Investmentfonds Ratgeber » So investieren Anleger 2024

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Was sind Investmentfonds?

Fonds nutzen das Geld von mehreren Anlegern um damit Vermögenswerte wie Aktien, Immobilien, Anleihen, Rohstoffe oder Währungen zu kaufen. Dadurch wird es den Anlegern möglich, eine gute Risikodiversifikation mit vergleichsweise geringem Kapitalansatz zu erzielen oder Vermögenswerte zu erwerben, für die ihr Kapital eigentlich nicht ausreichen würde.

Investmentfonds werden von Investmentgesellschaften oder Kapitalanlagegesellschaften aufgelegt und über die Laufzeit verwaltet. Sie legen bereits vor der Veröffentlichung fest, nach welchen Kriterien die Anlage vorgenommen werden soll. Die Angaben werden auch im Verkaufsprospekt aufgeführt und sind für das Management verbindlich. Die Anleger müssen sich hiermit allerdings nicht weiter beschäftigen. Sie können nicht auf die Anlageentscheidungen des Managements einwirken.


Vorteile von Investmentfonds gegenüber Aktien

Die Vorteile von Aktien gegenüber Fonds können je nach Anlagestil entscheidend sein:

Geringeres Risiko durch Diversifikation

Eine ausreichende Diversifikation des Aktiendepots gilt bei vielen Finanzexperten als absolute Grundlage für erfolgreiche Investments. Der wohl größte Vorteil für die meisten Privatanleger dürfte die Tatsache sein, dass Fonds es ermöglichen, das Kapital durch Streuung wesentlich besser zu diversifizieren. Dadurch wird das Verlustrisiko deutlich gemindert und sinkende Kurse bei einzelnen Titeln können durch steigende Aktienkurse anderer Wertpapiere aufgefangen werden. Zudem werden Fonds in der Regel von erfahrenen Finanzexperten verwaltet, die in der Regel mehr Zeit und mehr Hintergrundwissen bei der Analyse der einzelnen Aktientitel aufbringen lassen können. Auf diese Weise ist es natürlich wahrscheinlicher, dass die einzelnen Unternehmen gründlicher analysiert werden und so Risiko und Renditechance besser beurteilt werden können.

Geringerer Aufwand

Wer Anteile an einem Fonds erwirbt, muss weniger Zeit investieren als beim Aktienkauf. Nachdem der Privatanleger einen passenden Fonds gefunden hat, hat er keine wirklichen Einflussmöglichkeiten außer dem Verkauf mehr. Die Aktienanalyse, regelmäßiges Evaluieren der Performance und das Umschichten des Portfolios ist Aufgabe des Fondsmanagers.

Weniger Kapital erforderlich

Für Privatanleger haben Fonds den Vorteil, dass weitaus weniger Kapital notwendig ist, um sinnvoll investieren zu können. So ermöglichen Fondssparpläne monatlich mit einer sehr geringen Summe in den Fondshandel einzusteigen und dabei dennoch eine ausreichende Risikodiversifizierung zu erreichen.

Weniger Hintergrundwissen erforderlich

Natürlich ist es wünschenswert, wenn Privatanleger die Entscheidung für einen Fonds aufgrund von ausreichendem Grundwissen treffen können. Grundsätzlich ist es jedoch möglich, mit weitaus weniger Finanzwissen und Erfahrung Kapital sinnvoll anzulegen. Der Fondsmanager trifft alle wichtigen Anlageentscheidungen und ermöglicht es so den Anlegern, von seinem Wissen zu profitieren.

Nachteile von Investmentfonds gegenüber Aktien

Fonds haben gegenüber Aktien allerdings nicht nur Vorteile:

Teils erhebliche Zusatzkosten

Ein Fonds ist im Vergleich zum einfachen Aktienhandel oft deutlich kostenintensiver. Während beim Aktien kaufen Gebühren in Form von Orderkosten anfallen, wird bei aktiv verwalteten Investmentfonds oft ein Ausgabeaufschlag verlangt. Dieser liegt allerdings üblicherweise deutlich höher. Eine Ausnahme ist Smartbroker, der junge Broker aus Berlin verlangt auch bei klassischen Investmentfonds eine Ordergebühr von 4,- Euro. Bei der comdirect-Tochter onvista bank werden viele Fonds sogar ganz ohne Ausgabeaufschlag und Orderkosten angeboten. Ein Brokervergleich lohnt sich!

Geringere Rendite

Es gibt nur wenige Fonds, deren Performance den Markt schlagen kann. Die gute Diversifikation geht fast immer mit einer geringeren Rendite im Vergleich zu weniger Aktientiteln einher. Während ein Portfolio eines Privatanlegers in der Regel zwischen sechs bis zwölf Titel enthält, investieren Fonds teilweise sogar in über 100 Aktien. Dementsprechend ist das Risiko gering, die Rendite jedoch auch.

Dies führt sogar dazu, dass viele Investmentfonds sich schlechter entwickeln als die Vergleichsindizes.

Anlagerichtlinien nicht immer sinnvoll

Fondmanager müssen sich an verschiedene Vorgaben halten. Zum einen müssen die Wertpapiere die Anlagekriterien erfüllen, die im Ausgabeprospekt festgehalten worden sind, zum anderen müssen auch gesetzliche Vorgaben erfüllt werden. Das bedeutet, dass sie das Vermögen nicht vollständig frei anlegen können, sondern zumindest Teile nach bestimmten Richtlinien investieren müssen. Dies kann im Einzelfall jedoch nachteilig sein, beispielsweise wenn es aufgrund von Instabilitäten sinnvoller wäre, sich aus dem Markt zurückzuziehen.

Keine Einflussmöglichkeiten

Wer mit den Entscheidungen des Fondsmanagers nicht einverstanden ist, hat keine andere Handelsmöglichkeit als die Fondsanteile zu verkaufen. Es ist nicht möglich, Einfluss auf einzelne Investments zu nehmen.

Langer Anlagehorizont

Aufgrund der höheren Gebühren und der Tatsache, dass die meisten Investmentfonds ohnehin einen langen Anlagehorizont anstreben, sind Fonds für kurzfristigere Investitionen in der Regel nicht geeignet.

Trends verspätet

Investmentfonds müssen ein langwieriges Genehmigungsverfahren durchlaufen. Deswegen ist es bei Fonds häufig nicht möglich, zeitnah auf Trends zu reagieren. Dies widerspricht sich allerdings auch mit dem Gedanken des langfristigen Investments, der von den meisten Fonds verfolgt wird.

Fonds oder Aktien?

Investmentfonds haben vor allem dann Vorteile, wenn der Anleger sich nicht umfangreich mit seinen Aktien beschäftigen möchte und zudem nicht das Kapital und Hintergrundwissen aufbringen kann, um eine ausreichende Diversifikation zu erreichen. Gerade dann können Fonds ihre Stärken ausspielen. Die hohen Gebühren, die geringen Einflussmöglichkeiten und die vergleichsweise geringe Rendite sorgen jedoch dafür, dass erfahrene Privatanleger mit entsprechendem Kapital auf dem Aktienmarkt wesentlich bessere Renditen erzielen können. Zudem haben Fonds durch Zertifikate oder ETFs bedeutende Konkurrenz erhalten. Dennoch kann es durchaus sinnvoll sein, Aktien und Fonds oder andere Finanzprodukte zu kombinieren und so ein gutes Risikomanagement über verschiedene Anlageprodukte zu erzielen.

Merkmale eines guten Investmentfonds

Investmentfonds werden in der Regel dazu genutzt, das Risiko möglichst breit zu streuen. Meist ist dies das entscheidende Argument auch gegenüber der Rendite. Zwar können je nach Statistik und Marktsituation immerhin zwischen 30 und 60 Prozent aller Fonds den Vergleichsmarkt schlagen, häufigstes Argument der Anleger ist jedoch das geringere Risiko. Deswegen sollten Anleger genau betrachten, wie die Anlagekriterien sind, welche Branchen abgedeckt werden und wie der Fonds eine möglichst große Diversifikation erreichen kann.

Sinnvoll ist es zudem, die Geschäftsberichte aus den letzten Jahren zu vergleichen. Sie verfügen über die wichtigsten Kennzahlen. Vor allem der Zeitraum nach der Weltwirtschaftskrise ist derzeit relevant, sodass einige Jahre als sinnvoll gelten, um einen aussagekräftigen Vergleich durchführen zu können.

Zu guter Letzt gilt es als empfehlenswert, bei der Auswahl der Fonds beide Kriterien gegeneinander abzuwiegen. Im Zweifelsfall sollte jedoch eine hohe Stabilität vor einem hohen spekulativen Risiko entscheidend sein. Nur so lassen sich die Vorteile von Fonds gegenüber anderen Anlageprodukten nutzen.

Es kann zudem auch sinnvoll sein, Test und Analysen von Fonds in die Anlageentscheidung einfließen zu lassen. Gerade Ratingagenturen haben häufig Zugriff zu zusätzlichen Daten, die eine genauere Analyse ermöglichen und dem Verbraucher eine eindeutigere Einschätzung ermöglichen.

Was sind die Unterschiede von geschlossenen und offenen Fonds?

Investmentfonds sind grundsätzlich offene Fonds. Die Investmentgesellschaft kann grundsätzlich so viele Fondsanteile herausgeben, wie sie möchte und jederzeit zum Rücknahmepreis wieder erwerben. Auf diese Weise sind Anleger und Investmentgesellschaft deutlich flexibler.

Geschlossene Fonds werden hingegen dafür genutzt, Großprojekte zu realisieren oder kapitalintensive Vermögenswerte zu erwerben. Der Anleger muss dann eine Mindestanlagesumme investieren und erhält diese nicht während der Laufzeit zurück. Diese beträgt bis zu zwanzig Jahren. In der Zwischenzeit erhält der Anleger in der Regel seinen Anteil am Gewinn, der aus dem Betrieb der jeweiligen Kapitalanlage erfolgt. Im Anschluss daran erfolgen die Rückzahlung der Anteile und die Auflösung des Fonds, beispielsweise durch den Verkauf des Objektes.

Die wichtigsten Fonds-Kategorien für Privatanleger

Dachfonds

Dachfonds treiben das Prinzip von Fonds noch auf die Spitze, indem sie selbst in Fonds investieren. Auf diese Weise lässt sich eine extrem breite Streuung erzielen.

Rentenfonds

Rentenfonds nutzen hauptsächlich festverzinsliche Wertpapiere. Sie kombinieren Pfandbriefe, Anleihen und Bundesobligationen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinsätzen. Sie können hinsichtlich der Rendite nicht mit Aktienfonds mithalten, sind dafür jedoch auch weniger riskant. Sie empfehlen sich vor allem für mittelfristige Geldanlagen mit geringem Risiko.

Aktienfonds

Aktienfonds bestehen zum größten Teil oder sogar ausschließlich aus Aktien. Unter den Fonds bieten sie mit die höchsten Renditechancen aber auch die höchste Volatilität. Ein langfristiger Anlagezeitraum gilt als empfehlenswert.

Mischfonds

Mischfonds versuchen, verschiedene Vermögenswerte optimal zu kombinieren. Sie investieren hierfür in Aktien, Rentenpapiere, Rohstoffe, Immobilien, Geldmarkttitel oder Edelmetalle. Ziel ist es, risikoreichere Anlage wie Aktien mit „sicheren“ Produkten wie festverzinslichen Wertpapieren zu kombinieren. Sie haben wesentlich mehr Möglichkeiten als andere Fonds.

Offene Immobilienfonds

Offene Immobilienfonds investieren in Grundstücke oder Gebäude. Mieteinnahmen und Wertsteigerung der Immobilien ergeben die Rendite. Damit die offenen Immobilienfonds genauso flexibel wie andere Fonds verkauft werden müssen, ist gesetzlich vorgesehen, dass sich mindestens 15 Objekte im Portfolio befinden müssen.

Indexfonds

Indexfonds haben das Ziel, einen Aktienindex möglichst exakt abzubilden. Das bedeutet beispielsweise, dass ein Fondsmanager, der den DAX nachbilden möchte, auch der Gewichtung und der Zusammensetzung folgt, nach der die einzelnen Unternehmen im bekannten Deutschen Aktienindex abgebildet sind.

Der Fondsmanager selbst muss allerdings aktiv keine Kauf- oder Verkaufsentscheidungen treffen. Deswegen handelt es sich um ein passives Fondsmanagement, das für den Anleger deutlich kostengünstiger ist als aktives Management, da Gebühren für Analysen entfallen. Verwaltungskosten und gesetzliche Auflagen führen allerdings dazu, dass Indexfonds fast immer etwas schlechter abschneiden als der abzubildende Index.

Wo können Investmentfonds kostengünstig erworben werden?

Inzwischen ist es möglich, einen Großteil der Fonds an der Börse zu beziehen. In diesem Fall können die Fondsanteile ohne Ausgabeaufschlag erworben werden, die bis zu fünf Prozent ausmachen können. Allerdings fallen hier die Ordergebühr und ein Handelsplatzentgelt an. Dennoch ist der Fondskauf über die Börse häufig deutlich günstiger.

Viele Broker bieten jedoch für einzelne Fonds an, auf den Aufgabeaufschlag oder zumindest auf einen Teil davon zu verzichten. Auch hier lassen sich Gebühren sparen, ein Broker Vergleich ist hier jedoch notwendig, da Broker Rabatte auf verschiedene Fonds gewähren.

Wer direkt beim Emittenten kauft, kommt in der der Regel um den Ausgabeaufschlag nicht herum. Dafür können zusätzliche Servicegebühren von Vermittlern gespart werden, die jedoch häufig günstiger sind als der Ausgabeaufschlag. Eine gute Alternative stellen meistens Fondsvermittler dar, die mit den Fondsgesellschaften Sonderkonditionen aushandeln und diese an Privatanleger weitergeben können. Mehr zu diesem Thema in unseren Fondsvermittlung24 Aktiendepot Erfahrungen.


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Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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