Mit dem ETF Fondssparplan nachhaltig Rendite erzielen

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ETF Exchange Trade Fund

Sparen ist in Deutschland seitjeher ein wichtiges Thema. Rund 10 Prozent ihres Einkommens legen deutsche Haushalte jährlich auf die hohe Kante. Noch immer fließt ein Großteil des Kapitals in sichere Finanzprodukte wie Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten. Daneben sind auch Sparpläne beliebt: sie sind sowohl als staatlich geförderte als auch als ungeförderte Version erhältlich. Deutlich variabler und zumeist auch renditestärker sind aber solche Sparpläne, die nicht vom Staat gefördert werden. Besonders hoher Beliebtheit erfreuen sich aktuell ETF-Fondssparpläne. Sie überzeugen vor allem auf lange Sicht durch hohe Erträge und günstige Kosten.

So funktionieren Fondssparpläne

Fondssparpläne sind denkbar einfach konzipiert: Anleger zahlen ihrer Bank oder dem Broker einen festen monatlichen Betrag, der anschließend an den Aktienmärkten investiert wird. Verfügbar sind die Sparpläne ab Beträge zwischen 10 und 50 Euro pro Monat. Das Kapital wird dank der Verwendung von Fonds in eine Vielzahl von Wertpapieren investiert. Dadurch ist das Portfolio stark diversifiziert und robust gegen Ausfälle einzelner Aktien.

Die Sparpläne selbst gibt es für fast alle Fondsarten. Sicherheitsbewusste Anleger investieren beispielsweise in Rentenfonds, die festverzinsliche Anleihen enthalten. Etwas risikoreicher aber auch renditestärker sind Aktienfonds, die wiederum Wertpapiere großer Unternehmen kaufen. Daneben existieren auch Sparpläne für Mischfonds, die aus Aktien und Anleihen bestehen.

Investitionen in ETF-Sparpläne rentieren sich dabei ganz besonders. Die Finanzprodukte sind äußerst kostengünstig und werden lediglich passiv verwaltet. Das bedeutet, dass kein Fondsmanager benötigt wird, der hohe Provisionen verlangt. Umschichtungen innerhalb der ETFs werden nur vorgenommen, wenn sich an den jeweiligen Referenzindizes etwas ändert. Wird beispielsweise ein neues Unternehmen in den DAX aufgenommen, so werden DAX-ETFs entsprechend verändert. Die Finanzprodukte zeichnen sich daher nicht nur durch geringe Abschlussgebühren, sondern auch durch niedrige Transaktions- und Verwaltungskosten aus.

Für Rendite ist trotz oder gerade wegen des Fehlens eines Managers gesorgt. ETFs bilden die Entwicklung großer, übergeordneter Indizes nach. Sie bestehen teils aus hunderten Wertpapieren. Fehlentscheidungen einzelner Fondsmanager müssen Anleger so nicht befürchten. Zudem sorgen ETFs für eine marktkonforme Entwicklung des Portfolios. Ein Blick auf große Leitindizes zeigt dabei, dass die marktüblichen Renditen auf lange Sicht recht konstant und vergleichsweise hoch ausfallen.

ETF Consos

Die Consorsbank bietet diverse Fondssparpläne

Langfristiger Zeithorizont vorausgesetzt

Im Rahmen eines ETF-Fondssparplans kaufen Anleger regelmäßig, meistens monatlich, Aktien zu einem festen Anlagebetrag. Das Depotvolumen steigt also sowohl durch die getätigten Einzahlungen als auch durch die Wertentwicklung der bereits erworbenen Wertpapiere. Der Wert der ETFs kann auf kurze Sicht recht starken Schwankungen ausgesetzt sein. Es ist möglich, dass ein ETF-Fondssparplan zwischenzeitlich ins Minus gerät. Für Anleger ist das allerdings kein Grund zur Sorge: auf lange Sicht werfen die Sparpläne immer eine attraktive Rendite ab. Es ist daher ratsam, den Sparplan für einen Zeitraum zwischen 10 und 15 Jahren auszurichten. So können sich Investoren gegen kurzfristige Schwankungen absichern, oder auch vorausblickend einen ETF Sparplan für Kinder anlegen.

Das hohe Durchhaltevermögen von Sparern wurde in der Vergangenheit belohnt. Viele Studien zeigen, dass ansehnliche Renditen durch Sparpläne erwirtschaftet wurden. Ein Beispiel:

Der sogenannte MSCI World ist ein Index, der aus über 1.500 Einzeltiteln besteht, die über die ganze Welt verstreut sind. Er spiegelt also die weltweite Entwicklung der Aktienmärkte gut wider. Wer vor 15 Jahren einen Sparplan auf den MSCI World abgeschlossen hätte, wäre heute durchaus vermögend. Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro hätte sich eine durchschnittliche Rendite von 7,4 Prozent pro Jahr ergeben. Die Kaufkosten wurden dabei bereits abgezogen, es handelt sich also um die Nettorendite. Bei einigen Anbietern von ETF-Fondssparplänen fallen sogar überhaupt keine Kosten an. Die Nettorendite wäre dann noch deutlich höher.

Selbstverständlich war die Wertentwicklung eines solchen Sparplans nicht immer konstant. Eine Studie hat berechnet, wie hoch der Endbetrag eines Sparplans auf den MSCI World über 15 Jahre (100 Euro pro Monat, 18.000 Euro insgesamt) in der Vergangenheit ausgefallen wäre:

Anfangsdatum Enddatum Endbetrag
1969 1984 43.534 Euro
1974 1989 60.447 Euro
1979 1994 36.639 Euro
1984 1999 58.814 Euro
1989 2004 27.125 Euro
1994 2009 18.727 Euro
2000 2015 32.220 Euro

Selbst wer seinen Sparplan genau zum Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 verkauft hätte, wäre noch 727 Euro im Plus. Nur wenigen Jahre später wäre der Fondssparplan über 30.000 Euro wert.

6 Tipps für den Abschluss eines ETF-Sparplans

Damit Anleger mit dem ETF-Fondssparplan tatsächlich Rendite erzielen, müssen einige Aspekte beachtet werden:

  • Der Einstiegszeitpunkt ist ausdrücklich nicht relevant. Der Sparplan kann jederzeit und unabhängig vom aktuellen Geschehen an den Börsen abgeschlossen werden. Anders als bei einmaligen Investitionen fließt zu Beginn nur wenig Kapital in den Plan. Selbst wenn es in den ersten Monaten zu Kursverlusten kommt, ist das also kein Grund zur Aufregung. Deutlich wichtiger ist vor allem die Endphase, wenn bereits viel Kapital angespart wurde. Dann haben die prozentualen Kursschwankungen absolut betrachtet einen deutlich größeren Einfluss auf das Portfolio.
  • Der Ausstiegszeitpunkt ist hingegen von Bedeutung. Er hat einen immens großen Einfluss auf die Rendite des Sparplans. Befinden sich die Börsen beispielsweise in 15 Jahren auf Talfahrt, sieht es auch für den ETF-Fondssparplan schlecht aus. Der Gewinn wird dann bestenfalls gering, im schlechtesten Fall gar nicht erst vorhanden sein.
  • Flexibilität lohnt sich daher. Sparpläne verfügen ohnehin nicht über eine fixe Laufzeit und auch Anleger sollten sich nicht auf ein genaues Enddatum festlegen. Sinnvoller ist es, eine gewisse Zeitspanne zu benennen, innerhalb der über das Kapital verfügt werden soll. Der Fondssparplan kann – sofern die Kurse aktuell gut sind – dann beispielsweise direkt am Anfang dieser Zeitspanne liquidiert werden. Bei der angesprochenen Talfahrt empfiehlt es sich hingegen, den Sparplan noch weiter zu führen, bis das Tief überwunden ist.
  • Um der angesprochenen Thematik entgegenzuwirken können Anleger ihren Fondssparplan auch nach und nach umschichten. Die risikoreicheren Aktien werden dann gegen Anleihen ausgetauscht, so dass Wertschwankungen – aber auch die Rendite – stückweise zurückgefahren werden.
  • Die günstigsten Angebote für ETF-Sparpläne erhalten Anleger längst nicht mehr bei Filialbanken. Online-Banken und Broker ermöglichen es teilweise, die Sparpläne ganz ohne Ausgabeaufschlag abzuschließen. Dafür entfällt die Beratung bei den Internet-Anbietern, weshalb sich Anleger selbst informieren müssen, welcher ETF für einen Sparplan geeignet ist.
  • Wer nicht auf Beratung verzichten möchte, kann Honorarberater aufsuchen. Die Experten beraten Verbraucher unabhängig und verkaufen im Gegensatz zu Bankberatern keine teuren hauseigenen Produkte.

Die Wahl des passenden ETF-Fondssparplans

Mit der Entscheidung für oder gegen einen Sparplan steht und fällt also der Erfolg desselbigen. Für Anleger sollte bei der Wahl des passenden ETFs immer eines im Vordergrund stehen: Diversifikation. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass mehrere Fondssparpläne abgeschlossen werden müssen. Auch einzelne ETFs streuen das Kapital bereits äußerst breit über die weltweiten Aktienmärkte. Empfehlenswert sind vor allem folgende drei ETFs:

  1. MSCI World
    Der MSCI World wurde bereits kurz vorgestellt. Er umfasst Aktien aus 23 unterschiedlichen Ländern, vornehmlich großen Instudistrienationen oder stabilen Schwellenländern. Mehr als 1.500 Einzeltitel sind im Index enthalten, wobei 60 Prozent der Unternehmen aus den USA stammen. Große Konzerne wie Apple oder Exxon Mobil sind genauso wie die deutschen Weltkonzerne Bayer oder Siemens vertreten.
  2. Stoxx Europe 600
    Etwas lokaler investieren Anleger, wenn sie sich für den Stoxx Europe 600 entscheiden. Der Index besteht aus insgesamt 600 Einzeltiteln, die vorwiegend aus Großbritannien und der Schweiz stammen. Große Banken und Finanzdienstleister dominieren den Index. Nichtsdestotrotz findet eine breite Streuung des Kapitals über ganz Europa statt.
  3. MSCI EMU
    Mit dem EMU hat MSCI einen weiteren Index im Portfolio. Die Investitionen beschränken sich ausschließlich auf den als äußerst stabil geltenden Euroraum. Auch wenn die Finanzkrise vor allem Südeuropa stark erschüttert hat, gilt der Index auf lange Sicht als konstant. Die Einzeltitel stammen dabei vor allem aus Deutschland und Frankreich.

Anleger sollten beachten, dass der Wert von Indizes auch von Währungsschwankungen abhängig ist. Das gilt für solche Indizes, die internationale Aktien im Portfolio haben, die nicht aus dem Euroraum stammen. In der Regel fallen die Währungsschwankungen relativ gering aus und bringen für Anleger keine Nachteile mit sich.

Verschiedene Anbieter für die Indizes

Die genannten Indizes werden in Form eines ETFs von einer Vielzahl von Banken und Brokern als Sparplan angeboten. In der Wertentwicklung und Zusammensetzungen unterscheiden sich die Produkte dabei nicht oder nur in Nuancen. Unterschiede gibt es allerdings bei den Verwaltungsgebühren, die von den jeweiligen Anbietern erhoben werden. Sie bewegen sich zwischen 0,1 und 1 Prozent pro Jahr, bemessen am verwalteten Fondsvermögen.

Damit sind alle ETFs deutlich günstiger als herkömmliche Fonds. Dennoch sollte Anleger vor dem Abschluss eines Fondssparplans einen Brokervergleich durchführen. Wichtig ist, das keinerlei Depotführungsgebühren erhoben werden, welche die Rendite am deutlichsten drücken. Zudem sollte auf verstecke Kostenpunkte geachtet werden, die teilweise erst in den AGB der Anbieter zu finden sind.

Fazit: Sinnvoll und renditestark Sparen mit Fondssparplänen

Festgeld, Tagesgeld und das Sparbuch haben eine große Gemeinsamkeit: die Zinsen befinden sich auf einem Rekdordtief. Mehr als 1 oder 2 Prozent Rendite im Jahr sind kaum realisierbar. Anders sieht es bei ETF-Fondssparplänen aus. Anleger zahlen monatlich einen festen Betrag an ihren Broker, der das Kapital wiederum an den Aktienmärkten anlegt. Durch die Verwendung von ETFs wird das Geld dabei breit gestreut, um maximale Diversifikation und Sicherheit zu erzeugen. Wie renditestark sich ETFs in den vergangenen Jahren entwickelt haben, zeigen viele Studien. Mehr als 5 Prozent durchschnittliche Rendite pro Jahre sind eher die Regel als die Ausnahme. Am günstigsten lassen sich die ETF-Sparpläne bei Online-Banken oder Brokern führen. Anleger müssen dann lediglich eigenverantwortlich passende Indizes wie den MSCI World suchen, um ihren Sparplan zu eröffnen.

Thomas Detlef Bär schreibt seit mehr als zehn Jahren über Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherthemen. Bereits vor dieser Zeit galt sein Interesse dem Aktienmarkt. Seine Erfahrungen hat er in vielen Ratgebern niedergeschrieben und in Onlinemedien veröffentlicht. Thomas hat Betriebswirtschaft studiert und nach Abschluss seines Studium mehrere Jahre als Ökonom in einem ostdeutschen Automobilbetrieb gearbeitet. In den 1990er Jahren startete er als freiberuflicher Versicherungs- und Vermögensberater. 2009 begann er Ratgeber für das bekannte Portal helpster.de zu verfassen. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig Beiträge auf zahlreichen Finanz-Portalen, darunter mikrokredit24.net, gevestor.de, onlinebanken.com. Seit 2020 schreibt er bei Aktien.net über Themen rund um den Aktienmarkt.

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