Aktiendepot anlegen Tipps: Die wichtigsten Infos 2024

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Grundsätzlich haben unsere Partner keinen Anspruch auf eine positive Berichterstattung. Allerdings behalten wir uns das Recht vor, in unsere Vergleichsrechner und Tabellen nur Partner aufzunehmen. Somit können Konkurrenzanbieter mit vergleichbaren Angeboten unberücksichtigt bleiben, sofern sie nicht an unserem Partnerprogramm teilnehmen.

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Aktiendepot anlegen

Aktiendepot anlegen - Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Aktien ließ sich in den vergangenen 10 Jahren viel Geld verdienen.
  • Für den Handel mit Aktien benötigt man ein Depot bei einem Broker oder einer Bank.
  • Deutliche Kostenunterschiede zwischen den Banken: Online-Depots sind besonders günstig.
  • Neobroker sind günstig, bieten aber meist nur wenige Handelsplätze.

 

Aktiendepot anlegen - So gehen Sie vor

  • Passenden Broker aus unseren Vorschlägen auswählen und Konditionen vergleichen
  • Über die Schaltfläche Depot eröffnen direkt zum Broker gehen
  • Online Antragsunterlagen ausfüllen und persönliche Daten eingeben
  • Persönliche Angaben mit Post-Ident oder Video-Ident bestätigen
  • Geld einzahlen
  • Handel mit Aktien oder ETFs beginnen

 

Aktiendepot anlegen - Unsere Expertentipps

  • Vergleichen Sie die besten Konditionen in unseren Vergleichsrechnern.
  • Wer viel handelt, sollte auf niedrige Gebühren achten. Wir empfehlen justTRADE.
  • Wer nur hin und wieder Geld anlegt, sollte auch eine Direktbank in Betracht ziehen. Das ist bequemer, da man alle Dienstleistungen aus einer Hand erhält. Aktuell empfehlen wir die comdirect bank.
  • Sparpläne und ETFs animieren zum regelmäßigen Sparen und streuen das Risiko.
  • Für die langfristige Geldanlage kann ein durch einen Robo Advisor verwaltetes ETF-Depot eine gute Alternative sein.

Aktiendepot Vergleich

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  5. justTrade

Eigenes Aktiendepot anlegen – Die Möglichkeiten

Bevor man ein neues Depot eröffnet, sollte man sich zunächst über die eigenen Ansprüche und Wünsche klar werden: Welche Art Broker und Depot benötigt man?

Der Neobroker: Schlankes Angebot, sehr niedrige Kosten

Zum Konzept der Neobroker gehören niedrige Kosten sowie die Beschränkung des Handels auf den Kauf und Verkauf über Apps und einige außerbörsliche Handelsplattformen. Denn die Broker finanzieren sich über Provisionen der Handelsplätze und Emittenten von ETFs und Zertifikaten.

Hauptvorteil sind die sensationell niedrigen Kosten. Trade Republic verlangt nur 0,99 Euro Fremdkostenpauschale, der Konkurrent justTRADE führt Aufträge sogar ganz ohne Gebühren durch. Gehandelt werden können Aktien dort ausschließlich über die außerbörslichen Handelsplätze Lang & Schwarz Exchange und Quotrix. Wer viel kauft und verkauft und dabei vor allem Aktien großer Unternehmen handelt, sollte über ein Depot bei einem Neobroker nachdenken.

Allerdings können Beschränkungen der Handelsplätze auch Nachteile haben. Die Kurse können dort ungünstiger sein und mitunter sind einzelne Aktien oder ETFs dort nicht erhältlich. Zwar wird man auch bei einem Neobroker einen DAX-ETF oder einen ETF auf den MSCI World finden, aber nicht immer den günstigsten.

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Der Online-Broker: Günstig und mit großem Angebot

Im Gegensatz zu den Neobrokern bieten klassische Online-Broker einen Zugang zu den großen Börsenplätzen, zum Beispiel zur Frankfurter Wertpapierbörse, ihrem elektronischer Ableger Xetra, der NASDAQ oder der Tradegate Exchange. Außerdem wird dort üblicherweise über PC oder Webanwendungen gehandelt – wobei letztere sich natürlich ebenfalls über ein Smartphone oder ein Tablet PC aufrufen lassen.

Dafür müssen Händler bei diesen Anbietern eine Ordergebühr zahlen, bei flatex und anderem auch eine Depotgebühr. Denn diese Broker finanzieren sich vor allem durch diese Gebühren – und weniger aus Provisionen.

Einen interessanten Mittelweg schlägt hier Smartbroker ein. Der Broker bietet nämlich seinen Kunden sowohl den Kauf und Verkauf über regulierte Börsenplätze gegen eine Gebühr als auch den gebührenfreien Handel über gettex und die Lang & Schwarz Exchange. Leider kann die Bearbeitung des Antrags nach den Erfahrungen unserer Leserinnen und Leser einige Zeit in Anspruch nehmen. Wer nicht warten und regelmäßig über regulierte Börsenplätze handeln will, der sollte unseren Erfahrungsbericht zu flatex lesen.

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Leseempfehlung: In diesem Depot Ratgeber finden Sie nützliche Tipps für den Handel mit Aktien, ETFs, Derivaten und Kryptowährungen.

Die Direktbank: Alles aus einer Hand

Egal ob Neobroker oder regulärer Online-Broker, beide beschränken sich auf den Handel mit Wertpapieren. Girokonten, Tagesgelder oder Festgelder sucht man dort vergeblich. Das bieten Direktbanken wie die ING (ehemals ING-DiBa), die DKB oder die Consorsbank.

Direktbanken bieten alle wichtigen Bankdienstleistungen aus einer Hand, dafür ist der Wertpapierhandel dort aber auch etwas teurer. Daher gilt: Bequemlichkeit gegen Kostenersparnis abwägen! Wer regelmäßig kauft und verkauft, für den lohnt sich ein eigenes Depot fast immer. Wer dagegen nur die fällig gewordenen Festgelder anlegen und danach lediglich einen Wertpapier-Sparplan besparen will, der mag die Bequemlichkeit einer Direktbank höher schätzen. Zumal viele Banken im ersten Jahr besonders günstige Konditionen bieten und Sparpläne auch dort mitunter sehr preiswert oder sogar gebührenfrei sein können.

So verlangt die comdirect bank, eine Marke der Commerzbank, im ersten Jahr Ordergebühren, die auf dem Niveau von Online-Brokern liegen. Zusätzlich bietet die Bank aus Quickborn bei Hamburg im Gegensatz zu diesen aber auch ein Girokonto, Tages- und Festgelder und außerdem noch ein automatisiert verwaltetes Depot, das cominvest Depot. Dabei sucht ein Algorithmus die zum Risikoprofil passenden ETFs.

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Die Hausbank: Mit Beratung und persönlicher Nähe

Eigene Filialen hat aber auch die comdirect bank nicht. Dazu muss man ein Konto bei einer traditionellen Großbank wie der comdirect bank Mutter Commerzbank, der Deutschen Bank oder der Hypovereinsbank eröffnen. Oder man wählt eine der vielen regionalen Sparkassen oder Genossenschaftsbanken.

Die Filialen bieten individuelle und persönliche Beratung, allerdings für deutlich höhere Ordergebühren. 20 Euro pro Order sind keine Seltenheit, außerdem fallen fast immer Depotgebühren an und nicht selten auch Negativzinsen.

Wer sich die Auswahl der richtigen Aktien oder ETFs nicht selbst zutraut, ist mit einem Robo Advisor meist besser und billiger bedient als mit einer Filialbank. Dabei handelt es sich um eine teilautomatisierte Vermögensverwaltung, die die Auswahl der Wertpapiere für den Kunden übernimmt. Wir stellen zwei Robo Advisor im Kapitel Alternativen vor. Übrigens lässt sich beim Robo Avisor quirion auch ein Depot mit Beratung buchen.

Wer die Sparkasse vor Ort nicht missen will, der kann sein Sparkassenkonto mit einem Depot beim Sparkassen Broker kombinieren. Das Unternehmen bietet bundesweit ein Online Depot zu konkurrenzfähigen Preisen. Teilweise lassen sich Käufe und Verkäufe direkt vom Sparkassen-Girokonto aus abwickeln. Wo das nicht möglich ist, bietet das Unternehmen natürlich auch ein Verrechnungskonto.

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Tipp: Für eine Übersicht aller Broker, schauen Sie sich unseren Broker Vergleich an.

Eigenes Aktiendepot Schritt für Schritt eröffnen

 

Schritt 01
Broker wählen
Schritt 02
Antrag starten
Schritt 03
Steuerliche Angaben und Bankverbindungen
Schritt 04
Erfahrungen angeben
Schritt 05
Wertpapiere oder Geld übertragen
Schritt 06
Handeln

 

1. Schritt: Broker wählen

Wählen sie einen der vier oben vorgestellten Broker oder suchen Sie selbst in unserem Depotvergleich den passenden Broker. Für den Depotvergleich benötigen Sie nur wenige Angaben wie die Höhe einer typischen Order, die Zahl der Käufe und Verkäufe und das durchschnittliche Depotvolumen.

Brokervergleich inklusive Konditionen

Abbildung 1: Die Brokervergleiche führen die wichtigsten Konditionen auf. Weitere Informationen erhält man über die Schaltfläche in der Spalte „Testberichte“.

Wenn Sie noch unsicher sind, empfehlen wir Ihnen ein Depot bei Smartbroker. Dort können Sie – wie bei einem Neobroker – gebührenfrei handeln oder gegen eine geringe Gebühr über regulierte Börsenplätze wie Xetra oder die Tradegate Exchange kaufen und verkaufen.

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Expertentipp
Unter Umständen kann es sich lohnen, mehrere Depots zu eröffnen. Broker wie justTRADE sind sehr günstig, allerdings sind vor allem Auslandsaktien dort teilweise nicht erhältlich. Dafür kann ein Konto bei einem Unternehmen wie LYNX sinnvoll sein. Durch seine Kooperation mit dem US-Broker Interactive Brokers kann LYNX sehr niedrige Auslandsgebühren anbieten.

Alternativ kann es sinnvoll sein, Geldanlage und Spekulation zu trennen. Für die Anlage eines ETF-Sparplans kann ein anderer Broker der günstigste sein. Alternativ kann auch ein Depot bei einem Online-Vermögensverwalter wie OSKAR eröffnet werden. Dort sucht ein Algorithmus ETFs, die eine breite Streuung bieten. Das kann die Basis für die Geldanlage sein, die durch spekulativere Investitionen in Einzelaktien und Themen-ETFs ergänzt wird.

2. Schritt: Antrag starten

Über die Schaltfläche „Zum Anbieter“ kommen Sie direkt zu einem Antrag. Teilweise muss dort noch „Jetzt Depot eröffnen“ angeklickt werden.

Anbieterauswahl

Dann startet der eigentliche Antrag, für den meist persönliche Angaben zu Name, Wohnort und Alter benötigt werden.

3. Schritt: Steuerliche Angaben und Bankverbindungen

Im nächsten Schritt müssen Angaben zu den Bankverbindungen gemacht werden. Bei einigen Brokern kann die Reihenfolge auch anders sein, dann werden zum Beispiel erst Erfahrungen und Kenntnisse (hier Schritt 4) und dann die Angaben zu Steuern und Bankverbindungen abgefragt.

Steuerliche Informationen

Antragsteller sollten die Steuernummer bereithalten. Ebenfalls wird erfragt, ob Kirchensteuer automatisch abgeführt werden muss und ob eine Steuerpflicht in den USA besteht. Letzteres ist wichtig, weil viele Broker Abkommen mit den US-Steuerbehörden geschlossen haben, auf deren Basis ihre Kunden nur einen reduzierten Quellensteuersatz von 15 Prozent statt 30 Prozent zahlen müssen.

4. Schritt: Erfahrungen angeben

Auch das Erfassen von Erfahrungen mit Finanzgeschäften ist eine Folge staatlicher Vorschriften. Haben Kunden bisher kaum Erfahrungen mit bestimmten Anlagegütern, dann muss der Broker sie warnen. Das gilt beispielsweise, wenn bisher noch nie mit Aktien gehandelt wurde und auch, wenn Anleger, die bisher vor allem Aktien gekauft haben, jetzt in Optionsscheine oder Futures investieren wollen.

5. Schritt: Wertpapiere oder Geld übertragen

Wer schon ein Wertpapierdepot besitzt, kann die Wertpapiere zum neuen Broker übertragen lassen. Praktisch alle Anbieter halten entsprechende Anträge bereit und der Übertrag ist oft kostenlos.

Außerdem lässt sich Geld einzahlen. Zu jedem Depot gehört meistens auch ein Verrechnungskonto. Wer bei der gleichen Bank auch ein Giro- oder Tagesgeldkonto kauft, kann teilweise direkt von dort Wertpapiere kaufen. Wenn das nicht möglich ist, muss zunächst Geld auf ein Verrechnungskonto überwiesen werden, das dann meist automatisch mit dem Depot eröffnet wird und eine eigene ISBN hat.

Achtung: Einige Broker wie flatex verlangen Negativzinsen. Dann sollte Geld nur möglichst kurz dort geparkt werden. Bei anderen Anbietern wie Smartbroker bleibt das Guthaben von Negativzinsen verschont – sofern ein festgelegtes Verhältnis zum Depotwert nicht überschritten wird.

6. Schritt: Handeln

Jetzt kann der Wertpapierhandel starten. Auf unserer Website haben wir zahlreiche Investmentideen zusammengestellt. Am einfachsten ist es, die Wertpapierkennnummer (WKN) einer Aktie oder eines ETFs zu kopieren und in die Suchmaske des Brokers einzugeben. Dann muss nur noch die Stückzahl eingegeben werden. Bei großen Brokern muss zudem ein Handelsplatz bestimmt werden. Der Handelsplatz mit den günstigsten Kursen des Wertpapieres oder der Handelsplatz mit dem höchsten Umsatz.

Ein Sparplan ist außerdem sehr sinnvoll. Dann muss nicht nur das passende Wertpapier gefunden, sondern auch der Betrag festgelegt werden, den man monatlich investieren will.

Vor- und Nachteile von Aktien

Vorteile von Aktien:

  • Im Schnitt höhere Renditen als mit Zinsprodukten
  • Relativ inflationssicher
  • Anteilseigner an einem Unternehmen

Inflation Diagramm
In der Vergangenheit haben Aktien über einen Zeitraum von zehn Jahren fast immer besser abgeschnitten als Sparbücher oder Festgelder. Der DAX stieg in den rund 33 Jahren vom 31. Dezember 1987 bis April 2021 von 1.000 auf über 35.000 Punkte, was einer Steigerung von 8,5 Prozent pro Jahr entspricht. Der Dow Jones, der immerhin seit 1896 erhoben wird, war nur einmal nach 15 Jahren noch im Minus, nämlich von 1965 bis 1980 (-1 Prozent). Dabei darf man aber nicht übersehen, dass der Index (im Gegensatz zum DAX) keine Dividenden berücksichtigt. Einschließlich dieser Zahlungen waren Anleger auch damals weit im Plus.

Gut sind die Aktionäre auch durch die Inflationsphasen gekommen. Sie haben zwar oft ebenfalls unter der Teuerung gelitten, doch das zusätzliche Geld erhöht nicht nur die Preise für Waren, sondern auch die für Aktien. Zumal mit den steigenden Preisen auch die Umsätze der Firmen steigen.

Diese beiden Vorteile erklären sich aus der Tatsache, dass Aktionäre Anteilseigner an einem Unternehmen sind. Das ist für viele Menschen auch ein Vorteil, der sich nicht nur in Euro und Cent, sondern auch emotional messen lässt.

Nachteile von Aktien

  • Risiko von Kursverlusten
  • Ständige Schwankungen
  • Mehr Aufwand bei der Geldanlage

Angesichts des oben beschriebenen DAX-Anstiegs um 8,5 Prozent pro Jahr stellt sich für viele Beobachter aber die Frage, wie lange dieser Aufwärtstrend noch anhalten kann. Zunächst muss man festhalten, dass der DAX Kursindex, der lediglich die Entwicklung der Aktienkurse misst und Dividenden und anderen Zahlungen außen vor lässt, „nur“ auf 6.500 Punkte gestiegen ist, also 5,8 Prozent pro Jahr. Trotzdem besteht die Gefahr, dass die Aktienmärkte sich in Zukunft nicht so positiv entwickeln wie in der Vergangenheit.

Auch wenn der Index aber seinen Aufwärtstrend langfristig fortsetzt, bleibt das Risiko kurz- und mittelfristiger Schwankungen. Wer das Geld gerade jetzt braucht um eine Immobilie zu kaufen, den tröstet es wenig, dass der Markt langfristig wieder ins Plus kommen wird.

Das gilt auch, wenn zwar der DAX nach oben geht, aber eben die eigenen Aktien sich schwach entwickeln. Daher bedeutet die Geldanlage in Aktien etwas Aufwand. Der lässt sich aber reduzieren, wenn statt in Einzelaktien in ETFs investiert wird. Und noch weiter, wenn das Geld einem Robo Advisor anvertraut wird (siehe Kapitel Alternativen zum Aktiendepot).

Aktiendepot anlegen Tipps: Das sollten Sie wissen

Ein Sparplan hat viele Vorteile

Ein Sparplan hat gleich zwei Vorteile. Er motiviert zum regelmäßigen Geldanlegen und es wird das Risiko verringert, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen. Wer beispielsweise zwischen 1999 und 2004 monatlich in den DAX investierte, kaufte einige Aktien im März 2000, als der Index kurz vor der Korrektur stand, einen anderen dagegen im März 2003, als der Tiefststand erreicht war und der Index alleine im Folgemonat April um 21,4 Prozent zulegte.

Wer für einen immer gleichen Betrag, beispielsweise für 100 Euro, ETF-Anteile gekauft hat, der hat zum niedrigsten Stand sogar mehr Anteile erworben und davon zusätzlich profitiert.

Steuern im Auge behalten

Gewinne aus Aktien müssen versteuert werden. Die Steuern lassen sich (legal) nicht vermeiden, wohl aber können Aktionäre darauf achten, nicht mehr zu zahlen als nötig.

Die Steuern werden bei deutschen Brokern automatisch abgeführt. Diese kümmern sich auch um die Verlustverrechnung, also die Verrechnung von Gewinnen aus Aktienverkäufen mit Verlusten. Allerdings sollten Aktionäre einen Freistellungsauftrag stellen. Natürlich können zu viel gezahlte Steuern auch am Jahresende in der Steuererklärung angegeben und so zurückgefordert oder mit anderen Steuerschulden verrechnet werden. Doch das ist Aufwand und das Geld steht dann teilweise mehr als ein Jahr nicht zur Verfügung.

LandQuellensteuer in %maximale Quellensteuer nach DBAMaximale Zusatzbelastung nach DBA
Argentinien7-2020-
Australien0-301515
Belgien5-301515
Brasilienkeine--
China, Volksrepublik (ohne Hongkong und Macau)0-201010
China, Republik (Taiwan)211011
Dänemark15-271512
Finnland301515
Frankreich12,812,8-
Hongkong0--
Indien0-1010-
Irland0--
Italien261511
Japan15-20155
Kanada251510
Kroatien1212-
Liechtenstein00-
Luxemburg0-1515-
Malta00-
Niederlande1515-
Portugal0-281513
Russland1515-
Schweden301515
Schweiz351520
Serbien15015
Singapur0--
Spanien19154
Südafrika0-20155
Tschechische Republik1515-
Türkei1515-
Ungarn1515-
Vereinigtes Königreich0--
Vereinigte Staaten von Amerika 0-301515
Zypern0--
Stand 1.1.2019 Quelle Bundeszentralamt für Steuern

Noch wichtiger ist Quellensteuer bei Auslandsaktien. So werden in den USA 30 Prozent der Dividenden vom dortigen Finanzamt einbehalten. Durch ein Doppelbesteuerungsabkommen mit den Vereinigten Staaten besteht aber die Möglichkeit, diesen Satz auf 15 Prozent zu senken. Dieser wiederum kann vollständig auf die deutsche Steuer angerechnet werden. Wer Aktien aus den USA kaufen will, sollte einen Broker wählen, der standardmäßig für seine deutschen Kunden die niedrigere Steuer von 15 Prozent einfordert. Der Broker muss dazu bei den US-Steuerbehörden als „Qualified Intermediary“ (QI) registriert sein.

Geld breit streuen

Heute scheint es kaum vorstellbar, dass Unternehmen wie Amazon oder Alphabet (Google) einmal ins Straucheln kommen könnten. Aber ausgeschlossen ist das nicht. Hätte vor 30 Jahren jemand gedacht, dass Unternehmen mit einem scheinbar sicheren Geschäftsfeld wie Energie auch ins Straucheln kommen könnten? Und doch ist die Aktie von RWE heute weniger Wert als vor 20 Jahren, zeitweise lag sie sogar nur halb so hoch wie beim Start des DAX.

RWE wurde vor allem von geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen getroffen, das könnte Amazon oder Google auch passieren. Aber auch technologische Veränderungen können der Grund sein – oder schlicht schlechtes Management. Vor allem bei hoch bewerteten Unternehmen wie jenen der Tech-Branche kann schon ein schwächeres Wachstum den Kurs fallen lassen.

Daher ist es wichtig, das Geld nicht in ein oder zwei Aktien zu investieren. Besser ist es, mehrere Aktien zu kaufen, idealerweise aus verschiedenen Branchen oder Regionen. Am einfachsten geht das mit einem börsengehandelten Fonds.

Die passenden Aktien finden

Drei interessante ETFs für Einsteiger

Welche ETFs können für Einsteiger interessant sein? Wir stellen drei verschiedene vor.

Xtrackers MSCI All Countries World Index UCITS ETF 1C

WKN: A1W8SBWKN kopiert / ISIN: IE00BGHQ0G80ISIN kopiertFactsheet

Kaum ein anderer Index bietet eine so breite Streuung wie der MSCI All Countries World Index. Im Gegensatz zum bekannteren MSCI World nimmt er nämlich auch Unternehmen aus Schwellenländern auf, während sich der MSCI World – trotz des Namens – nur auf Industrienationen beschränkt. Das sorgt für eine hohe Streuung, was gerade für Einsteiger wichtig ist.

Zu den günstigsten ETFs auf den MSCI ACWI gehört der Fonds von Xtrackers, der ETF Marke des deutschen Vermögensverwalters DWS. Die Gesamtkostenquote liegt bei nur 0,25 Prozent und der ETF hält tatsächlich jene Aktien, die im Index abgebildet werden. Erträge aus Dividenden werden direkt wieder angelegt.

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Lyxor F.A.Z. 100 Index (DR) UCITS ETF

WKN: ETF006WKN kopiert / ISIN: LU0650624025ISIN kopiertFactsheet

Der ETF mit der leicht zu merkenden Wertpapierkennnummer ETF006 bildet den F.A.Z.-Index ab, der bis zur Einführung des DAX der wichtigste deutsche Index war. Hauptvorteil gegenüber dem bekannteren Konkurrenten ist, dass er 100 Werte umfasst. Das sorgt für mehr Streuung. Wie beim DAX handelt es sich aber um einen rein deutschen Index. Wer nur einen einzigen ETF kaufen will, sollte einen international investierenden Index als Basis wählen, doch als Ergänzung ist dieser Index gut geeignet.

Die Gesamtkostenquote ist mit 0,30 Prozent ebenfalls niedrig. Ein weiterer Vorteil: Der Fonds kauft – wie der XTrackers ETF auf den MSCI ACWI – tatsächlich die im Index enthaltenen Aktien. Und während der ETF auf den Weltindex das in einer optimierten Form tut – also nur die wichtigsten Aktien im gleichen Verhältnis kauft wie im Basisindex – bildet dieser ETF den Index tatsächlich vollständig ab. Erträge werden hier allerdings nicht wieder angelegt, sondern ausgeschüttet.

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SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF

WKN: A1T8GDWKN kopiert / ISIN: IE00B9CQXS71ISIN kopiertFactsheet

Dividendenaktien sind für Einsteiger meistens keine schlechte Wahl. Denn Firmen mit hohen Dividenden sind oft Unternehmen, die gute Gewinne erzielen. Das ist kalkulierbarer als Wachstumsaktien, die auf kommende Gewinne setzen. Das kann funktionieren, muss es aber nicht. Der Erfolgsgeschichte Amazons oder Googles stehen die gescheiterten Unternehmen wie Kabel New Media gegenüber. Und auch bei Apple mussten Aktionäre lange warten, bis die Aktie zur Gelddruckmaschine wurde. Der Kurs startete erst 2003 richtig durch. In den 1990er Jahren war die Firma fast pleite; wer 1994 mit 1.000 Euro einstieg, hatte vier Jahre später nur noch 500 Euro im Depot.

Welche junge Firma ein neues Amazon wird, welche ein zweites Apple und welche es in 20 Jahren nicht mehr gibt, ist noch nicht klar. Da ist zum Beispiel die französische Firma Fermentalg. Das Unternehmen ist Spezialist für Algenzucht, ein Zukunftsfeld. Trotzdem hatte die Aktie vom Börsengang 2014 bis Anfang 2020 rund 90 Prozent verloren, ehe die Erholung startete. Anfang 2021 verdreifachte sich der Kurs fast in wenigen Wochen, doch dann verlor die Aktie bis zum zweiten Quartal 2021 wieder ein Drittel des Wertes. Hier sind Dividendenaktien das zuverlässigere Investment.

Auch die sind nicht ohne: Wenn Firmen wegen schlechter Zukunftsaussichten massiv an Wert verlieren, steigt damit nämlich automatisch auch die Dividendenrendite. ETFs mit sogenannten Dividendenaristokraten nehmen deshalb nur Aktien auf, die über einen längeren Zeitraum eine attraktive Dividende zahlen. Zu diesen ETFs gehört der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats ETF. Mit 0,45 Prozent sind die Gebühren etwas höher als beispielsweise bei vielen ETFs auf „einfachere“ Dividenden-Indizes, aber immer noch günstig. Der Basisindex wird physisch repliziert, also nicht nur über SWAP-Geschäfte, und die Erträge werden ausgeschüttet, was ein regelmäßiges Zusatzeinkommen bedeutet.

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Alternativen zum Aktiendepot: Robo Advisor

Noch bequemer als der Kauf eines ETFs ist ein Robo Advisor. Dabei handelt es sich um eine teilautomatisierte Vermögensverwaltung, die Geld ebenfalls überwiegend in ETFs anlegt. Gegenüber dem direkten Kauf von ETFs gibt es vier große Vorteile:

  1. Investition in zahlreiche ETFs gleichzeitig
  2. Automatische ETF Auswahl unter den Gesichtspunkten breite Streuung und niedrige Kosten
  3. Kauf von Anleihen und Gold zur Risikoreduzierung
  4. Automatisch Nachjustierung („Rebalancing“)

Der Algorithmus des Robo Advisors sucht ETFs, die eine möglichst breite Streuung bieten, beispielsweise einige aus Industrieländern und andere aus Schwellenländern, einige für Wachstumsaktien und andere für etablierte Unternehmen.

Dabei werden – je nach Risikoneigung des Anlegers – auch Anleihen oder Gold aufgenommen, beispielsweise 30 Prozent. Steigen die Aktienkurse schneller als die der Anleihen, steigt der Anteil von Aktien-ETFs am investierten Vermögen automatisch. Daher wird von Zeit zu Zeit eine Anpassung vorgenommen, Aktien-ETFs werden dann verkauft und Gold oder Anleihen gekauft. Das nennt man Rebalancing.

Ein guter Robo Advisor ist OSKAR. Mehr zu dem Anbieter können Sie in unserem OSKAR Erfahrungsbericht lesen.

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Fragen und Antworten zum Thema Aktiendepot anlegen

Was ist ein Aktiendepot?

Ein Aktiendepot dient der Verwahrung von Wertpapieren. Früher wurden dort tatsächlich als Urkunde ausgestellte Wertpapiere verwahrt. Heute erfolgt die Aufbewahrung rein elektronisch, aber das grundsätzliche Wesen des Aktiendepots ist gleich geblieben.

Welches Aktiendepot für Anfänger?

Wer regelmäßig kaufen und verkaufen will, findet bei einem Neobroker besonders günstige Konditionen. Wer langfristig anlegt, kann auch eine Direktbank wählen. Das ist etwas teurer, man erhält aber fast alle Bankdienstleistungen aus einer Hand.

Aktiendepot anlegen – wie?

Am Anfang steht die Auswahl des passenden Brokers. Entweder mit Hilfe eines Vergleichsrechners oder indem man einen unserer vier Vorschläge für vier unterschiedliche Ansprüche aussucht. Anschließend müssen Anleger noch Angaben zu ihrem Einkommen und ihrer Finanzerfahrung machen und ihre Angaben zur Person bestätigen.

Wie viel Geld in Aktien anlegen?

Wie viel Geld in Aktien angelegt werden soll, hängt von mehreren Faktoren ab. Je länger der Anlagehorizont, desto höher der Aktienanteil. Am einfachsten ist es, sein Geld einem Robo Advisor anzuvertrauen. Hier wird zunächst das Risiko geprüft und dann ein Aktienanteil vorgeschlagen.

Fazit

Ein Aktiendepot anlegen ist nicht besonders schwer. Aber nicht für jeden Anleger ist der gleiche Broker der beste. Wer ständig kauft und verkauft, für den sind niedrige Konditionen wichtig. Wer einen Sparplan möchte, benötigt einen Broker mit einer großen Auswahl an günstigen ETFs und wer nur selten Geld anlegt und die Aktien dann langfristig hält, der schätzt oft die Bequemlichkeit einer Direktbank hoch. Eine gute Alternative ist auch ein Robo Advisor, der automatisch die passenden ETFs zum jeweiligen Risikoprofil findet.

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Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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