An der Börse arbeiten – Der Handel mit Aktien und Wertpapieren

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Börse

Für viele übt die Börse eine besondere Faszination aus. Kein Wunder, dass Jobs an der Börse heißbegehrt sind und der Handel mit Aktien und Wertpapieren einer der Traumberufe ist. Doch welche Jobmöglichkeiten gibt es und welches ist der schnellste Weg an die Börse?

Der Weg an die Börse: Ausbildung oder Studium?

Ob Ausbildung oder Studium für einen Job an der Börse besser geeignet ist, hängt auch davon ab, welcher Beruf genau ergriffen werden soll. Der klassische Werdegang umfasst sogar beides, also eine Ausbildung als Bankkaufmann und ein duales oder berufsbegleitendes Studium der Wirtschaftswissenschaften. Allerdings ist in vielen Berufen ein Quereinstieg durchaus möglich und wird immer häufiger nachgefragt.

Ein BWL-Studium gilt derzeit zudem nicht mehr als Garantie für einen schnellen Job nach dem Studium. Gründe dafür sind der Stellenabbau durch zunehmende technische Unterstützung und Verlagerung auf Online-Dienstleistungen, aber auch die große Konkurrenz. Gerade gegenüber einem dualen Studium oder auch spezialisierte Fachkräfte, die eine wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung absolviert haben, haben BWL-Absolventen ohne Berufserfahrung deutlich schlechter Chancen.

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Ausbildung oder Studium?

 

Auch spezialisierte Wirtschaftswissenschaftler wie Wirtschaftsinformatiker, Wirtschaftsmathematiker oder Wirtschaftsingenieure werden häufiger bevorzugt, auch wenn auch hier Berufserfahrung durch Praktika wichtiger wird.

Die Jobchancen hängen dabei vor allem von den folgenden Faktoren ab:

  • Studienschwerpunkt
  • Praxiserfahrung
  • Renommee der Universität
  • Note
  • Internationale Erfahrungen

Wer ausschließlich plant, als Trader oder Aktienhändler aktiv zu werden, muss nicht zwangsläufig eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Ein wirtschaftswissenschaftliches Studium und sogar die kaufmännische Ausbildung unterstützen je nach Fachbereich und Praxis kaum beim Handel an der Börse.

Ein wirtschaftswissenschaftliches Studium kann jedoch dabei helfen, Finanznachrichten und Unternehmensabschlüsse schneller zu erfassen und bewerten zu können. Dieses Wissen können sich Quereinsteiger allerdings auch unabhängig von einer fundierten Ausbildung aneignen. Wichtiger ist hingegen, die möglichst umfangreiche Beschäftigung mit der Börse. Ein Spieldepot kann deswegen wesentlich deutlicher zum Erfolg beitragen als ein Studium. Sich auch auf möglichst wissenschaftliche Weise mit der Aktienanlage zu beschäftigen und zumindest Fachliteratur zu lesen, ist jedoch unumgänglich.

Allerdings bietet auch eine Ausbildung Vorteile gegenüber dem Studium. Sie ermöglicht es, schnell im Berufsleben Fuß zu fassen und Berufserfahrung zu sammeln. Später ist es dann möglich, durch Zusatzqualifikationen oder einem nachträglichen Studium Berufsmöglichkeiten gezielt zu verfolgen. Auch mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann ist die Arbeit an der Börse zudem auf verschiedene Arten möglich.

Jobs an der Börse

Aktienhändler

Der Aktien- oder Börsenhändler ist wohl der klassische Beruf, der mit der Börse verbunden wird. Es gibt dabei viele Möglichkeiten, den Beruf zu ergreifen. Sowohl ein Studium als auch eine Ausbildung bei der Bank ist denkbar. Allerdings ist entscheidend, dass die Händlerprüfung bei der Deutschen Börse AG bestanden werden muss, damit der Titel Börsen- oder Wertpapierhändler geführt werden darf. Durch die Prüfung erwirbt der Händler die Zulassung zur Börse. Damit ein Händler zur Prüfung zugelassen wird, ist es allerdings notwendig, bereits beruflich Erfahrung im Finanzwesen gesammelt zu haben oder zumindest über eine nachgewiesen theoretische Ausbildung zu verfügen.

In der Prüfung werden die folgenden Kenntnisse abgefragt:

  • Börsenrecht
  • Preisbildung und Abwicklung
  • Börsensegmente
  • Xetra-Marktmodell
  • Grundlage von Terminmarktprodukte

Die Kosten für die Prüfung betragen derzeit ca. 200 Euro.

Wer einen Job an der Börse anstrebt, sollte bei den Ausbildungsmöglichkeiten Wert darauf lesen, dass er sich einen seriösen und zuverlässigen Partner sucht. Im Rahmen der Ausbildung zum Börsenhändler werben viele Anbieter mit einer optimalen Vorbereitung. Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch häufig um überteuerte Lehrgänge, bei denen lediglich einen Teilnahmenachweis erworben werden kann, der für den Job an der Börse jedoch nichts wert ist. Zudem vermitteln die meisten Seminare nicht das notwendige Wissen im ausreichenden Umfang. Wer Aktienhändler werden möchte, muss sich hingegen darauf einstellen, dass er mehrere Jahre damit verbringt, genügend Wissen und die passenden Qualifikationen zu erwerben. Eine der größten Schwierigkeiten als selbständiger Aktienhändler ist zudem das notwendige Kapital bereitzustellen.

Fondsmanager

Fondsmanager legen das Geld der Kunden an der Börse oder am Rentenmarkt an und sollen damit eine möglichst hohe Rendite unter einem bestimmten Risikograd erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, analysieren Fondsmanager die geplanten und abgeschlossenen Investments ständig und schichten die Geldanlage stetig um, um die Rendite zu optimieren.

Fondsmanager können dabei in Teams arbeiten oder als Einzelperson für mehrere Fonds gleichzeitig verantwortlich sein. Der Erfolg wird dabei an der Performance gemessen. Die Konkurrenz ist dabei groß. Welcher Fondsmanager es schafft, über einen längeren Zeitraum den Markt zu schlagen, kann sogar zu einem Star der Branche werden.

Der Werdegang als Fondsmanager führt in der heutigen Zeit so gut wie immer über eines der Assessment-Center der großen Banken. In der Regel bewerben sich hier Hochschulabsolventen aus den Wirtschaftswissenschaften, doch auch Quereinsteiger werden eingeladen, wenn sie ein außerordentliches Interesse an den Kapitalmärkten vorweisen können.

Die Vergütung besteht in der Regel aus Fixum und Erfolgsprämie. Fondsmanager mit siebenjähriger Berufserfahrung können mit durchschnittlich 112.000 Euro festem Gehalt und einem variablen Bonus rechnen, der bis zu 60.000 Euro betragen kann. Bei den Stars der Branche, die Fonds mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro managen, können zudem deutlich mehr verdienen.

Investmentbanker

Die Arbeitsgebiete eines Investmentbankers können sehr unterschiedlich sein. Wer den Beruf als Job an der Börse ergreift, wird vor allem an den Bereichen Sales & Trading und Asset Management interessiert sein und andere Bereiche wie Financial Engineering, Research und die als Königsdisziplin angesehene Mergers & Acquisitions eher außer Acht lassen. Als Asset Manager kann er Anlage-Portfolios von Versicherungen, Unternehmen oder Investmentfonds verwalten. Im Sales & Trading-Sektor handelt er hingegen mit Wertpapieren und allen gängigen Derivaten, um das Geld des Kunden oder der Bank möglichst gewinnbringend anzulegen.

Für den Werdegang als Investmentbanker ist ein überdurchschnittliches Hochschulstudium Voraussetzung, dass nicht zwangsläufig einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund haben muss. Ein Wirtschaftsstudium ist zwar vorteilhaft, allerdings laden die meisten Großbanken auch vielversprechende Absolventen anderer Studienfächer in ihre Assessment Center ein. Hier müssen alle Bewerber ein umfangreiches Personalauswahlverfahren durchlaufen, das die Bewerber auf Herz und Nieren prüft.

Als Einstiegsgehalt können Investmentbanker mit einem Grundgehalt von rund 70.000 Euro rechnen. Bei vielen Arbeitgebern nimmt mit steigender Berufserfahrung auch der variable Vergütungsanteil zu. Nach drei bis fünf Jahren im Beruf erhalten viele Investmentbanker bereits das doppelte Gehalt, in Senior-Positionen winken 360.000 Euro und mehr. Die absoluten Spitzenverdienste von zweistelligen Millionenbeträgen im Jahr werden seit der Finanzkrise allerdings nicht mehr im gleichen Ausmaß erreicht. Das überdurchschnittliche Gehalt als Investmentbanker erfordert jedoch auch Einsatz. Arbeitszeiten von 60 bis 80 Wochenstunden sind keine Seltenheit.

Finanzberater, Anlagenberater oder Vermögensberater

Finanzberater, Anlagenberater und Vermögensberater sind keine geschützten Begriffe und bezeichnen grundsätzlich eine ähnliche Tätigkeit. Hauptaufgabe ist es, Kunden über Geldanlagen, Versicherung und Kredite zu beraten. Hierfür ermitteln sie in einem ersten Schritt die finanzielle Lage der Kunden und ihre Risikobereitschaft, um davon ausgehend passende Produkte zu empfehlen.

Finanzberater können dabei auf unterschiedliche Arten vergütet werden:

  • Provisionsbasiert durch die Vermittlung von Produkten. Hierbei kann zudem unter mehrfach gebundenen Vermittlern und einfach gebundenen Vermittlern (exklusiv an einen Produktanbieter) zu unterscheiden.
  • Festes Gehalt durch Arbeitgeber wie Banken oder anderen Finanzdienstleistern.
  • Honorarleistung bei unabhängigen Finanzberatern.
  • Maklervereinbarungen: Hierbei ist der Finanzberater verpflichtet, die Interessen des Kunden zu vertreten. Darüber hinaus bestehen mit den Produktanbietern Vereinbarungen zur Vergütung, falls eine Vermittlung stattfindet.

Dementsprechend unterschiedlich gestaltet sich auch das Gehalt. Ein fest angestellter Finanzberater kann allerdings mit rund 35.000 bis 45.000 Euro Einstiegsgehalt rechnen. Mit mehrjähriger Berufserfahrung kann das Gehalt auf über 60.000 Euro ansteigen. Dabei kann das Gehalt des Finanzberaters durch Provisionen oder den Erfolg als selbständiger Finanzberater deutlich abweichen. Dabei hängt die maximale Vergütung ebenfalls vom Anlagevermögen der Kunden ab.

Weder der Begriff „Finanzberater“, noch „Vermögensberater“ und „Anlageberater“ sind rechtlich geschützt. In der Regel studieren Finanzberater Fächer aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich oder absolvieren eine kaufmännische Ausbildung bei Banken oder Versicherungen. Darüber hinaus wird vielfach eine zusätzliche Qualifikation verlangt. Auch Quereinsteiger können durch entsprechende Trainee-Programme oder die Fachausbildung zum zertifizierten Vermögensberater Fuß im Beruf fassen.

Finanzanalysten

Finanzanalysten fällt die Aufgabe zu, Anleger zu beraten, wann sie in welches Unternehmen investieren sollen. Allerdings wurden Stellen in diesem Bereich in den letzten Jahren deutlich abgebaut. So ist die Anzahl der Aktienanalysten von 800 im Jahr 2005 auf 200 im Jahr 2015 gesunken. Grund hierfür ist, dass sich der Beruf durch die IT deutlich verändert hat und computergestützte Daten eine weitaus größere Bedeutung erhalten haben. Auf diese Weise verliert die menschliche Analyse an Relevanz, zumal auch viele Privatanleger zunehmend computergestützten Empfehlungen vertrauen und dafür weniger Geld investieren möchten. Als weiterer wichtiger Faktor gilt die Finanzkrise, während der zahlreiche Analysten wie die gesamte Branche einen Vertrauensverlust hinnehmen mussten.

Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Wer Finanzanalyst werden möchte, beginnt in der Regel mit einer Bankenlehre. Sinnvoll ist zudem ein Wirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Finanzen. Zusätzliche Praktika bei Investmentbanken, Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfern helfen dabei, die Geschäftszahlen von Unternehmen schneller und besser analysieren zu können. Auch ein Trainee-Programm bei einer der großen Banken gilt als empfehlenswert. Dafür können Finanzanalysten mit einem Einstiegsgehalt von 75.000 Euro rechnen. Innerhalb von zehn Jahren ist eine Vervierfachung möglich.

Fazit:

Jobs an der Börse gibt es in verschiedenen Varianten, die in der Regel überdurchschnittlich gut bezahlt sind, jedoch auch mit einer entsprechenden Arbeitszeit und Verantwortung einhergehen. Als Vorbereitung gibt es keinen Königsweg. Auch Quereinsteiger haben eine gute Chance, während gerade die klassischen Wirtschaftsstudiengänge nur mit genügend Praxiserfahrung oder einer renommierten Universität und gutem Abschluss einen schnellen Berufseinstieg garantieren können.

Paul ist Autor von Aktien.net und schreibt seit 2016 für das Portal. Im August 2006 - Januar 2009 hat er eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bei der Allianz Versicherung absolviert. Hier war er unter anderem im Investmentbanking bei der Dresdner Bank (damals noch Teil der Allianz, heute Commerzbank) eingesetzt. Paul interessiert sich insbesondere für Aktienindizes, ETFs, Fonds, Rohstoffe und Anleihen.

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