Öl ETFs 2024: Chancen, Risiken und Alternativen von ETFs und ETCs

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In Rohstoffe investieren: Öl

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Öl ETFs - Das Wichtigste in Kürze

  • Öl ist trotz des Klimawandels nach wie vor einer der global wichtigsten Rohstoffe.
  • Krisen wie die Corona-Pandemie zeigen den politischen Kampf um den Rohstoff und ließen im Jahr 2021 den Ölpreis um rund 50 Prozent ansteigen
  • Mit Öl-ETCs und Öl-ETFs können Sie unkompliziert und sinnvoll in Erdöl investieren. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Öl-ETCs und besten Öl-ETFs sowie passende Alternativen.
  • Öl-ETFs kaufen meist kein Öl, sondern Futures und Optionen. Daher müssen Sie ein mögliches Contango bedenken.
  • Für die kurzfristige Spekulation mit Öl sind CFDs besser geeignet.

 

So gehen Sie vor

  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über den globalen Energie- und Öl-Markt, wichtige Förderländer und die in der Ölbranche führenden Unternehmen. Beziehen Sie in eine Analyse die Entwicklungen der Weltwirtschaft und Energiepolitik mit ein.
  • Wählen Sie unter den Öl ETFs und Öl Aktien passende Werte für ein Investment aus.
  • Ihre ausgewählten Öl-ETFs können Sie bei Ihrem Online-Broker ordern. Haben Sie noch kein Aktiendepot, empfehlen wir zum Aktien- und ETF-Handel das Depot bei Smartbroker.
  • Die Rohstoffe Öl und Gas werden stark gehandelt. Ihre Volatilität nutzen Daytrader*innen, die sich für den Broker eToro entschieden haben.

In Öl investieren: Das sind die Möglichkeiten

  • Öl-ETCs und Öl-Zertifikate: Sie bilden mithilfe von Termingeschäften den Ölpreis an der Börse nach.
  • Öl ETFs: Mit einem Öl ETF können Anleger*innen in Aktien von Mineralölunternehmen investieren. Sie bilden üblicherweise die Wertentwicklung von Branchenindizes ab – etwa dem S&P Commodity Producers Oil and Gas Exploration & Production Index und dem STOXX Europe 600 Oil & Gas (Net Return) EUR.
  • Öl-Aktien: Aktien-Anleger*innen können viele globale und europäische Öl- und Gaskonzerne direkt wählen. Die besten Öl-Aktien sind in bekannten Aktienindizes anzutreffen.
  • CFDs auf Öl traden: Beim Daytrading von Öl-CFDs können Sie auf steigende und fallende Kurse von Öl ETFs oder Aktien spekulieren.


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Weitere interessante Öl-ETFs

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WisdomTree Brent Crude Oil 1mth
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Amundi MSCI World Energy UCITS ETF EUR (C)
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Weitere Top Öl ETCs und Aktien in diesem Artikel

Wenn Sie den ETC/die Aktie anklicken, gelangen Sie zu unserer ausführlichen Analyse.
Name / WKN
United States Oil Fund, LP
A0JK5LWKN kopiert

Weitere Anlagen in Öl-Aktien

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
865114
CA1363851017
12,75
70.611
0.2858%
0.0408
852552
US1667641005
2,79
354.668
0.1505%
0.031
675213
NO0010096985
3,05
120.466
0.1644%
0.0214
Expertentipp
Legen Sie Ihre Ziele fest: Wollen Sie langfristig in Öl investieren oder von kurzfristigen Schwankungen am Ölmarkt profitieren? Im ersten Fall sind Zertifikate eine gute Möglichkeit, diese sind wegen der Nachbildung des Ölpreises über Termingeschäfte aber risikoreich. Wenn Sie Positionen überwiegend nicht über Nacht halten, sondern noch am selben Tag wieder auflösen, sind CFDs besser geeignet. Wir empfehlen den Premium Broker eToro.

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Zertifikate und ETCs auf Öl kaufen: auf den Ölpreis wetten

Wer nach Öl-ETFs sucht, möchte meistens direkt in Öl investieren. Das ist allerdings nicht so einfach. Laut der europäischen Richtlinie 85/611/EWG dürfen Fondsgesellschaften maximal 20 Prozent ihres Vermögens in einen Basiswert investieren, beispielsweise Öl. Da auch ETFs Fonds sind, gilt diese Regel auch für sie. Die Anbieter haben daher sogenannte ETCs geschaffen. Die Abkürzung steht für Exchange Traded Commodities, also börsengehandelte Rohstoffe. Streng genommen handelt es sich also nicht um ETFs, aber auch hier wird der Wert der Anteile durch hinterlegte Sicherheiten geschützt.

Diese ETCs investieren überwiegend in unbedingte Terminkontrakte, sogenannte Futures. Sie kaufen also heute das Recht, in der Zukunft eine bestimmte Menge Öl geliefert zu bekommen. Liegt der Ölpreis dann über dem Kaufpreis, macht der ETC Gewinne – und damit die Anleger*innen. Allerdings kann der Preis eines Futures höher liegen als der aktuelle Ölpreis. Mehr zu diesem sogenannten Contango erfahren Sie in unserem Kapitel Stärken und Schwächen.

Hier das Wichtigste zu Öl-ETCs:

  • Sind mit Sicherheiten hinterlegte Zertifikate
  • Bilden Ölpreisentwicklung mit Futures ab
  • Preisunterschiede zwischen aktuellem Marktpreis und Future-Kursen sorgen für Verzerrungen

Ebenfalls interessant: Unser Leitfaden zum Thema Autonomes Fahren – Aktien & ETFs.

Wir stellen drei attraktive ETCs und Zertifikate vor:

1. WisdomTree WTI Crude Oil

WKN: A0KRJXWKN kopiert / ISIN: DE000A0KRJX4ISIN kopiert

Der WisdomTree WTI Crude Oil bildet den Bloomberg WTI Crude Oil SL Total Return Index ab, dessen Verlauf sich am Preis für Rohöl orientiert, genauer gesagt am Preis für West Texas Intermediate (WTI), der in den USA überwiegend geförderten Sorte.


Die Gesamtkostenquote liegt bei 4,9 Prozent. Die im Vergleich zu Aktien-ETFs hohen Kosten ergeben sich auch daraus, dass der Ölpreis über Futures abgebildet wird, die ständig erneuert („gerollt“) werden müssen.

Die wichtigsten Daten zum ETF WisdomTree WTI Crude Oil (Stand: 20.06.2021) – Quelle: WisdomTree

Wertentwicklung 1 Jahr52.45 %
Wertentwicklung 5 Jahre-25.60 %
Wertentwicklung Vergleichsindex 5 Jahre (1 Jahr)N/A (54.90%)
AusschüttungsartThesaurierend
Gesamtkostenquote0,49 % tägliche Swap-Gebühr

Der ETF wurde 2008 aufgelegt und erreicht derzeit ein Fondsvolumen von 15 Millionen Euro.

2. RICI ENHANCED BRENT CRUDE OIL EXCESS RETURN INDEX EURO HEDGE ETC

WKN: PZ9REBWKN kopiert / ISIN: US91232N2071ISIN kopiert

Zwei Dinge unterscheiden diesen Öl-ETC der BNP Paribas vom oben vorgestellten WisdomTree ETC. Erstens bildet er nicht den Kurs der amerikanischen Ölsorte WTI ab, sondern den Kurs der in der Nordsee überwiegend geförderten Sorte Brent. Beide Ölsorten entwickeln sich überwiegend ähnlich, aber nicht vollständig gleich.

Zweitens ist der ETC währungsgesichert. Öl wird in US-Dollar gehandelt, auch die europäische Sorte Brent. Fällt der Ölpreis, wird deshalb auch das gekaufte Öl weniger Wert. Wer mit einem steigenden Ölpreis, aber einem fallenden US-Dollar rechnet, für den oder die ist dieser ETC geeignet.

Allerdings bezahlen Anleger*innen den Schutz mit einer vergleichsweise hohen Gesamtkostenquote von 1,2 Prozent (Stand 02/2022. Der ETC wurde 2019 mit einem Emissionsvolumen von 3,0 Millionen Euro aufgelegt.

3. United States Oil Fund L.P

WKN: A0JK5LWKN kopiert / ISIN: DE000PZ9REB6ISIN kopiert

Der United States Oil Fund L.P. ETF bildet nicht wirklich einen Index ab, sondern kauft Ölterminkontrakte auf wichtige Ölsorten wie WTI. Dafür bietet er eine direkte Verbindung zum Ölpreis. Möchten Sie also an den Kurssprüngen des Ölpreises teilhaben (vor allem kurzfristig), investieren Sie in den United States Oil Fund L.P.


Über einen längeren Zeitraum hinweg sollten Sie hierbei die relativ hohe Kostenquote von 0,83 Prozent im Blick behalten. Der Ölpreis-ETF erneuert jeden Monat die Öltermingeschäfte, was Handelskosten erzeugt und die Rendite schmälert. Auch die Rollverluste sind ein Problem. Daher lohnen sich kurzfristige Gewinnmitnahmen bei Ölpreissprüngen.

Die wichtigsten Daten zum United States Oil Fund L.P (Stand: 19.07.2021) – Quelle: USCF Investments

Wertentwicklung 1 Jahr 77,98 %
Wertentwicklung 5 Jahre-16,41 %
Wertentwicklung Vergleichsindex 5 Jahre-11,56 %
AusschüttungsartN/A
Gesamtkostenquote0,83 %

Der Fonds mit Auflagedatum 10.04.2006 verfügt über ein Fondsvolumen von 3 Milliarden US-Dollar (Stand 23.07.2021). Anteile des United States Oil Fund L.Pan können an der NYSE Arca gehandelt werden.

Die besten Öl-ETFs: Unsere Top 3-Liste

Öl-ETCs haben einige Nachteile. Wie Gold oder Silber auch bringt Öl keine Dividenden oder Zinsen. Außerdem handelt es sich nicht um echte ETFs, sondern um ETCs, also besicherte Zertifikate.

Beide Nachteile lassen sich mit Ölaktien-ETFs vermeiden. Dabei wird in Aktien von Unternehmen aus der Ölbranche wie Shell, BP oder Total investiert (mehr dazu in unserem Beitrag zu Öl-Aktien).

Bohrinsel - Öl ETF

(Bild: Pixabay | © skeeze)

ETFs mit Öl-Aktien haben noch einen weiteren Vorteil: die meisten Firmen zahlen hohe Dividenden, daher verdienen Anleger*innen auch bei gleichbleibenden Kursen Geld. Allerdings stehen diese Unternehmen auch vor zahlreichen Herausforderungen aufgrund der Energie- und Verkehrswende (siehe Kapitel Risiken).


Ein Öl ETF umfasst je nach Basisindex meist 20 bis 40 verschiedene Aktien von Erdölunternehmen wie Total, Royal Dutch Shell oder Chevron. Beim breiter gefassten Energie ETF sind es sogar bis zu 100 Aktien aus dem Energiesektor. Einige ETFs haben regionale Schwerpunkte und kaufen beispielsweise nur Aktien europäischer Firmen, andere investieren weltweit.

1. iShares MSCI World Energy Sector UCITS ETF

WKN: A2PHCFWKN kopiert / ISIN: IE00BJ5JP105 ISIN kopiert

Der iShares MSCI World Energy Sector UCITS ETF ist ein ganz neuer Vertreter bei den Öl-ETFs. Er wurde erst im Oktober 2019 aufgelegt und bildet den MSCI World Energy Sector nach, der wiederum 67 globale Energieunternehmen aus dem MSCI World Index enthält. Das Fondsmanagement legt den Fokus dabei auf Energieunternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung.

Der iShares MSCI World Energy Sector UCITS ETF hat seit Bestehen eine Rendite von minus 0,7 Prozent (Stand: 01 / 2022). Der Grund ist der Corona-Crash im März 2020, als die Kurse rapide fielen. In den nachfolgenden Monaten erholte sich der ETF-Kurs, im Jahr 2021 stieg der Kurs um mehr als 50 Prozent.

Die wichtigsten Daten zum iShares MSCI World Energy Sector UCITS ETFs (Stand: 21.07.2021) – Quelle: iShares

Wertentwicklung 1 Jahr41,56 %
Wertentwicklung 5 JahreN/A
Wertentwicklung Vergleichsindex 5 Jahre (1 Jahr)N/A (40,97 %)
AusschüttungsartAusschüttend
Gesamtkostenquote0,25 %

Der Energie-ETF setzt auf eine möglichst genaue Nachbildung der Referenzindizes (MSCI World Energy Index). Das Fondsmanagement nutzt hauptsächlich Wertpapiere aus dem MSCI World Energy Sector Index, um eine annähernd gleiche Rendite erzielen zu können. Zu den Top-Positionen im ETF gehören ExxonMobil Corp. (13,1 Prozent), Chevron (11,5 Prozent) und Total (6,35 Prozent).

Der Fonds schüttet seine Erträge aus; wer zum 1.1.2021 seine Aktien gekauft hatte, erzielte im Jahr 2021 eine Ausschüttungsrendite von rund 2,4 Prozent.

Der Fonds bringt eine Gesamtkostenquote (TER) von 0,25 Prozent mit sich – ein guter Wert, der fast mit den ETFs auf gängige Aktienindizes mithält. Unterm Strich erhalten Sie hier einen spannenden ETF auf Öl und Gas, der sich auf lange Sicht allerdings noch beweisen muss.

Index-Fonds von iShares sind über fast alle in Deutschland verfügbaren Broker handelbar. Günstigste Anbieter sind justTRADE und Smartbroker.

2. Amundi STOXX EUROPE 600 OIL & GAS UCITS ETF

WKN: LYX02PWKN kopiert / ISIN: LU1834988278ISIN kopiert

Der Amundi STOXX EUROPE 600 OIL & GAS UCITS ETF (bis Januar 2022 Lyxor) ist ein Öl- und Gas-ETF, der 2006 aufgelegt wurde und den STOXX Europe 600 Oil & Gas (Net Return) EUR als Referenzindex abbildet. Dieser enthält wiederum alle Öl- und Gas-Unternehmen aus dem EURO STOXX 600, der wiederum die 600 nach Marktkapitalisierung größten börsennotierten Unternehmen Europas abbildet. Somit enthält er die größten börsennotierten Öl- und Gas-Unternehmen Europas, aktuell 22 verschiedene Firmen.

Von Januar 2017 bis Januar 2022 stieg der Kurs des ETF um rund 4,5 Prozent, verglichen mit 32,9 Prozent beim STOXX EUROPE 600 insgesamt. Die Wertentwicklung war somit deutlich schwächer als beim Schwesterindex, der neben den 22 größten Öl- und Gasunternehmen auch 578 Unternehmen anderer Branchen enthält.

Die wichtigsten Daten zum LYXOR STOXX EUROPE 600 OIL & GAS UCITS ETF (Stand: 23.07.2021) – Quelle: Lyxor

Wertentwicklung 1 Jahr18,75 %
Wertentwicklung 5 Jahre5,15 %
Wertentwicklung Vergleichsindex 5 Jahre3,79 %
AusschüttungsartThesaurierend
Gesamtkostenquote0,3 %

Die Top-Positionen im ETF bilden Total (27,7 Prozent), Royal Dutch Shell (14,9 Prozent) und BP PLC GBP (14,8 Prozent).

Der Öl- und Gas-ETF von Lyxor bildet den Referenzindex indirekt über SWAP-Vereinbarungen auf OTC-Märkten nach. Trotzdem sind mindestens 75 Prozent der Vermögenswerte in diversifizierten Aktien angelegt. Auf diese Weise erfüllt der Amundi STOXX EUROPE 600 OIL & GAS UCITS ETF alle Bedingungen, um für den französischen Aktiensparplan (PEA) zugelassen zu werden. SWAP-Vereinbarungen stellen jedoch trotzdem ein potenzielles Risiko dar, wenn die Zahlung der Gegenpartei ausfällt.

Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,30 Prozent müssen Sie hier etwas höhere Kosten einplanen als bei herkömmlichen DAX-ETF oder MSCI-World ETFs. Trotzdem bewegen sich die Kosten noch im Rahmen. Der günstigste Broker für diesen Fonds ist Smartbroker.

3. SPDR MSCI World Energy UCITS ETF

WKN: A2AGZ1WKN kopiert / ISIN: IE00BYTRR863ISIN kopiert

Mit dem SPDR MSCI World Energy UCITS ETF befindet sich ein weiterer ETF auf Öl-Aktien in unserer Top-Liste, der den MSCI World Energy als Referenzindex nutzt. Der Index enthält die 50 Energieunternehmen aus dem MSCI World mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung.

Im vergangenen Jahr (2021) konnte der ETF rund 50 Prozent an Wert gewinnen, deutlich mehr als ETFs auf den Schwesterindex MSCI World, der weniger als 10 Prozent zulegte. Allerdings hatte sich der ETF dafür in den Vorjahren deutlich schlechter entwickelt.

Die wichtigsten Daten zum SPDR MSCI World Energy UCITS ETF (Stand: 30.06.2021) – Quelle: SSGA

Wertentwicklung 1 Jahr23,55 %
Wertentwicklung 5 Jahre-0.36 %
Wertentwicklung Vergleichsindex 5 Jahre-2.74 %
AusschüttungsartThesaurierend
Gesamtkostenquote0,30%

Das verwaltete Vermögen beträgt 378 Millionen Euro. Zu den Top-Positionen gehören ExxonMobil Corp (13,6 Prozent), Chevron Corp (11,6 Prozent) und Total (6,4 Prozent).

Der SPDR MSCI World Energy UCITS ETF bildet den Referenzindex physisch möglichst genau nach und erwirbt somit hauptsächlich Aktien der Unternehmen aus dem MSCI World. Zusätzlich kommen Derivate zum Einsatz, um den Ölaktien ETF noch effizienter zu managen.

Die Gesamtkostenquote (TER) von 0,3 Prozent ist durchschnittlich für ETFs rund um Öl und Gas. Sie können den Fonds bei einer Vielzahl Broker handeln, besonders günstig bei Trade Republic und Smartbroker.

Auf fallenden Ölpreis wetten: Der Short Crude Oil ETC

WKN: A0V9XYWKN kopiert / ISIN: DE000A0V9XY2ISIN kopiert

Sowohl die oben vorgestellten ETCs als auch die Ölaktien-ETFs wetten auf steigende Ölpreise. Dagegen steigt der Short Crude Oil ETC, wenn die Ölpreise fallen. Er bildet den Bloomberg WTI Crude Oil SL Total Return Index nämlich mit dem Faktor -1 ab. Verliert der Index (auf Basis der Rohölpreise verschiedener Ölsorten wie Brent) an Wert, legt der Ölpreis-ETF zu und umgekehrt.

Wie auch Long-ETCs bildet das Zertifikat den Basiswert vorwiegend über Termingeschäfte ab, in erster Linie mit Futures. Dabei wird Öl zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft verkauft. Liegt der tatsächliche Ölpreis dann niedriger als der im Future festgelegte Preis, macht der ETC Gewinne. Ist der Ölpreis höher, muss die Differenz vom ETC aufgebracht werden und er macht Verluste. Daher gilt der ETC als sehr riskant.


Der ETF Short Crude Oil hat sich während der Coronakrise als recht volatil erwiesen. Die Wertentwicklung bezogen auf die letzten 12 Monate fällt mit Minus 46 Prozent sehr negativ aus, über 5 Jahre hat der ETC sogar fast 70 Prozent an Wert verloren (Stand: 02 / 2022).

Die wichtigsten Daten zum ETF WisdomTree WTI Crude Oil 1x Daily Short (Stand: 19.07.2021) – Quelle: WisdomTree

Wertentwicklung 1 Jahr-47.62 %
Wertentwicklung 5 Jahre-61.71 %
Wertentwicklung Vergleichsindex 5 Jahre3.80 %
AusschüttungsartThesaurierend
Gesamtkostenquote0,98 % zzgl. tägliche Swap-Gebühr

Wenn Sie investieren möchten, achten Sie zudem auf die Verwaltungsgebühr von 0,98 Prozent. Eine Nachschusspflicht für Anleger*innen besteht nicht. Das Verlustrisiko durch die Hebelwirkung trägt der Anbieter und es wird täglich zurückgesetzt. Dieser Fonds ist äußerst beliebt und bei den meisten Brokern handelbar.

Stärken und Risiken: Öl-ETFs & ETCs in der SWOT-Analyse

Der Öl- und Energiemarkt wird sich in den kommenden Jahren verändern. Veränderungen bieten Anleger*innen viele Chancen. Mit einem Öl-ETF können Sie in Öl investieren. Hierbei verknüpfen Sie nämlich mögliche Gewinne durch den Ölpreis mit einer Streuung innerhalb des Energiesektors.

Mit einem ETC können Sie über einen Rohstoffindex an der Ölpreisentwicklung teilhaben. Doch welche Stärken und Risiken sind mit einem Investment in Öl-ETFs oder ETC verknüpft? Und lohnt sich eine solche Geldanlage heute noch?

Stärken: Erstarken der Wirtschaft und geringe Investitionen könnten Ölpreis steigen lassen

Mit Öl-ETFs können Anleger*innen kostengünstig an der Wertentwicklung von Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche partizipieren. Kurzfristig wird die Öl- und Gasbranche von der globalen wirtschaftlichen Erholung profitieren. Der Nachholbedarf ist groß und bedeudet voraussichtlich ein Wachstum für die nächsten 3 bis 5 Jahre.

Paradoxerweise könnte gerade die Energiewende den Ölpreis steigen lassen. Weil Ölgesellschaften mit einem langfristig sinkenden Bedarf an Öl rechnen, investieren sie immer weniger. Diese Verknappung des Angebots führt zu steigenden Preisen. Üblicherweise führen diese wiederum zu Investitionen, doch weil solche Erschließungen sich erst nach mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten rentieren, halten sich die Förderunternehmen damit zurück.

Einige Branchenexpert*innen gehen davon aus, dass der Ölpreis die 100 US-Dollar übertreffen könnte. Zumal der Ölpreis aktuell (Stand: 02 / 2022) immer noch deutlich unter seinem Mitte 2014 erreichten Niveau liegt. Damals begann eine eineinhalb Jahre dauernde Abwärtsbewegung, die bis heute nicht wieder aufgeholt wurde.

Andere sehen den im Februar 2022 erreichten Preis von mehr als 90 Euro bei Brent als eine Art Höchstmarke. Die weltweit vorangetriebenen Klimaschutzmaßnahmen könnten innerhalb von zehn Jahren zu einem enormen Nachfrageverlust führen. Volle Öllager und Überproduktion drücken auf die Ölpreise. Das könnte die Rückkehr auf Werte unter 20 Euro bedeuten. Als kostendeckend gilt ein Ölpreis von 40 US-Dollar.

Eine gute Streuung minimiert das Klumpenrisiko

Im Vergleich zum Kauf von Einzelaktien haben Ölaktien-ETFs den Vorteil, dass sie eine gute Streuung des Investments innerhalb der Branche erreichen. Gerade die großen Schwankungen beim Ölpreis können kleinere Ölproduzenten schnell in den Ruin treiben. Auch unternehmensspezifische Probleme wie Missmanagement oder Bilanzprobleme umgehen Sie auf diese Weise.

Wer in breit gestreute Energie-ETFs investiert, profitiert auch von der Entwicklung anderer Energieträger. Viele große Energieunternehmen setzen inzwischen auf erneuerbare Energien. Diese sind in den gängigen Sektoren-Indizes der großen Börsenbarometer enthalten. Mit einem entsprechenden ETF können Sie von der Wertentwicklung profitieren.

Ein Öl ETF je nach Basisindex bündelt eine Vielzahl von Positionen, wobei ein ETF mit Fokus Ölsektor 20 bis 40 Vermögenswerte (Aktien aus der Ölindustrie) umfasst. Beim breiter gefassten Energie ETF sind es bis zu 100 Vermögenswerte (Aktien aus dem Energiesektor).

Für die Öl-Aktien – und damit auch für Ölaktien-ETFs – spricht außerdem das niedrigere Kurs-Gewinn-Verhältnis, das meist unter 10 liegt. Zusätzlich ist die Dividendenrendite im Schnitt hoch, sie liegt bei vielen Firmen über 5,0 Prozent. Beides ist allerdings auch eine Folge durchwachsener Zukunftsaussichten (siehe Kapitel Risiken).

Wer dagegen Öl-ETCs kauft, setzt alleine auf den Ölpreis. Während Ölfirmen auch bei steigendem Preis unter Umständen weniger verdienen, wenn die geförderte Menge stark fällt, spielt das bei Öl-ETCs keine Rolle. Dafür haben diese andere Schwächen (siehe nächstes Kapitel).

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Schwächen: Bisherige Investitionen in Öl & Gas können sich als wertlos erweisen

Auch bei den Schwächen müssen Ölaktien-ETFs und Öl-ETCs unterschieden werden. Öl-Aktien bilden nicht 1:1 den Ölpreis ab. Die Kurse können, wie bereits erwähnt, trotz steigender Preise fallen, wenn gleichzeitig die geförderte Menge sinkt. Daneben ist ihre Entwicklung von Entscheidungen des Managements oder politischen Veränderungen in den Förderländern abhängig.

Auch Öl-ETCs haben einige Nachteile, vor allem:

  • ETCs sind kein Sondervermögen,
  • zusätzliche Emittentenrisiken bei Geschäftspartnern,
  • Contango und Rollverluste.

Emittentenrisiko etwas höher

ETFs sind ein Sondervermögen. Im Fall einer Insolvenz der Fondsgesellschaft gehen sie nicht in die Insolvenzmasse ein. Stellen Sie sich den Fonds als ein eigenes Unternehmen vor, das zwar von der Fondsgesellschaft verwaltet wird, sich aber im Eigentum der Investierenden befindet.

Das gilt für ETCs nicht; sie sind kein Sondervermögen. Allerdings sind sie mit Sicherheiten hinterlegt, die meist bei einem Treuhänder lagern. Das bedeutet, dass die Anleger*innen bei einer Insolvenz der Emittentin diese Sicherheiten verlangen dürfen. Ob das ähnlichen Schutz wie ein Sondervermögen bietet, wird sich aber erst herausstellen, wenn die Insolvenz einer Bank oder Fondsgesellschaft mehrfach eingetreten ist.

Auch Futures haben ein Emittentenrisiko

Allerdings gibt es bei Öl-ETCs ein zweites Emittentenrisiko. Denn die ETCs kaufen keine Ölfässer, sondern überwiegend Futures. Auch hier gibt es ein Emittentenrisiko, denn das ausgebende Unternehmen kann ebenfalls insolvent werden. Dann wäre das Future wertlos.

Contango und Rollkosten

Contango ist kein Tanz, sondern beschreibt eine Situation an den Terminmärkten, bei denen der Preis für einen Rohstoff mit Lieferung in der Zukunft höher ist als am Spotmarkt, an dem dieser zur sofortigen Lieferung gehandelt wird. Ein Barrel Öl, das erst am 31. März 2025 geliefert wird, ist dann teurer als eines, das sofort ausgeliefert wird. Das ist keine unrealistische Situation. Erwarten die Ölproduzenten bis 2025 steigende Preise, werden sie den Rohstoff nur dann verkaufen, wenn sie dafür auch mehr Geld erhalten.

Das kann dazu führen, dass der Ölpreis zwar steigt, Öl-ETCs aber keine Gewinne machen, weil der höhere Preis schon in den Futures vorweggenommen war.

Dieses Contango hat die sogenannten Rollkosten zur Folge. Laufen die Futures aus, müssen sie durch neue ersetzt werden. Deren Kurs kann wiederum höher liegen als der aktuelle Preis. Hinzu kommen natürlich noch Gebühren, die für das „Rollen“ der Positionen anfällt.

Hohe Volatilität

Der Ölpreis hat sich in den vergangenen Jahren außerordentlich volatil gezeigt. Das bedeutet, dass die Schwankungen hoch sind; Kursveränderungen im zweistelligen Prozentbereich innerhalb weniger Monate sind keine Seltenheit.

Chancen: Fossile Energieträger bleiben die nächsten Jahre marktbestimmend

Mittelfristig wird die Ölförderung mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich zurückgehen. Auch für die Herstellung von Kunststoffen könnten andere Materialien verwendet werden. Bis dahin werden allerdings noch einige Jahre vergehen, in denen sich mit Öl- und Gasaktien Geld verdienen lässt.

Trotz aller Anstrengungen gegen den Klimawandel wird die Ölnachfrage auch mittelfristig (auf die nächsten fünf bis zehn Jahre gesehen) vermutlich nicht außerordentlich einbrechen. Dies liegt vor allem am Energiehunger der aufstrebenden Schwellenländer wie China, Indien und einiger Staaten in Südamerika.

Einsparungen in Industrienationen gleicht die höhere Ölnachfrage durch die Verbesserung des Lebensstandards in Schwellenländern zumindest mittelfristig aus. Somit gehen auch Experten der OPEC davon aus, dass sich die Nachfrage in den nächsten 4 bis 5 Jahren auf hohem Niveau stabilisiert.

Gleichzeitig lassen sich zwei Drittel aller noch vorhandenen Ölressourcen auf dem aktuellen Preisniveau noch nicht wirtschaftlich fördern. Benötigt die Welt diese Reserven, muss der Ölpreis steigen, damit die Förderunternehmen mit der Förderung beginnen.

Diese Entwicklung ermöglicht es Ihnen, von Investitionen in einen Ölpreis-ETC zu profitieren, vorausgesetzt, dass die Preissteigerungen höher ausfallen, als sie auf den Terminmärkten bereits vorweggenommen werden. Schwieriger ist die Situation für Ölaktien-ETFs (siehe nächstes Kapitel).

Risiken: Abschied vom Öl

Der Abschied vom Öl ist nur eine Frage der Zeit. Dass die Ölfirmen den Wandel hin zu neuen Energiequellen schaffen, ist keineswegs sicher. Nicht nur Raffinerien und Ölförderanlagen werden durch den Umbau wertlos, auch die Geschäftsverbindungen und das gesammelte Wissen werden weitgehend entwertet. Als Betreiber von Windkraftanlagen, Solarparks oder Lieferant von Wasserstoff ist jede dieser Firmen nur ein Unternehmen unter vielen; selbst von einem steigenden Ölpreis können sie unter Umständen nicht profitieren, weil sie vermutlich mittelfristig mit rückläufigen Fördermengen leben müssen.

Ergebnis der SWOT-Analyse: Öl- und Gasbranche steht vor Neuausrichtung

Wer Ölaktien oder Ölaktien-ETFs kauft, wettet darauf, dass der Rückgang bei Umsatz und Gewinn schwächer ausfällt, als das durch das günstige Kurs-Gewinn-Verhältnis bereits vorweggenommen ist – oder darauf, dass eine schwache Kursentwicklung durch die hohe Dividendenrendite aufgewogen wird. Diese Rechnung kann aufgehen, muss sie aber nicht.

Auch Öl-ETCs machen nicht zwangsläufig Gewinne, wenn der Ölpreis steigt. Wegen des Contango (siehe Kapitel Schwächen) muss der Ölpreis im Prinzip stärker steigen, als der Markt das bereits bei den Preisen für Futures vorweggenommen hat – oder weniger stark sinken, als der Markt erwartet.

Auch wenn der Bedarf an Rohöl wegen des höheren Verbrauchs in Schwellen- und Entwicklungsländern steigen wird: langfristig deutet alles auf eine sinkende Nachfrage hin. Die Fortschritte bei der Gewinnung und Speicherung von Strom werden dazu führen, dass Öl auch ohne CO₂-Bepreisung teurer sein wird als andere Energieformen.

Der Umstieg auf diese neuen Geschäftsfelder ist für die Ölriesen schwierig, weil sie dort wenig von ihrem Know-how verwenden können und kaum Vorteile gegenüber Firmen haben, die neu starten.

So können Sie Öl-ETFs kaufen

Wenn Sie in Öl-ETFs investieren möchten, finden Sie bei vielen Brokern entsprechende Angebote im Programm. Wenn Sie mehr zum ETF-Handel erfahren möchten, stellen wir Ihnen die besten ETF-Broker in einem eigenen Artikel vor.

Ein Beispiel für einen guten ETF-Broker ist Smartbroker mit 325 sparplanfähigen ETFs, unter denen sich auch Öl- und Gas-ETFs befinden. Dazu kommen die allgemein günstigen Handelspreise.

Die comdirect bank bietet 260 sparplanfähige ETFs. Zusätzlich können Sie aus einer ganzen Reihe von gebührenfreien Angeboten wählen. Auch flatex stellt viele ETFs als Sparplan zur Verfügung und ist zudem der einzige Broker, bei dem Sie einen Sparplan auf Basis des SPDR MSCI World Energy UCITS ETF erhalten.

Expertentipp
Bei der Brokerwahl kommt es darauf an, welche Strategie Sie verfolgen. Wer regelmäßig kauft und verkauft, spart mit einem Neobroker oft viel Geld. Wer langfristig Geld anlegt, für den oder die ist die Preisersparnis geringer. Direktbanken bieten aber mehr Bequemlichkeit. .

Die Alternativen: Ölaktien kaufen

Öl Aktien kaufen

Sie investieren lieber direkt in Öl-Aktien, um vom Ölpreis zu profitieren? Auch hier gibt es eine große Auswahl. Wie bei jedem Stock-Picking sollten Sie sich die einzelnen Titel vorher genau anschauen. Folgende Aspekte können dabei wichtig sein:

  • Wichtige Fundamentaldaten aus den letzten Jahren überprüfen (Ertragslage, Verschuldung, Liquidität, Value)
  • Dividendensituation beachten (Wurden kontinuierlich Dividenden aus Gewinnen bezahlt? Wie haben sich die Dividenden entwickelt?)
  • Strategie analysieren (Wie stellt sich das Unternehmen für die Zukunft auf?)

In welchem Maße Ölkonzerne auch in erneuerbare Energien investieren, ist von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Royal Dutch Shell oder Total tun das in höherem Maße als beispielsweise Chevron.

Übersicht über die 10 meistgehandelten Öl Aktien an der Börse Stuttgart von 01/2020 bis 11/2020

Die Royal Dutch Shell Aktie gehörte 2020 zu den meistgehandelten Öl Aktien an der Börse Stuttgart (Quelle: Boerse Stuttgart)

Der Kauf einer Aktie mit geringen Investitionen in neue Energiequellen muss nicht zwangsläufig negativ sein. Aus Sicht der Anleger*innen kann es günstiger sein, wenn das Unternehmen die Erträge ausschüttet und diese in andere Aktien investiert. Voraussetzung für den Erfolg dieses sogenannten Cigar Bud Investing ist, dass die Firma bis zu ihrer Auflösung mehr Geld ausschüttet, als der Kauf gekostet hat.


Alle Informationen zum Thema Thema Ölaktien finden Sie in unserem Beitrag Die besten Öl Aktien 2022 zum Investieren.

Auf die Energiewende statt auf Öl setzen

Wer statt auf Öl auf die Energiewende setzen will, kann das mit Wasserstoffaktien, einer Beteiligung an einem Batteriehersteller oder Lithium Aktien tun. Daneben gibt es weitere Möglichkeiten, nachhaltig Geld anzulegen. Beispielsweise mit Aktien aus dem Bereich Biotechnologie.

Mit CFDs auf den Ölpreis wetten

CFDs haben Vor- und Nachteile. Sie punkten mit niedrigen Kosten und ihrer Transparenz. Denn der Preis für ein Differenzkontrakt (CFD = Contract for Difference) orientiert sich direkt am Spotmarkt und es fallen keine Rollkosten an.

Allerdings entstehen Übernacht-Gebühren, wenn ein CFD nicht am selben Tag ge- und wieder verkauft wird. Deshalb eigenen sie sich nur für das Daytrading, also die kurzfristige Spekulation.

Einer unserer Top-CFD-Broker ist eToro. Das Unternehmen ist bereits seit vielen Jahren am Markt aktiv, bietet eine große Auswahl an Basiswerten – darunter auch Öl – und außerdem die größte Trading-Community aller in der EU zugelassenen CFD-Broker. Vor allem für Einsteiger*innen ist es praktisch, dass sie bei jedem Basiswert die Meinung anderer Trader*innen lesen und diese teilweise sogar kopieren können.

Für ein eigenes CFD-Konto spricht auch die strikte Trennung von Geldanlage und Spekulation. Denn Investitionen in Rohstoffe sind oft risikoreich. Wer Spaß am „Zocken“ hat, sollte den Großteil seines Geldes langfristig in ETFs oder bei einem Robo-Advisor anlegen. Ein kleinerer Teil kann zum Spekulieren dienen. Damit nicht für die Geldanlage vorgesehene Beträge „verzockt“ werden, sollte man Investition und Spekulation trennen, beispielsweise durch ein eigenes CFD-Konto bei einem spezialisierten Broker.

Fragen und Antworten rund um das Investieren in Öl

Was ist die OPEC und wie beeinflusst sie den Ölpreis?

OPEC ist ein Akronym für Organization of the Petroleum Exporting Countries, zu Deutsch: Organisation Erdöl exportierender Länder. Mitglieder sind 13 ölfördernden Nationen. Das Ziel der OPEC ist ein möglichst hoher Ölpreis. Erreicht wird das, indem weniger gefördert und exportiert wird. Besonders relevant ist die OPEC, weil die Mitgliedstaaten über etwa 75 Prozent der weltweiten Öl-Reserven verfügen.

Sollte man in Öl investieren?

Der Ölpreis könnte trotz des Umstiegs auf CO2-arme Energieformen noch einige Zeit steigen. Profitieren können Anleger*innen davon durch den Kauf eines Erdöl-ETC oder von Erdölaktien.

Wie rentabel sind Öl-ETFs?

Der Erfolg hängt vom Zeitrahmen ab. Der WISDOM TREE WTI CRUDE OIL ETC konnte von Anfang 2017 bis Anfang 2022 praktisch nichts hinzugewinnen. Gegenüber Anfang 2021 war er dagegen um fast 80 Prozent gestiegen. Er bildet den Kurs von WTI Öl ab. Der Amundi STOXX EUROPE 600 OIL & GAS UCITS ETF gewann dagegen über fünf Jahre rund 10 Prozent, entwickelte sich aber über ein Jahr mit einem Plus von knapp über 30 Prozent schwächer. Im Gegensatz zum ETC investiert er nicht direkt in Öl, sondern in Aktien von Ölfördergesellschaften.

Fazit

Öl als Beimischung zum Portfolio

Der Energiemarkt ist im Wandel. Öl und bald auch Erdgas sollen durch Strom aus erneuerbaren Energien ersetzt werden (einige sehen auch Kernkraft als Teil des Energiemixes der Zukunft). Kurzfristig könnte der Ölpreis dadurch aber sogar steigen. Weil die Firmen weniger in die Entdeckung und Einrichtung neuer Quellen investieren, sinkt das Angebot und steigt der Preis.

Mit Öl-ETCs können Anleger*innen von steigenden Ölpreisen profitieren. Voraussetzung ist aber, dass der Ölpreis schneller steigt, als das bereits auf den Terminmärkten vorweggenommen wurde.

Sollten Sie auf dauerhaft sinkende Ölpreise setzen, können Sie auch einfach einen Short-ETF nutzen und so Ihre Rendite optimieren.

Die Alternative zu Öl-ETCs sind ETFs mit Aktien von Erdölfördergesellschaften. Diese sind aktuell überwiegend günstig bewertet; ob der Umstieg auf neue Energieformen klappt oder sie bis zum Ende des Erdölgeschäfts genug Geld verdient haben, um den Anleger*innen Gewinne zu bescheren, ist aber noch offen.

Egal, ob Öl-ETCs oder Ölaktien-ETFs, beide Anlageformen sind sehr risikoreich. Sie können aber zur Beimischung in einem diversifizierten Depot sinnvoll sein.

Thomas Detlef Bär schreibt seit mehr als zehn Jahren über Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherthemen. Bereits vor dieser Zeit galt sein Interesse dem Aktienmarkt. Seine Erfahrungen hat er in vielen Ratgebern niedergeschrieben und in Onlinemedien veröffentlicht. Thomas hat Betriebswirtschaft studiert und nach Abschluss seines Studium mehrere Jahre als Ökonom in einem ostdeutschen Automobilbetrieb gearbeitet. In den 1990er Jahren startete er als freiberuflicher Versicherungs- und Vermögensberater. 2009 begann er Ratgeber für das bekannte Portal helpster.de zu verfassen. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig Beiträge auf zahlreichen Finanz-Portalen, darunter mikrokredit24.net, gevestor.de, onlinebanken.com. Seit 2020 schreibt er bei Aktien.net über Themen rund um den Aktienmarkt.

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