Nicht genug Kapital – Alternativen zum Aktienhandel

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Zu wenig Kapital

Viele Kleinanleger scheuen den Weg an die Börse, häufig in dem Glauben, dass Aktien nur etwas „für Reiche“ sein. Allerdings ergibt sich auch mit geringem Kapital die Möglichkeit, an der Börse zu investieren und so die Argumente gegen das Aktieninvestment zu wiederlegen.

Wie viel Kapital ist für den Aktienhandel notwendig?

Der Aktienhandel ist tatsächlich vergleichsweise kapitalintensiv. Das hat vor allem zwei Gründe:

  1. Eine gute Risikostreuung ist unerlässlich.
  2. Die Transaktionskosten sind bei geringen Volumen verhältnismäßig teuer.

Das bedeutet wiederum, dass je Einzelposition ausreichend Kapital investiert werden muss, zum anderen jedoch auch entsprechend mehrere Aktien gekauft werden müssen, um das Aktienportfolio zu diversifizieren.
Angenommen ein Anleger würde für 100 Euro Aktien kaufen. In diesem Fall würde bei vielen Banken die Mindesttransaktionsgebühr von durchschnittlich 10 Euro anfallen, was einem Anteil von 10 Prozent entspricht. Damit der Aktienkauf Gewinn abwirft, muss der Kurs also um 10 Prozent steigen oder die Dividenden entsprechend hoch sein. Hinzu kommt der Spread aus Brief- und Geldkurs und Verkaufskosten. Selbst in Niedrigzinszeiten wären bei einem kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont festverzinsliche Geldanlagen hier die bessere Wahl. Bei einem Ordervolumen von 1.000 bis 2.000 Euro ergibt sich hingegen schon ein deutlich besseres Verhältnis von Transaktionskosten und der deswegen zu erreichender Rendite.

Ähnlich ist es hinsichtlich der Diversifikation. Nur eine Aktie zu kaufen, ist ein zu großes Risiko. Besser ist es, Wertpapiere von mindestens fünf bis zehn Unternehmen zu erwerben, die möglichst wenig Korrelation miteinander aufweisen.

Um sinnvoll in den Aktienhandel zu investieren und somit die Rendite nicht durch Transaktionskosten zu sehr zu schmälern und das Risiko ausreichend zu streuen, sind somit um die 10.000 Euro empfehlenswert. Es gibt jedoch Anlageprodukte, die eine gute Diversifikation mit wenig Kapital und geringen Transaktionskosten ermöglichen.

Alternativen zum Aktienhandel

Auch Banken und Finanzdienstleister haben das Bedürfnis vieler Anleger erkannt, mit weniger Kapital dennoch in Wertpapier zu investieren. Hierfür bieten sie inzwischen verschiedene Finanzprodukte an. Auch wenn das Angebot sehr vielfältig ist, haben die meisten die folgenden Punkte gemeinsam:

  • Sie ermöglichen eine monatliche Besparung.
  • Der Mindestbetrag liegt in der Regel bei 50 Euro monatlich. Auch 100 oder 10 Euro sind vereinzelt möglich.
  • Sie erheben im Vergleich zum Aktienhandel gemessen an der gekauften Menge ein besseres Verhältnis von Transaktionskosten und Ordervolumen.
  • Sie erreichen eine bessere Risikostreuung.
  • Sie erzielen in der Regel keine Rendite, die den Markt schlägt.

Diese unten genannten Produkte werden übrigens von fast allen Anbietern aus unserem Broker Vergleich angeboten.

ETF Consos

Bei der Consorsbank lassen sich ETFs und ETCs als Sparpläne handeln Quelle:Consorsbank

Die am häufigsten genutzten Angebote sind:

  1. ETF

Wer nicht genug Kapital hat, um dieses in Aktien zu investieren, kann (Exchange Traded Funds) ETFs nutzen, um eine gute Risikostreuung zu erreichen und dennoch von den Kurssteigerungen der Aktien zu profitieren. Es gibt zahlreiche ETFs, die unterschiedliche Branchen, Aktienmärkte oder sogar Rohstoffkörbe repräsentieren.

Der Hauptunterschied zu einem Fonds ist die Tatsache, dass ETFs nicht aktiv verwaltet werden und deswegen kostengünstiger sind. Auch Ausgabeaufschläge entfallen, da ETFs über die Börse gehandelt werden. Da es ohnehin kaum einem Fonds gelingt, den Markt dauerhaft zu schlagen, etablieren sich ETFs immer mehr als Alternative zu aktiv gemanagten Fonds.

Dies bedeutet allerdings für Anleger ebenfalls, dass sie sich sicherer sein können, dass sie mit ihrer gesamten Geldanlage eine ausreichende Diversifikation erreichen können. Im Rahmen des Fondserwerbs kann es durchaus möglich sein, dass mehrere – eigentlich zur Risikostreuung eingesetzte – Fonds im Laufe der Zeit durch Umschichtung bestimmte Branchen oder Unternehmen hinzukaufen und so die Diversifikation des Anlegers teilweise aushebeln. In diesen Fällen würde dann nur ein Verkauf helfen, was nicht immer finanziell sinnvoll ist. Bei ETFs geschehen weniger Änderungen in der Zusammensetzung und der Kunde kann weitaus leichter die Übersicht behalten.

ETFs können allerdings in Krisenzeiten den Nachteil haben, dass keine Umschichtung stattfindet, wenn der Markt einbricht. Hier können Fonds im Vorteil sein, müssen es jedoch auch nicht. Allerdings ist dies gerade für Anleger, die eine langfristige Investition planen, kein richtiger Nachteil. In der Regel erholen sich die Märkte spätestens innerhalb weniger Jahre wieder und mit ihnen auch die ETFs.

ETFs können sowohl mit Einmalzahlungen als auch mit ETF-Sparplänen erworben werden. In der Regel erfolgt der Kauf der Banken hier ein oder zweimal wöchentlich, um die Order der Kunden zu bündeln und so Transaktionskosten zu sparen.

  1. Sparplan

Sparpläne werden von den verschiedensten Banken und Finanzdienstleistern angeboten und sind auch hinsichtlich des Verwendungszwecks nicht festgelegt. Häufig werden Sparpläne zur Altersvorsorge angelegt, es gibt jedoch auch Sparpläne, die Wachstumssparen erlauben.
In den meisten Fällen wird das Geld von der Bank sehr risikoarm angelegt. Die Kunden profitieren von einem festen Zinssatz, der allerdings maximal im Branchendurchschnitt angesiedelt ist. Häufig gibt es zudem zusätzliche Zinszahlungen zum Ende der Laufzeit oder die Zinsen steigen jährlich als zusätzlichen Treueanreiz leicht an.

Aufgrund der großen Vielfalt sind auch die Voraussetzungen, Bedingungen und Konditionen also sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann zwischen drei Arten von Sparplänen unterschieden werden:

  • Riester-Banksparplan, der gezielt zur Altersvorsorge genutzt wird. Die Einzahlung geschieht monatlich, der Staat fördert den Banksparplan mit Zulagen und Steuererleichterungen. Das Guthaben kann entnommen werden, wer den Banksparplan bis zur Rente behält, erhält die Leistungen als lebenslange Rente.
  • Wachstumssparpläne. Hier steigt der Zinssatz jährlich an und der Zugriff auf das Geld ist unter Absprache mit der Bank möglich. Ein Wachstumssparplan wird in der Regel über eine feste Laufzeit abgeschlossen und bietet nicht all zu viel Flexibilität.
  • Flexible Sparpläne: Hier erlauben die Anbieter es, den monatlich einzuzahlenden Betrag flexibel zu gestalten und mit den Zahlungen auszusetzen. Auch bei denen anderen Sparplänen können Kunden pausieren, allerdings sind Aufwand und Konsequenzen häufig größer. Bei flexiblen Sparplänen kann der Kunde immer selbst entscheiden, wie viel er investiert, allerdings ist die Rendite häufig schlechter als bei den Alternativen.
  1. Fonds

Fonds werden in den unterschiedlichsten Formen angeboten. Als Alternative für den Aktienhandel empfehlen sich vor allem Indexfonds, Aktienfonds oder Dachfonds. Während Indexfonds und Dachfonds ihr Hauptaugenmerk auf die Diversifikation legen, können Aktienfonds vor allem eine hohe Rendite als Ziel haben. Allerdings gelingt es nur wenigen aktiv verwalteten Fonds, langfristig eine Rendite zu erzielen, die den Durchschnitt übertreffen kann.

Das Risiko bei Fonds verringert sich in der Regel dadurch, dass die Fonds das investierte Kapital von vielen Anlegern auf einzelne Wertpapiere oder andere Güter verteilen. Auf diese Weise ist es natürlich deutlich leichter, eine sinnvolle Diversifikation zu erreichen.

Fonds Conors

Auch Fonds lassen sich bereits mit kleinen Summen handeln, Quelle:Consorsbank

Ein Nachteil von Fonds ist die Tatsache, dass die Kosten vergleichsweise hoch sein können. Anleger müssen mit folgenden Kosten rechnen:

  • Ausgabeaufschlag
  • Managementgebühren
  • Rücknahmegebühren
  • Performance Fees

Das führt dazu, dass die anfallenden Kosten die von ETFs oder auch Sparplänen deutlich übertreffen können. Gerade, der Agio zu Beginn schlägt mit bis zu 5 Prozent häufig deutlich zu Buche. Hinzu kommen die Verwaltungsgebühren, die regelmäßig nach Erwerb erhoben werden. Im Optimalfall hat der Kunde allerdings im Gegenzug die Chance auf eine hohe Rendite, die von Finanzexperten, die den Fonds verwalten, durch Umschichtung erzielt werden. Zudem gibt es auch Fondssparpläne, die von Banken deutlich günstiger vertrieben werden. Allerdings verpflichten Anleger vertraglich zum regelmäßigen Sparen, kann dies jedoch aussetzen.

Sparpläne von Geldinstituten beinhalten in der Regel das niedrigste Risiko, bieten allerdings auch eine geringe Rendite. Mit Fonds kann der Gewinn am größten sein, allerdings gelingt es nur wenigen Fondsmanagern den Markt zu schlagen und zu dem sind die Kosten für den Fondserwerb häufig recht hoch. ETFs werden nur passiv verwaltet und bilden ganze Märkte ab. Das sorgt dafür, dass sie niemals schlechter oder besser abschneiden können als der jeweilige Vergleichsindex, dafür sind sie jedoch deutlich günstiger beim Erwerb.

Vorteile des gleichmäßigen Vermögensaufbaus

Wer regelmäßig kleinere Beträge investiert, kann von zahlreichen Vorteilen profitieren.

  • Cost-Average-Effekt: Wer regelmäßig Aktien zu einem festen Betrag kauft, kauft automatisch mehr bei sinkenden Kursen und weniger bei steigenden Kursen. Auf diese Weise kann er seine Rendite gegenüber einer ungünstigen Einmalanlage deutlich verbessern.
  • Zinseszins-Effekt: Die meisten Fonds und ETFs schütten die Erträge nicht aus, sondern reinvestieren sie. Je länger gespart wird, umso größer ist der Effekt.
  • Vermögenswirksame Leistungen: viele Fonds und Sparpläne eigenen sich für die Inanspruchnahme von vermögenswirksamen Leistungen, bei denen der Vermögensaufbau vom Staat oder Arbeitgeber gefördert wird.
  • Flexibilität: Im Vergleich zum Bausparen oder Immobilienerwerb sind nicht nur die entsprechenden Verträge flexibler, die Anlageprodukte lassen sich zudem deutlich unkomplizierter wieder in liquide Mittel umwandeln.
  • Rendite: Je nach Anlageprodukt ist die Rendite deutlich höher als bei üblichen Finanzprodukten. In Deutschland investieren weniger als die Hälfte aller Kleinanleger in Aktien, Fonds oder ETFs. Allerdings liegt die Rendite hier in der Regel deutlich über der von festverzinsten Geldanlagen oder sogar dem Girokonto.

Die regelmäßige Investition in Sparpläne hat also sogar Vorteile gegenüber der Aktienanlage und ihre Rendite schlägt wesentlich beliebtere Anlageprodukte der deutschen Kleinanleger.

Lestipp: Aktiendepots für Kleinanleger – Finden Sie in diesem Leitfaden den passenden Anbieter für sich.

Fazit:

Auch wer derzeit noch nicht genug Kapital besitzt, um sinnvoll in Aktien investieren zu können, kann über Umwege dennoch von Wertpapieren profitieren. Verschiedene Finanzprodukte ermöglichen es, für einen geringen Betrag im Monat Geld in Aktien zu investieren. Sie sind in der Regel flexibel, ihr Risiko ist gestreut und die Rendite liegt höher als bei Festgeld, Anleihen oder Tagesgeld. Wer also genügend Kapital für die Geldanlage in Aktien sparen möchte, sollte die Zeit durch ETFs oder Fondssparpläne überbrücken und so dennoch sinnvoll Geld an der Börse anlegen.

Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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