melinda und Bill Gates Stiftung überlassen. All dies führt dazu, dass Buffett trotz seines Milliardenvermögens immer noch als eine Art „Mann von nebenan“ wahrgenommen wird. Seine Investitionsentscheidungen sind für seine Anleger fast unantastbar und der Erfolg gibt ihm in der Regel recht: So hat er seit der Gründung von Berkshire Hathaway eine kumulierte jährliche Wertsteigerung von rund 20 Prozent jährlich erreicht und damit den Markt deutlich gesteigert. Auch darauf basiert die Verehrung des Investors. Vor Fehlern ist Buffett dabei nicht gefeit – besonders ist hingegen sein Umgang mit ihnen. Auf Aktionärsversammlungen und in Interviews spricht er offen und humorvoll über seine Fehlgriffe und verliert auf diese Weise seine Menschlichkeit nie. Seine Kompetenz wird dadurch eher betont als infrage gestellt. Derzeit könnte sich allerdings eine Abschwächung des Kultes um den Starinvestor abzeichnen. Buffetts Berkshire Hathaway, die jahrzehntelang den amerikanischen Finanzmarkt schlug, schwächelt deutlich. Bereits 2013 blieben die Aktienkurse hinter dem durchschnittlichen Wachstum zurück und auch 2015 musste Buffetts Aktionäre eine Durststrecke verzichten. Der Kursverfall von IBM und American Express sowie der sinkende Ölpreis führten zu einer schlechten Performance seiner Holding. Die Geschäftszahlen sind jedoch weiterhin gut. Buffett selbst hatte angekündigt, zu arbeiten, bis er über 100 Jahre alt sei. Der 85-jährige hat somit noch Zeit, den Kult um seine Person weiter zu festigen. Soros gilt als einer der erfolgreichsten Hedge-Fonds-Manager aller Zeiten. Innerhalb der ersten 26 Jahre konnte er mit dem Quantum Fund eine durchschnittliche Rendite von fast 35 Prozent verzeichnen. Größere Bekanntheit erlangte Soros im September 1992. Damals tauschte er geliehene Pfund hauptsächlich in DM und Französische Franc und wettete so gegen das seiner Meinung nach überbewertete Pfund Sterling. Die britische Notenbank konnte die Währung nicht stabilisieren und musste bekanntgeben, dass Großbritannien das EWS verlassen würde. Das britische Pfund fiel daraufhin um 15 Prozent gegenüber der Deutschen Mark und Soros konnte einen Milliardengewinn einstreichen und erhielt den Beinamen „The man who broke the Bank of England“. Soros veröffentlicht seine Spekulationsstrategien zusammen mit Warnungen vorab und verfolgt dabei folgende Argumentationsstruktur: Dabei gilt Soros zwar als einer der risikofreudigsten Investoren, betreibt dabei jedoch ebenfalls perfektes Risikomanagement. Auch Soros wird trotz seiner polarisierenden Spekulationsgeschäfte als Philanthrop wahrgenommen. Während er dieses Engagement bereits seit den 1970er Jahren pflegte, wird der seit den 2000ern zunehmend auch öffentlich politisch aktiv und versuchte die Wiederwahl George W. Bush 2004 zu verhindern. Vorsicht: CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 74 % und 89 % der Kleinanlegerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Zudem unterstützen seine Stiftungen des Open Society Instituts verschiedene oppositionelle Parteien im früheren Ostblock. Auch hier sorgen seine Aktivitäten nicht ausschließlich für Wohlwollen. So wurden seine Organisationen in Russland verboten und sein Hotel in Tiflis 2005 mit Eiern beworfen. Nach eigenen Angaben spielte er selbst eine wichtige Rolle bei den politischen Prozessen, die zum Zusammenbruch der Sowjetunion führten, und wurde aufgrund seines Einflusses auch als „ungekrönter König von Osteuropa“ bezeichnet. Carl Icahn ist ein weiterer legendärer Investor und einer der reichsten Männer der Welt. Allerdings gilt er als „Heuschrecke“ oder „corporate raider“. So erwirkte er die Ausgliederung des Online-Zahlungsdienstes PayPal aus dem Ebay-Konzern mit einer Beteiligung unter drei Prozent – um anschließend in PayPal zu investieren. Obwohl er mit seinem Geburtsjahr 1936 zu den älteren Investoren gehört, investiert er verstärkt in moderne Technologien. So wurde er durch seine Investments in Apple, Ebay, Yahoo, Dell und Motorola bekannt. Es gelang ihm allerdings längere Zeit, fast unbekannt zu bleiben. Erst 1985 wurde er durch die Übernahme der US-Fluggesellschaft TWA einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zu Beginn seiner Selbstständigkeit 1960 widmete er sich allerdings vor allem dem Arbitrage- und Optionshandel und investierter erst Ende der 1970er zunehmen in Unternehmen. Ab 1978 gelang er schließlich auch in Vorstände und nahm führende Positionen ein. Als Wohltäter tut sich Icahn nicht all zu deutlich hervor. Er zeichnet sich eher durch lokale Unterstützung aus als durch ausgeprägtes philanthrophes Engagement. Er sponserte seinem Stadtteil Queens ein Sportstadion und spendet größere Summen an die Universität Princeton und Institutionen in New York. Zwischen Buffett, Soros und Icahn lassen sich einige Parallelen feststellen. So stammen alle drei nicht aus außergewöhnlich wohlhabenden Familien. Soros wurde als Sohn des ungarischen Schriftstellers Tivadar Soros geboren, Icahns Eltern waren Lehrer in New York und Buffett stammt aus einer Mittelschicht-Familie in Omaha. Alle drei mussten sich ihr Geld also selbst erarbeiten. Zudem zählen alle drei zu den einflussreichsten Menschen der Welt. Sie sind aufgrund ihrer Bekanntheit und ihrer finanziellen Möglichkeiten in der Lage, ganze Unternehmen in den Ruin zu treiben oder zu den Aufsteigern des Jahres zu machen. Darüber hinaus werden ihre Investitionsentscheidungen von der gesamten Finanzwelt beobachtet und alle drei stehen ihren Anhängern Rede und Antwort. Sie verheimlichen ihre Vorhaben in der Regel nicht oder geben zumindest Investitionen zeitnah bekannt. Auf diese Weise prägen sie Börsengeschehen und Währungskurse und sorgen regelmäßig für Aufsehen. Warren Buffett ist allerdings der einzige „gelernte“ Wirtschaftsexperte der Drei. Sowohl Icahn als auch Soros begannen ihren Werdegang mit einem Philosophiestudium und fanden ihren Weg an die Börse über Umwege. Auffallend ist zudem, dass alle drei aus einer Generation stammen. Buffett und Soros wurden 1930 geboren, Icahns Geburtsjahr ist 1936. Sie wurden damit alle drei durch das Wirtschaftswunder in den USA geprägt und konnten dort ihre ersten Erfolge verbuchen. Die drei faszinierenden Selfmade-Männer haben einige überraschende Gemeinsamkeit. Dennoch investieren alle drei auf unterschiedliche Art und Weise. Umso verblüffender ist es, dass alle drei Börsenstrategien einen solch herausragenden Erfolg verbuchen können.
1. Warren Buffett – der erfolgreichste Investor aller Zeiten
Bodenständiger Investor
Schwächelnde Kurse machen Buffett zu schaffen
2. George Soros
3. Carl Icahn
Was vereint die Star-Investoren?
Fazit
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