Gasaktien 2024: 9 Aktien und unsere 3 Favoriten

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Der Krieg in der Ukraine lässt die Gaspreise steigen. Kurz- bis mittelfristig werden Gas Aktien davon profitieren; doch es gibt auch Risiken, über die wir Sie in diesem Artikel informieren.

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recherchiert
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9
Ausführliche
Analysen

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Ukraine-Krieg lässt Gaspreise steigen
  • Hohe Gaspreise sorgen für Kursgewinne bei Gasaktien
  • Mittelfristig wird der Krieg die Abkehr vom Gas beschleunigen
  • Gasaktien können der Risikostreuung dienen

 

So gehen Sie vor

  • Überlegen Sie, welchen Anteil Sie in Gasaktien investieren wollen.
  • Vergleichen Sie Gasaktien untereinander anhand ihrer Kennzahlen.
  • Prüfen Sie alternative Investments, die ähnliche Performance und Risiken aufweisen.
  • Investieren Sie bei einem Depotanbieter Ihrer Wahl. Wir empfehlen Smartbroker.

Inhaltsverzeichnis

Gasaktien 2022: diese 9 Aktien sollten Sie kennen

3 interessante Gasaktien aus aller Welt

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
851921
US6745991058
1,22
68.250
0.326%
0.0071
675213
NO0010096985
3,05
120.466
0.1644%
0.0214
852552
US1667641005
2,79
354.668
0.1505%
0.031

Auf der Suche nach dem passenden Depotanbieter? Aktien.net empfiehlt:

Lesen Sie dazu auch unsere Aktieninformationen.

3 interessante europäische Gasaktien

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
850517
GB0007980591
13,25
91.749
-0.0496%
0.0383
850727
FR0000120271
7,19
143.072
0.0907%
0.0587
A0D94M
GB00B03MLX29
1,40
199.032
0.1187%
0.0354

 

3 interessante Gasaktien aus den USA

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
877961
US26875P1012
2,70
83.524
0.2572%
0.0232
575302
US20825C1045
0,46
168.447
0.2348%
0.0161
852549
US30231G1022
1,76
462.525
0.1332%
0.0324

Börseneinbruch um 20 Prozent?

Um rund 20 Prozent wird der Europäische Aktienindex Euro Stoxx 600 einbrechen, sollte Russland die Gaslieferung nach Europa ganz einstellen. Das prognostiziert die Schweizer Großbank UBS. 20 Prozent sind dabei kein Maximalwert, sondern eine realistische Schätzung.

Europa ist stärker betroffen als andere Kontinente. Daher dürfte der Euro weiter abwerten, was auch die Inflation erhöhen würde.

Aktuell geht die Prognose von einem totalen Lieferstopp aus. Das ist jedoch keineswegs sicher, zumal Russland die Gaslieferung am 21. Juli nach Wartungsarbeiten zunächst wieder aufgenommen hat. Viele Gasaktien haben einen Teil ihrer Kursgewinne, die sie direkt nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erzielt hatten, bereits wieder abgegeben. Die Aktie des französischen Öl- und Gasunternehmens Total Energies lag Ende Juli sogar niedriger als im Februar 2022, vor dem Ausbruch des Krieges.

Dennoch kann der Kauf von Gasaktien sinnvoll sein, um das Risiko zu streuen. Es ist denkbar, dass die Gaslieferungen im weiteren Verlauf des Konflikts wieder eingeschränkt werden.

In Gas investieren: diese Möglichkeiten gibt es

  • Öl- und Gasaktien: Gasaktien sollten kurz- bis mittelfristig von weiteren Preissteigerungen profitieren. Die höheren Preise sorgen für zusätzliche Gewinne und diese wiederum für höhere Kurse oder Dividenden. Die meisten Unternehmen fördern sowohl Erdöl als auch Erdgas, daher ist meist von Öl- und Gasaktien die Rede.
  • ETFs mit Öl- und Gasaktien: Gerade in der aktuellen Situation lässt sich die weitere Entwicklung nur schwer prognostizieren. Daher kann eine Streuung des Risikos über mehrere Gasaktien mithilfe eines ETFs sinnvoll sein.
  • Alternative Gasformen wie Wasserstoff: Das Ende der Hausse der Öl- und Gasaktien ist absehbar.

Wie geht es weiter am Gasmarkt?

Welche Aktien die besten sind, hängt auch von der weiteren Entwicklung des Krieges in der Ukraine und des Konflikts zwischen Russland und dem Westen ab. Außerdem werden nicht alle Firmen und Regionen in gleichem Umfang von den Veränderungen profitieren.

Wichtigstes Förderland waren schon vor dem Krieg die USA. Im Jahr 2020 förderten sie fast ein Viertel des weltweit verbrauchten Erdgases. US-Unternehmen haben daher aktuell gute Bedingungen.

Wichtigste Förderländer an der Weltförderung von Erdgas

Der Anteil der wichtigsten Förderländer an der Weltförderung von Erdgas im Jahr 2020. Die Daten liegen immer erst mit Verzögerung vor.

Zwar lässt sich Gas aus den USA nicht so einfach nach Deutschland liefern, allerdings ist es zu erwarten, dass erdgasintensive Produkte zunehmend in den USA hergestellt werden. Sei es, weil Firmen mit Werken in mehreren Ländern gezielt die Herstellung in den europäischen Werken drosseln und in den USA ausweiten oder weil US-Firmen ihre europäische Konkurrenz ausstechen.

Unternehmen mit starkem Standbein in den USA haben einen Vorteil gegenüber jenen, die Erdgas in Algerien oder Katar fördern. Dort gibt es bisher kaum Produktionskapazitäten. Der Rohstoff kann zwar als LNG, auch Flüssiggas genannt, exportiert werden, insbesondere in Deutschland stehen dafür bisher aber kaum die technischen Kapazitäten bereit. International gibt es allerdings noch freie Kapazitäten und damit Wachstumsmöglichkeiten für Flüssiggas.

Dieser Vorteil von US-Gasaktien gilt auch für norwegische Gasanbieter wie Equinor. Wegen der geografischen Nähe können diese russisches Gas außerdem leichter ersetzen.

Erdgas wird zunehmend ersetzt. Die aktuell hohen Preise beschleunigen die Umstellung auf Alternativen wie Wasserstoff, daher sind Gewinne mit Gasaktien auch angesichts der aktuellen Situation nicht so sicher, wie es zunächst scheint.

Attraktive Gasaktien in der Einzelbetrachtung

Nicht alle Gasaktien haben sich gleich gut entwickelt. Das liegt auch daran, dass sie unterschiedlich stark von den gestiegenen Gaspreisen profitieren. Zudem mussten einige Firmen hohe Abschreibungen auf Beteiligungen in Russland hinnehmen.

Equinor

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
675213
NO0010096985
3,05
120.466
0.1644%
0.0214

Das norwegische Unternehmen Equinor hat sich zuletzt deutlich dynamischer entwickelt als europäische Konkurrenten wie Total, BP oder Royal Dutch Shell. Das liegt auch daran, dass das Unternehmen hauptsächlich im stabilen Norwegen Gas fördert.

Gas aus Norwegen

Equinor ist der mit Abstand größte Förderer von Erdgas und -öl in Norwegen. Daneben hat sich das Unternehmen zuletzt stark auch im Bereich Windkraft engagiert und zahlreiche Windparks gebaut. Stabilitäts- und Unsicherheitsfaktor gleichzeitig ist der hohe Staatsanteil, das Land Norwegen ist der wichtigste Aktionär. Außer in Norwegen ist das Unternehmen auch noch in zahlreichen anderen Staaten aktiv, unter anderem in Algerien, Angola, Aserbaidschan und Brasilien. Auch in Russland hatte sich die Firma engagiert.

Hohe Gewinne, attraktives KGV

Dank der hohen Öl- und Erdgaspreise wird für 2022 ein gegenüber 2021 nahezu dreifacher Gewinn vorhergesagt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis würde dann – gemessen am Kurs Mitte des Jahre 2022 – bei rund 5 liegen, ein ausgesprochen niedriger Wert. Auch die Dividende soll sich mehr als verdoppeln, die Dividendenrendite würde dann rund 4 Prozent betragen. Dabei wird weniger als ein Drittel des Überschusses ausgezahlt, der Rest wird zu großen Teilen in den Ausbau alternativer Energiequellen investiert, vorrangig der Windkraft. Damit will das Unternehmen auch nach dem Ende des Öl- und Gaszeitalters noch Gewinne erzielen.

Norwegischer Staat als Großaktionär

Mit 67 Prozent hält der norwegische Staat mehr als zwei Drittel der Aktien. In der Vergangenheit haben sich hohe Staatsbeteiligungen oft als nachteilig für die Anteilseigner*innen erwiesen. Denn die Geschäftsleitung muss dann unter Umständen kurzfristige politische Ziele umsetzen. Gleichzeitig hat der Staat aber auch ein Interesse daran, das Unternehmen am Leben zu halten.

Risiken bleiben

Wie bei allen Öl- und Gasaktien ist der Umstieg auf erneuerbare Energien eine große Herausforderung. Auch die Windparks werden dieses Loch nicht füllen, denn die Konkurrenz dort ist zu groß. Außerdem ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, welche Form der Stromgewinnung am Ende das Rennen macht.

Die Aktie in den Analysen

Die Analysen sind sehr uneinheitlich.sechs fallen positiv aus und raten zum Kaufen oder Übergewichten, fünf negativ. Die Mehrzahl von 17 sieht die Aktie neutral und setzt sie auf „halten“. Hintergrund: Equinor entstand 2007 aus der Fusion von Statoil und den Gas- und Ölaktivitäten der Norsk Hydro. Bis 2009 heiß das Unternehmen StatoilHydro, dann bis 2018 nur Statoil, eher der Name Equinor. Eingeführt wurde. Statoil wurde 1972 als staatliche Ölgesellschaft gegründet, was sich auch im Namen widerspiegelt. Equinor könnte von der Gasknappheit in Europa profitieren, auch weil Firmen ihre erdgasintensive Produktion nach Norwegen verlegen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien hat bereits begonnen. Erstellt: 25.07.2022 | Autor: Tilman Weigel

Occidential Petroleum

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
851921
US6745991058
1,22
68.250
0.326%
0.0071

Kaum ein Öl- und Gasunternehmen hat sich zuletzt so stark entwickelt wie Occidential Petroleum. Das muss aber nicht so bleiben.

Gas und Erdöl aus dem Okzident

Traditionell fördert Occidential Petroleum stark in der westlichen Welt, hauptsächlich auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Der Name ist somit immer noch aktuell. Zwar hat das Unternehmen auch Förderkapazitäten im Nahen Osten, doch Kolumbien und die USA sind wichtige Produktionsstandorte. Das Unternehmen ist auch unter dem Kürzel oxy bekannt.

160 Prozent Plus

Zwischen Mitte 2021 und der Mitte des Folgejahres stieg die Aktie von Occidential Petroleum um 160 Prozent. Ursache war, dass die Firma nach zwei Jahren Verlust zunächst in die Gewinnzone zurückkehrte und für 2022 mit einer Verachtfachung des Gewinns rechnet. Gemessen am Kurs Mitte 2022 würde das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 5 bedeuten. Schon 2023 wird aber mit einem niedrigeren Überschuss gerechnet, daher hält sich Occcidential Petroleum auch mit der Dividende zurück. Für 2022 wird ein Gewinn von mehr als 12 Euro erwartet, aber nur rund 50 Cent sollen ausgeschüttet werden. Wie alle Öl- und Gasaktien steht die Firma vor der Herausforderung, den Umstieg auf CO₂-arme Energieformen zu schaffen.

Die Aktie in den Analysen

Von 28 Analysen sind nur drei negativ. 13 setzten die Aktie auf „halten“, zwölf sogar auf „kaufen“ oder „übergewichten“. Hintergrund: Occidential Petroleum wurde 1920 in Kalifornien gegründet und war bis in die 1960er-Jahre vorwiegend in den USA tätig. Aber diesem Zeitpunkt expandierte das Unternehmen verstärkt in andere Staaten, engagierte sich aber vor allem in Südamerika und weniger im Nahen Osten. 2016 wurde Vicki Hollub CEO und leitete als erste Frau ein Öl- und Gasunternehmen. Für 2022 werden hohe Gewinne erwartet, doch die Zukunft birgt – wie bei allen Öl- und Gasfirmen – große Herausforderungen. Erstellt: 25.07.2022 | Autor: Tilman Weigel

Chevron

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
852552
US1667641005
2,79
354.668
0.1505%
0.031

Chevron profitierte, wie viele andere Ölgesellschaften, vom Krieg in der Ukraine. Denn der Preis für die Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) lag Mitte 2022 fast 75 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn. Doch ist das Hoch angesichts des Wandels zu CO₂-armen Energiequellen nachhaltig?

Aktienkurs folgt dem Ölpreis

Mitte 2022 lag die Aktie von Chevron 90 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Damit ist sie sogar noch stärker gestiegen als der Preis für die Ölsorte WTI, der im gleichen Zeitraum „nur“ rund um 70 Prozent zulegte. Auch in den Monaten davor war der Kurs deutlich angestiegen. Zum Teil ist die Erholung auch auf das voraussichtliche Ende der Corona-Pandemie zurückzuführen, die den Kurs zuvor nahezu halbiert hatte.

Haben Öl und Gas Zukunft?

Allerdings geht es langfristig weg vom Öl und hin zu CO₂-ärmeren Energieformen. Vermutlich werden das Wind- und Solarstrom sein, vielleicht auch Kernenergie, doch Öl und Gas werden langfristig an Bedeutung verlieren. Aus Sicht der Investor*innen stellt sich weniger die Frage, ob Chevron in 30 Jahren weniger Öl und Gast verkaufen wird, sondern ob das Unternehmen bis dahin genug Geld verdient hat, damit Anleger*innen trotzdem auf ihre Kosten kommen.

Mittelfristig gute Gewinne denkbar

Der Abschied von Öl und Gas wird noch einige Jahre Zeit dauern. Mittelfristig könnte die Nachfrage vor allem nach Erdgas sogar zunehmen. So musste Frankreich als Folge des verstärkten Engagements in erneuerbare Energien zuletzt mehr Erdgas verbrennen. Denn die bisher vorherrschenden Kernkraftwerke können ihre Leistung kurzfristig nicht anpassen und somit auch nicht auf Schwankungen bei der Einspeisung erneuerbarer Energien reagieren. Auch das Wachstum der Weltbevölkerung und steigender Wohlstand führen zu mehr Nachfrage. Vor allem in Afrika ist Holz ein beliebter Brennstoff, doch der kommt an seine Grenzen; nicht zuletzt, weil die Abholzung von Wäldern reduziert werden soll. All das könnte zumindest in den nächsten 20 oder gar 30 Jahren noch für gute Geschäfte sorgen.

Dividende hoch, aber nicht außergewöhnlich

Aktuell (Stand: 06/2022) kostet die Aktie rund das Zehnfache des erwarteten Gewinns je Aktie. Damit ist sie günstiger als viele Wertpapiere aus anderen Branchen, angesichts der fraglichen Zukunftsaussichten aber auch nicht billig. Allerdings sind bei Ölfirmen die Abschreibungen traditionell hoch, der Cash-Flow, also der Einnahmenüberschuss, ist fast doppelt so hoch wie der Gewinn. Die Dividendenrendite liegt bei knapp über 3,3 Prozent, bei gleichbleibender Ausschüttung wäre also nach 30 Jahren gerade einmal die Investition ausgezahlt, sollte die Firma dann bankrottgehen.

Neue Geschäftsfelder?

Allerdings möchte die Firma in neue Geschäftsfelder expandieren und so ihr eigenes Ende vermeiden. Sinnvoll ist, dass sie sich vorwiegend in der Öl- und Gasförderung engagiert. Dazu gehört etwa die Geothermie, denn auch dort muss gebohrt werden. Chevron befasst sich auch mit der Lagerung von CO₂ in unterirdischen Kammern, ebenso mit der Herstellung von Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Ob die Firma viel Knowhow für das ebenfalls von ihr betriebene Wasserstoff-Geschäft mitbringt, ist dagegen fraglicher.

Die Aktie in den Analysen

Bei 30 von uns betrachteten Analysen rieten 15 zum Kauf, 14 sahen die Aktie neutral. Die Bank JPMorgan setzte die Aktie im März 2022 auf „untergewichten“. Hintergrund: Chevron entstand aus der Zerschlagung der Standard Oil im Jahr 1911 als Standard Oil Company of California (SoCal). In den 1930 Jahren wurde der Markenname Chevron eingeführt. Der Name stammt aus der Heraldik und meint jene Sparren, die auch das Logo zieren. Chevron profitiert von den hohen Ölpreisen. Doch die Firma muss den Umstieg auf neue Geschäftsfelder schaffen. Ob das gelingt, ist nicht sicher. Erstellt: 08.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

Die besten Gas-ETFs und -Fonds

ETFs mit Gasaktien helfen, das Risiko zu streuen. Dabei stehen Anlegende vor der Wahl, ob sie gezielt in US-Gasaktien oder in solche aus Europa investieren wollen.

 

US-Gasaktien: SPDR S&P US Energy Sel.Se.UE USD

WKNISINTERAUMA/TTD
A14QB0
IE00BWBXM492
0.15%
561
🔄
-0.38%

Der Indexfonds des Anbieters SPDR enthält die im S&P 500 Index vertretenen Energieaktien. Der vom ETF abgebildete S&P ENERGY SELECT SECTOR DAILY CAPPED 25/20 INDEX ist also ein Teil- oder Subindex, wobei der übergeordnete Index die 500 wichtigsten börsennotierten Unternehmen der USA enthält. Der Zusatz Capped 25/20 zeigt an, dass das Gewicht der wichtigsten Aktie 25 Prozent nicht übersteigen darf, das der zweitwichtigsten 20 Prozent.

Wichtigste Aktien waren im Juli 2022 die Papiere von ExxonMobil mit rund 24 Prozent und von Chevron mit rund 19 Prozent. Alle übrigen Aktien haben ein Gewicht von weniger als 5 Prozent.

Der ETF ist mit laufenden Kosten von 0,15 Prozent vergleichsweise günstig. Alle Erträge werden thesauriert, also wieder neu angelegt.

Gasaktien aus Europa: iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas

WKNISINTERAUMA/TTD
A0H08M
DE000A0H08M3
0.46%
1.284
☑️ 2.1%
-0.06%

Der iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas ETF ist nach dem gleichen Prinzip konstruiert wie der oben vorgestellte ETF mit US-Gasaktien, enthält allerdings europäische Aktien. Auch hier wird mit dem STOXX 600 Oil & Gas ein Subindex abgebildet. Dieser enthält die Öl- und Gasaktien aus dem STOXX 600, der wiederum die 600 wichtigsten europäischen Aktiengesellschaften umfasst.

Im Gegensatz zum ETF auf US-Aktien gibt es allerdings keine Kappung, rund 30 Prozent des Index entfallen allein auf Royal Dutch Shell, ein klarer Nachteil, weil das die Risikostreuung reduziert. Total Energies und BP sind für jeweils 15 Prozent verantwortlich, sodass 60 Prozent auf nur drei Aktien entfallen.

Die Gesamtkostenquote ist mit 0,46 Prozent deutlich höher als beim Index von SPDR. Anders als bei SPDR werden Erträge beim iShares ETF außerdem ausgeschüttet, also nicht automatisch wieder angelegt.


Gasaktien international: iShares Oil & Gas Exploration & Production

WKNISINTERAUMA/TTD
A1JKQL
IE00B6R51Z18
0.55%
343
🔄
0.37%

Ebenfalls von iShares (und damit von Blackrock) stammt der ETF auf den S&P COMMODITY PRODUCERS OIL AND GAS EXPLORATION & PRODUCTION INDEX. Dieser enthält Aktien von Öl- und Gasfördergesellschaften aus der ganzen Welt, wobei auch hier rund zwei Drittel des Volumens auf die USA entfallen, auf Nordamerika sogar 85 Prozent.

Allerdings ist das Aktiengewicht der einzelnen Papiere hier anders; kein Papier hat einen Anteil am ETF von mehr als 10 Prozent. Zudem sind hier andere US-Unternehmen im Index vertreten als im US-ETF. Wichtigste Aktie ist EOG Ressources (ehemals Enron Oil & Gas) mit einem Anteil von 9,95 Prozent.

Auch dieser ETF ist thesaurierend, legt Erträge also gleich wieder an. Im Vergleich zum US-Gasaktien ETF von SPDR ist die höhere Gebühr von 0,55 Prozent allerdings ein Nachteil.

Stärken und Schwächen von Gasaktien

Wie alle Aktien haben auch Gasaktien sowohl Stärken als auch Schwächen

Stärken: hohe Dividendenrendite und niedriges KGV

Trotz der jüngsten Kursanstiege sind Gasaktien preiswert, sowohl in Relation zu den Gewinnen als auch zu den Dividenden. Das norwegische Öl- und Gasunternehmen Equinor plant für 2022 eine Dividende, die – gemessen am Kurs Mitte des Jahres – einer Rendite von über 4 Prozent entspricht, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei nur 5,3.

Schwächen: fossiler Energieträger

Nicht allen Menschen gefällt die Vorstellung, in ein Öl- und Gasunternehmen zu investieren. Die Firmen mögen in den vergangenen Jahren einiges getan haben, um umweltverträglicher zu werden, doch nach wie vor gehören sie zu den größten Verursachern von CO₂-Emissionen. Allerdings ist es fraglich, ob ein Boykott der Aktien daran etwas ändern würde.

Gute Chancen, schlechte Chancen

Natürlich wünschen sich alle ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine. Aus Sicht der Gasunternehmen wäre es allerdings ein Vorteil, wenn der Konflikt mit Russland andauern würde; dann würde sich der Abschied von Öl und Gas nämlich verlangsamen. Das würde dazu führen, dass die bereits eingepreisten Umsatzrückgänge keine Wirklichkeit werden würden. Das würde zu Kursgewinnen führen oder zumindest dazu, dass über einen längeren Zeitpunkt noch hohe Dividenden fließen.

Ebenfalls positiv wäre es, wenn den Unternehmen der Umstieg auf alternative Energien gelänge und sich die Investitionen dort auszahlen. Denn fast alle Unternehmen haben einen Teil ihrer Gewinne dazu verwendet, in neue Technologien zu investieren, etwa Wind- und Solarstrom.

Risiken: der Umstieg scheitert

Es ist nicht sicher, ob die Gasunternehmen an den erneuerbaren Energien genauso gut verdienen werden wie bisher mit Öl und Gas. Die Konkurrenz ist größer und die bisher erworbene Expertise ist in diesem Segment wenig wert. Dass die Gewinne zurückgehen werden, ist fast sicher und in den Kursen bereits eingepreist. Doch der Ausstieg könnte schneller kommen als geplant. Das würde die Kurse weiter fallen lassen.

Fazit zu den Stärken und Schwächen

Wer in Gasaktien investieren will, sollte sich diese Fragen stellen: Überschätzten Anlegende die Risiken von Gasaktien? Sind die Kurse stärker gefallen als gerechtfertigt? Oder werden die Gefahren unterschätzt? Sind die Zeiten von Öl und Gas vorüber?

Zudem hängt der Kurs von vielen Unwägbarkeiten ab; die Entwicklung lässt sich nicht eindeutig vorhersagen. Allerdings sollten Anlegende darüber nachdenken, ob eine kleinere Position von Gasaktien im Sinne der kurz- bis mittelfristigen Risikoabsicherung sinnvoll sein kann.

Alternativen zu Gasaktien

Wer lieber in erneuerbare Energien investiert, findet Alternativen, genau wie alle, die Angst vor einer schwachen Wirtschaftsentwicklung haben. Auch die Zinsen für Festgeld steigen, allerdings liegen sie weit unter der Inflationsrate.

In erneuerbare Energien investieren

Strom aus Wind und Sonne wird in Zukunft wichtiger, Erdgas könnte an vielen Stellen durch Wasserstoff ersetzt werden. Die Ausgangslage ist – weniger überraschend – in diesen Sektoren genau umgekehrt zu Gasaktien. Die Aktien sind in Relation zu den Gewinnen sehr teuer, dafür ist das Wachstumspotenzial hoch.

Im Vergleich zu Gasaktien bieten diese Firmen deutlich mehr Chancen, allerdings auch mehr Risiken. Denn wenn ein Gasunternehmen scheitern sollte, haben die Inhaber*innen zumindest einige Jahre noch hohe Dividenden bekommen. Dafür sind hohe Kurssteigerungen unwahrscheinlich.

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag Grüne Aktien kaufen: 5 Aktien und 3 grüne Fonds für 2022!

Sichere Aktien

Wer die Auswirkungen einer wirtschaftlichen Verlangsamung fürchtet, kann alternativ auch in Aktien investieren, die von einer Wirtschaftskrise vermutlich weniger stark betroffen wären. Diese Unternehmen stellen oft Produkte her, die auch in der Krise weiter nachgefragt werden, etwa Nahrungsmitteln, aber auch andere Konsumprodukte wie Reinigungsmittel. Oft handelt es sich dabei um Dividendenaktien.

Auch diese Wertpapiere können an Wert verlieren, auch wenn sie oft als „sichere Aktien“ bezeichnet werden. Allerdings ist zu erwarten, dass sie weniger stark fallen als etwa Aktien von Maschinenbauern. Dafür werden sie sich aber auch weniger dynamisch entwickeln, falls die Krise ausbleiben sollte.

Lesen Sie dazu auch Sichere Aktien 2022

Gas an der Börse kaufen

Es gibt mittlerweile Erdgas auch als ETC (Exchange Traded Commodity). Das ist ein Zertifikat, dessen Wert sich am Gaspreis der Börse orientiert. Allerdings ist diese Anlageform sehr spekulativ, da Gewinne der Zertifikatsinhaber*innen immer Verluste der Emissionshäuser bedeuten. Bei Gasaktien stammen die Gewinne der Aktionär*innen dagegen aus den Einnahmen der Firmen.

Gold und Edelmetalle

Auch Gold und Edelmetalle sind in Krisenzeiten gefragt. Jedoch haben diese einen großen Nachteil: Sie bringen weder Zinsen noch Dividenden. Eine mögliche Alternative können Aktien von Goldfördergesellschaften sein. Diese unterliegen allerdings oft politischen Risiken, etwa wenn Minen verstaatlicht oder als Folge von Konflikten stillgelegt werden.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie in unserem Artikel Gold kaufen: die besten Gold Anlagen 2022 in der Übersicht.

Breit gestreutes Aktienportfolio

Da niemand in die Zukunft sehen kann, ist ein breit gestreutes Wertpapierportfolio die beste Möglichkeit für Kleinanleger*innen, auf Unsicherheit zu reagieren. Ein solches Depot lässt sich leicht mit wenigen ETFs und gegebenenfalls auch ein paar Aktien zusammenstellen.

Wir haben dazu verschiedene Musterdepots entwickelt, unter anderem:

Noch einfacher ist die Eröffnung eines Kontos bei einem digitalen Vermögensverwalter. Dort kümmert sich ein Robo-Advisor um die Auswahl der passenden ETFs. Im Zentrum steht dabei weniger eine maximale Rendite, sondern vielmehr eine Streuung auf verschiedene Segmente. Dazu können auch Anleihen gehören, bei OSKAR auch Gold.

--
Servicegebühr Fondskosten Sparplan Min. Einlage Anlegestrategien
0,15 % 0,80 % Ab 25 € 1.000 € 5

FAQ: Unsere Antworten auf typische Fragen rund um Gas Aktien

Welche Aktien für Gas?

Gas wird üblicherweise von den gleichen Unternehmen wie Öl gefördert, da es bei der Fördertechnik viele Überschneidungen gibt und Öl und Gas oft in den gleichen Regionen vorkommen. Wichtige Gasaktien sind beispielsweise Equinor aus Norwegen oder Chevron aus den USA.

Welche ist die beste Gasaktie?

Die Entwicklung lässt sich nicht sicher vorhersagen. Eine Möglichkeit sich breiter aufzustellen ist ein ETF mit Öl- und Gasaktien. Firmen wie Occidential Petroleum haben sich im vergangenen Jahr besonders gut entwickelt, das ist aber keine Garantie für eine gute Entwicklung in der Zukunft.

Gibt es eine Gas-Börse?

Gas wird an unterschiedlichen Börsen gehandelt, unter anderem an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. Handeln können dort aber nur Profis. Es gibt allerdings ETCs auf Gas, die an den regulären Wertpapierbörsen gehandelt werden.

Welche Erdgas-Aktien gibt es?

Reine Erdgas-Aktien gibt es kaum, meist sind Firmen gleichzeitig im Öl- und Gasgeschäft tätig. Wichtige Unternehmen sind in Europa etwa Total in Frankreich und Equinor in Norwegen. In den USA sind Chevron und Occidential Petroleum bedeutende Firmen.

Was ist LNG Gas?

Die Abkürzung LNG steht für Liquefied Natural Gas, also verflüssigtes natürliches Gas. Im Deutschen spricht man allerdings von Flüssigerdgas oder Flüssiggas. Die Bezeichnung Flüssigerdgas ist präziser, da sich fast jedes Gas verflüssigen lässt, beispielsweise auch Wasserstoffgas.

Was ist Flüssiggas?

Mit Flüssiggas ist im Regelfall verflüssigtes Erdgas gemeint, auch LNG genannt. Dabei wird das Erdgas auf unter 160 Grad Celsius abgekühlt und so verflüssigt. Damit lässt sich in einem Tank die 600-fache Menge dessen transportieren, was ohne die Verflüssigung nicht möglich gewesen wäre.

Fazit

Langfristig wird Erdgas an Bedeutung verlieren, doch kurz- und mittelfristig könnten Erdgasaktien zur Risikostreuung beitragen. Denn im Falle eines russischen Erdgasboykotts oder einer Verteuerung aus anderen Gründen würden Gewinne von Erdgasaktien Verluste bei anderen Wertpapieren zumindest teilweise auffangen. Langfristig ist für die Aktien entscheidend, wie gut sie den Übergang zu neuen Energieformen finden.

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Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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