Aktientipps » Nützliche Tipps für Aktienhändler in 2024

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Aktien Tipps

Aktientipps

Gerade Einsteiger*innen sind häufig auf der Suche nach guten Aktientipps im Internet. Allerdings sollten Anleger*innen mit Aktientipps richtig umgehen können, um ihr Kapital nicht zu riskieren. Viele Tipps haben sich im Nachhinein als falsch herausgestellt.

Keine Alternative zur eigenen Recherche

Aktientipps sind eine gute Quelle, um auf interessante Unternehmen aufmerksam zu werden. Allerdings sollten Anlegende Aktientipps niemals blind vertrauen. Selbst wenn es sich um umfangreiche Analysen handelt, ist es unumgänglich, sich selbst mit den Aktiengesellschaften zu befassen. Die Kennzahlen sollten in jedem Fall mit dem aktuellen Geschäftsbericht abgeglichen werden. Zudem muss unbedingt überprüft werden, ob sich seit seiner Veröffentlichung bedeutende Änderungen wie Gewinneinbrüche, Gesetzesänderungen oder Vorstandwechsel ergeben haben. Nur so lässt sich der Geschäftsbericht tatsächlich aussagekräftig lesen. Gewinne sollten immer kritisch überprüft werden. Nur, wenn sie nicht durch Verkäufe von Substanz oder sogar Bilanzierungstricks entstanden sind, können sie tatsächlich als Vorteil gesehen werden.

Es ist also unumgänglich zu überprüfen, ob sich das Unternehmen tatsächlich so positiv entwickeln kann, wie es in der Aktienanalyse geschildert wird. Auch die Gesamtentwicklung der Branche sollte dabei nicht vernachlässigt werden.

Mehrere Meinungen einbeziehen

Viele Aktientipps werden nicht nur von einem einzigen Finanzexperten herausgegeben. Die großen Banken und Analysehäuser veröffentlichen in regelmäßigen Abständen Empfehlungen für die einzelnen Wertpapiere. Wenn einer der größeren Analysten nicht mit dem Aktientipp übereinstimmt, sondern nur auf „halten“ oder sogar „verkaufen“ plädiert, sollten Privatanleger überprüfen, warum dies so ist. In der Regel finden sich hier gute Argumente gegen den Aktientipp, der die Empfehlung unter Umständen in ein anderes Licht rücken kann. Allerdings sollten Interessenten hier auch nicht vergessen, dass es sich häufig um ältere Analysen handelt, die schon überholt sein können.

Viele Fachzeitschriften und Online-Angebote veröffentlichen zudem gleich mehrere Empfehlungen übersichtlich zusammengefasst. Auf diese Weise lässt sich schnell ermitteln, welche Meinung der Markt derzeit über das entsprechende Unternehmen hat. Interessant ist auch, zu ermitteln, wie sich der Aktientipp im Vergleich zu den anderen Analysten verhält. Spiegelt er einen Trend wider? Handelt es sich um die einzige Empfehlung? Kippt die Stimmung möglicherweise gerade in diese Richtung? All diese Informationen sind wichtig, um einen guten Einstiegszeitpunkt zu erwischen.

Hilfreich sind gerade bei Online-Medien außerdem die Kommentare andere User. Auch in gut besuchten Aktienforen wird häufig über einzelne Aktiengesellschaften und ihre potenzielle Entwicklung diskutiert. Wer sich hier zusätzlich informieren möchte, sollte allerdings bedenken, dass er die Qualifikation und Kompetenz der einzelnen User nicht nachvollziehen kann. Schon alleine deswegen sollte er ihre Worte nicht für bare Münze nehmen. Die Diskussionen können jedoch interessante Anhaltspunkte zur weiteren Recherche liefern.

Quelle überprüfen

Bei Aktientipps ist es immer sinnvoll zu überprüfen, von wem das Unternehmen empfohlen wird. Im Bereich der Aktienanalyse gibt es deutlich bekanntere Experten, deren Erfolge und Niederlagen in der Vergangenheit leicht nachgeprüft werden können. Sie alleine können die Meinung über Wertpapiere deutlich beeinflussen. Aktuelle Empfehlungen von den Stars der Branche sollten deswegen immer in die Kaufentscheidung miteinfließen. Sie werden sie so oder so in Kursen niederschlagen.

Doch auch unabhängig von den bekannten Analysten können Verfasser von Aktientipps häufig gut überprüft werden. Ein gutes Kriterium ist die Ausbildung und die Erfahrung. Ein DVFA-Zertifikat ist beispielsweise schon ein guter Anhaltspunkt für einen kompetenten Analysten. Auch die Quelle ist wichtig. Ein etabliertes Printmedium ist in der Regel gegenüber einem unbekannten Blog die bessere Wahl. Allerdings gibt es auch im Internet Analysten, die langfristige Erfolge verzeichnen können und sich so qualifizieren können. Gerade bei bekannteren Web-Experten übernimmt dann die große User-Zahl die Kontrollfunktion, die bei den etablierten Printmedien durch eine kompetente Redaktion erfüllt wird.

Möglichst aktuell

Ein Aktientipp sollte immer so aktuell wie möglich sein. Nur so ist es überhaupt möglich, davon zu profitieren. Gerade bei Aktientipps von bekannten Analysten schnellt der Kurs nach sehr kurzer Zeit in die Höhe, sodass spätere Einsteiger nicht mehr profitieren können. Das Veröffentlichungsdatum und die Kursentwicklung seitdem sollten also immer betrachtet werden, bevor die Investitionsentscheidung getroffen wird. Bei vielen Analysen wird zudem ein Kursziel mitveröffentlicht. Auch hieran sollten sich Anleger orientieren.

Sonst kann es geschehen, dass es sich zwar um eine vollkommen zutreffende Aktienempfehlung handelt und die Renditeerwartungen erfüllt werden, der Anleger daraus jedoch keinen Nutzen mehr ziehen kann. Aktientipps sollten deswegen immer so kurz wie möglich nach ihrer Veröffentlichung bezogen werden. Natürlich sollten sich Anleger dennoch genügend Zeit zur Kontrolle der Informationen nehmen und nicht darauf losstürzen, nur um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.

Bereit sein, Geld zu investieren

Eine kompetente und umfangreiche Aktienanalyse ist aufwendig und erfordert sehr viel Hintergrundwissen. Demzufolge ist es eigentlich nicht möglich, sie kostenfrei an andere weitere zu geben. Geschieht dies doch, ist Vorsicht geboten. Interessenten sollten sich dann fragen, welchen Vorteil der Analyst dadurch hat und ob dieser auf anderem Wege entlohnt wird. Gerade bei kleinen Aktiengesellschaften ist sonst wahrscheinlich, dass er durch den Kursanstieg resultierend aus seiner Empfehlung gewinnt und im Anschluss seine eigenen Papiere abstürzt. Je unbekannter der Analyst ist und je aggressiver er für eine Aktie wirbt, umso wahrscheinlicher ist dies.

In der Regel werden die kompetenten Analysen jedoch ohnehin nur kostenpflichtig zur Verfügung gestellt. Wer hier sparen möchte und entweder auf weniger kompetente Aktientipps zurückgreift oder sie nicht auf legalem Weg erwirbt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er ein unnötiges Risiko eingeht. Kompetente Aktientipps sind ihr Geld in der Regel wert und der Verlust, der droht, wenn ein Anleger auf diese vergleichsweise geringen Nebenkosten verzichten will, steht zu den Ausgaben in keinem Verhältnis.

Möglichst umfangreiche Argumente

Empfehlungen zum Kaufen, Halten oder Verkaufen von Aktien sind nicht so aussagekräftig, wie viele Privatanleger denken. Einer der Hauptgründe hierfür ist, dass nur durch diese Empfehlung kein Anlagehorizont vorgeben ist. Da verschiedene Anlegertypen allerdings in unterschiedlichen Zeiträumen handeln, kann eine solche Empfehlung niemals ausreichend sein.

Ohnehin wird ein Aktientipp umso überzeugender, je mehr Argumente er liefert. Auf diese Weise lässt sich für Privatanleger deutlich besser nachvollziehen, warum ein Unternehmen vielversprechend ist. Auf der anderen Seite wird es so auch möglich, falsche Aktientipps wesentlich schneller zu entlarven. Die einzelnen Argumente können dann überprüft werden und unter Umständen erweist sich ein Tipp so schnell als so fehlerhaft belegt, dass er nicht mehr ernst genommen werden kann. Auf diese Weise lassen sich Fehlinvestitionen wesentlich besser verhindern.

Ein weiterer Vorteil einer umfangreichen Begründung eines Aktientipps ist zudem, dass der Privatanleger deutlich mehr hinzulernen kann. Er erkennt so schneller, welche Faktoren für den Erfolg einer Aktiengesellschaft wichtig sein können und wird so bei seinen eigenen Entdeckungen und Recherchen deutlich schneller sicherer und kompetenter.

Seriosität prüfen

Noch wichtiger als einen kompetenten Analysten zu finden ist es, einen seriösen Aktientipp von einem unseriösen unterscheiden zu können. Privatanleger sollten immer im Hinterkopf behalten, dass eine Aktienempfehlung dazu führen kann, dass der Aktienkurs deutlich ansteigt. Das gilt vor allem bei den Aktientipps der bekannten Spezialisten, allerdings kann dies bei Wertpapieren, die nur selten gehandelt werden und von kleinen AGs stammen, relativ schnell passieren. Interessenten sollten deswegen auf folgende Punkte achten, um vertrauenswürdige Aktientipps zu finden:

  • Die Quelle sollte eindeutig und seriös sein. Unbedingt Abstand nehmen sollten Anleger von Aktientipps, die ungefragt per E-Mail verschickt werden. Gerade dann, wenn hinter der E-Mail kein seriöser Absender steckt, ist Vorsicht geboten. Pennystocks und Neuemissionen sind hier besonders häufig betroffen.
  • Ein Experte steckt hinter dem Aktientipp. Eine Kaufempfehlung von Privatanlegern sollte immer mit Vorsicht genossen werden. Dies gilt zum einen für Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis als auch bei Online-Empfehlungen in Communitys oder Foren. Auch wenn dort teilweise kompetente Anleger*innen Mitglieder sind, ist dies nicht immer ersichtlich. Es sind jedoch wesentlich mehr Laien unterwegs, die natürlich ihre Wertpapiere besonders anpreisen, jedoch nicht immer ausreichend Einsicht haben, um sie tatsächlich richtig bewerten zu können.
    Bei Aktientipps von Bekannten und Freunden ist es häufig leichter, die Lage richtig einzuschätzen: Ist der Tippgeber bereits seit Längerem an der Börse erfolgreich? Wie ist er selbst auf die Aktie gekommen?
  • Der Tippgeber verdient nichts daran. Die meisten Bank- und Finanzberater verdienen Provisionen, wenn ihre Kunden bestimmte Wertpapiere kaufen. Demzufolge sind sie nicht immer in der Lage, Privatanleger objektiv zu beraten. Wer sich mit seinem Finanzberater bespricht, bevor er Aktien erwirbt, sollte deswegen überprüfen, aus welchen Motiven der Berater bestimmte Papiere empfiehlt. Anschließend sollte er – wie bei jeder anderen Empfehlung auch – selbstständig prüfen, ob die Aktie Erfolg versprechend wirkt.

Tipp passt zum Anlegerprofil

Wer einen Aktientipp für eine interessante Aktie erhält, muss vor der Investition auch überprüfen, ob sie in das eigene Anlegerprofil passt. Dies gilt vor allem hinsichtlich des Risikos und der Renditechance, aber auch in Bezug auf den Anlagehorizont. Im Ernstfall ist es besser, eine interessante Chance zu verpassen und dafür an der Anlagestrategie festzuhalten.

Alternativen: ETFs oder Robo-Advisor

Der Wunsch „den Markt zu schlagen“, indem besonders lukrative Aktien ausgewählt werden, ist verständlich, aber nicht unbedingt zielführend. Denn grundsätzlich sorgt der Markt dafür, dass der Kurs der Papiere den aktuellen Gewinnen sowie den künftig erwarteten Überschüssen entspricht. Wenn sich einige Aktien dennoch deutlich besser entwickeln als andere, dann hauptsächlich deshalb, weil sich nicht alle Entwicklungen vorhersagen lassen. Dass die Coronapandemie Tourismus-Aktien wie TUI in den Keller treiben würde, konnte niemand wissen. Selbst der scheinbar erwartbare Erfolg der FANG-Aktien (Facebook, Apple und Amazon, Netflix und Alphabet, teilweise auch FAANG) war keineswegs sicher. Die Papiere waren (und sind) so hoch bewertet, dass schon kleinere Negativnachrichten eine Korrektur hätten bedeuten können.

Tatsächlich schneiden deshalb selbst die meisten Fondsmanager*innen nicht besser ab als der Marktdurchschnitt. Anlegende sollten daher auch eine Investition in bereit streuende ETFs ins Auge fassen. Wer beispielsweise einen MSCI-ACWI-ETF kauft, wird am Ende ähnlich viel gewinnen (oder verlieren) wie der MSCI All Countries World Index, der die Entwicklung der größten börsennotierten Unternehmen (ohne Entwicklungsländer) abbildet.
Ein weiterer Vorteil: für viele ETFs lassen sich Sparpläne abschließen. So kann monatlich ein fester Betrag in Aktien investiert werden, oft sogar ohne Ordergebühren. Die Mindestsparrate liegt oft bei nur 25 Euro, die ING bietet sogar einen 1-Euro-Sparplan.
Noch breiter lässt sich mit einem Robo-Advisor Geld anlegen. Dieser verteilt das Geld auf verschiedene ETFs. Dabei geht es meistens gar nicht um besonders hohe Renditen, sondern um eine möglichst breite Streuung. Die digitalen Vermögensverwalter investieren – nach Wunsch der Geldanlegenden – außer in Aktien auch in ETFs, einige wie OSKAR auch in Gold. Dafür verlangen die Unternehmen üblicherweise eine geringe Gebühr, die aber meist unter 1,0 Prozent liegt.

Fazit

Gute Aktientipps erkennen

Gute Aktientipps zeichnen sich durch die folgenden Merkmale aus:

  • Hoher Informationsgehalt mit nachprüfbaren Argumenten
  • Seriöse Quelle und kompetenter Analyst mit entsprechender Ausbildung
  • Risiko und Anlagehorizont werden angegeben
  • Möglichst aktuell und nicht die letzte Aktienempfehlung in einer Reihe von Tipps

Auch hier ist jedoch der Privatanleger nach wie vor in der Pflicht. Er muss den Aktientipp nachvollziehen können und in der Lage sein zu überprüfen, ob es sich tatsächlich um eine vielversprechende Investition handelt. Nur wenn dies der Fall ist, kann er die Empfehlung sinnvoll einschätzen und gewinnbringend in das entsprechende Wertpapier anlegen.

Paul ist Autor von Aktien.net und schreibt seit 2016 für das Portal. Im August 2006 - Januar 2009 hat er eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bei der Allianz Versicherung absolviert. Hier war er unter anderem im Investmentbanking bei der Dresdner Bank (damals noch Teil der Allianz, heute Commerzbank) eingesetzt. Paul interessiert sich insbesondere für Aktienindizes, ETFs, Fonds, Rohstoffe und Anleihen.

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