VW Porsche IPO am 29. September 2022

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Porsche Logo

Die Porsche IPO am 29. September 2022 war der größte Börsengang seit dem der Deutschen Telekom vor rund 25 Jahren. 9,4 Milliarden Euro nahm Volkswagen ein, etwas weniger als die umgerechnet rund 10 Milliarden Euro, die der erste Telekom-Börsengang im November 1993 eingebracht hatte. Mit 82,50 Euro lag der Ausgabepreis am oberen Ende der Spannweite. Der erste Kurs lag mit 84,00 Euro sogar noch etwas höher. Allerdings profitierten nur wenige Kleinanleger*innen. Mehr als 94 Prozent der Vorzugsaktien gingen an Großanleger, allein das Land Katar sicherte sich 40 Prozent der 114 Millionen Papiere. Daher kamen nicht alle Interessierte, die Aktien gezeichnet hatten, auch zum Zug.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sportwagenbauer ging am 29. September 2022 an die Börse.
  • Es war eine klassische Porsche IPO mit Zeichnungsfrist.
  • 25 Prozent der Vorzugsaktien wurden an die Börse gebracht.
  • Der Automobilhersteller wird unter dem Namen Porsche AG (WKN: PAG911; IBAN: DE000PAG9113) geführt, die Porsche Automobil Holding SE besitzt dagegen vor allem VW Stammaktien sowie ein Viertel der Porsche-Stammaktien.
  • Die 911 Millionen Porsche-Aktien sind zur Hälfte Stamm- und zur Hälfte Vorzugsaktien.
  • Die Preisspanne lag zwischen 76,50 und 82,50 Euro, an die Börse kam Porsche zum Höchstkurs vom 82,50 Euro. 

So gehen Sie vor

  • Sie benötigen für den Kauf ein Depot bei einem Broker.
  • Bisher wird die Aktie nicht an allen Handelsplätzen gehandelt, bei vielen Neobroker ist die daher nicht verfügbar.
  • Prüfen Sie Alternativen.
  • Setzen Sie beim Kauf ein Limit.

Die Porsche AG Aktie

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
PAG911
DE000PAG9113
0,00
0
0%
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Volkswagen Porsche Börsengang war eine echte IPO

Der Porsche Börsengang war eine klassische IPO. Das bedeutet, dass Interessierte ab dem 20. September die Aktien zunächst zeichnen konnten. Sie bekunden damit ihr Interesse, eine bestimmte Zahl an Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen.

Die Preisspanne lag zwischen 76,50 und 82,50 Euro je Vorzugsaktie. Wegen der hohen Nachfrage wurde der Ausgabekurs auf das Maximum von 82,50 Euro festgelegt. Dennoch war die Nachfrage größer als das Angebot, nicht zuletzt, weil viele Großinvestoren wie das Land Katar beherzt zugriffen. Einige Interessierte, die Aktien gezeichnet hatten, bekamen daher keine oder weniger Papiere zugeteilt.

Gleichzeitig wurden 25 Prozent der Stammaktien der Porsche AG an die Porsche Automobil Holding SE verkauft. Da die Stammaktien – im Gegensatz zu den an der Börse gehandelten Vorzugsaktien – ein Stimmrecht besitzen, zahlte die Holding auf den Preis von 82,50 Euro je Aktie noch einen Zuschlag von 7,5 Prozent.

Mehr zum Thema Börsengang haben wir in unserem Beitrag IPO Aktien 2022: Wertpapiere vor dem Börsengang kaufen zusammengestellt.

Porsche Aktien kaufen in drei Schritten

Schritt 01
Depot eröffnen
Schritt 02
Chancen und Risiken abwägen
Schritt 03
Kaufen

1. Schritt: Depot eröffnen

Falls Sie noch kein Depot besitzen, müssen Sie das zunächst tun. Neobroker bieten Depots ohne Ordergebühren, dafür allerdings nur einen eingeschränkten Service. Reguläre Broker wie die Consorsbank sind etwas teurer, bieten aber den Zugang zu unterschiedlichen Märkten, mehr Sparpläne und oft auch weitere Dienstleistungen. Direktbanken wie die comdirect bank oder die ING haben auch Girokonten und Robo Advisor im Angebot.

2. Schritt: Wägen Sie Chancen und Risiken ab

Überlegen Sie, ob die Aktie ein gutes Geschäft ist. Nicht jeder Börsengang war für die Investierenden ein Erfolg. Neben den Geschichten, an denen die Aktie am Tag der ersten Notierung nach oben sprang, gibt es auch solche, bei denen das Papier die Erwartungen nicht erfüllt. So gewann die Aktie von Beyond Meat nach dem Börsengang zwar kurzfristig hinzu, verlor vom Höchstkurs bis Herbst 2022 allerdings 90 Prozent und lag Ende September deutlich unter dem Ausgabekurs.

Andere Aktien dagegen entwickelten sich nach dem Börsengang lange Zeit dynamisch. Überlegen Sie, ob der aktuelle Kurs Ihnen gerechtfertigt erscheint und vergleichen Sie die Investition mit Alternativen.

3. Schritt: Kaufen

Wenn Sie die Aktie kaufen wollen, überlegen Sie, welche Stückzahl Sie erwerben wollen. Außerdem ist es sinnvoll, ein Limit anzugeben, beispielsweise 85,- Euro. Das bedeutet, Sie kaufen die Aktie nur, wenn sie nicht mehr als 85,- Euro kostet.

Was ist der Unterschied zwischen der Porsche AG und der Porsche SE?

Seit 2007 gibt es zwei Unternehmen mit dem Namen Porsche. Der jetzt an die Börse gebrachte Sportwagenbauer Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG war bis zum 29. September zu 100 Prozent eine Tochter der Volkswagen AG. Das Unternehmen aus Wolfsburg besitzt weiterhin 75 Prozent der Aktien.

Daneben existiert die Porsche Automobil Holding SE. Es handelt sich um eine reine Holdinggesellschaft, deren Vermögen aktuell vorwiegend aus Stammaktien von Volkswagen sowie seit dem 29. September der Porsche AG besteht. Auch diese Firma wird an der Börse gehandelt. Wie bei der Porsche AG sind nur Vorzugsaktien ohne Stimmrecht erhältlich, die Stammaktien befinden sich in der Hand der Familien Porsche und Piëch.

Alternativen zum Porsche-Investment

Die hohe Bewertung von Porsche lässt die Aktien der Muttergesellschaft interessant werden. Denn diese profitiert von den hohen Einnahmen aus dem Verkauf der Porsche-Aktien. Das Geld soll in den Ausbau der Elektromobilität investiert werden. Außerdem ist eine Sonderdividende angedacht.

Bereits jetzt ist Volkswagen günstig bewertet, das Kurs-Gewinn-Verhältnis lag 2021 bei nur 8,7, die Dividendenrendite bei 2,9 Prozent. Allerdings steht der gesamte Automobilsektor vor großen Herausforderungen. Der Umstieg auf Elektroantriebe nimmt den deutschen Herstellern einen Teil ihres technischen Vorsprungs. Bei den neuen Antrieben und der immer wichtiger werdenden Bordelektronik sind ausländische Hersteller genauso gut und teilweise sogar besser aufgestellt.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krise in der Ukraine ist eine besonders breite Streuung oft die beste Option. Das geht beispielsweise mit einem ETF auf Autoaktien. Noch besser ist aber in Krisenzeiten unserer Meinung nach ein Investment, das sich nicht nur auf eine Branche spezialisiert.

Das kann ein allgemeiner ETF sein, beispielsweise auf den MSCI World oder den MSCI ACWI.

Besonders breit ist die Streuung allerdings, wenn das Geld in eine digitale Vermögensverwaltung investiert wird. Das kostet zwar etwas Geld, ein solcher Robo-Advisor berechnet für seine Dienste aber meist weniger als 1,0 Prozent der Anlagesumme pro Jahr.

Fazit

VW Porsche IPO

Die Porsche IPO am 29. September war aus Sicht des Mutterunternehmens Volkswagen ein voller Erfolg. Der Ausgabepreis lag mit 82,50 Euro am oberen Ende der Spanne, der erste Kurs mit 84,00 Prozent sogar etwas höher. Allerdings kamen nicht alle, die Aktien gezeichnet hatten, auch zum Zug, da die Aktie überzeichnet war. Aufgrund der hohen Einnahmen für die Volkswagen AG kann auch die Muttergesellschaft eine interessante Investition sein, zumal es vermutlich eine Sonderdividende geben wird.

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Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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