Günstige Aktien und billige Aktien sind nicht das Gleiche. Günstig ist eine Aktie, wenn ihr Preis gemessen am Potential gering ist, billig ist sie, wenn das Kurs-Gewinn-Verhältnis niedrig ist. Aber wie finde ich günstige Aktien? Oder gibt es die gar nicht, wie Anhänger der Effizienzmarkthypothese behaupten?
Inhaltsverzeichnis
Top 5 günstige Aktien Depots | |
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Günstige Aktien in Stichpunkten
- KGV ist ein erster Anhaltspunkt
- Auch das Potential muss beachtet werden
- Wer günstige Aktien finden will, muss besser sein als der Markt
- Nicht alles auf eine Karte setzen
Was heißt hier eigentlich günstig?
Günstig kann sich auf verschiedene Arten deuten. Zunächst einmal im Sinne eines niedrigen Aktienkurses. Wirklich sinnvoll ist diese Interpretation aber nicht. Der Aktienpreis wird beispielsweise oft gesenkt indem Aktien gesplittet werden. Altaktionäre erhalten dann zu einer alten Aktie noch neun weiter hinzu, dafür wird der Aktienkurs auf ein Zehntel gesenkt. Wirklich günstiger wird die Aktie dadurch nicht. Sie kostet zwar nur noch ein Zehntel des alten Betrags, dafür repräsentiert sie auch nur noch einen Zehntel des Anteils einer alten Aktie am Unternehmen. Wer den Preis einer 200 Gramm Tafel Schokolade mit dem einer 100 Gramm Tafel vergleicht, berechnet ja auch meist den Preis je 100 Gramm.

Die Finanzzeitschrift Börse Online veröffentlicht wöchentlich Aktien mit niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis. Bild: Pressefoto von readly
Auf Aktien übertragen entspricht das dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Es gibt an, das Wievielfache des Gewinns die Aktien kostet. Ein KGV von 14 bedeutet also, dass der Wert aller Aktien, gemessen am Aktienkurs, 14 Mal so hoch ist wie der aktuelle Jahresgewinn. Viele Börsenzeitungen und -zeitschriften veröffentlichen regelmäßig Tabellen mit dieser Kennzahl.
Aktien mit einem niedrigen KGV sind billig, aber nicht unbedingt günstig. Denn bei vielen Unternehmen spiegelt der im Vergleich zum Gewinn niedrige Kurs schlicht die negativen Zukunftsaussichten. Wer im Januar 2019 einen Blick auf die KGV-Tabellen wirft stellt fest, dass wachstumsstarke Unternehmen wie Wirecard ein hohes KGV haben, viele Automobilunternehmen wie VW und Daimler dagegen ein niedriges. Das liegt daran, dass Wirecard weiteres Wachstum zugetraut wird, bei VW und Daimler rechnen viele Beobachter dagegen mit fallenden Gewinnen.

Wenn Geschäftsmodelle ihre Grundlage verlieren, dann kann das dauern. Eine Zeitlang macht ein Unternehmen dann noch hohe Gewinne, aber die Aktionäre verkaufen die Aktie schon, weil sie den baldigen Rückgang vorhersehen.
Noch schwerer ist es bei Konzernen wie Amazon oder Alphabet, die oft überhaupt keine oder nur geringe Gewinne erzielen, weil sie das gesamte Kapital in Forschung und Expansion investieren. Als Bewertungskennzahl dient dann oft das Kurs-Umsatz-Verhältnis.
Günstige Aktien – ein Beispiel
Wenn wir hier von günstigen Aktien schreiben, dann meinen wir damit unterbewertete Papiere. Sie haben meist zwar ein günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis, gleichzeitig aber auch gute Zukunftsaussichten. Diese zu identifizieren und zu kaufen ist der Kern der Value-Strategien. Bekanntester Value-Investor ist Warren Buffett, der mit dieser Vorgehensweise zum Multimilliardär wurde. Sein Credo lautet nicht in Geschäftsmodelle zu investieren, die man nicht versteht und Geduld haben. Statt in aufstrebende junge Firmen investiert er oft in traditionelle Unternehmen, die ihre besten Jahre schon hinter sich haben, aber deren Kurs weit stärker gefallen ist als es eigentlich gerechtfertigt wäre.

Eisenbahnen sind keine neue Technologie. Aber vor allem in den USA spielen sie immer noch eine große Rolle im Güterverkehr. Warren Buffett investierte deshalb in großem Stil in Eisenbahnaktien und erzielte hohe Gewinne.
Beispielsweise kaufte er ab 2007 über seine Holding Berkshire Hethaway Aktien des Eisenbahnunternehmens Burlington Northern Santa Fee. Das Geschäft zeigt typisch, wie die Value Strategie funktioniert. Denn für mehr als 50 Jahre waren Eisenbahnen ein schlechtes Geschäft gewesen. Weniger wegen der Konkurrenz durch die Straße, sondern durch die strengen Auflagen der Regulierungsbehörden. Weil die privaten Güterbahnen regional Monopolisten waren, wurden sie schon vor dem Zweiten Weltkrieg harten Auflagen unterworfen.
Als mit Lastwagen eine neue Konkurrenz erwuchs blieb die Regulierung zunächst bestehen und schwächte die Eisenbahnen. Erst langsam wurde der Fehler erkannt und reduziert. Gleichzeitig sorgte die Globalisierung für mehr Verkehr auf der Schiene, weil Waren beispielsweise mit dem Schiff aus China oder Japan an der Westküste ankommen und dann mit dem Zug ins Landesinnere oder sogar an die Ostküste gebracht werden. Trotzdem blieb der Aktienkurs zunächst niedrig.

Mehr als 40 Prozent des Gütertransports in den USA erfolgen auf der Schiene, verglichen mit gerade einmal rund 17 Prozent in Deutschland. Bei der Wahl günstiger Aktien ist es wichtig, dass das eigentliche Geschäftsmodell intakt ist. Grafik: Statistiker-Blog.de nach Daten der Allianz pro Schiene
Die Aktien waren also günstig, denn der Kurs spiegelte nicht das Potential wider. Auch Maschinenbauer, Textilhersteller und Einzelhändler gehören zum Reich Warren Buffetts, der beispielsweise einen relevanten Anteil an Munich Re (Münchner Rück) oder Coca Cola hält.
Günstige Aktien finden Schritt für Schritt
Wie aber findet man unterbewertete, also günstige Aktien? Im ersten Schritt ist die Betrachtung des KGV kein schlechter Schritt. Eine Firma mit niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis muss nicht wachsen, um attraktiv zu bleiben. Sie sollte aber ihre Überschüsse zumindest konstant halten. Deshalb müssen Anleger in einem zweiten Schritt fragen, ob das möglich ist.
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