Das Wichtigste in Kürze
- Die Lufthansa Aktie stand schon vor der Corona Pandemie unter Druck.
- Die Bundesregierung Deutschlands wird größter Aktionär des Unternehmens.
- Umstrukturierung ist eine Chance, rentabler zu werden.
- In unserer Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Lufthansa Aktie geben wir Ihnen wichtige Hintergrundinformationen.
- Als Alternativen und Konkurrenten der Lufthansa-Aktie stellen wir Ihnen die TUI-Aktie und den Lyxor STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Marktüberblick über die Lufthansa Aktie
- Lufthansa Krise durch COVID-19
- Lufthansa-Aktien zu günstigen Konditionen kaufen
- Lufthansa existiert inzwischen seit über 100 Jahren
- Lufthansa Aktien Prognose: Keine Gewinne bis 2023 möglich?
- Top 5 Aktien Depots
- Jetzt Lufthansa Aktie kaufen? – SWOT-Analyse
- Fragen und Antworten zur Lufthansa Aktie
- Top 5 Aktien Depots
- Die wichtigste Alternative zur Lufthansa Aktie
- ETF aus dem Travel-Bereich
- Lyxor STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF
- Fazit zur Lufthansa Aktie
Marktüberblick über die Lufthansa Aktie
(WKN: 823212WKN kopiert / ISIN: DE0008232125ISIN kopiert)
Die Lufthansa ist die größte Luftfahrtgesellschaft Deutschlands und war lange Zeit ein staatliches Unternehmen. An der Börse sind Lufthansa Aktien seit April 1966 handelbar, nachdem die Privatisierung schrittweise schon ab 1963 in die Wege geleitet wurde. Erst 1997 hielt der Staat keine Anteile am Unternehmen mehr.
Die Lufthansa ist international tätig und gehört zu den bekanntesten Marken Deutschlands. Das Unternehmen fliegt allein von Deutschland aus mehr als 300 europäische und interkontinentale Ziele an. Dabei nutzt die Lufthansa zwei Drehkreuze: München für kontinentalen Flugverkehr und Frankfurt für Interkontinentalflüge. Die Flotte des Unternehmens besteht aus über 700 Flugzeugen. Um dem starken Konkurrenzdruck durch Billigflieger standzuhalten, versucht Lufthansa nicht nur die Premium-Marke zu pflegen, sondern mit Eurowings auch im Niedrigpreissegment anzugreifen.
Die Konzernstruktur umfasst derzeit 580 Tochter-Unternehmen und Beteiligungen, die sich unter anderem auf die Bereiche Technik, Logistik oder Catering spezialisiert haben. In unterschiedlichen Ländern fliegen zudem verschiedene Flotten:
- in Deutschland Lufthansa und Eurowings
- in der Schweiz SWISS und Edelweiß Air
- in Österreich Austrian Airlines
- in Belgien Brussel Airlines
Um den internationalen Flugverkehr abzudecken, schloss sich Lufthansa 1997 als Gründungsmitglied der Star Alliance an. Die mit inzwischen 26 Fluggesellschaften größte Luftfahrtallianz der Welt fliegt weltweite 1.300 Ziele an und kann unter normalen Umständen 19.000 Flüge täglich anbieten.
Durch den starken Konkurrenzdruck der Billigflieger und die Corona-Krise musste die Lufthansa Aktie im DAX sogar der Deutsche Wohnen Aktie weichen. Das Gründungsmitglied ist seit dem 22.6.2020 nur noch im MDAX zu finden.
Ab diesen Stichtag ist die Lufthansa auch in den DAX-ETFs nicht mehr vertreten. Der Ausstieg führt zwangsweise zu einem weiteren Kursrückgang, da replizierende DAX-ETFs zu diesem Stichtag Lufthansa-Aktien verkaufen. Auf der anderen Seite werden MDAX-ETFs sich natürlich auch eindecken. Der Effekt sollte dennoch spürbar sein, da das gemeinsame Volumen der DAX-ETFs deutlich größer ist als das der MDAX-ETFs und die Lufthansa auch im MDAX nicht stark gewichtet werden wird. Dazu ist ihre Marktkapitalisierung inzwischen zu gering.
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Lufthansa Aktie: Wertentwicklung enttäuschend
Die Lufthansa befindet sich im zweiten Quartal 2020 in einer der größten Krisen ihrer Geschichte. Entsprechend wenig Grund zur Freude haben Aktionäre derzeit am Lufthansa Aktienkurs: Das Wertpapier befindet sich am 15.06.2020 mit einem Stand von 10 Euro je Lufthansa Aktie sogar unter dem Niveau von 2000 mit 23,12 Euro. Natürlich ist dies ein spektakuläres Beispiel – der Jahresabschlusskurs von 2011 liegt mit 9,19 Euro beispielsweise sogar unter dem derzeitigen Niveau. Dennoch: Selbst sehr langfristig investierte Aktionäre konnten teilweise keinen Gewinn mitnehmen.
Wenn Sie in die Lufthansa Aktie investieren möchten, sollten Sie jedoch nicht nur den aktuellen Aktienkurs der Lufthansa betrachten. Ein wichtiges Warnsignal ist, dass die Aktie nicht länger im DAX gelistet wird, sondern in den MDAX abgestiegen ist. Die Lufthansa ist also erheblich stärker von der Corona-Krise getroffen worden als viele andere deutsche Unternehmen.
Wer den Verlauf des Lufthansa Aktienkurses für das letzte Jahr betrachtet, könnte schnell den Eindruck gewinnen, dass der starke Kursverlust ausschließlich auf die Pandemie zurückzuführen ist und somit nicht zuletzt die schlechte Stimmung an den Börsen widerspiegelt. Deswegen sehen wir uns hier den Verlauf über fünf Jahre an.
An ihm können wir deutlich erkennen: Vor fünf Jahren war der Kurs der Lufthansa Aktie mit 11,68 Euro nur unwesentlich unter dem derzeitigen Niveau. Es folgte ein deutlicher Aufschwung auf über 31 Euro im Dezember 2017. Seitdem zeigt der Trend jedoch nach unten. Dabei verlief der Aktienkurs teilweise sogar konträr zum DAX.
Wenn Sie Lufthansa Aktien kaufen möchten, sollten Sie sich also darüber im Klaren sein, dass Aktien der Lufthansa schon seit geraumer Zeit unter Druck sind und nicht nur durch die Corona-Krise ausgebremst wurden.
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
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Umsatzerlöse in Mio. Euro | 32.056 | 31.660 | 35.579 | 35.844 | 36.424 |
Ergebnis nach Steuern in Mio. Euro | 1.698 | 1.776 | 2.364 | 2.163 | 1.213 |
Quelle: Lufthansa Investor Relations
Im April 2020 verkündete die Lufthansa, die fehlenden Mittel zur Überbrückung der Corona-Krise und den drohenden Rückerstattungen nicht am freien Markt beschaffen zu können. Dennoch sank der Kurs nicht auf das Niveau des Allzeittiefs von 6,80 Euro (03/2013). Stattdessen stoppte die Talfahrt bei 7,26 Euro (04/2020). Die staatliche Hilfe durch die Bundesregierung nahmen Aktionäre positiv wahr: Am 08. Juni 2020 stieg der Kurs wieder auf fast 12 Euro.
Durch weitere Negativmeldungen wie korrigierte Kursziele der Analysten, Probleme und Umfang des notwendigen Stellenabbaus und der Angst vor einer zweiten Pandemiewelle musste die Lufthansa jedoch Mitte Juni wieder einen größeren Rückgang verzeichnen.
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Lufthansa Krise durch COVID-19
Fluggesellschaften und deren Aktien sind von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. Im März und April 2020 blieb ein Großteil der Flotte am Boden: Nur 10 Prozent der Langstreckenflüge wurden bedient, im Inland waren es immerhin 20 Prozent. Insgesamt strich der Konzern zehntausende Flüge. Zeitweise schrieb der Konzern mehr als eine Million Euro Verlust in der Stunde.
Schon Anfang Juni veröffentlichte der Konzern allerdings Pläne, das Lufthansa Liniennetz bald fast wieder in gewohnter Häufigkeit zu nutzen: Bis September 2020 will der Konzern wieder 90 Prozent seiner Kurz- und Mittelstreckenflüge und 80 Prozent seiner Langstreckenflüge wieder in das Angebot aufnehmen.
Rettung durch staatliche Hilfen
Als im März klar wurde, dass Reisebeschränkungen den Flugverkehr fast völlig zum Erliegen bringen würde, wurde eine Kennzahl in der Lufthansa Fundamentalanalyse besonders wichtig: die Liquiditätsreserven. Schätzungen ergaben einen Puffer von drei bis fünf Monaten. Für die Bewältigung der Krise zu wenig.
So war es nicht überraschend, dass sich viele Lufthansa Aktie News im zweiten Quartal 2020 vor allem um staatliche Hilfen und die Bedingungen dafür drehten. Schließlich konnten sich die Bundesregierung Deutschlands und die Lufthansa auf ein Rettungspaket einigen:
- Eine Konsortialfinanzierung der KfW in Höhe von drei Milliarden Euro.
- Der WSF erwirbt eine stille Beteiligung mit einem Gegenwert von 4,7 Milliarden Euro.
- Eine Aktienbeteiligung in Höhe von 20 % im Rahmen einer Kapitalerhöhung.
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Lufthansa existiert inzwischen seit über 100 Jahren
Die Deutsche Luft-Reederei entstand 1917 unter dem Zusammenschluss von Hapag, Luftschiffbau Zeppelin und AEG unter Mitwirkung der Deutsche Bank. 1919 führte die Gesellschaft ihren ersten Linienflug durch und wurde trotz einiger Probleme zu einer der führenden Fluggesellschaften national. Zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der gesamte Lufthansa-Flugzeugpark sowie die Belegschaft in die Luftwaffe integriert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg untersagten die Siegermächte Bau und Unterhalt von Flugzeugen, sodass die Neugründung erst Anfang der 1950er erfolgen konnte. Die Gründung erfolgte auf Beschluss der Bundesregierung, die 1953 sechs Millionen DM Stammkapital zur Verfügung stellte. Bis 1962 war der Konzern vollständig im staatlichen Besitz und wurde dann teilprivatisiert. Er seit 1997 ist die Lufthansa AG vollständig privatisiert.
Die Deregulierung des Luftverkehrs erlaubte ab 1988 auch das Angebot von Billigfliegern. Sie führte auch zu einem verschärften Wettbewerb, der dem Konzern auch heute noch vor Herausforderungen stellt. Ein zäher Tarifstreik ab 2015 und das Scheitern der verstärkten Expansion nach Asien setzt die Fluggesellschaft unter Druck.
Lufthansa Aktien Prognose: Keine Gewinne bis 2023 möglich?
Wenn Sie die Lufthansa Aktie kaufen möchten, sollten Sie beachten, dass die Lufthansa selbst in ihrer Gewinnprognose angegeben hat, voraussichtlich bis 2023 unter der Corona-Pandemie zu leiden. Obwohl die Lufthansa bis September 2020 wieder einen Großteil ihrer Flüge anbieten möchte, rechnet sie damit, dass sich die Nachfrage nur schrittweise erhöht: 2021 sollen immer noch 300 Flugzeuge geparkt bleiben. Auch 2022 bleiben voraussichtlich 200 Flugzeuge dauerhaft am Boden. Selbst 2023 sollen immer noch 100 Flugzeuge geparkt bleiben.
Bei einer Flotte von 763 Flugzeugen zeichnet sich vor allem 2021 als weiteres Krisenjahr ab.
Entsprechend schlecht fällt auch die Lufthansa Aktie Prognose der meisten Analysten aus. Viele haben ihr Kursziel für die Lufthansa Aktie deutlich gesenkt. Einen Tiefpunkt stellt die Analyse der Citigroup dar: Sie schätzte das Kursziel für die Lufthansa Aktie am 01.06.2020 auf nur 0,50 Euro.
Die negative Einschätzung wird in ihrer Stärke jedoch nicht von den anderen Analysten geteilt. Mit Ausnahme von Kepler Cheuvreux (2 Euro Kursziel) sehen die meisten andern Analysten den Wert der Lufthansa Aktien deutlich größer. Sie gehen jedoch ebenfalls von einem weiteren Kursrückgang auf durchschnittlich 7,14 Euro aus.
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Jetzt Lufthansa Aktie kaufen? – SWOT-Analyse
Ergeben sich aus der Krise nur Risiken oder auch Stärken? Wir geben Ihnen in unserer SWOT-Analyse wichtige Hintergrundinformationen für Ihre eigene Bewertung der Lufthansa Aktien.
Stärken: Lufthansa ist eine starke Marke
Die Lufthansa kann auf eine traditionsreiche und international bekannte Marke zurückgreifen. Der Konzern hat seine Marke dabei seit Beginn gepflegt und kann so von einem hohen Wiedererkennungswert profitieren. Dabei versteht sich der Konzern auch auf das richtige Image: Laut Brandz ist die Lufthansa die Marke in den deutschen Top50, der am meisten Vertrauen geschenkt wird.
Insgesamt liegt die Fluggesellschaft nach der Experten-Einschätzung 2020 mit einem geschätzten Marktwert von 2,068 Milliarden US-Dollar auf dem 30. Platz der Brandz-Liste.
Im internationalen Vergleich schneidet die Marke jedoch nicht gut ab. Mit ihrem Markenwert landet die Lufthansa nicht mehr in den Top10 der internationalen Fluggesellschaften. Grund dafür ist nicht zuletzt das neue Logo, das die Lufthansa zu ihrem 100-jährigen Firmenjubiläum 2018 angepasst hat. Bis der Wiedererkennungswert wieder auf altem Niveau ist, vergehen in der Regel einige Jahre.
Schwächen: Hoher Investitionsbedarf und sinkende Ticketpreise
Die globale Deregulierung des Flugverkehrs hat zur Folge, das Billiganbieter auf den Markt drängen. Während die Lufthansa in den Anfangszeiten mit eigenen Marken davon profitieren konnten, gerät sie in den letzten Jahren durch die Konkurrenten Ryanair und easyJet zunehmend unter Druck.
Eurowings, die Billigtochter der Lufthansa, entwickelte sich mehr und mehr zum Verlustgeschäft und war vor der Corona-Krise gerade erst auf dem Weg in die Gewinnzone. Die sinkende Rentabilität hat schon seit längerem für viele Analysten bei der Bewertung der Lufthansa Aktie eine große Rolle gespielt.
Das Potential der Lufthansa Aktie krankt auch an den hohen Investitionsausgaben: Ein Großteil der Investitionen der Lufthansa fließt in die Flotte. Zwischen 2020 und 2027 plant das Unternehmen den Erwerb von 72 Langstreckenflugzeuge und 126 Mittel- und Kurzstreckenjets. Die erheblichen Ausgaben erfordert das Vorhaben, in der Branche mit einem modernen Bestand an Flugzeugen Maßstäbe zu setzen.
Chancen: Lufthansa muss sich erneuern – Aktie so günstig wie selten zuvor
Anleger, die die Lufthansa Aktie jetzt kaufen und einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen, könnten langfristig von ihrem Mut profitieren. Derzeit kann sicherlich nicht die Rede davon sein, dass die Lufthansa Aktie unterbewertet sei. Ein Unternehmen in der Krise, das wieder teilverstaatlich wurde, ist sicherlich nicht mit anderen Wertpapieren zu vergleichen.
Allerdings ist eine Krise immer auch eine Chance und die Fluggesellschaft scheint sie nutzen zu wollen: Die Lufthansa hat umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt. Unter anderem stehen bis zu 22.000 Jobs auf dem Prüfstand. Durch die Krise könnte die Lufthansa möglicherweise die richtigen Maßnahmen treffen, um ihre stetig schrumpfende Gewinnmarge wieder auf ein besseres Niveau zu heben. Dann würde das Unternehmen gestärkt hervorgehen.
Risiken: Corona-Krise hält noch Jahre an
Eine Fundamentalanalyse der Lufthansa fiel schon vor der Krise nicht allzu erfreulich aus: Die sinkende Rentabilität bereitete Aktionären und Vorstand Kopfzerbrechen. Doch Ende 2019 schien durch Umstrukturierungen der Turnaround bei der Billigtochter Eurowings endlich geschafft.
Doch die Corona-Krise macht alle Bemühungen zunichte: Das 1. Quartal schloss der Lufthansa Konzern mit einem bereinigtem EBIT von minus 1,2 Milliarden Euro ab. Eine Prognose für die nächsten Jahre wagte der Konzern nicht.
Er verriet jedoch so viel: Bis 2023 rechnet er mit einer deutlich verringerten Auslastung seiner Flugzeugflotte. Zugleich rechnet er damit, bis September 2020 ein Großteil der Ziele wieder anfliegen zu können. Sollte es zu erneuten Grenzschließungen kommen, könnte also auch diese Kalkulation nicht mehr aufgehen.
Ergebnis der Lufthansa Aktien SWOT-Analyse
Wenn Sie nicht zu den risikofreudigeren Anlegern gehören, sollten Sie aktuell Abstand davon nehmen, Lufthansa-Aktionär zu werden. Eine solide Marke und die Chance, aus der Krise gestärkt hervorzugehen, reicht dann sicherlich nicht aus. Wenn Sie den Nervenkitzel schätzen, der in den nächsten Jahren auf sie wartet, und daran glauben, dass die Lufthansa die Krise meistern wird, könnte es hingegen sinnvoll sein, wenn Sie jetzt Lufthansa Aktien kaufen.
Der aktuelle Tiefstand der Aktie könnte für risikobereite Anleger eine gute Gelegenheit sein, sich mit Lufthansa Aktien einzudecken. Günstige Konditionen finden Sie auch bei Trade Republic.
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Leseempfehlung: Nicht nur in Krisenzeiten können Analysten-Ratings bei der Anlageentscheidung helfen. Mehr dazu in unserem Artikel: Welche Aktien jetzt kaufen?
Fragen und Antworten zur Lufthansa Aktie
Was ist mit der Lufthansa Aktie los?
Die Lufthansa konnte durch die Corona-Pandemie nur einen Bruchteil ihrer ursprünglich geplanten Flüge ausführen und geriet dadurch und durch mögliche Rückforderungen in offenkundige Liquiditätsnot. Die zähen Verhandlungen mit der Bundesregierung, Negativschlagzeilen wie Stellenabbau und verschlechterte Prognosen für die Lufthansa Aktie führten zu einem deutlichen Kursrückgang.
Wie viele Aktien gibt es von Lufthansa?
Im Oktober 2019 gab es 478.194.257 Lufthansa Aktien. Größter Einzelaktionär mit rund 15 % ist Heinz Hermann Thiele. Durch die staatlichen Hilfen wird die WSF zukünftig 20 % halten.
Was passiert mit Aktionären bei Verstaatlichung?
Was mit Aktionären bei der Verstaatlichung passiert, hängt auch von der Vorgehensweise ab. Entscheidet sich der Bund beispielsweise dazu, alle Lufthansa Aktien zu kaufen, werden die Aktionäre von ihm entschädigt. Möglich ist dies über die Börse oder durch ein Übernahmeangebot. Stimmt ein Großteil zu, kann er durch ein Squeeze-Out auch die verbleibenden Anteile übernehmen. Oft wird parallel auch ein Insolvenzverfahren durchgeführt, bei dem Aktionäre eine „Quote“ erhalten. Da sie Gläubigern nachgestellt sind, können die eigenen Aktien auch wertlos werden.
Lufthansa Aktie Dividende: Wie hoch ist die Dividendenrendite?
Die Lufthansa gilt als einer der Konzerne, die von Konjunktur und Rohstoffpreisen besonders abhängig sind. In der Vergangenheit musste der Vorstand auch deswegen mehrfach verkünden, dass keine Dividende ausgeschüttet wird.
2016 und 2017 schüttete der Konzern 50 Cent je Aktie aus. 2018 und 2019 waren es 0,80 %. Damit bewegt sich die Rendite der Lufthansa Dividende zwischen 2,6 und 4 Prozent. Allerdings können Aktionäre angesichts der Corona Krise in Zukunft nicht mit einer Lufthansa Dividende rechnen.
Jahr |
Dividende je Aktie (in Euro) |
2019 |
- |
2018 |
0,80 |
2017 |
0,80 |
2016 |
0,50 |
2015 |
0,50 |
Top 5 Aktien Depots | |
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1 Kosten pro Order 0,99 € Kosten gesamt* 11,88 € | Testberichtzu Scalable Capital | 2 Kosten pro Order 0,00 € Kosten gesamt* 12,00 € | Testberichtzu flatex | 3 Kosten pro Order 0,00 € Kosten gesamt* 0,00 € Ihr Kapital ist gefährdet. | Testberichtzu eToro | Ihr Kapital ist gefährdet. | 4 Kosten pro Order 0,00 € Kosten gesamt* 0,00 € | Testberichtzu Smartbroker | 5 Kosten pro Order 0,00 € Kosten gesamt* 0,00 € | Testberichtzu justTRADE |
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Die wichtigste Alternative zur Lufthansa Aktie
Im Billigfliegerbereich gelten derzeit Ryanair und EasyJet als wichtige Konkurrenten der Eurowings. Grundsätzlich sind natürlich alle Aktien von Fluggesellschaften eine interessante Alternative: International erhält der Konzern Gegenwind durch Air France-KLM, Britisch Airways, Qatar Airways, Southwest Airlines und Delta Air Lines. Zur Peergroup gehören auch Kromi Logistik, Sloman Neptun-Schiffahrts-AG und A. P. Møller-Mærsk.
Die Lufthansa hat ein weltweites Netzwerk von wichtigen Partnern aufgebaut, allen voran die anderen Mitglieder der Star Alliance. Außerdem arbeitet der Konzern in verschiedenen Bereichen eng mit der Deutschen Post zusammen. Auch TUI gehört zu den Kooperationspartnern, ist zugleich jedoch auch einer der stärksten Konkurrenten.
TUI Aktie mit ähnlichen Problemen, aber breiterer Diversifizierung
(WKN: TUAG00WKN kopiert / ISIN: DE000TUAG000ISIN kopiert)
TUI ist ein weiteres Unternehmen aus der deutschen Reisebranche und mit Lufthansa eng verknüpft: Zum einen arbeiten beide Konzerne eng miteinander zusammen, in einigen Bereichen sind sie jedoch auch Konkurrenten. TUI hat gegenüber Lufthansa den Vorteil, dass das Unternehmen nicht so stark auf den Flugverkehr spezialisiert ist, sondern auch Pauschalreisen anbietet.
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
---|---|---|---|---|---|
Umsatzerlöse in Mio. Euro | 14.480 | 13.447 | 16.147 | 17.276 | 16.734 |
Ergebnis nach Steuern in Mio. Euro | 244 | 281 | 636 | 613 | 367 |
Dass TUI von Aktionären trotz Corona-Krise wieder etwas positiver wahrgenommen wird, hat zudem mehrere Gründe: Zum einen konnte sich der Reisekonzern mit Boing einigen. Es erhält Schadensersatz und kann die Abnahme weiterer Flugzeuge verschieben. Zudem hat es Restrukturierungen mit Stellenabbau geplant und kann durch die Partnerschaft mit Booking Kosten sparen.
Bewertung
- Breiteres Geschäftsmodell
- Kosteneinsparung wird rigoros umgesetzt
- Bleibt jedoch ebenfalls riskantes Investment
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ETF aus dem Travel-Bereich
Die Reisebranche steht weltweit unter Druck. Dennoch wird es Gewinner geben, wenn die Krise überwunden ist. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Wert darunter fällt, empfiehlt sich die Diversifizierung in einen Exchange Traded Fund (ETF), der einen Index der Reisebranche abbildet und so das Risiko streut.
Liegt Ihr Schwerpunkt nicht auf der Branche, sondern der Region, könnte auch einer der besten deutschen ETFs für Sie in Frage kommen.
Lyxor STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF
Lyxor STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF - Dist
WKN: LYX04S TER: 0.30% ISIN: LU2082999132 AUM: 111
WKN | ISIN | TER | AUM | A/T | TD | |||
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LYX04S | LU2082999132 | 0.30% |
111 |
☑️ 0.05%
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Ein wichtiger ETF für die Reisebranche ist der Lyxor STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF. Er repliziert den bedeutendsten Index der europäischen Reisebranche physisch und eignet sich somit auch für die langfristige Geldanlage. Mit 0,30 % TER zählt der ETF zu den günstigen Angeboten. Die Fondsgröße ist mit 22,7 Millionen Euro Anlagesumme allerdings relativ klein.
Genauso wenig wie Anleger derzeit von einer Lufthansa Dividende ausgehen können, betrifft dies natürlich auch alle anderen Unternehmen der Branche. Dementsprechend müssen Anleger ihre Erwartungen an regelmäßige Ausschüttung für die nächsten Monate zurückstellen. Der Lyxor ETF auf den STOXX Europe 600 Travel & Leisure schüttet die Erträge dann allerdings jährlich aus.
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Fazit zur Lufthansa Aktie
Anleger müssen davon ausgehen, dass sich die Entwicklung der Corona-Pandemie und auch interne Lufthansa Aktien News auch in den nächsten Monaten deutlich auf den Kurs der Lufthansa Aktie auswirken werden. Die Börsen sind ohnehin noch sehr leicht zu beeindrucken und der Lufthansa wird durch Grenzschließungen die Grundlage des Geschäftsmodells entzogen. Entsprechend sensibel reagieren Anleger auf schlechte Nachrichten. Wenn Sie in die Lufthansa Aktie investieren möchten, sollten Sie also starke Nerven mitbringen.
Sollten die Restrukturierungsmaßnahmen greifen, könnte Lufthansa am Ende sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen. Bis dahin muss das Unternehmen jedoch noch eine lange Durststrecke überwinden, die durchaus auch für Aktionäre ein Risiko darstellt.
Quellenangaben: