„Diamonds are forever“ sang Shirley Bassey 1971 im Soundtrack des gleichnamigen James Bond Films. Diamantenfieber heißt der Film auf Deutsch und beschreibt gut, auf was Anleger im Jahr 2019 hoffen. Aber wie investiert man richtig in die kostenbaren Steine? Wer GEld in Diamanten anlegen will, braucht etwas Grundwissen, denn jeder Stein ist ein Unikat. Welche Alternativen gibt es unter Umständen, wenn einem der Kauf doch zu schwierig ist?
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Inhaltsverzeichnis
Diamanten als Kapitalanlage
- Kaum Finanzprodukte für Diamanten
- Auf Echtheit achten
- Für Einsteiger schwierig
- Blutdiamanten vermeiden
- Diamanten bringen keine Zinsen
Taugen Diamanten als Kapitalanlage?
Diamanten sind keine einfache Kapitalanlage. Man kann nicht einfach 100 Gramm Diamanten mit einer festgelegten Reinheit kaufen, wie das beim Gold der Fall ist. Ein großer Stein ist womöglich mehr wert als zwei kleine, die gemeinsam genauso viel Gewicht auf die Wage bringen. Und auch die Farbe spielt eine Rolle. Im Englischen spricht man von den vier Cs
- Carat für Gewicht,
- Clarity für Reinheit,
- Colour für Farbe und
- Cut für den Schliff.
Deshalb lässt sich der Handel mit Diamanten schwer standardisieren. Es gibt aus diesem Grund auch keine Zertifikate oder ETCs auf Diamanten. Stattdessen wird jeder Stein einzeln bewertet.
Der Diamond Price Index – die Entwicklung des Diamantenpreises
Die Diamantenschleifer sitzen heute mittlerweile überwiegend in Indien, denn nach wie vor ist viel Handarbeit im Spiel, die in Indien deutlich günstiger ist. Zentrum des weltweiten Diamantenhandels ist aber nach wie vor das belgische Antwerpen.
Aus den Meldungen der Diamantenhändler wird ein Index errechnet, der als großer Leitfaden für die Preisentwicklung bei Edelsteinen dienen kann, der Diamond Price Index. Von 2016 bis 2011 hatte sich der Index fast verdoppelt, danach gab er allerdings etwas nach und verweilt seitdem auf hohem Niveau.
Wie vorgehen?
Wer Geld in Diamanten investieren will benötigt einen vertrauenswürdigen Händler, denn der Preis eines Edelsteins lässt sich als Laie kaum überprüfen. Es sollte sich um natürlich entstandene Steine handeln, denn Diamanten lassen sich schon seit den 1950er Jahren auch künstlich herstellen. Dabei wird Kohlenstoff unter hohem Druck zusammen gepresst. Synthetische Diamanten können also jederzeit in großer Stückzahl künstlich hergestellt werden, das ist schlecht für den Preis.
Statt eines einzelnen Diamanten lässt sich natürlich auch ein Diamantring kaufen. Das hat den Nachteil, dass einem möglichen Käufer nicht nur der Stein, sondern der gesamte Ring gefallen muss. Denn wenn Stein und Ring getrennt werden, wird Wert vernichtet. Gleichzeitig hat das allerdings den Vorteil, dass der Diamant gleichzeitig Schmuckstück und Wertanlage ist.
Auf Zertifikate achten
Beim Kauf eines Ringes sollten Anleger auf jeden Fall ein Zertifikat verlangen. Das bescheinigt die Echtheit und Reinheit des Steins, soll aber auch beim Kampf gegen den Handel mit Blutdiamanten helfen. Denn in einigen Weltregionen finanzieren sich Banden durch die Förderung der Steine.
Allerdings wäre es unfair zu verschweigen, dass der Kauf eines Diamanten auch positive Effekte haben kann. Nach Russland zweitgrößtes Herkunftsland für Diamanten ist aktuell Botswana. Das Land gilt als afrikanisches Musterland, auf dem Korruptionsindex von Transparency International schneidet der Staat besser ab als EU-Staaten wie Italien. In der Hauptstadt des afrikanischen Musterlandes, Gaborone, hat mittlerweile auch der weltgrößte Diamantenkonzern, De Beers, seinen wichtigsten Standort. Einen Großteil seines Wohlstandes und der vergleichsweise guten staatlichen Infrastruktur verdankt das Land den Diamanten. Deshalb sollten Käufer auch einen Blick auf die Herkunft eines Steines werden.
Aktien von Diamantenförderern
An der Wertentwicklung von Diamanten kann natürlich auch teilhaben, wer in Aktien von Minengesellschaften investiert. Allerdings ist der Markt hier sehr übersichtlich, denn der mit Abstand wichtigste Anbieter ist De Beers. Der Konzern ist allerdings nicht börsennotiert. Seit dem Rückzug der Gründerfamilie Oppenheimer sind die Besitzer der Staat Botswana (15 Prozent) sowie der britisch-südafrikanische Konzern Anglo American.
Immerhin ist Anglo American an den Börsen von Johannesburg und London notiert, allerdings fördert das Unternehmen auch zahlreiche andere Rohstoffe, beispielsweise Eisen, Buntmetalle, Platin und Kohle.
Alternativ lässt sich auch in einen ETF mit unterschiedlichen Minengesellschaften investieren. Das streut das Risiko breiter, allerdings machen diamanten dann nur noch einen sehr kleinen Teil des Investments aus.
Alternativen zu Diamanten
Vielleicht müssen es aber auch gar nicht Diamanten sein. Wem das Geschäft mit den Edelsteinen zu kompliziert ist, der kann alternativ auch ganz traditionell in Gold investieren.
Gold als Alternative zu Diamanten
Gold hat gegenüber Diamanten einen großen Vorteil: Der Handel ist standardisiert. Gold mit einer bestimmten Reinheit hat einen festen, weltweit vergleichbaren Preis. Es lässt sich deshalb auch problemlos in Form von Zertifikaten oder als börsengehandelter Rohstoff (ETC) über einen ganz normalen Broker kaufen.
Wer das Metall lieber in der Hand hält, der kann auch Barren oder Münzen erwerben. Gerade häufig gehandelte und weit verbreiteten Münzen wie dem Krügerrand, Euro-Sondermünzen oder österreichischen Dukaten sind sehr gut handelbar. Außerdem haben Münzen wie der Krügerrand oder Euro-Goldmünzen noch einen weiteren Vorteil. Weil sie offizielles Zahlungsmittel sind fällt beim Kauf keine Mehrwertsteuer an. Auch wenn in der Praxis kaum jemand mit einer 100-Euro Goldmünze bezahlen wird und der Krügerrand noch nicht einmal einen Nennwert hat gelten sie eben doch als offizielles Zahlungsmittel.
Aktien als Alternative
Wer in Diamanten investieren will, sucht meistens gezielt nach einem wertstabilen Anlagegut. Beispielsweise weil man einen baldige Korrektur an den Wertpapiermärkten erwartet. Immerhin haben die Börsen im Verlauf des Jahre 2018 sich weltweit schwach entwickelt, der DAX hat fast 20 Prozent an Wert verloren, ohne Berücksichtigung von Dividenden sogar etwas mehr als 20 Prozent.
Trotzdem sollten Anleger nicht ganz aus dem Aktienmarkt aussteigen. Denn auch wenn hinterher jeder weiß, warum eine bestimmte Schwelle der Wendepunkt für den Markt war, so weiß es doch kaum jemand vorher. Selbst die, die richtige Prognosen abgegeben haben, hatten oft einfach nur Glück. Niemand kann also sagen, ob die aktuelle DAX-Schwäche er Auftakt zu einem Börsenkrach ist oder ob es sich um Einstiegskurse handelt.
Am einfachsten löst man diese Unsicherheit mit einem ETF-Sparplan. Wer monatlich oder quartalsweise etwas Geld einzahlt, der investiert zu unterschiedlichsten Zeitpunkten. Einen Teil des Geldes legt er dann womöglich zu überhöhten Kursen an, mit einem anderen kauft er genau zum richtigen Zeitpunkt. Wer immer einen festen Betrag einzahlt kauft zu günstigen Kursen sogar besonders viele Aktien.
Für einen solche Sparplan wählt man am besten einen ETF, der sein Vermögen breit streut. Beispielsweise auf den MSCI All Countries World Index, der weltweit investiert und auch rund ein Zehnten seines Vermögens in Schwellenländern anlegt. Und natürlich sollte man einen günstigen Broker wählen, beispielsweise die Consorsbank. Oder man lässt sein Geld verwalten, etwa vom Cominvest Depot der Comdirect Bank.
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Fazit
Geld in Diamanten anlegen ist nicht ganz einfach, denn das Geschäft mit den Edelsteinen ist wenig standardisiert. Jeder Stein hat abhängig von Reinheit, Farbe, Schliff und Gewicht seinen eigenen Wert. Als Anleger benötigt man deshalb einen vertrauenswürdigen Händler. Oder man greift doch auf das klassische Gold zurück.