Wie können Währungsschwankungen profitabel genutzt werden?

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Schwacher Euro

Währungsschwankungen sind unter Privatanlegern fast immer unbeliebt. Sie fügen der Geldanlage ein zusätzliches Risiko hinzu. Noch dazu ist das Ausnutzen von Wechselkurschancen rein spekulativ – niemand kann sagen, wie sich eine Währung in der Zukunft entwickeln wird. Zu großen Einfluss übt die Geldpolitik auf die einzelnen Währungen aus, sodass die Kurse nicht immer rational und wirtschaftswissenschaftlich erklärbar sind.

Doch auch Privatanleger können Währungsschwankungen profitabel nutzen oder sich zumindest kostengünstig gegen Währungsrisiken absichern.

Warum gibt es Schwankungen bei Währungskursen?

Währungskurse geben nicht immer den tatsächlichen Wert einer Währung wieder, sondern hängen von verschiedenen Faktoren ab. Obwohl der Währungsmarkt der weltweit größte Finanzmarkt ist, spiegeln auch hier die Kurse nicht immer den Wert aufs Genauste wieder, sind also nicht „effizient“. Noch dazu sind Währungen immer auch von den Entwicklungen anderer Währungen betroffen, sodass sich alleine dadurch eine gewisse Volatilität ergibt.

Es zeigt sich dabei auch deutlich, dass ein großes gehandeltes Volumen zumindest teilweise vor Wechselkursschwankungen schützt. So sind gerade die auch als Majors bezeichneten Währungspaare hinsichtlich ihrer Volatilität im unterdurchschnittlichen Bereich zu finden. Die sogenannten „Exoten“, die nicht so häufig gehandelt werden und nicht durch eine starke Volkswirtschaft gestützt werden, sind hingegen deutlich volatiler.

Gegen Währungsschwankungen absichern

Verschiedene Finanzderivate erlauben es inzwischen auch Privatanlegern, sich gegen Wechselkursverluste abzusichern. In der Regel ist dies bereits für wenige Euro je Position möglich. Hedging funktioniert beispielsweise über Optionen und Swaps sehr gut und kostengünstig.

Gegen das vollständige Risiko von Wechselkursschwankungen müssen Anleger sich in der Regel jedoch nicht absichern. Zum einen entstehen hierbei unnötig hohe Kosten, zum anderen können sie auf diese Weise häufig auch nicht mehr von Wechselkursgewinnen profitieren.

Zudem können langfristig orientierte Anleger über verschiedene Fremdwährungen auch einen Diversifikationseffekt erzielen, der dann die Nachteile von Wechselkursschwankungen zumindest teilweise aufhebt, in jedem Fall jedoch deutlich abschwächt.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Volatilität auszunutzen?

Prinzipiell gibt es fast unbegrenzte Möglichkeiten, die Volatilität von Wechselkursen bei der Geldanlage gewinnbringend zu nutzen. Ein Wechselkursrisiko ist fast in jeder Geldanlage enthalten, die sich nicht nur auf den inländischen Markt bezieht.

Dies ist auch durchaus sinnvoll. Der Euro hat in den letzten Monaten und Jahren deutlich an Wert verloren, sodass inländische Unternehmen selbst durch deutliche Kurssteigerung die Wechselkursverluste nicht auffangen konnten. Wer hier mit einer Fremdwährung in europäische Aktien investiert war, hatte also so gut wie nichts von der deutlichen Hausse.

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Währungsschwächen können sich positiv auf die Rendite auswirken

Umgekehrt konnten deutsche Anleger im Ausland von der Abwertung des Euros gegenüber den meisten anderen wichtigen Währungen profitieren. Deutsche Unternehmen überzeugten durch gute Exportzahlen und wer vor der Euroschwäche in Fremdwährungen oder ausländische Unternehmen investiert hatte, konnte seine Rendite deutlich erhöhen.

Demzufolge gibt es im Rahmen der herkömmlichen Geldanlage viele Möglichkeiten, Währungskursänderungen zu nutzen. Allerdings sind diese in der Regel eher langfristig oder mittelfristig orientiert. Wer nicht auf eine konsequente Änderung setzen möchte, sondern tatsächlich die Wechselkursschwankungen nutzen möchte, ist hingegen im sehr kurzfristigen Bereich richtig. Vor allem Daytrading eignet sich hierfür sehr gut.

Für Privatanleger können sich dabei allerdings einige Schwierigkeiten ergeben:

  • Riskant durch Hebelwirkungen der meisten Produkte
  • Teilweise sogar mit Nachschusspflicht
  • Hoher Kapitalbedarf, um Unterkapitalisierung zu vermeiden
  • Einsteiger müssen eine geeignete Strategie finden.
  • Ein Trader muss seine Emotionen jederzeit im Griff haben.
  • Hoher Zeitaufwand

Das bedeutet, dass die Volatilität für durchschnittliche Privatanleger ein Problem bleibt. Ambitioniertere und spekulativ-orientierte Anleger können die Wechselkursänderungen hingegen auf unterschiedliche Arten nutzen.

Forex

Der Forex-Handel ist fraglos die einfachste Möglichkeit, von Währungsschwankungen zu profitieren, immerhin widmet sich jeder Forex-Trader genau diesem Ziel. Lange Zeit war es institutionellen Anlegern vorbehalten, Währungen gewinnbringend zu handeln. Inzwischen ist dies anders. Durch das Internet und zahlreiche spezialisierte Broker können inzwischen auch Privatanleger einen unkomplizierten und kostengünstigen Zugang zum Währungsmarkt erhalten.

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benk ist ein Broker, bei dem sich Währungsschwankungen gut nutzen lassen

Der Währungshandel funktioniert dabei auch dann gewinnbringend, wenn die Währung nur wenige Pips in die gewünschte Richtung schwankt. Die meisten Broker bieten nämlich an, Hebel beim Währungshandel zu nutzen, sodass die Volumina deutlich vergrößert werden. Dies führt allerdings auch zu einem großen Risiko.

Der Forex-Handel kann die folgenden Vorteile bieten:

  • Hohe Liquidität
  • Durchgehend Handelsmöglichkeiten
  • Volatilität
  • Flexibilität
  • Auch mit vergleichbar geringem Kapital nutzbar
  • Gut geeignet für News-Trading

Scalping

Scalping stellt wohl die Möglichkeit dar, die geringe Währungsschwankungen am effektivsten nutzen kann. Über den Forex-Handel lässt sich hier die in der Regel sehr geringe tägliche Volatilität dennoch profitabel verwerten.

Scalping funktioniert, indem der Trader zahlreiche Trades mit sehr engen Stop-Loss innerhalb von kürzester Zeit eröffnet. In der Regel werden die Positionen nur nach wenigen Ticks wieder geschlossen.

Entscheidend bei dieser Taktik ist, dass sehr große Volumina am Markt beweget werden. Auf diese Weise ist die Daytrading-Strategie doch gewinnbringend, obwohl je Position in der Regel nur wenige Pips Gewinn erzielt werden können.

Auch hier gilt allerdings, dass das Risiko erheblich sein kann. In der Regel wird deswegen privaten Anlegern vom Scalping abgeraten. Als Voraussetzungen gelten die folgenden Merkmale:

  • Ausreichendes Kapital
  • Schnelle Reflexe
  • Kühlen Kopf
  • Guten Instinkt
  • Risikofreude
  • Disziplin
  • Freude am Devisenhandel

Schon alleine hieraus lässt sich ableiten, dass der durchschnittliche Privatanleger durch das Raster fallen wird. Häufig sind Forex-Trader, die privat handeln, ohnehin unterkapitalisiert und einer der größten Probleme ist die Fehleranfälligkeit durch Emotionen und Langsamkeit. An Trader werden also besonderer Anforderungen gestellt, die teilweise durch Technik gelöst werden kann. Für Einsteiger ist es allerdings schwierig, einzuschätzen, bei welcher Hard- und Software sowie Strategien es sich um geeignete Hilfsmittel handelt.

Voraussetzung, um das Scalping durchführen zu können, ist außerdem ein Broker, bei dem diese Handelsart erlaubt ist. Nicht alle Forex-Broker schätzen Scalper, sodass sich Trader in jedem Fall durch einen Blick in die AGBs absichern sollten, ob Scalping erlaubt ist. In der Regel hängt dies vor allem vom Geschäftsmodell ab.

Ein Broker, der die Anfragen nur an ein Liquiditätsnetzwerk weiterleitet, also als ETC-Broker funktioniert, hat damit in der Regel keine Probleme. Anders sieht dies bei Market Makern aus, bei denen der Broker der Handelspartner des Traders ist und die Order demzufolge nicht weiterleitet.

Arbitrage-Trading

Eine Unterform des Scalpings ist das Arbitrage-Scalping. Hierbei versucht der Trader, minimale und sehr kurzfristig bestehende Ineffizienzen bei der Preisbildung zu nutzen, um damit einen risikolosen Gewinn zu erzielen. Die Ineffizienzen entstehen dabei zur gleichen Zeit an verschiedenen Märkten für die gleichen Marktobjekte. Der Arbitrage-Trader kauft also beispielsweise eine bestimmte Devisen an einem Markt und verkauft sie direkt am anderen Markt. Auf diese Weise hat er kein oder nur ein geringes Risiko. Zugleich trägt er durch sein Handeln dazu bei, dass die Märkte effizient sind, solche Kursunterschiede also ausgeglichen werden.

Der Arbitrage-Handel kann allerdings auch innerhalb eines Marktes durchgeführt werden. Möglich wird dies dadurch, dass die Wechselkurse sich nicht zwischen allen Währungen gleichschnell angleichen. So kann es sein, dass zwischen drei Währungen ein so günstiges Kursverhältnis herrscht, dass der Anleger die Währungsgewinne vollkommen risikofrei realisieren kann.

Zur Veranschaulichung:

  • Währung A hat zu Währung B einen Wechselkurs von 1,15
  • Währung B hat zu Währung C einen Wechselkurs von 0,65
  • Währung C hat zu Währung A einen Wechselkurs von 1,5

Beim Umtausch von 10.000 Einheiten der Währung A erhält der Anleger 11.500 Einheiten der Währung B. Im Anschluss tauscht er diese in Währung C und erhält 7.475 Einheiten. Tauscht er diese nun wieder in die Währung A, erhält er 11.212 Einheiten der Währung A – und das fast ohne Risiko.

In de Realität sehen die Größenordnungen allerdings durchaus anders aus. Die Gewinne fallen aufgrund geringerer Differenzen eigentlich immer sehr viel geringer aus und betragen nur wenige Euro. Ein Problem hierbei sind auch die Kosten. Arbitrage-Trading lohnt sich logischerweise nur dann, wenn die Gewinne des Trades die Ordergebühren übersteigen.

Um dies zu erreichen, ist es notwendig, sehr schnell mehrere Orders in einem Markt zu platzieren. Zudem führt ein Broker-Spread dazu, dass die Gewinne minimiert werden. Wenn sich das Arbitrage-Trading lohnen soll, ist dies fast nur durch ECN-Broker möglich, durch die eine Platzierung ins Orderbuch möglich werden und die Spreads besonders eng sind.

Ein weiteres Problem bei dieser Taktik liegt darin, dass die technischen Voraussetzungen sehr hoch sind. Zum einen wird eine schnelle und sichere Internetverbindung benötigt, zum anderen ist kein Trader in der Lage, die einzelnen Wechselkurse zu sondieren und die Trades so schnell auszurechnen.

Deswegen wird Forex-Arbitrage eigentlich nur noch mit einer Software ausgeführt, die die wichtigsten Recherche- und Rechenschritte für den Trade übernimmt. Eine entsprechend leistungsstarke und zuverlässige Software ist deswegen genauso notwendig wie ein PC mit den gleichen Merkmalen.

Auch Forex-Arbitrage-Strategien erweisen sich jedoch nicht als so gut, wie das Prinzip auf dem ersten Blick erscheint. Zum einen ergeben sich für den Trader täglich nur wenige Positionen, die tatsächlich gewinnbringend scheinen. Zum anderen gleichen sich die Kurse häufig in Sekundenschnelle an. Dazu ist es noch nicht einmal notwendig, zu lange zu zögern. Die anderen Marktteilnehmer und gerade auch andere Arbitrage-Trader sorgen für eine schnelle Angleichung der Kurse. Das bedeutet, dass immer das Risiko besteht, dass Positionen nicht gewinnbringend geschlossen werden können. Bei einer sehr geringen Gewinnspanne kann dies letztlich doch zu einem Verlust führen.

Fazit:

Währungsschwankungen sind für Privatanleger in der Regel ein unkalkulierbares Ärgernis. Es gibt allerdings durchaus Möglichkeiten, die Volatilität zu nutzen. Dies ist vor allem im Währungshandel möglich, wobei gerade Scalping und Arbitrage-Trading ermöglichen, selbst geringe Währungsschwankungen zu nutzen. Beide Taktiken stellen jedoch besondere Herausforderungen an den Trader, den nicht alle Privatanleger erfüllen können.

Paul ist Autor von Aktien.net und schreibt seit 2016 für das Portal. Im August 2006 - Januar 2009 hat er eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bei der Allianz Versicherung absolviert. Hier war er unter anderem im Investmentbanking bei der Dresdner Bank (damals noch Teil der Allianz, heute Commerzbank) eingesetzt. Paul interessiert sich insbesondere für Aktienindizes, ETFs, Fonds, Rohstoffe und Anleihen.

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