Portfolio – Erfolg überprüfen – Analyse des Aktienportfolios

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Portfolio Erfolg prüfen

Portfolio – Erfolg überprüfen

Wer in Aktien anlegt, muss auch den Erfolg seines Wertpapierdepots analysieren. Nur so kann er Schwachstellen erkennen, seine Strategie verfeinern und geeignete Titel finden. Um den Erfolg des Aktienportfolios einzuschätzen, steht inzwischen eine ganze Reihe an Kennzahlen und Bewertungskriterien zur Verfügung. Dieser Artikel fokussiert sich auf Aktien als Einzeltitel – Anleger, die wichtige Tools und weitergehende Informationen über ETFs benötigen, sollten einen Blick auf justETF werfen.

Die Performance

Es gibt verschiedene Methoden der Performancemessung. Grundsätzlich ist unter Performance die prozentuale Wertentwicklung einer Geldanlage wie Aktien zu verstehen. Auf diese Weise lassen sich auch unterschiedliche Anlagemöglichkeiten leichter vergleichen. Die bekanntesten Arten der Berechnung sind die Netto- und Bruttoperformance.

Die Bruttoperformance wird vor Abzug der Gebühren berechnet, die Nettoperformance wird um die effektiven Gebühren reduziert. Transaktionskosten müssen allerdings in beiden Berechnungsarten vorhanden sein.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Faktoren, die jeweils mit einfließen können. Wer die Performances von Portfolios miteinander vergleichen möchte, sollte deswegen immer darauf achten, dass sie auf die gleiche Weise berechnet worden sind.

Die einfachste Möglichkeit, die Performance zu berechnen ist, den Marktwert des Vermögens inklusive Zinsen und Dividenden am Anfang von dem Marktwert des Vermögens zu Ende der Berechnungsperiode abzuziehen, und dies erneut durch den Anfangswert zu teilen.

Geldgewichtete Rendite (MWR) vs. zeitgewichtete Rendite (TWR)

Wenn während der Berechnungsperiode Mittelflüsse stattgefunden haben, müssen diese bei der Performanceberechnung berücksichtigt werden. Die geldgewichtete Rendite wird auch als „Internal Rate of Return“ (IRR) bezeichnet. Es handelt sich dabei um den konstanten Durchschnittszins. Die zeitgewichtete Rendite wird hingegen berechnet, indem der gesamte Berechnungszeitraum in Teilperioden zerlegt wird, die von den Kapitalbewegungen bestimmt werden.

Maximaler Verlust und längste Verlustperiode

Was in der Bewertung von Fonds eine große Rolle spielt, kann auch für das eigene Portfolio nützlich sein. Es ist vollkommen üblich, dass der Wert eines Portfolios nach unten schwankt. Der maximale Verlust gibt an, wie hoch der stärkste Wertrückgang innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in der Vergangenheit war, und wird in Prozent angegeben. Wie bei Fonds auch empfehlen sich hier drei Monate. Darüber hinaus kann auch die längste Verlustperiode in Monaten sinnvoll sein, um den Erfolg des Aktiendepots zu überprüfen.

Volatilität

Die Volatilität eines Portfolios gibt an, wie stark der Wert des Depots um seinen Mittelwert geschwankt ist. Es gilt, dass das Aktiendepot umso mehr Risiken birgt, je höher die Volatilität ist.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio setzt die Risikoprämie einer Anlage und ihr Risiko zueinander in Verhältnis. Die Risikoprämie ist der Mehrertrag, den das Portfolio gegenüber einer „sicheren“ Geldanlage wie eine Anleihe leistet. Das Risiko wird mithilfe der Volatilität bestimmt. Je höher die Sharpe Ratio, umso besser ist das Verhältnis von Risiko und Ertrag. Jeder Wert zwischen null und eins ist nicht zufriedenstellend. In diesen Fällen konnte das Aktiendepot zwar mehr Rendite erwirtschaften, es steht jedoch in keinem Verhältnis zum erhöhten Risiko. Eine Sharpe Ratio unter null bedeutet sogar, dass das Portfolio nicht die Rendite einer sicheren Geldanlage erzielen konnte. In diesem Fall sollte die Investition dringend überdacht werden.

Beispielrechnung

Konnte das Depotkonto eine Rendite von sechs Prozent erzielen und hätte eine Anleihe über den gleichen Zeitraum drei Prozent betragen, beträgt auch die Risikoprämie drei Prozent. Bei einer Volatilität des Aktiendepots von zwei Prozent würde die Sharpe Ratio 1,5 betragen.

Treynor

Die Treynor-Ratio ist eine weitere beliebte Kennzahl, die es ermöglicht, den Erfolg eines Portfolios zu ermitteln und einschätzen zu können. Sie beschreibt das Verhältnis von Überschussrendite und Betafaktor. Sie nutzt hierfür die Wertpapierlinie der CAPM. Je größer das Treynor-Maß, umso geringer ist das systematische Risiko.

Sie ist wie die Sharpe-Ratio eine Möglichkeit, das Risiko des Portfolios einzuschätzen. Während die Sharpe-Ratio allerdings mit der Standardabweichung, also der Volatilität, arbeitet, nutzt die Treynor-Ratio jedoch den Betafaktor. Sie ermittelt also nicht das Gesamtrisiko und umfasst nur das systematische Risiko. Sie eignet sich damit auch nicht für den Vergleich von Portfolios, deren Titel nicht aus demselben Markt stammen.

Vergleichsmarkt: Alpha und Beta

Wie gut ein Aktiendepot im Vergleich abschneidet, lässt sich nur dann ermitteln, wenn ein Vergleichswert herangezogen wird. Während eine Performance von zwei Prozent in einem steigenden Markt zu gering sein kann, kann sie im Rahmen einer Krise ein beachtliches Ergebnis sein. Deswegen ist es immer notwendig, einen Vergleichswert heranzuziehen, um die Performance tatsächlich einschätzen zu können.

Deswegen ist es sinnvoll einen Markt als Vergleich heranzuziehen, der möglichst vergleichbar ist. Er wird auch als „Benchmark“ bezeichnet. Bei einem Portfolio, das aus deutschen Aktien besteht, ist der DAX ein sinnvoller Benchmark.

Bei Fonds haben sich hierfür das Risikomaß Beta und die Wertentwicklung Alpha etabliert. Alpha gibt an, um wie viel die Wertenwicklung des Portfolios von der des Vergleichsindex abweicht. Hier wird also deutlich, ob es dem Anleger gelungen ist, den Markt mit seiner Anlage zu schlagen. Ist Alpha positiv, ist dies in den meisten Fällen so. Allerdings bedeutet ein positives Alpha nicht immer, dass sich der Wert des Portfolios im Vergleich zur Benchmark besser entwickelt hat.

Der Alphafaktor wird auch als Jensen-Alpha oder Jensens Alpha bezeichnet. Er wird berechnet, indem die prognostizierte Rendite von der erreichten Rendite abgezogen wird.

Beta gibt hingegen an, wie sehr die Wertentwicklung des Portfolios im Betrachtungszeitraum der Entwicklung eines ähnlichen Marktes gefolgt ist. Ein Beta von eins würde bedeuten, dass das Portfolio genau den Wert des Vergleichsindex gefolgt ist. Sinkt Beta unter eins, ist der Wert des Aktiendepots zwar weniger stark gestiegen, allerdings auch weniger gefallen. Das bedeutet, dass das Risiko entsprechend geringer ist. Das Gegenteil ist dann der Fall, wenn Beta größer als die Zahl eins ist. Die Volatilität des Aktiendepots ist dann deutlich höher und damit auch das Risiko.

Grundsätzlich ließe sich durch eine sinnvolle Kombination durch Beta und Alpha für die verschiedenen Wertpapiere ein effizientes Portfolio zusammenstellen. Hierauf basiert unter anderem die Portfoliotheorie. Allerdings werden hierfür leicht unterschiedliche Zahlen herangezogen. Unter anderem nutzen Wirtschaftswissenschaftler hier zum einen die Rendite, zum anderen die Varianz. Die Varianz hat starke Ähnlichkeit mit der Volatilität, beide Daten sind jedoch nur unter spezifischen Bedingungen gleichzusetzen.

Ein Portfolio ist dann effizienter (hat also ein besseres Verhältnis von Risiko und Rendite), wenn die erwartete Rendite Mü größer oder gleich der des anderen Portfolios ist und gleichzeitig die Standardabweichung Sigmar (und somit die Wurzel aus der Varianz) des Wertes kleiner als der des anderen Portfolios ist. Parallel dazu ist ein Portfolio natürlich auch dann effizienter zu nennen, wenn die erwartete Rendite größer ist und die Standardabweichung gleich ist.

Effizient wird ein Portfolio im strengen Sinne nur dann genannt, wenn kein weiteres Portfolio existiert, das bei einer gleichhohen Rendite ein geringeres oder gleiches Risiko aufweist. Grundsätzlich ist die Effizienz jedoch ein guter Maßstab dafür, wie gut ein Portfolio ist. Dabei gibt es natürlich unterschiedliche Zusammensetzungsmöglichkeiten, die sich im Ergebnis dennoch stark ähneln könnten.

Wertentwicklung, Rendite und Performance – Die Unterschiede

Im Rahmen von Fonds, Portfolios und anderen Anlageformen fallen immer wieder die Begriffe Performance, Rendite und Wertentwicklung. Sie ähneln sich in ihrer Berechnung stark. Dennoch ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen.

So bezeichnet die Rendite zum einen den Gewinn eines festverzinslichen Wertpapieres wie einer Anlage an und wird in der Regel innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr angegeben. Sie enthält allerdings keine Nebenkosten wie Ordergebühren und berechnet auch die Inflation nicht ein. Wirklich aussagekräftig ist eine solche Angabe also nur dann, wenn sämtliche Kosten, die mit Kauf und Verkauf anfallen, auch einkalkuliert werden. Steuern, Orderkosten, und Inflationsausgleich werden abgezogen und der erhaltene Betrag ergibt dann die Netto-Rendite.

Im Gegensatz dazu kann der Begriff der Rendite sich auch auf einzelne Wertpapiere beziehen. Dies ist vor allem in Großbritannien übrig. Hier bezieht sich die Rendite auf die Dividenden, die für die jeweilige Aktie erwartet werden.

Als dritte Bedeutung kann die Rendite auch genutzt werden, um die Entwicklung des Fonds zu beschreiben. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten, sie zu berechnen. Wer sein eigenes Portfolio also beispielsweise mit einem Fonds vergleichen möchte, sollte genau darauf achten, wie die jeweilige Rendite berechnet worden ist und vor allem ob es sich um die Netto-Rendite handelt. In der Regel müssen Interessenten hier zumindest die Kosten für den Fondserwerb gesondert berechnen, während die Verwaltungskosten häufig bereits enthalten sind.

Die Performance bezeichnet im Gegensatz dazu die Wertentwicklung in der Vergangenheit. Die beiden Begriffe lassen sich also in den jeweils anderen Begriff übersetzen. Sowohl Performance als auch Wertentwicklung beziehen sich somit auf die Kurs- oder Preisänderungen bei Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten.

Was ist das CAPM?

Das Capital Asset Pricing Model wurde in den 1960er Jahren von den drei Wirtschaftswissenschaftlern Sharpe, Lintner und Mossin entwickelt. Es ist ein Kapitalmarktgleichgewichtsmodell und soll die Portfoliotheorie vom Markowitz um wesentliche Aspekte des Risikomanagements erweitern. Das CAPM soll im Zusammenhang mit der Bewertung von Finanzprodukten oder auch einem Portfolio angeben, wie risikobehaftet die jeweilige Anlagemöglichkeit ist. Dafür beschreibt es die Abhängigkeit der Rendite von einer Risikoeinflussgröße und nutzt dafür das Modell der Wertpapierlinie. Es versucht dabei, Gleichgewichtskurse zu ermitteln, die sich dann einstellen, wenn Marktteilnehmer mit geringer Risikofreude versuchen würden, effiziente Portfolios im Sinne der Portfoliotheorie zusammenzustellen.

Die somit ermittelten Gleichgewichtskurse helfen dann dabei, nicht nur die Rendite mit dem Gesamtmarkt zu vergleichen, sondern auch in Erfahrung zu bringen, ob das Risiko in Bezug zum Vergleichsmarkt angemessen ist und vor allem, ob es zu einem ausreichenden Anstieg der Rendite führt, wenn mehr Risiko in Kauf genommen wird.

Obwohl es sich um ein vergleichsweise striktes Modell handelt, ist es eines der wichtigsten Modelle um die Performance von Portfolios und Fonds zu messen und hat sich im Laufe der Jahre als wichtiger Maßstab etablieren können.


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Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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