3 Aktien für die Ewigkeit: unsere Meinung zu Ewigkeitsaktien

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Aktien für die Ewigkeit - Das Wichtigste in Kürze

  • Alle Aktien können fallen oder wertlos werden.
  • Trotzdem ist es oft sinnvoll, Aktien lange oder gar dauerhaft zu halten.
  • Privatanleger*innen reagieren auf schlechte Nachrichten meistens, wenn es ohnehin zu spät ist.
  • Diese drei Aktien haben gute Chancen, auch langfristig im Plus zu sein.
  • ETFs oder ein Robo Advisor sind für die langfristige Geldanlage meistens die bessere Alternative.

 

So gehen Sie vor

  • Wollen Sie die Aktien und ETFs selbst auswählen oder auswählen lassen?
  • Wollen Sie nur in Aktien oder auch in ETFs investieren?
  • Überlegen Sie, ob Sie einen Sparplan abschließen wollen.
  • Wählen Sie einen passenden Broker.
  • Suchen Sie attraktive Wertpapiere aus.
  • Zahlen Sie Geld ein und handeln Sie.

Ewigkeitsaktien: Diese Möglichkeiten gibt es

  • Aktien von Versorgern gelten als vergleichsweise stabil.
  • Unternehmen mit technologischem oder infrastrukturellem Vorsprung sind schwer angreifbar. Man spricht von einem Burggraben.
  • ETFs erlauben eine breite Streuung, teilweise auch weltweit. Sie sind langfristig besonders stabil.
  • Robo Advisor investieren in mehrere ETFs und erhöhen die Streuung dadurch weiter.

Inhaltsverzeichnis

Die besten ewigen Aktien, die wir in diesem Artikel vorstellen

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A14Y6F
US02079K3059
1,14
1.121.332
0.2375%
0
A0JNE2
GB00B10RZP78
2,48
102.780
0.1036%
0.0367
843002
DE0008430026
0,17
38.051
0.0407%
0.0405

 

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Was sind Aktien für die Ewigkeit?

Aktien für die Ewigkeit sollen auch in 30 oder gar 40 Jahren noch auf dem Kurszettel stehen und prosperieren. Doch ist das realistisch?

In der jüngeren Vergangenheit sind mehrfach große Namen in kurzer Zeit Pleite gegangen oder haben einen Großteil ihres Kurses verloren. Man denke hier an die Deutsche Bank oder die großen Energieversorger.

Gerade der Fall von RWE, E.On und Co ist interessant, denn sie schienen unangreifbar. Wer sollte schon ein neues Stromnetz aufbauen, um ihnen Konkurrenz zu machen? Doch die Regulierungsbehörden zwangen sie dazu, ihre Netze für andere Anbieter zu öffnen. Das könnte auch Amazon, Alphabet oder Netflix passieren. Facebook droht die Zerschlagung.

Lobbyismus Amazon

Der Einfluss von „Big Tech“ auf die Politik ist groß. Das macht eine Regulierung schwer. (Quelle: statista)

Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele. IBM besteht seit mehr als 110 Jahren. Andere Firmen sind zwar vom Kurszettel verschwunden, doch die Inhaber*innen haben gut verdient, als ihr Unternehmen übernommen wurde.

Jede Aktie kann deshalb eine Ewigkeitsaktie und gleichzeitig Verlustbringer sein. Einige Papiere haben allerdings bessere Chancen als andere, auch in 30 Jahren noch attraktiv zu sein.

Leseempfehlung: In unserer Übersicht finden Sie Portfolio-Ideen für Ihr Depot von A – Z in einer Kurzvorstellung.

Drei Aktien für die Ewigkeit?

Diese drei Aktien könnten für die Ewigkeit sein. Wie im vorherigen Kapitel erwähnt, können auch diese Papiere irgendwann scheitern, aber unserer Meinung nach haben sie gute Chancen, auch in 40 Jahren noch interessant zu sein.

Beim Thema Ewigkeitsaktien denkt fast jede*r zunächst an Big Tech, also Apple, Microsoft, Facebook und vor allem Amazon. Kein Wunder, denn ihr Geschäft hat Zukunft. Außerdem sind sie in ihren Märkten so stark, dass ihnen aktuell keine realistische Konkurrenz droht.

Doch ganz so einfach ist es nicht, denn Ungemach droht vonseiten der Regulierungsbehörden. Hinzu kommt, dass die Aktien sehr teuer sind. Eine Amazon-Aktie kostet im September 2021 mehr als das 50-fache des Jahresgewinns, bei den meisten DAX-Unternehmen liegt der Wert zwischen 10 und 20.

Google Risiken durch Zerschlagung Grafik

Die Mehrheit der US-Amerikaner ist für eine Zerschlagung von Big Tech, unabhängig vom politischen Lager. (Quelle: statista)

Mit anderen Worten: Schon langsameres Wachstum kann für die Aktien vieler Tech-Unternehmen das Ende bedeuten. Deshalb haben wir nur einen Wert in unsere Auswahl aufgenommen.

Alphabet

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A14Y6F
US02079K3059
1,14
1.121.332
0.2375%
0

Unilever

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0JNE2
GB00B10RZP78
2,48
102.780
0.1036%
0.0367

Die Dividendenhistorie von Unilever zeigt eine fast ununterbrochene Dividendenausschüttung, die bis in das Grundungsjahr des Unternehmens zurückreicht. Ebenso beeindruckend ist die Tatsache, dass die Dividende zwischen 1979 und 2017 mit einer jährlichen Rate von 8 Prozent gestiegen ist. Aber kein Unternehmen kann dem Rest der Weltwirtschaft für immer entwachsen, das bekommt nun auch Unilever zu spüren.

Höhere Dividenden als Gewinne – Sind die guten Jahre gezählt?

Auf den ersten Blick wirkt Unilever wie eine gute Aktie, schließlich ist die Dividende im letzten Jahr um 8 Prozent auf 36,18 Pfund gestiegen. Sorgen bereiten sollte jedoch, dass Unilever nur 4 Prozent Gewinn eingefahren hat, und so unter dem Strich weniger Kapital ins Unternehmen reinvestiert werden kann.

Zu viel investiertes Kapital

Das eingesetzte Kapital von Unilever ist mit einer durchschnittlichen Rate von 9 Prozent pro Jahr gewachsen. Die Tatsache, dass das eingesetzte Kapital schneller gewachsen ist als der Gewinn, ist jedoch keine gute Nachricht. Denn das bedeutet, dass die Rendite des eingesetzten Kapitals bei Unilever seit Jahren rückläufig und seit den frühen 2010er Jahren um knapp 33 Prozent gesunken ist.

Teurer Preis als Hürde für Investoren

Der Preis pro Aktie liegt bei Unilever bei über 3.000 Pfund, einer beachtlichen Summe für nur eine Aktie eines Unternehmens. Speziell für neue Investoren ist dieser hohe Preis ein enormes Risiko dar. Es empfiehlt sich, zu Beginn auf günstigere Aktien zu setzten, um so das Vermögen bestmöglich zu diversifizieren. Hintergrund: Die 1929 durch eine Fusion entstandenen Unilever plc ist ein britischer, multinationaler Konsumgüterhersteller mit Hauptsitz in London. Zu den Produkten von Unilever gehören Lebensmittel, Würzmittel, Eiscreme, Vitamine, Mineralien und Nahrungsergänzungsmittel, Tee, Kaffee, Frühstücksflocken, Reinigungsmittel, Wasser- und Luftreiniger, Tiernahrung, Zahnpasta, Schönheitsprodukte und Körperpflegeprodukte. Die Produkte des Unternehmens sind in rund 190 Ländern erhältlich. Die fetten Jahre, in denen Unilever selbst Warren Buffett outperformed hat, sind vorbei. Eine Investition kann sich nach wie vor lohnen, ist aber aufgrund der jüngsten Entwicklungen durchaus mit Risiken verbunden.

Münchener Rück

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
843002
DE0008430026
0,17
38.051
0.0407%
0.0405

Aktien von Versicherungen sind besonders in Krisenzeiten ein heißes Pflaster. Der deutsche Weltmarktführer erwirtschaftet aber trotz Starkregenkatastrophen in Australien und Kriegen nach wie vor ein Plus und lässt damit auch Investoren aufhorchen.

Steigende Dividenden

Die Munich Re zahlte ihren Aktionären im vergangenen Jahr (2021) eine Dividende in Höhe von 11,00 Euro pro Aktie aus. Eine deutliche Steigerung von den 9,80 Euro aus dem Krisenjahr 2020. Mit einem KGV knapp über 12 liegt die Aktie im guten Mittelfeld und ist weder unter- noch überbewertet.

Rückgang im Schadenssegment trotz des Ukraine-Krieges

Im ersten Quartal beliefen sich die Schadenssummen im Unfallrückversicherungssegment auf 667 Millionen Euro, gegenüber 892 Millionen Euro im Vorjahr. Der Ertrag stieg im selben Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr von 589 auf 608 Millionen Euro und liegt damit über dem von Experten prognostizierten Wert. Munich Re lässt im ersten Quartal viele andere Versicherer hinter sich.

Gewinnwachstum durch Rückkäufe

Das Management setzt im Jahr 2022 gezielt auf Aktienrückkäufe, die ungefähr 3 Prozent der Aktien im Umlauf ausmachen dürften. Dadurch sollte der Kurs des Unternehmens in Kombination mit den positiven ersten Quartalszahlen einen kräftigen Schub nach oben bekommen.

Eine Aktie für die Ewigkeit?

Das Versichern von Vermögenswerten und die damit kombinierte Rückversicherung sind etwas Alltägliches und werden so schnell auch nicht verschwinden. Abgesehen von zyklischen Schwachstellen und volatilen Zeiten haben Versicherer wie Münchener Rück & Co. auch langfristig Potenzial. Hintergrund: Die seit 2009 unter dem Namen Munich Re auftretende deutsche Rückversicherungsgesellschaft ist in ihrem Tätigkeitsgebiet weltweit führend. Das Erstversicherungsgeschäft der Firma übernimmt die Ergo Group. Die Aktie der Münchner Rück bietet mit ca. 5 Prozent Dividendenrendite und einem KGV von unter 11 eine günstige Chance für ein langfristig lohnendes Investment.

ETFs als bessere Alternative

Wer sich möglichst wenig um sein Investment kümmern will, für den sind Fonds, die in mehrere Aktien gleichzeitig investieren, besser geeignet. Allerdings sind klassische Aktienfonds teuer. Sie verlangen oft einen hohen Ausgabeaufschlag von häufig 5 Prozent und jährliche Gebühren von mehr als 1 Prozent.

Börsengehandelte Fonds, vom englischen Exchange Traded Fund als ETF abgekürzt, sind deutlich günstiger und schneiden im Durchschnitt nicht schlechter ab. Weil sie über die Börse gehandelt werden, entfällt der Ausgabeaufschlag. Und da sie in den meisten Fällen einen Index wie den DAX oder den Dow Jones abbilden, sind die jährlichen Verwaltungsgebühren sehr viel niedriger.

ETF für die Ewigkeit: Xtrackers MSCI AC World UCITS ETF 1C

WKNISINTERAUMA/TTD
A1W8SB
IE00BGHQ0G80
0.25%
1.736
🔄
0.29%

Der Index umfasst auch die großen US-Tech-Firmen wie Amazon, Apple, Facebook, Microsoft, Alphabet oder Microsoft, gleichzeitig aber auch wichtige Aktiengesellschaften aus anderen Branchen wie den Finanzkonzern JPMorgen Chase oder aus anderen Ländern wie TAIWAN SEMICONDUCTOR. Deshalb sind starke Einbrüche bei diesem Index unwahrscheinlicher als bei weniger breit streuenden ETFs oder gar Einzelaktien.

In den vergangenen drei Jahren hat der Index um 50 Prozent zugelegt, stärker als der DAX. Wobei starkes Wachstum in einzelnen Jahren nicht die Stärke des Index sein soll, sondern vielmehr ein regelmäßiger Anstieg mit geringen Schwankungen.

Rendite 1 Jahr 32,6 %
Rendite 3 Jahre51,1 %
ErtragsverwendungThessaurierend
ReplikationPhysisch (Optimiertes Sampling)
Gesamtkostenquote (TER)0,25%

Auf den MSCI All Countries World Index werden mehrere ETFs angeboten. Der ETF der zur Deutschen Bank Gruppe gehörenden Marke Xtrackes (über die DWS Group) zeichnet sich aber durch eine niedrige Verwaltungsgebühr aus. Außerdem besitzt der Fonds die abgebildeten Aktien überwiegend tatsächlich, repliziert den Index also physisch und nicht synthetisch. Hinzu kommt, dass der ETF bei vielen Brokern als Sparplan verfügbar ist, oft ist er zudem gebührenfrei erhältlich. Dividenden werden wieder reinvestiert („thesauriert“), was den meisten Investierenden ebenfalls entgegenkommt.

Auch der MSCI All Countries World Index besteht allerdings zu rund 60 Prozent aus US-Aktien. Etwa ein Viertel der Werte stammt aus dem Bereich Kommunikations- und Informationstechnologie. Eine noch breitere Streuung kann daher sinnvoll sein. Das lässt sich durch die Aufteilung auf mehrere ETFs erreichen – oder durch einen Robo Advisor (siehe unten).

Besonders sinnvoll sind ETFs in Kombination mit einem Sparplan. Dabei werden zum Beispiel monatlich 25 Euro in einen ETF investiert. Das motiviert zum regelmäßigen Einzahlen und erzielt sofort Erträge. Das Geld muss nicht erst zinslos auf einem Tagesgeldkonto geparkt werden. Und schließlich sinkt das Risiko, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen. Wer regelmäßig kauft, kauft mal zu guten und mal zu schlechten Kursen.

Stärken und Schwächen: Aktien für die Ewigkeit in der SWOT-Analyse

Sind solche „Ewigkeitsaktien“ überhaupt eine gute Investition? Wir erklären, welche Vor- und Nachteile es gibt.

Stärken: Zukunftsfähiges Geschäftsmodell

Aktien, die mit dem Prädikat „Aktien für die Ewigkeit“ ausgezeichnet werden, haben ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell und sind meistens nicht zu teuer. Das hat oft auch eine attraktive Dividendenrendite zur Folge. Nicht immer, wie das oben vorgestellte Beispiel Alphabet zeigt.

Ewigkeitsaktien werden außerdem meist länger gehalten, das reduziert die Kosten. Auch gebührenfreie Käufe und Verkäufe, wie sie beispielsweise Smartbroker oder justTRADE anbieten, kosten nämlich Geld, weil die Kaufkurse immer etwas höher liegen als die Verkaufskurse.

Nachteile: Weniger Potential

An der Börse gibt es keine Vorteile ohne Nachteile (außer mit Insiderwissen). Aktien wie Unilever werden ihren Kurs in den nächsten Jahren vermutlich nicht verzehnfachen, wie die von Nio oder Carbios beispielsweise. Dafür sind diese Aktien auch riskanter.

Außerdem schränkt die Suche nach „Ewigkeitsaktien“ die Auswahl ein. Nicht nur die der Aktien, sondern auch die der Branchen.

Chancen: Verstecktes Potential

Auch Aktien wie Unilever oder Münchener Rück können sich überraschend zu Wachstumsaktien entwickeln. Das Thema der Fleischersatzprodukte, vegane Produkte oder Essen aus Algen haben wir ja schon angesprochen, es könnte für die großen Nahrungsmittelkonzerne eine lukrative Einnahmequelle werden. Auch bei Alphabet ist viel Luft nach oben, schließlich kontrolliert die Firma defacto das Internet.

Infografik: Der Veggie-Boom

Gründe für den Konsum von Fleischersatz. (Grafik: Statista)

Risiken: Es kommt oft anders

Aber auch Aktien für die Ewigkeit sind nicht ohne Risiko. Die großen Digitalkonzerne stehen wegen ihrer Marktmacht ständig in der Kritik, die Münchener Rück könnte durch neue digitale Geschäftsmodelle angegriffen werden; und Nahrungsmittelkonzerne wie Nestlé oder Unilever gelten vielen Menschen ohnehin als das inkarnierte Böse.

Nicht zu unterschätzen ist auch ein psychologischer Effekt. Wer in Aktien für die Ewigkeit investiert, vernachlässigt unter Umständen die Streuung, weil die gekauften Aktien ja scheinbar sicher genug sind.

Lieber Streuung als Aktien für die Ewigkeit

Es ist richtig, Aktien für die Ewigkeit zu kaufen. Aber das müssen keine „Ewigkeitsaktien“ sein. Stattdessen ist eine breite Streuung die richtige Antwort.

Hin und her

macht Taschen leer.

(Börsensprichwort)

Denn kurzfristiges Kaufen und Verkaufen kostet Geld und bringt meist nichts. Bis Kleinanleger*innen von Problemen bei ihrem Unternehmen hören, haben die Großen der Branche längst verkauft und es ist zu spät, um noch auszusteigen. Das ist auch keine graue Theorie. In einem Experiment bekam eine Teilgruppe regelmäßig aktuelle Börseninformationen, die zweite nicht. Entsprechend kaufte und verkaufte die erste Gruppe häufig – und hatte am Ende weniger Geld als die zweite, die ihre Aktien sozusagen für die Ewigkeit gekauft hatten. In Krisen verkaufen Kleinanleger*innen meistens, wenn die nächste Erholung bevorsteht und steigen wieder ein, wenn die attraktivste Zeit schon vorbei ist.

Allerdings haben einzelne Aktien sehr wohl deutlich verloren. Wer mit einer riskanten Aktie sein komplettes Kapital verliert, wird kaum dadurch getröstet, dass es auch anders hätte kommen können. Die Antwort auf dieses Problem lautet Streuung. Entweder mit einem ETF oder mit einem Robo Advisor.

Alternativen zu Ewigkeitsaktien: Robo Advisor

Ein Robo Advisor wählt mithilfe eines Algorithmus jene Wertpapiere, die den Vorgaben der Investierenden entsprechen. Oft liest man deshalb auch den Begriff Online-Vermögensverwaltung oder automatisierte Vermögensverwaltung. Dabei wird üblicherweise nicht in Einzelaktien investiert, sondern in ETFs, manchmal auch in ETCs, also börsengehandelte Rohstoffe.

Im Mittelpunkt stehen bei der Auswahl meistens niedrige Gebühren und eine breite Streuung. Dafür sucht der Robo Advisor ETFs aus, die sich oft gegensätzlich entwickeln, also solche, die in Krisenzeiten vergleichsweise stabil bleiben und andere, die in Boomphasen stark wachsen.

Der Robo Advisor investiert nicht nur in Aktien-ETFs, sondern auch in Anleihen. Wie hoch deren Anteil sein soll, entscheidet die Kundschaft. Einige Robo Advisor wie OSKAR kaufen auch Gold. Wie bei ETFs ist auch hier ein Sparplan sinnvoll.

Kauf- oder Verkaufsgebühren fallen bei der Online-Vermögensverwaltung nicht an. Dafür verlangt der Betreiber eine jährliche Verwaltungsgebühr, die üblicherweise unter 1 Prozent liegt. Hinzu kommen ETF-Gebühren, die aber üblicherweise niedriger sind, als wenn ETFs selbst gekauft werden.

Tipp:
Wer Spaß am Traden hat, kann eine Online-Vermögensverwaltung mit einem klassischen Depot kombinieren. Die Commerzbank bietet unter ihrer Marke comdirect bank sowohl ein klassisches Aktiendepot als auch das cominvest depot, einen Robo Advisor.

Fragen und Antworten zu Ewigkeitsaktien

Was sind Buy and Hold Aktien

Buy and Hold ist der englischsprachige Ausdruck für Ewigkeitsaktien, also Aktien, die auch langfristig Potential haben.

Welche Aktien für die Ewigkeit kaufen?

Hersteller von Nahrungsmitteln oder Konsumgütern haben ein langfristig tragendes Geschäftsmodell. Ihre Wertpapiere gelten oft als Aktien für die Ewigkeit. Aber auch sie sind nicht sicher vor technologischen Umbrüchen. Besser ist der Kauf eines ETFs, eines börsengehandelten Fonds.

Wie lange Aktien halten?

Kaufen Sie Aktien für die Ewigkeit. Wer wegen schlechter Nachrichten die Aktien eines Unternehmens verkauft, verkauft meistens schon zu spät. Studien zeigen, dass hektisches Kaufen und Verkaufen meistens die Erträge schmälert. Besser ist es, auf eine breite Streuung zu achten und die Nerven zu behalten.

Welchen ETF für die Ewigkeit kaufen?

Ideal ist ein weltweit und über alle Branchen investierender ETF, beispielsweise auf den MSCI All Countries World Index. Weil auch der fast 60 Prozent seines Kapitals in den USA investiert, kann ein Robo Advisor die bessere Option sein.

Fazit

Es gibt keine Aktien für die Ewigkeit, denn der technologische Wandel kann selbst Giganten wie Alphabet (Google, YouTube) eines Tages in die Knie zwingen. Aber einige Firmen haben bessere Chancen als andere, in 40 Jahren noch auf dem Kurszettel zu stehen. Wir haben einige vorgestellt. Besser ist aber eine breite Streuung. Das ist auch sinnvoller als hektisches Kaufen und Verkaufen, denn meistens reagieren Privatanleger*innen zu spät. Gut eignen sich dafür ETFs, die dann durch einzelne Aktien ergänzt werden können.

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Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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