Start-ups: Als Privatanleger Geld in junge Unternehmen anlegen

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Analysierte Investments
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Analysen

 

In Start-ups investieren - Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Investition in Start-ups bietet große Chancen, aber auch viele Risiken.
  • Eine einfache und gute Möglichkeit ist der Kauf von Aktien junger Unternehmen.
  • P2P Kredite sind eine weitere Option, Gründer*innen zu unterstützen und dabei Geld zu verdienen.
  • Crowdinvesting ist eher für risikobreitere Anleger*innen geeignet.
  • Ebenfalls sehr beliebt ist die Investition in Beteiligungsgesellschaften, die gezielt in junge Unternehmen investieren.
  • Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken einer Investition in Start-ups zeigen wir in unserer SWOT-Analyse.
  • Für die langfristige Geldanlage sind vor allem Aktien und ETFs atraktiv, zum Traden eigenen sich vor allem CFDs.

Inhaltsverzeichnis

 

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Die besten Start-Up ETFs, die wir in diesem Artikel vorstellen

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Weitere Start-Up ETFs, die wir in diesem Artikel vorstellen

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Name / WKN
Abaris Technology Opportunities A EUR
HAFX8PWKN kopiert

In Start-ups investieren in der Corona-Krise? Ein zweischneidiges Schwert!

In der Krise sind Investitionen in Start-ups ein zweischneidiges Schwert. Eine Ausnahme sind da praktisch nur Krisengewinnler, beispielsweise einige Firmen aus dem Gesundheitsbereich oder Technologieunternehmen, die besonders gefragt sind, wenn das soziale Leben weitgehend lahmgelegt ist. Dazu gehört beispielsweise das Unternehmen Zoom, das Online-Kommunikation anbietet.

Zu den wenigen Krisengewinnlern gehören aber vor allem ohnehin starke Unternehmen wie Amazon. Für Start-ups ist die aktuelle Krise besonders bedrohlich, denn sie haben meistens noch nicht genug Rücklagen, um eine längere Durststrecke zu überleben. Der Fondsmanager James Chanos warnt in einem Interview mit dem Finanznachrichtensender CNBC sogar explizit vor „Virus-Aktien“. Der Aufschlag gegenüber anderen Aktien sei nicht durch den kurzfristigen Vorteil durch die Pandemie gerechtfertigt.

Die Kursverluste bei jungen Unternehmen, die noch keine Gewinne machen, kann nämlich auch eine Chance sein. Die Kurse dieser Firmen sind oft besonders stark gefallen und die zu erwartenden Zinssenkungen bieten Raum für eine günstige Finanzierung. Außerdem könnten bestehende Firmen die niedrigen Zinsen mittelfristig nutzen, um junge Unternehmen zu übernehmen. Von solchen Aufkäufen profitieren meistens vor allem die Aktionäre der übernommenen Firma. Die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone ließ die Kurse des Kabelnetzbetreibers zuerst deutlich steigen. Wer dennoch nicht verkaufte, profitierte von einem Gewinnabführungsvertrag, den Kabel Deutschland mit Vodafone schloss und der eine Garantiedividende für die freien Aktionäre vorsah.

Risiken und Chancen sind also aktuell beide noch höher als ohnehin schon. Deshalb sollten nur gut informierte und risikobereite Anleger*innen aktuell in junge Unternehmen investieren. Eine sorgfältige Risikostreuung ist entscheidend.

Ganz junge Unternehmen werden Aktionäre 2020 aber kaum finden. Fast alle für 2020 geplanten Neuemissionen wurden verschoben, und das oft auf unbestimmte Zeit. Daher haben wir in dem Beitrag auch viele Unternehmen aufgenommen, die schon ein paar Jahre am Markt sind.

Ebenfalls lesenswert: Mit Fintech Aktien in neue Finanztechnologien investieren

Welche Möglichkeiten gibt es für Kleinanleger, in Start-ups zu investieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Kleinanleger*innen, in junge Unternehmen zu investieren. Alle haben ihre Vor- und Nachteile.

P2P-Kredite

Die Vergabe von Krediten über P2P-Plattformen funktioniert ganz ähnlich wie bei Crowdinvesting-Plattformen. Allerdings erhalten Sie hier statt eines Anteils am Unternehmen einen festen Zins. Einige Anbieter haben sich stark auf Unternehmen ausgerichtet, andere wie auxmoney, smava oder Mintos vermitteln überwiegend Kredite an Privatkunden. Allerdings können Anleger*innen auch hier die Auswahl auf Unternehmen einschränken. Bei Mintos geht das beispielsweise, indem Sie sich nur Kredite aus den Kategorien Factoring, Geschäftskredite und Agrarkredite anzeigen lassen, auxmoney bietet ebenfalls eine Einschränkung auf Unternehmen.

Allerdings haben diese Plattformen gegenüber Eigenkapitalinvestitionen einen deutlichen Nachteil. Die möglichen Gewinne sind nämlich beschränkt. Dafür ist aber auch die Verlustgefahr geringer.

Aktien junger Unternehmen

Mehr Chancen – und auch Risiken – bieten die Aktien von jungen Unternehmen, die noch nicht in der Gewinnzone angekommen sind. Üblicherweise bestehen diese Firmen trotzdem schon einige Jahre, denn ein Börsengang ist meistens erst der zweite Schritt. Das Beispiel Apple zeigt, dass es durchaus sinnvoll sein kann, nicht sofort einzusteigen, sondern ein paar Jahre zu warten.

Biofrontera

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
604611
DE0006046113
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Biofrontera hat einen tiefen Sturz hinter sich. Die Aktie ist nun aber so preiswert, dass sich ein Einstieg wieder lohnen könnte.

Tiefer Absturz vor fast 15 Jahren

Ein Jahr nach dem Börsengang 2006 kostete eine Aktie zeitweise über 13 Euro, 2008 dann weniger als 1 Euro. Mitte 2022 kostet ein Papier immer noch weniger als ein Zehntel des Höchstkurses aus dem Jahr 2007. Die Unglücksjahre der Aktie könnten allerdings bald vorbei sein, denn der Kurssturz hat die Aktie günstiger gemacht.

Günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis

Wie chancenreich die Aktie ist, zeigt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 2021. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag das KGV bei 2,2, üblich sind Werte um 20. Zwar wird für 2022 wieder ein Verlust erwartet, doch dieser soll nur halb so hoch liegen wie der Gewinn 2021. Eine weitere Einschränkung sind die Hintergründe des Gewinns. Dass der Gewinn so hoch ausgefallen ist, hat auch buchhalterische Gründe. Dennoch wird für 2023 wieder ein Gewinn erwartet, der nur rund ein Drittel niedriger liegen soll als der des Jahres 2021. Daran gemessen ist die Aktie immer noch sehr günstig.

Abschied aus den USA scheint erfolgreich

Es gibt einen einfachen Grund dafür, warum die operativen Kosten im ersten Quartal 2022 nur noch halb so hoch lagen wie im Vorjahresquartal. Die Biofrontera USA Inc. wurde in die Unabhängigkeit entlassen. Dieser Schritt scheint sich auszuzahlen, vor allem die Vertriebskosten waren in den USA sehr hoch. Sie gingen durch die Ausgliederung der US-Tochter um zwei Drittel zurück. Auf der Einnahmenseite macht sich die Abspaltung weniger negativ bemerkbar. Die ehemalige Tochter kauft nach wie vor Produkte von der ehemaligen Muttergesellschaft für den Weitervertrieb, außerdem nimmt die Firma Lizenzgebühren ein. Im ersten Quartal 2022 lag der Umsatz mit der ehemaligen Tochter sogar um 25 Prozent höher als der Umsatzbeitrag im Vorjahresquartal, als das US-Geschäft noch von Biofrontera selbst geführt worden war.

Die Aktie in den Analysen

Zu Biofrontera haben wir nur eine Analyse gefunden. Sie empfiehlt die Aktie zum Kauf. Hintergrund: Biofrontera wurde 1997 in Leverkusen gegründet und ist seit 2006 an der Börse. Ein großer Schritt war die Gründung der US-Tochter 2015, die allerdings 2021 abgespalten wurde. Biofrontera könnte die Talsohle erreicht haben. Die Aktie ist in Relation zu den erwarteten Gewinnen sehr günstig. Erstellt: 27.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

Nano One Materials

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A14QDY
CA63010A1030
0,00
213
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Für die Aktie von Nano One Materials sollten Sie gute Nerven haben. Doch das Produkt des Unternehmens hat Zukunft, weitere Kursanstiege sind also möglich.

Batterietechnik ist Schlüsseltechnologie

Kein Autobauer wird mit schlechter Batterietechnologie auf dem Markt bestehen können. Die Stromspeicher entscheiden wesentlich über Erfolg oder Misserfolg eines Fahrzeugs. Deshalb sind gute Batterien auch so wertvoll. Nicht nur für die Automobilhersteller, auch in elektronischen Geräten sind Akkus ein wichtiger Qualitätsfaktor. Und bei der stationären Speicherung von Strom spielt zwar Speicherdichte eine geringere Rolle, allerdings sind niedrige Kosten wichtiger. Die von Nano One Materials hergestellten Kathoden sollen sowohl die Lebensdauer als auch die Speicherkapazität erhöhen – und damit auch die Kosten senken. Ist das Unternehmen erfolgreich, sind starke Kurssprünge wahrscheinlich.

Bisher keine Gewinne

Wie viele junge Unternehmen macht auch Nano One Materials bisher keine Gewinne. Die Verluste lagen im ersten Quartal 2022 auch nur wenig unter denen des Vorjahresquartals. Allerdings hat Nano One Materials kaum Schulden; die Eigenkapitalquote betrug 2021 rund 97 Prozent. Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass die Firma mittelfristig neues Kapital benötigen könnte. Die Ausgabe neuer Aktien würde die Anteile der bisherigen Eigentümer*innen verwässern.

Wette auf die Zukunft

Ein Investment in Nano One Materials ist daher riskant, aber auch chancenreich. Bei der Produktion der entwickelten Kathoden soll ein Drittel weniger CO2 entstehen und 60 Prozent weniger Wasser verbraucht werden. Außerdem soll die Herstellung weniger komplex sein, was nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Anfälligkeit für Störungen in den Lieferketten vermindern würde. Verträge mit bekannten Partnern wie dem Chemiekonzern BASF oder dem Rohstoffriesen Rio Tinto zeigen, dass viel Vertrauen in die Technologie gesetzt wird. Geld will Nano One Materials nicht durch die Produktion seiner Kathoden verdienen, sondern durch die Lizenzierung der Technologie.

Die Aktie in den Analysen

Wir haben lediglich eine Analyse gefunden – und diese setzt die Aktie auf „kaufen“. Hintergrund: Nano One Materials wurde 2011 gegründet und beschäftigt aktuell rund 60 Mitarbeiter*innen. Die Forschung wird unter anderem durch den kanadischen Staat gefördert. Die Aktie von Nano One Materials könnte deutlich steigen, wenn die angestrebten Durchbrüche bei der Technologie tatsächlich erreicht werden. Doch die Risiken sind ebenfalls hoch. Erstellt: 27.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

TeamViewer SE

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A2YN90
DE000A2YN900
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TeamViewer ist auf einem guten Weg, Bekanntheit in Umsätze zu verwandeln. Risiken drohen durch andere Anwendungen, die ähnliche Funktionalitäten bieten.

Fernwartung bleibt ein wichtiges Thema

Der Zugriff auf den Computer aus der Ferne bleibt ein wichtiges Thema. Angesichts der heraufziehenden wirtschaftlichen Herausforderungen könnte es sogar noch wichtiger werden, denn hier lassen sich sehr einfach Kosten sparen. Bei kleineren Problemen kann die Fahrzeiten oft mehr Zeit beanspruchen als die eigentliche Arbeitszeit. Immer weniger Menschen besuchen noch eine Bankfiliale, wenn sie Geld anlegen wollen. Auch Einkäufe werden zunehmend online abgewickelt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch IT-Probleme in Zukunft immer öfter aus der Ferne gelöst werden.

Gewinne sollen steigen

Nach einem ungewöhnlich hohen Gewinn im Jahr 2020 fiel der Überschuss im Jahr 2021 nur knapp halb so hoch aus; er lag bei 0,25 Euro statt 0,52 Euro. Zwar soll dieser Wert erst 2022 wieder übertroffen werden, doch der Kursrückgang zwischen Mitte 2020 und Ende 2021 hat das Kurs-Gewinn-Verhältnis fallen lassen. Der Kurs lag Mitte 2022 beim 25-fachen des für 2022 geplanten Gewinns. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis in dieser Größenordnung ist für eine IT-Aktie nicht zu hoch.

Wie realistisch sind die Ziele

Viele Unternehmen werden ihre Ziele für 2023 womöglich überdenken müssen, sollte sich die wirtschaftliche Lage tatsächlich weiter eintrüben. Bei TeamViewer könnte das anders ausfallen, den für die Anschaffung der Software sind keine großen Investitionen notwendig und es kann schnell Geld eingespart werden. TeamViewer will weiter wachsen. In Zukunft sollen auch Industrieanlagen öfter aus der Ferne gewartet werden. Auch Augmented Reality (erweiterte Realität) soll ein wichtiges Thema werden.

Die Aktie in den Analysen

Insgesamt haben 14 Banken und Analysehäuser die Aktie von TeamViewer bewertet. Davon sieht mit sieben die Hälfte das Wertpapier neutral, sechs sind positiv gestimmt und eine Bewertung kommt zu einem negativen Ergebnis. Hintergrund: Die TeamViewer-Software wurde von der damaligen Rossmanith GmbH zunächst für den Eigenbedarf entwickelt. Der Börsengang 2019 war der größte eines Technologieunternehmens seit dem Jahr 2000. Die Aktie könnte nun wieder attraktiv sein, zumal das Geschäftsfeld auch in Zukunft wichtig bleiben dürfte. Erstellt: 27.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

Beteiligungsgesellschaften

Die Investition in Aktien von Unternehmen, die noch in der Verlustzone sind, ist riskant. Niemand kann vorhersagen, ob eine Aktie das nächste Apple oder das nächste Kabel New Media ist. Auch ein schlüssiges Geschäftskonzept ist keine Garantie, wie das Beispiel Kabel New Media zeigt. Eine gute Alternative sind Beteiligungsgesellschaften, die in mehrere Technologiefirmen investieren. Der Erfolg eines Unternehmens gleicht dann meistens den Misserfolg eines anderen wieder aus.

German Startups Group

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A1MMEV
DE000A1MMEV4
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Es ist positiv und negativ, dass das Unternehmen seine Ausrichtung in den vergangenen Jahren deutlich verändert hat. Einerseits zeigt die Neuausrichtung, dass das Management gewillt ist, bisherige Vorgehensweisen zu hinterfragen, nachdem diese in der Vergangenheit wenig erfolgreich waren. Andererseits sind die Schwierigkeiten bei der vorherigen Ausrichtung kein gutes Zeichen. Schon vor Beginn der Pandemie hatte sich der Kurs der Aktie mehr als halbiert.

Neues Geschäftsmodell hat Vorteile

Dass das Unternehmen nun vor allem als Dienstleister und Vorgesellschaft auftritt, hat einige Vorteile. Auch in schlechten Börsenzeiten und bei mangelndem Erfolg der Anlagen kann so Geld verdient werden, allerdings nur so lange, wie die Auftraggeber sich nicht abwenden. Außerdem sind sehr hohe Renditen kaum noch möglich. Ganz hat das Unternehmen sich vom alten Geschäft als Beteiligungsunternehmen allerdings nicht verabschiedet. Die German Startups Group besteht weiter als Tochtergesellschaft der SGT German Private Equity. Sie enthält nach wie vor Beteiligungen an zahlreichen jungen Unternehmen.

Die Daten

Nach drei Jahren mit negativem Cashflow erzielte das Unternehmen 2021 erstmals wieder einen Einzahlungsüberschuss. Auch einen Gewinn gab es nach einem Verlust im Vorjahr. Eine Dividende ist dagegen nach wie vor nicht geplant. In Relation zum geplanten Gewinn für das laufende Geschäftsjahr ist die Aktie vergleichsweise günstig. Ob sich die Erwartungen aber wirklich erfüllen, ist noch unklar.

Die Analysen

Die einzige uns vorliegende Analyse empfiehlt die Aktie zum Kauf. Hintergrund: Unter dem Namen German Startups Group war die Firma als Beteiligungsgesellschaft gestartet. Oft wurde sie mit Rocket Internet verglichen. Anfang 2021 Ende 2020 änderte das Unternehmen allerdings seine Ausrichtung. Es tritt seitdem vor allem als Dienstleister für andere Investmentgesellschaften und Vermögensverwalter auf. Dazu kooperiert es mit SGT Capital, einer Investmentgesellschaft von den Cayman Islands. Die Aktie erscheint billig. Interessierte sollten aber wissen, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren nur mäßig erfolgreich war. Erstellt: 27.06.2022 | Autor: Tilman Weigel
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MBB SE

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0ETBQ
DE000A0ETBQ4
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Die Geschäftsidee der MBB SE ist ebenso einfach wie überzeugend. Das Unternehmen kauft mittelständische Industrieunternehmen, deren Nachfolge unklar ist oder die aus eigener Kraft nicht mehr wachsen können. Mit diesem Konzept hat die Firma in den vergangenen Jahren hohe Renditen erzielt. Mitte 2022 lag der Kurs fast 13-mal so hoch wie zehn Jahre zuvor: ein echter Tenbagger also.

Rückkehr in die Gewinnzone geplant

Die Jahre 2020 und 2021 trafen MBB härter als viele andere Unternehmen. Im Jahr 2020 lag der Gewinn rund 50 Prozent unter dem Vorjahreswert und 2021 schloss die Firma mit einem Verlust ab. 2022 sollen wieder Gewinne gemacht werden, doch die Rückkehr zu ähnlich hohen Gewinnen wie 2019 wird wohl frühestens 2024 kommen. Mit diesen Aussichten ist die Aktie vergleichsweise teuer. Immerhin ist eine attraktive Dividende geplant, die Dividendenrendite lag 2021 bei 1,4 Prozent. 2022 soll die Ausschüttung um rund ein Drittel steigen.

Wirtschaftliche Risiken lasten auf dem Unternehmen

Sollte es allerdings zu einer Wirtschaftskrise kommen, könnte MBB darunter stark leiden. Wenn Firmen weniger investieren, bedeutet das auch weniger Umsatz beim Automatisierungs-Spezialisten Aumann, an dem MBB 40 Prozent hält. Auch der Spezialchemie-Anbieter OBO könnte dann weniger verkaufen.

Zukunftsmärkte

Allerdings ist MBB in zahlreichen Zukunftsmärkten aktiv. Die Beteiligung DTS ist im Geschäft mit der Cyber-Sicherheit aktiv und Delignit bei den nachwachsenden Rohstoffen. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen oft ein gutes Gespür und mehrere richtige Investitionen getätigt.

Die Aktie in den Analysen

Von drei Analysen setzen zwei die Aktie auf „kaufen“, eine auf „halten“. Hintergrund: Den Namen MBB verbinden viele Menschen immer noch mit Flugzeugen und Hubschraubern. Die ehemalige Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH ist heute allerdings Teil der Airbus Gruppe. Ihren Namen erhielt sie durch die Übernahme einer MBB Tochter, der MBB Gelma Industrieelektronik GmbH. Der Name der Tochtergesellschaft wurde dann auf die Mutter übertragen, die bis dahin Nesemeier & Freimuth GmbH hieß. Gegründet wurde diese bereits 1995 als Beteiligungsgesellschaft. MBB hat in der Vergangenheit ein gutes Gespür bei seinen Übernahmen bewiesen. Allerdings könnte eine wirtschaftliche Eintrübung die Firma überproportional stark treffen und die Aktie ist teuer. Erstellt: 27.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

Direktinvestition über Crowdinvesting

Eine relative neue Möglichkeit, in Startups zu investieren, ist Crowdinvesting. Dabei stellen sich junge Unternehmen auf spezialisierten Plattformen vor und können so Kleinanleger vom Geschäftskonzept überzeugen. Einige Anbieter sind auf bestimmte Themen oder Branchen spezialisiert, die Frankfurter Plattform aescuvest etwa auf Gesundheit. Andere wie Seedmatch stehen allen Unternehmen offen.

Nicht alle Plattformen bieten übrigens die Finanzierung von Start-ups an, Moneywell wirbt damit, vor allem „Grown-up-Investments“ zu vermitteln, also Gelder für bestehende Mittelständler. Auf der Seite des Unternehmens werden verschiedene Projekte vorgestellt, beispielsweise ein CoronaScreen, eine Diagnostiklösung für den Heimgebrauch, für die 2,7 Millionen Euro eingesammelt werden sollen.

Screenshot Moneywell

Geldanleger können einzelne Projekte vergleichen und gezielt investieren.

Je Projekt müssen üblicherweise mindestens 100,- Euro investiert werden, außerdem gibt es einen Maximalbetrag von meistens 25.000,- Euro. Statt einer Gewinnbeteiligung erhalten Geldgeber üblicherweise einen Zins. Beim Vergleich müssen Geldanleger beachten, dass der Rhythmus der Zinszahlung sich unterscheidet. So wird bei einigen Projekten der Ertrag erst am Ende der Laufzeit ausgeschüttet.

Andere Plattformen funktionieren meist ähnlich. Auch dort liegt die Mindesteinzahlung oft bei 100,- Euro, teilweise auch bei 250,- Euro. Lediglich der auf grüne Energien spezialisierte Anbieter bettervest verlangt sogar nur 50,- Euro. Der Anleger erwirbt allerdings bei praktisch allen Plattformen kein Mitbestimmungsrecht.

Wie das Investment rechtlich genau geregelt ist, unterscheidet sich je nach Plattform. Je nach Anbieter können bei Interessenkonflikten eher die Start-ups oder die Anleger im Vorteil sein. Fast allen ist jedoch gemeinsam, dass sie keine Erlaubnis der deutschen Finanzaufsicht BaFin vorweisen können. Das bedeutet weniger Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden und auch bei Klagen sind die Erfolgschancen oft geringer. Denn durch die BaFin regulierte Unternehmen müssen eine Reihe von Auflagen erfüllen. Verstoßen sie dagegen, sind die Chancen bei einem Prozess meistens gut.

Eine BaFin-Regulierung ist aber erst notwendig, wenn stille Beteiligungen von über 100.000 Euro vermittelt werden, da dann ein Wertpapierprospekt veröffentlicht werden muss. Teilweise umgehen die Plattformen dies durch eine Deckelung des Höchstbetrags, teilweise durch die Art der Anlage. Ein Nachrangdarlehen ist von solchen Regelungen beispielsweise nicht betroffen. Allerdings lassen sich auch Schadensersatzforderung so nur schwer durchsetzen.

Viele Crowdinvesting-Plattformen sind spezialisiert, beispielsweise auf erneuerbare Energien oder das Thema Gesundheit. Nicht alle Plattformen bieten übrigens ein Investment in junge Unternehmen. Einige haben sich auch auf Mittelständler oder Immobilienprojekte spezialisiert.

Crowdinvesting Consorsbank Screenshot

In Kooperation mit Seedmatch bietet die Consorsbank auch Crowdinvesting an.

Wer sowohl in Aktien als auch über Crowdinvesting investieren will, wird vielleicht bei der Consorsbank fündig. Sie bietet in Kooperation mit dem Unternehmen Seedmatch die Investition in junge Unternehmen in Form von partiarischen Nachrangdarlehens an. Der Gewinn ergibt sich aus einer geringen Basisverzinsung, die am Ende der Laufzeit (mindestens fünf Jahre) ausgezahlt wird, sowie einer Gewinnbeteiligung. Im Fall eines Unternehmensverkaufs profitieren Kunden sogar in Höhe ihrer Kapitalbeteiligung.

Fonds und ETFs mit Start-up-Aktien

Das Angebot an Fonds mit Aktien junger Unternehmen ist übersichtlich. ETFs zu diesem Thema sind so gut wie gar keine zu finden, am ehesten kommen Indexfonds dem nahe, die Aktienindizes mit mittelständischen Firmen („Small Caps“) nachbilden. Allerdings müssen solche Unternehmen nicht zwangsläufig junge Firmen sein. Der deutsche SDAX enthält beispielsweise die 1914 gegründete Wacker Chemie AG und die 1923 ins Leben gerufene BayWa.

Aktiv verwaltete Fonds sind oft etwas teurer, weil die jährlichen Gebühren höher ausfallen. Bei vielen Brokern und Banken zahlen Kunden außerdem einen teuren Ausgabeaufschlag. Letzterer lässt sich aber durch die Wahl des richtigen Brokers umgehen. So verlangt Smartbroker statt eines prozentualen Aufschlags von üblicherweise 5,0 Prozent eine pauschale Gebühr in Höhe von 4,- Euro (Stand: 04/2020), was praktisch immer die deutlich günstiger Variante ist.

L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF

WKNISINTERAUMA/TTD
A2H9XR
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Der L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF enthält, wie der Name schon sagt, Pharma-Aktien. Darin versammelt sind aber weniger die großen Hersteller wie die Bayer AG oder Merck, sondern vor allem junge Biotech-Firmen. Während der Dow Jones Industrial Average im April 2020 wegen der Coronakrise rund zehn Prozent niedriger lag als ein Jahr zuvor, war der ETF fast 4 Prozent im Plus – obwohl auch er von einer Kurskorrektur nicht verschont geblieben war.

Die Gesamtkostenquote ist mit 0,49 zwar etwas höher als bei einem DAX-ETF, aber immer noch günstig. Vor allem, da der Fonds den zugrunde liegenden Index Solactive Pharma Breakthrough Value Index Net Total Return physisch repliziert, also die abgebildeten Aktien wirklich besitzt. Dividenden werden bei diesem Fonds gleich wieder reinvestiert, was den meisten Anlegern lieber sein dürfte als eine Ausschüttung.

NameL&G Pharma Breakthrough UCITS ETF
WKNA2H9XR
ISINIE00BF0H7608
LagerlandIrland
Gesamtkostenquote (TER)0,50
ReplikationPhysisch
ErtragsverwendungThesaurierend

Allerdings konzentriert sich das Vermögen des Fonds stark in den USA, mehr als 50 Prozent der gehaltenen Aktien gehören zu US-Unternehmen. Das steht der Idee einer möglichst breiten Streuung entgegen. Außerdem ist durch die gute Entwicklung der mögliche Nachholeffekt geringer.

Bewertung:

  • Fonds investiert vor allem in Biotech-Firmen
  • Starker Fokus auf USA
  • Gute Entwicklung in der Coronakrise

Abaris Technology Opportunities A EUR

WKN: HAFX8PWKN kopiert / ISIN: LU1683490509ISIN kopiert

Mehr als 20 Prozent lag der Fonds im April 2020 gegenüber dem Vorjahr im Plus. Zweifellos hat er aber auch von dem Fokus auf IT-Unternehmen und Medizintechnik profitiert. Nachdem der Fonds als Folge der Coronakrise zunächst an Wert verloren hatte, konnte er bis Mitte April seine Verluste nahezu ausgleichen.

Doch schon vorher hatte sich der Fonds der Privatbank Hauck & Aufhäuser gut entwickelt und seit seinem Start im November 2017 bis zum Februar 2020 rund 40 Prozent zugelegt. Rund 37 Prozent des Kapitals sind in Software-Unternehmen investiert, weitere 11 Prozent in Firmen aus dem Bereich Medizintechnik und rund 8 Prozent in Einzelhändler, worunter hier aber vor allem Online-Händler zu verstehen sind (Stand: 04/2020).

Außer der guten Wertentwicklung spricht auch die vergleichsweise geringe Volatilität für den Fonds, die Kursschwankungen waren geringer als bei vielen vergleichbaren Angeboten.

NameAbaris Technology Opportunities A EUR
WKNHAFX8P
ISINLU1683490509
LagerlandLuxemburg
Gesamtkostenquote (TER)2,22 %
Ausgabeaufschlag (maximal)2,00 %
ErtragsverwendungThesaurierend

Auch hier werden allerdings rund 50 Prozent des Kapitals in den USA investiert. Im Bereich Hochtechnologie ist das Land eben weiterhin führend. Deutsche Firmen kommen hier wie beim L&G Pharma Breakthrough übrigens so gut wie nicht vor.

Problematischer sind allerdings die vergleichsweise hohen Kosten von 2,22 Prozent pro Jahr plus ein Erfolgshonorar in Höhe von 10,0 Prozent des Wertzuwachses. Das ist für einen aktiv verwalteten Fonds zwar nicht viel, aber eben deutlich mehr als bei einem Index-ETF. Hinzu kommt ein Ausgabeaufschlag in Höhe von 2,0 Prozent, der allerdings umgangen werden kann. Neben dem bereits erwähnten Unternehmen Smartbroker, das generell keinen Ausgabeaufschlag berechnet, bieten die onvista bank sowie der finanzen.net Broker den Fonds ebenfalls kostenlos an.

Bewertung:

  • Schwerpunkt IT und Medizintechnik
  • Investiert in Zukunftstechnologien
  • Allerdings vergleichsweise hohe Kosten

SWOT-Analyse für Start-up-Aktien

Die Beispiele Google, Amazon und Apple kommen einem in den Sinn, wenn man über junge Unternehmen spricht. Wer kurz nach dem Börsengang Google-Aktien gekauft hat, hat allein in den ersten zehn Jahren 1.300 Prozent Gewinn gemacht. Noch sagenhafter sind die Gewinne mit Apple-Aktien. 2015 rechnete die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus, dass die Aktie in den 30 Jahre von 1985 bis 2015 im Schnitt jedes Jahr fast 20 Prozent Gewinn gemacht hatte.

Allerdings brauchten die Aktionäre dort einen langen Atem, denn vom Börsengang 1980 bis 1985 hatten sie zunächst gar keine Kursgewinne erzielt. Wirklich bergauf ging es ab 2003, am 22. April 2003 war die Aktie (unter Berücksichtigung von Aktiensplits) gerade mal 0,86 Euro wert, am 17. Februar 2020 erreichte Sie mit 300,35 Euro ihren bisherigen Höchststand (Stand: 04/2020).

Nicht vergessen darf man allerdings auch die vielen Start-ups, die gescheitert sind, wie die Kabel New Media AG. Deren Aktie kostetet Anfang 2000 mehr als 80 Euro, doch schon 2001 war die Firma insolvent. Welche Stärken und Schwächen haben junge Unternehmen? Und welche Risiken stehen den Chancen gegenüber? Das haben wir analysiert.

Stärken: Starten ohne Altlasten

Junge Unternehmen starten meist ohne die Fesseln, die traditionellen Unternehmen oft ihre Kreativität rauben. Ohne die Bürokratie, ohne eingefahrene Routinen und dafür mit oft hoch motivierten Mitarbeitern. Wer sich selbständig macht, ist bereit hart zu arbeiten und geht mit guten Ideen an den Start.

Das gilt oft nicht nur für die Gründer, sondern auch für die Mitarbeiter. Zumal sie oft einen Teil ihres Einkommens in Unternehmensanteilen bekommen. Das motiviert zusätzlich. Denn Start-ups sind klein, während bei einem Großunternehmen der einzelne Angestellte kaum Einfluss auf das Gesamtergebnis hat, weiß bei einem Start-up jeder und jede, dass die eigene Leistung über den Erfolg mitentscheidet.

Schwächen: Meist noch in der Verlustzone

Allerdings fehlt es oft auch an vielen Dingen, allen voran an Kapital und Geschäftsverbindungen. Auch mangelnde Erfahrung in Geschäftsangelegenheiten kann ein Problem sein, vor allem wenn Gründer kein betriebswirtschaftliches Vorwissen mitbringen. Auch an der Bekanntheit fehlt es jungen Unternehmen, oft müssen sie zunächst viel Geld in Werbung investieren.

Lukrativ sind vor allem Produkte, die nicht von jedem angeboten werden können. Um ein Beispiel zu geben: Generika, also Arzneimittel, deren Patentschutz abgelaufen ist, können relativ einfach hergestellt werden, sind deshalb aber auch entsprechend billig. Selbst ein patentgeschütztes Medikament auf den Markt zu bringen, erfordert aber zunächst hohe Investitionen. Viele Firmen machen deshalb über viele Jahre Verluste.

Chancen: Hohe Renditen sind möglich

Für die Anfangsverluste werden Anteilseigner aber unter Umständen reich belohnt. Ist das Produkt erfolgreich, sind sehr hohe Gewinne möglich. Etablierte Unternehmen wie Amazon, Alphabet (Google) und Microsoft werden sicher über viele Jahre noch hohe Gewinne machen, wenn die Regulierungsbehörden nicht die Zügel anziehen sollten. Diese Aktien sind aber schon sehr teuer. Und Wachstumsraten wie in den Gründerjahren sind auch bei diesen Firmen nicht mehr möglich, wer bereits 90 Prozent Marktanteil besitzt, kann seinen Anteil nicht mehr verdoppeln.

Das ist bei jungen Unternehmen anders. Hier können Investoren mit vergleichsweise wenig Geld einen relevanten Anteil bekommen und oft sind hohe Wachstumsraten möglich. Bei Investitionen über eine P2P-Plattform ist die Rendite zwar begrenzt, aber auch hier sind die Erträge höher als beim Kauf einer Anleihe eines Großunternehmens.

Schwächen: viele Risiken

Es gibt aber auch viele Risiken. Manchmal stellt sich der Erfolg schnell ein, manchmal kann es viele Jahre dauern und teilweise kommt er nie. Die Aktionäre von Fermentalg (WKN: A1103M,  ISIN: FR0011271600) z.B. warten seit dem Börsengang im April 2014 darauf, dass sich das Engagement auszahlt. Die Idee, Algen zur CO2-Abscheidung und Wasseraufbereitung, zur Herstellung von Ölen und blauer Lebensmittelfarbe sowie zur Proteingewinnung zu nutzen, ist überzeugend. Trotzdem ist der Kurs seit dem Börsenstart von 9,00 Euro auf zeitweise unter 1,00 Euro gefallen.

Investoren in junge Unternehmen sind gleich mit mehreren Risiken konfrontiert.

Nicht tragfähige Geschäftsidee

Auch wenn eine Idee sich zunächst gut anhört, kann sie sich doch als nicht tragfähig herausstellen. Niemand weiß genau, wie viele Menschen wirklich bereit sind, sehr viel Geld auszugeben, um einen Flug ins All zu unternehmen, wie er von Virgin Galactic (WKN: A2PTTF, ISIN: US92766K1060) bald angeboten werden soll. Auch die Nachfrage nach anderen neuen Produkten ist extrem schwer zu prognostizieren. Wer hätte beispielsweise vor 20 Jahren gedacht, dass eine Modelleisenbahnanlage einmal eine der wichtigsten touristischen Attraktionen der Stadt Hamburg werden würde? Oder dass Computer, die nur aus einem Bildschirm bestehen und keine Tastatur haben, so erfolgreich sein würden?

Der Umstand, dass man sich ein Produkt selbst kaufen würde, ist zwar ein Indiz, aber kein Beweis dafür, dass es andere auch tun würden. Vor allem, weil am Anfang der Entwicklung oft noch gar nicht feststeht, wie viel ein Produkt kosten und wie überzeugend es sein wird.

Technische Probleme

Viele lukrative Start-ups (aber nicht alle) sind in technischen Bereichen aktiv. Die ersten Jahre sind sie oft vor allem mit der Entwicklung einer Technologie beschäftigt. Hier warten viele Risiken. Im schlimmsten Fall stellt sich nach Jahren der Forschung heraus: Die geplante Idee ist nicht umsetzbar – oder zumindest nicht zu marktfähigen Kosten.

Nicht immer wird es gleich so schlimm, aber Probleme treten fast immer auf. Die Entwicklung dauert länger und wird teurer, das Produkt ist nicht so hochwertig wie erhofft oder teurer als geplant, sodass der Absatz lahmt.

Mangelnde Liquidität

Eine Durststrecke, beispielsweise aufgrund höherer Entwicklungskosten, ist vor allem bei Firmen mit geringem Eigenkapital ein Problem. Und das ist nicht selten der Fall. Leider ist es für Privatanleger nur schwer nachvollziehbar wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Liquiditätsengpasses ist. Die Bilanz gibt zwar Auskunft über den aktuellen Eigenkapitalanteil, aber meist nicht darüber, wie leicht sich eine Firma weiteres Geld beschaffen könnte.

Aber nicht nur die Entwicklung ist teuer, auch für Marketing muss zunächst oft viel Geld ausgegeben werden.

Unerfahrenes Management

Verschärft wird das oft dadurch, dass das Management noch unerfahren ist. Kabel New Media setzte auf das richtige Pferd, nämlich die Online-Werbung. Dabei war das Unternehmen auch relativ erfolgreich, zu den Kunden gehörten BMW und die Dresdner Bank. Nach der Insolvenz wurden die Unternehmensteile deshalb von anderen Werbeagenturen gekauft und diese waren dort erfolgreich. Aber die Aktionäre machten hohe Verluste, denn das Unternehmen gab zu viel Geld aus und nahm zu wenig ein.

Gravierend sind oft auch die fehlenden Kontakte beim Verkauf. Dass der Computerhersteller Nixdorf trotz veralteter Technik noch lange überlebte, verdankte er vor allem seinem Verkaufsteam. Umgekehrt bedeutet das für Start-ups: Ihnen fehlen diese Kontakte und sie müssen oft miterleben, wie gerade Großkunden anderen Firmen den Vorzug geben, weil sie mit diesen schon lange zusammenarbeiten und wissen, was sie dort bekommen.

Verwässerung

Aber auch wenn die Firma erfolgreich ist, kann das Engagement finanziell wenig erfolgreich sein. Beispielsweise, weil zur Finanzierung von Investitionen immer mehr Aktionäre mit an Bord genommen wurden. Manchmal geben junge Unternehmen auch Wandelanleihen aus. Das sind festverzinsliche Wertpapiere, die in Aktien umgewandelt werden können. Kommt es zu einer Umwandlung, steigt die Zahl der Aktionäre und der eigene Anteil sinkt.

So kann es passieren, dass in Unternehmen am Ende Millionen oder gar Milliarden Wert ist, der eigene Anteil aber so gering, dass man kaum oder keinen Gewinn gemacht hat.

Das sollte man zum Thema Investieren in Start-ups wissen

Warum gibt es so wenige erfolgreiche deutsche Start-ups?

Beide von uns aufgeführten Fonds führen in ihrer Länderübersicht Deutschland nur unter „Sonstige“ auf. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, ein erfolgreiches deutsches Start-up zu finden. Die Samwer-Brüder, die zu den bekanntesten deutschen Gründern im IT-Bereich gehören, haben ihr Geld vor allem mit dem Kopieren ausländischer Geschäftsmodelle gemacht und weniger mit innovativen eigenen Ideen. Und eine der wenigen „Erfolgsgeschichten“ der vergangen Jahre, das Unternehmen Wirecard, das bis in den DAX aufstieg, musste im Juni 2020 unter dem Verdacht massiver Bilanzfälschungen Insolvenz anmelden.

Die Gründe für die geringe Zahl von Gründern in Deutschland sind umstritten, häufig genannt werden aber

  • Agglomerationseffekte,
  • sprachliche Barrieren,
  • zu hohe Risikoaversion und deshalb zu wenige Gründer,
  • zu geringer Anteil an Risikokapital.

Agglomerationseffekte bezeichnen die Neigung von Unternehmen, sich dort anzusiedeln, wo bereits andere Firmen der gleiche Branche residieren. Denn obwohl die IT-Branche gerne von digitaler Vernetzung spricht, legt sie in der Praxis Wert auf ganz altmodische regionale Nähe. Firmen aus der ganzen Welt verlegen ihre Firmensitze deshalb in die Region San Francisco.

Das wird auch dadurch begünstigt, dass praktisch alle gut ausgebildeten Menschen Englisch sprechen. Auch andere Regionen der USA sowie Großbritannien (insbesondere London) profitieren von dem Status des Englischen als Weltsprache.

Allerdings erklärt das noch nicht, warum auch Länder wie die Niederlande oder die Schweiz in den Fonds stärker repräsentiert sind (der hohe Anteil der Kaimaninseln ist dagegen nur auf deren Funktion aus Steueroase zurückzuführen). Hier kommen die beiden letztgenannten Punkte ins Spiel. Im Prinzip laufen beide auf eine geringere Risikobereitschaft der Deutschen hinaus. Sie führt dazu, dass weniger Menschen bereit sind, das Risiko einer Gründung in Kauf zu nehmen – oder vorsichtiger sind und weniger Kapital investieren und deshalb langsamer wachsen. Außerdem bedeutet weniger Risikobereitschaft auch weniger Risikokapital. Tatsächlich ist auch die Aktienquote in Deutschland unterdurchschnittlich.

Ein empirischer Beweis all dieser Thesen ist schwierig, in jedem Fall sollten Investoren ihren Blick nicht nur auf Deutschland richten, sondern auch auf ausländische Unternehmen.

Woran erkenne ich, ob ein Start-up erfolgreich sein wird?

Jeder Investor hat seine eigene Theorie, nach der er seine Unternehmen auswählt. Oft stehen persönliche Einschätzungen der Gründer im Vordergrund. Dass die Hamburger Sparkasse die oben bereits erwähnte Modelleisenbahn finanzierte, begründete der Berater mit dem Vertrauen in die Gründer, die er bereits durch eine von ihnen betriebene Diskothek kannte.

Auch „harte“ Daten wie die Eigenkapitalausstattung sind wichtig. Und zu guter Letzt sollte man sich auch hier an Warren Buffetts Rat halten und überlegen, ob man das Geschäft versteht. Dazu gehört nicht zuletzt die Frage, wer das Produkt kaufen soll und welchen Mehrwert es bringen soll.

Im Endeffekt gehört aber immer auch eine Portion Glück dazu – oder man streut sein Geld, indem man einen der von uns vorgestellten Fonds oder Aktien einer der Beteiligungsgesellschaften kauft.

Welche der oben vorgestellten Arten zu investieren ist die beste?

Auf welche Art und Weise man in ein Unternehmen investieren will, ist auch von der Risikoneigung abhängig. Eine Kreditvergabe bedeutet das geringste Risiko, aber auch geringere Chancen. Ganz anders das Crowdfunding: Es ist die chancen- und risikoreichste Art zu investieren. Denn hier wird meist Geld in sehr junge Unternehmen gesteckt. Das bedeutet hohe Chancen, aber auch sehr hohe Risiken.

Geht ein Unternehmen an die Börse, ist es bereits meist einige Jahre alt. Die erste Phase des Gründungsprozesses ist dann schon abgeschlossen. Das bedeutet etwas geringere (aber immer noch hohe) Risiken. Eine für alle ideale Investitionsmöglichkeit gibt es nicht, allerdings ist für die meisten Privatanleger der Kauf eines Fonds oder von Aktien einer Beteiligungsgesellschaft die beste Variante, weil hier das Risiko breiter gestreut wird.

Alternativen zu Start-up Aktien

Investieren in Wachstumsmärkte

Es müssen aber nicht unbedingt Start-up Aktien sein. Wer gerne in die Zukunft der Welt investieren will, kann das auch auf andere Art und Weise tun. Beispielsweise mit der Investition in Zukunftsbereiche wie Wasserstoffaktien, Feststoffbatterien, Lithium oder in nachhaltige Unternehmen.

Aber auch eine Investition in Zukunftsmärkte kann sinnvoll sein. Entweder durch einen ETF mit Schwellenlandaktien oder Länder-ETFs ausgewählter Märkte wie China oder der Türkei.

CFDs kaufen

Investitionen in Start-ups sind nicht nur oft lohnend, sondern auch volkswirtschaftlich wichtig. Ohne mutige Geldgeber könnten keine neuen Unternehmen entstehen. Wer aber ein Vermögen von 10.000,- Euro anlegen möchte oder über weniger verfügt, der sollte sich gut überlegen, ob es nicht zu riskant ist, davon 1.000,- Euro in ein junges Unternehmen zu investieren. Das gilt umso mehr, wenn die Firma noch Verluste macht, auch wenn die Geschäftsidee vielversprechend ist.

Selbst gute Ideen können scheitern, vielleicht weil das Management falsche Entscheidungen getroffen hat, weil der erwartete Durchbruch in der Forschung ausbleibt, weil die Zeit noch nicht reif für eine Idee ist oder aus Pech.

Fermentalg Screenshot

Auch eine vielversprechende Idee garantiert keine kurzfristigen Gewinne. Fermentalg nutzt Algen, um Luft zu reinigen oder Stoffe für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie herzustellen. Trotzdem fiel der Aktienkurs in den sechs Jahren nach dem Börsengang zunächst um mehr als 90 Prozent. Seitdem ist er zwar deutlich angestiegen, aber ob sich die Investition lohnt, bleibt abzuwarten. Deshalb ist es für Kleinanleger oft besser, das Risiko breit zu streuen (Quelle: fermentalg.com).

Gerade für Kleinanleger kann die Investition in eine Beteiligungsgesellschaft die bessere Wahl sein als der Kauf von Aktien oder die Geldvergabe über eine Crowdinvesting-Plattform. Noch einfacher ist es, sein Geld von einem Robo Advisor wie quirion oder Oskar verwalten zu lassen. Dort warten zwar keine sensationellen Renditen, allerdings werden die meisten Anleger eine Frist von zehn Jahren im Plus sein.

Wem das zu langweilig ist, der sollte, statt zu hohe Risiken einzugehen, lieber eine eigene Trading-Position eröffnen. Denkbar ist es beispielsweise, 5.000,- Euro in einen weltweit aufgestellten ETF zu investieren und 200,- Euro zum Traden in ein CFD-Konto einzuzahlen.

Die Abkürzung CFD steht für Contract for Difference, also Differenzkontrakt. Die Wertentwicklung dieser Derivate orientiert sich an der eines Basiswertes (also an der Differenz zwischen zwei Kursen). Ein solcher Basiswert kann neben einer Aktie auch ein Rohstoff, ein Währungspaar, eine Kryptowährung oder ein Index sein.

Damit ist nicht nur das Investieren sauber vom Spekulieren getrennt, CFDs haben gegenüber der direkten Investition in Aktien noch weitere Vorteile:

  • Kauf und Verkauf sind sehr günstig.
  • Käufe und Verkäufe werden sehr schnell abgewickelt.
  • Anleger können auf fallende Kurse wetten.
  • Es wird mit einem Hebel gehandelt.

Üblicherweise fällt bei Käufen und Verkäufen keine Ordergebühr an. Allerdings liegen die Kurse, zu denen der Trader ein Wertpapier vom Broker kauft, immer etwas höher als jene, zu denen er zum gleichen Zeitpunkt verkaufen könnte. Aus dieser Differenz finanzieren sich die Broker. Einen solchen Spread gibt es aber auch an den Börsen.

eToro Screenshot

Auch wenn Tesla kein Start-up mehr ist, kommt es doch dem Ideal noch recht nahe (Quelle: eToro.com).

Üblicherweise muss nur ein Teil des Wertes einer Position mit Geld hinterlegt werden. Wer beispielsweise Tesla-Aktien im Wert von 1.000,- Euro kauft, muss oft nur 100,- Euro hinterlegen. So lassen sich mit kleinen Beträgen hohe Gewinne (und natürlich auch Verluste) machen.

Wichtig ist deshalb, dass Trader vorher festlegen, wie viel Geld sie für das CFD-Trading verwenden wollen, beispielsweise 50,- Euro jeden Monat. Ist das Geld aufgebraucht, sollte mit dem Trading bis zum nächsten Monat gewartet werden. Der Versuch, Verluste mit riskanten Geschäften auszugleichen, führt meistens zu neuen Verlusten.

Mit CFDs können Trader auch auf fallende Kurse setzen. Das funktioniert genauso wie Wetten auf steigende Kursen. Größter Nachteil von CFDs ist allerdings, dass Overnight-Gebühren anfallen, wenn die Papiere über Nacht gehalten werden. Sie wenden sich also vor allem an Daytrader, die am selben Tag kaufen und wieder verkaufen.

Vor allem für Einsteiger ist eToro sehr attraktiv. Denn Trader können hier die Entscheidungen anderer Händler beobachten und gegebenenfalls kopieren. Außerdem können sie sich zu jedem Basiswert mit anderen Teilnehmern austauschen. Das Unternehmen ist außerdem schon viele Jahre am Markt und unterliegt der EU-Regulierung.

Fragen und Antworten zum Thema Investieren in Startups

Wie finde ich Start-up Aktien? 

Sehr junge Firmen sind meistens nicht an der Börse notiert, meist gehen sie erst nach einigen Jahren an die Börse. Unter Neuemissionen finden sich daher besonders viele Start-up Aktien, aber nicht alle Neuemissionen sind junge Unternehmen. 

Wie kann ich in Start-ups investieren?

Kleinanleger können über p2p-Kredite, Beteiligungsgesellschaften oder Fonds in Start-ups investieren. 

Wieso sollte ich in Start-ups investieren? 

Junge Unternehmen bieten viele Chancen, aber auch hohe Risiken. Anleger sollten nicht ihr ganzes Kapital in Start-ups investieren. 

Wo kann ich in Start-ups investieren?

Eine Möglichkeit ist das Crowdinvesting, eine zweite der Kauf von Aktien einer Beteiligungsgesellschaft, die dann in Start-ups investiert. 

Warum scheitern viele Start-ups? 

Start-ups müssen zunächst ein Produkt entwickeln und einen neuen Markt erschließen, das misslingt oft. Dafür bieten diese Unternehmen auch viele Chancen und sind wichtig für eine Volkswirtschaft. 

Fazit

Eine Investition in Start-up Aktien ist risiko-, aber auch chancenreich. Vor allem für Anfänger bietet es sich an, statt in einzelne Firmen in eine Beteiligungsgesellschaft oder einen Fonds zu investieren. Wer es etwas spekulativer liebt, der kann auch gezielt Aktien eines jungen Unternehmens kaufen. Noch höher sind Chancen und Risiken, wenn Sie als Anleger bereits in einem früheren Stadium investieren, beispielsweise über eine Crowdfunding-Plattform.

Insgesamt sollten Anleger aber nur einen kleinen Teil in Start-ups investieren. Und wer Einzelaktien kauft oder über eine Plattform investiert, sollte verschiedene Unternehmen wählen. Ideal ist es, wenn die einzelnen Firmen aus unterschiedlichen Branchen stammen. Denn sollte die Entwicklung in einer Branche nicht so gut sein wie erhofft, können die Verluste oft durch Gewinne aus anderen Investments ausgeglichen werden.

Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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